Hiller | Was wir von anderen Kulturen lernen können | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Dein Erfolg

Hiller Was wir von anderen Kulturen lernen können

Für neue Perspektiven auf uns und die Welt

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Dein Erfolg

ISBN: 978-3-96740-212-4
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die Herausforderungen der Zukunft durch kulturübergreifende Perspektiven lösen
Dieses Buch zeigt, wie das geht! Gundula Gwenn Hiller, ausgewiesene Expertin zu den Themen Interkulturalität und Diversität, lädt Sie dazu ein, zu erkunden, was wir von anderen Kulturen lernen können und bietet Lösungen an für individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen. 
Es ist an der Zeit umzudenken: Wir brauchen neue Perspektiven auf uns und die Welt, um die aktuellen Krisen in Wirtschaft und Gesellschaft zu bewältigen. Gemessen an Wissen und dem technologischen Fortschritt war die Menschheit zwar noch nie so weit entwickelt wie heute. Aber wir spüren gleichzeitig, dass wir auch noch nie so nah am Abgrund standen. 
Doch wir müssen das Rad gar nicht neu erfinden. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus bringt uns schon weiter. Wissen aus anderen Kulturen stellt eine wertvolle Ressource dar, um neue Ideen und Lösungen zu entwickeln. Andere gesellschaftliche Konzepte und Weisheitslehren liefern neue Sichtweisen auf altbekannte Probleme und inspirieren für ein besseres Leben. 
Gesundheit, gute zwischenmenschliche Beziehungen, gegenseitige Rücksichtnahme und nachhaltiges Handeln werden zunehmend wichtiger. Immer mehr Menschen wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance, der Gesellschaft fehlt es an Zusammenhalt und die Wirtschaft braucht Innovation, Diversität und Flexibilität. Unser aktuelles Wertesystem und die kulturelle Ausrichtung in Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft stehen in vielen Punkten jedoch im Widerspruch dazu. 
Wir individualistischen Deutschen können uns hier von anderen Kulturen ein besseres gesellschaftliches Miteinander abgucken und auch, wie wir unseren Alltag freud- und sinnvoller gestalten können. Und damit schaffen wir gleichzeitig ein gesünderes und deutlich nachhaltigeres Denken und Handeln in unserer Zivilisation.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die besten Entdeckungsreisen macht man, indem man die Welt mit anderen Augen betrachtet. MARCEL PROUST Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser, ich lade Sie ein, mit mir in diesem Buch eine Reise zu unternehmen – eine Reise in die Welt der Weisheit und der guten Ideen und Initiativen, die es überall auf unserem Planeten gibt. Da ist so viel Unbekanntes, Aufregendes zu entdecken: Weltanschauungen, Lebensphilosophien, Konzepte oder auch einfach Ideen, die uns neue Perspektiven, einen neuen Blick auf die Welt ermöglichen – und die sogar helfen könnten, individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Das ist die Grundidee und damit auch die Motivation für dieses Buch. Unter „Weisheit“ verstehe ich eine umfassende Klugheit, die auf Lebenserfahrung und Einsicht in größere Zusammenhänge beruht. Weisheit kann individuell sein, doch auch ganze Völker oder Nationen haben, basierend auf ihren Lernerfahrungen, Werten und ihrem Weltverständnis, eigene Weisheiten entwickelt. Diese kollektive Weisheit macht das Leben der Gemeinschaft lebenswert, lässt sie Krisen meistern, stärkt den Zusammenhalt und sorgt im besten Fall für eine gute Zukunft. Die Frage ist: Was können wir Menschen voneinander lernen? Die Wirtschaft ist schon seit Langem globalisiert, aber wie sieht es mit der gesammelten Weltweisheit aus? Die westliche Welt scheint mit ihrer Vorstellung von Mensch und Natur und ihren Wissenschaften weltweit zu dominieren, wir blicken selten über unseren Tellerrand hinaus. Aber das ist viel zu kurz gedacht: Ich bin für eine kulturelle Globalisierung – wenn wir uns das Beste aus anderen Kulturen herauspicken würden und voneinander lernten, wäre das doch eine Riesenbereicherung! Schon als Kind interessierte ich mich brennend für andere Sprachen und Kulturen. Das ist vielleicht etwas verwunderlich, denn meine Familie verreiste so gut wie nie, und wenn, dann lagen die Ziele höchstens zwei bis drei Stunden Fahrzeit von zu Hause entfernt. Erst mit 14 Jahren sah ich zum ersten Mal das Meer (die Ostsee), mit 19 war ich erstmals in einem nicht an Deutschland grenzenden Land unterwegs (Italien) und Europa verließ ich zum ersten Mal mit 23 (und dann erst wieder zehn Jahre später!). Ich bin dennoch viel gereist in den ersten Jahrzehnten meines Lebens – in Büchern, in Filmen, in Gedanken, beim Sprachenlernen und mit dem Finger auf der Landkarte. Bis heute liebe ich Weltkarten, sie hängen überall in der Wohnung und im Büro. Mein Lieblingssprichwort aus der Kindheit stammt von den indigenen Ureinwohner:innen Amerikas: „Urteile nie über eine andere Person, bevor du nicht einen Mond lang in ihren Mokassins gelaufen bist.“ Was für ein weiser Spruch, sage ich mir heute – viele, viele Monde später! Würden wir ihn kollektiv befolgen, gäbe es sicherlich weniger Konflikte, weniger Hass und vielleicht weniger oder gar keine Kriege mehr. Inzwischen habe ich über 50 Länder bereist und in fünf Ländern gelebt. Als Expertin für interkulturelle Kommunikation und Diversität befasse ich mich nun seit fast 30 Jahren mit anderen Kulturen, mit kulturellen Unterschieden, mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Welt und die Menschen. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass es nützlich und hilfreich sein kann, sich mit kulturellen Unterschieden auseinanderzusetzen. In diesem Buch wähle ich nun einen anderen Zugang zu interkulturellen Perspektiven: Statt auf kritische Unterschiede zu schauen, die durchaus zu Irritationen führen können, frage ich: Was können wir voneinander lernen? Ich werfe also einen ressourcenorientierten Blick auf die Unterschiede. Mein Fokus liegt dabei auf der Weisheit, also auf dem kollektiven Wissen um ein gutes Leben, das von Kultur zu Kultur variiert. Schon immer fand ich es außerordentlich spannend, zu entdecken, welche Lebensphilosophien, Konzepte und Strategien die unterschiedlichen Kulturen entwickelt haben, um innerhalb ihrer historischen, klimatischen, gesellschaftlichen, politischen oder religiösen Rahmenbedingungen gut zu leben. Das Buch ist auch ein Plädoyer für Diversität. Wir können nur gewinnen, wenn wir unseren Blick weiten und unterschiedliche Perspektiven zulassen und integrieren. Das wird uns auch besser auf die Zukunft mit all ihren Herausforderungen vorbereiten. Innovation entsteht dort, wo „out of the box“ gedacht wird. Die Forschung hat überdies herausgefunden, dass „diverse“ Teams, die aus Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten bestehen, effektiver und besser miteinander arbeiten als homogene Teams.1 Die Weisheit der Gruppe ist viel weitreichender als die des Individuums. Mit diesem ressourcenorientierten Blick erkunde ich, was wir als Deutsche – und viele andere westlich-materialistisch geprägte Gesellschaften – von anderen Kulturen lernen können, bzw. wie andere Weltanschauungen die unsere wunderbar ergänzen und bereichern können. Ich werde übrigens häufiger gefragt, wen ich denn unter den Begriff „Deutsche“ fassen würde. Das ist einerseits eine schwierige Frage, doch andererseits ganz einfach zu beantworten: Ich meine damit alle, die sich der deutschen Kultur zugehörig fühlen und die sich hier sozialisiert haben. Das können selbstverständlich auch Zugewanderte sein oder Menschen, die im Ausland leben, sich aber dennoch aufgrund ihrer Sozialisation oder ihrer Wurzeln deutsch fühlen. Doch zurück zum Gedanken des Voneinanderlernens: Um gute Vergleiche ziehen zu können, habe ich unterschiedliche Herangehensweisen an verschiedene Lebensbereiche überall auf der Welt untersucht und mich gefragt: Was können andere besser als wir? Mit „wir“ meine ich vor allem die Menschen hierzulande, doch einiges davon lässt sich auch auf Europäer:innen bzw. generell auf westlich geprägte Menschen übertragen. Wer ist glücklicher, gesünder, erfüllter als wir? Wer lebt nachhaltiger, wer ist innovativer und zufriedener im Job als wir, und wo gibt es einen besseren zwischenmenschlichen Zusammenhalt? Denn das sind doch letztlich die Dinge, die wirklich zählen! Natürlich haben alle Völker und Nationen neben ihren Weisheiten auch blinde Flecke und Begrenzungen, Dinge, die sie nicht so gut können oder die eher schlecht laufen. Vielleicht haben sie auch manches Gute im Laufe der Zeit verlernt. Viele Länder weltweit haben in den letzten Jahrzehnten eine Werteverschiebung hin zu Materialismus, Erfolgsdenken und Individualismus durchlaufen. Manche Kulturen waren anfälliger dafür als andere, sich von diesem Strudel mitreißen zu lassen und nachhaltigere Werte wie Glück, zwischenmenschliche Beziehungen oder Respekt für die Natur hintanzustellen. Wenn ich zum Beispiel später im Buch einige Aspekte der japanischen Lebensphilosophie betrachte, dann ist mir natürlich bewusst, dass auch die japanische Kultur heute stark vom westlichen Kapitalismus geprägt ist und dass viele Japaner:innen manches wertvolle Wissen aus ihrer Kultur erst wieder für sich entdecken müssen. Ich denke da an das wohltuende Auftanken in der Natur, das als shinrin-yoku – „Waldbaden“ – zu einem regelrechten Trend wurde, der auch zu uns herüberschwappte. Selbst wenn dies im Grunde nur alter Wein in neuen Schläuchen ist, so steckt viel von der japanischen Lebensphilosophie, von Zen bis wabi sabi, darin. Und obwohl manches zeitweise in Vergessenheit geraten ist, so ist die japanische Kultur doch durchdrungen von den alten Weisheitslehren, die vielerlei Ausdruck in der Gestaltung von Kunst und Alltäglichem finden. Was ich sagen und zeigen möchte: Die einen können dieses gut, die anderen jenes. Das heißt jedoch nicht, dass bestimmte Kulturen besser oder schlechter sind als andere. Sie sind eben verschiedenartig. Geschichte, klimatische und geographische Bedingungen, politische und ökonomische Umstände haben unterschiedliche Weltsichten und Verhaltensweisen hervorgebracht, mit denen Gesellschaften das Leben auf diesem Planeten gestalten. Es ist wie bei uns Menschen: Manche Dinge können wir richtig gut, andere wiederum nicht. So ist die eine z. B. sehr gewissenhaft, dafür vielleicht aber nicht sehr kreativ, während der andere ständig tolle Ideen hat, diese aber nicht umgesetzt bekommt, weil ihm schlicht die nötige Ausdauer fehlt. Wären diese beiden nicht ein wunderbares Team, und die eine Person könnte von der anderen lernen? Das würde beide glücklicher und zufriedener machen. Oder: Wie gut würde es sich ergänzen, wenn sich diejenigen, die verbissen ihre Zeit durchtakten – und damit zwar sehr effektiv sind, aber immer auch ein bisschen angespannt (das müssen nicht unbedingt Deutsche sein, ich habe z. B. eine brasilianische Freundin, auf die diese Beschreibung passen würde) –, eine Scheibe abschneiden würden von denjenigen, die sich grundsätzlich mehr Zeit lassen? Letztere sind vielleicht weniger effektiv oder stehen eventuell wirtschaftlich schlechter da, sind aber oft glücklicher und gelassener. Die Glücksforschung hat hier überraschende Beispiele parat: Es gibt Länder, da sind die...


Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller lehrt seit 2019 im Fachbereich Beratungswissenschaften den Schwerpunkt interkulturelle Kompetenz und Migration an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim. Aufgewachsen im Südwesten Deutschlands, pendelt sie seit 17 Jahren zwischen Städten und Welten. Inzwischen hat sie über 50 Länder bereist, in 5 Ländern gelebt und in 3 Ländern studiert. Nach dem Studium der Germanistik/Romanistik in Freiburg sammelte sie erste Berufserfahrungen in der Wirtschaft sowie in einem internationalen Forschungsinstitut. Mit Mitte 30 ging sie zurück an die Universität, wo es inzwischen aufregende neue Fächer gab wie Kulturwissenschaften und Interkulturelle Kommunikation. Promoviert hat sie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Seit damals beschäftigt sie sich mit interkultureller Kompetenz und Diversity, und dabei vor allem die Frage, wie Unterschiede überwunden werden können. Schon als Kind staunte sie über die Vielfalt der menschlichen Erscheinungsformen, Lebenswelten und Ausdrucksweisen. Sie ist der Auffassung, dass sich die Krisen und Herausforderungen der Zukunft nur durch ein Umdenken und neue Perspektiven meistern lassen! Dazu brauchen wir emotionale Intelligenz, innovatives Denken und einen Blick über den eigenen Tellerrand.


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