Höflinger | Die Brachiopoden des deutschen Lias | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 206 Seiten

Höflinger Die Brachiopoden des deutschen Lias

Bestimmungstipps für Sammler

E-Book, Deutsch, 206 Seiten

ISBN: 978-3-7504-8612-6
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das Buch wendet sich vorwiegend an Fossiliensammler. Es behandelt kompakt und anschaulich den größten Teil der deutschen Brachiopodenfauna des Lias (Unterer Jura). Es gibt umfangreiche Tipps zur Bestimmung eigener Funde. Auf 206 Seiten werden 143 Brachiopodenarten vorgestellt. Mit mehr als 1.000 Einzelfotos werden hierzu Belegexemplare in meist 4 Ansichten präsentiert. Soweit möglich wird für jede Art die historische Abbildung der Erstveröffentlichung oder eine ver-gleichbare historische Abbildung wiedergegeben. Eine strati-grafische Reichweitentabelle erleichtert das Auffinden von möglichen Arten in einer bestimmten Formation. Lediglich das für den normalen Sammler kaum zugängliche Armgerüst wurde bei den Beschreibungen ausgespart. Die Beschreibungen beschränken sich auf die äußerlich erkennbaren Merkmale des Brachiopodengehäuses. Dieses Buch dient hervorragend als Einstieg in das Thema Brachiopoden. Aber auch für Studenten und Wissenschaftler kann es als einfach zu handhabende Gesamtübersicht über die Brachiopoden des Lias nützlich sein.

Jürgen Höflinger hat in der Kommunikationsindustrie als Entwicklungsleiter und als Berater für Mobilfunk gearbeitet. Daneben nahmen aber das Sammeln von Brachiopoden und der Aufbau einer systematischen Sammlung im Laufe der Jahre einen immer größeren Teil seiner Zeit in Anspruch. Insbesondere die Schwierigkeiten beim Bestimmen der Funde waren eine immense Herausforderung. Nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben hat er die dabei gewonnenen Erfahrungen in Bestimmungshandbüchern niedergelegt. Er ist ehrenamtlich bei der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg als Pfleger der geologischen Sammlungen tätig.
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Bestimmung
Voraussetzung für die Bestimmung ist, dass Fundort und Fundschicht möglichst genau bekannt sind. Dabei ist es nicht immer erforderlich den ganz genauen Horizont zu kennen, da viele Lias-Brachiopodenarten – aus unserer notgedrungen groben Sammlersicht gesehen - „Langläufer“ waren, d.h. die Arten haben nur mit geringen Veränderungen eine relativ lange Zeit überdauert. Will trotzdem eine Zuordnung auf die hier beschriebenen Arten nicht gelingen, ist es hilfreich sogenannte Sammelnamen zu benutzen, die verschiedene nicht so leicht zu trennende Arten zusammenfassen oder auch auf historische nicht mehr gültige und deutlich weiter gefasste Namen als „Notanker“ zurück zugreifen. Das ist weniger verwerflich als es sich anhört, denn was eine Art ist und wie sich Arten voneinander unterscheiden ist bei fossilen Lebewesen auch unter Wissenschaftlern durchaus noch nicht ausdiskutiert. Bei heute lebenden Tieren ist damit eine Fortpflanzungsgemeinschaft gemeint. Bei fossilen Tieren ist diese Definition aus naheliegenden Gründen so nicht brauchbar. Einen allgemeingültigen Ersatz gibt es nicht. Für uns Sammler sollten deshalb verschiedene Arten auch äußerlich möglichst klar unterscheidbar sein. Die wichtigsten äußeren Eigenschaften von Brachiopoden sind dabei: Größe Umriss Gehäusewölbung Gehäuseornamentierung (z.B. Rippen, Falten, Stacheln, Anwachslinien) Seitenkommissur Frontkommissur Schnabelform und –stellung Stielloch Arialkanten Bei einem zu bestimmenden Brachiopoden sollte man diese Merkmale genau analysieren und festhalten, denn der Vergleich mit Abbildungen ist wegen der Variabilität der Arten nicht immer ausreichend. Man sollte auch die Beschreibung stets mit berücksichtigen. Hier gibt es oft wichtige Hinweise auf ganz spezifische Eigenschaften einer Art oder Gattung. Da im deutschen Lias bis auf wenige, eher unscheinbare Brachiopoden der Ordnungen Lingulida, Craniida und Thecideida nur Brachiopoden der Ordnungen Rhynchonellida, Terebratulida und Spiriferida vorkommen, können wir uns auf die im Folgenden definierten Gehäuseeigenschaften beschränken. Grundbegriffe Abkürzungen Einige Abkürzungen der sogenannten „Open Nomenclature“, die bei Fossilnamen häufig benutzt werden, haben folgende Bedeutung: sp. oder spec. Abkürzung für species (Art). Wird anstelle des Artnamens hinter den Gattungsnamen gestellt, wenn es sich um eine noch unbestimmte, noch nicht beschriebene Art handelt. Wird aber auch gerne benutzt, wenn zwar die Gattung aber noch nicht die Art bestimmt werden konnte. sp. nov. Abkürzung für species novum (neue Art), wird meist benutzt, wenn es sich um eine neue Art handelt, die an dieser Stelle auch beschrieben wird. spp. Abkürzung für den plural von species, ansonsten gleiche Bedeutung. ssp. Abkürzung für subspecies (Unterart). Wird anstelle des Unterartnamens hinter den Artnamen gestellt, wenn es sich um eine noch unbestimmte, noch nicht beschriebene Unterart handelt. Das bedeutet es liegen zwar abweichende Merkmale vor, aber vermutlich handelt es sich noch um dieselbe genetische Art. var. Abkürzung für varius (Variante). Wird hinter den Artnamen und vor dem Namen für die Variante gesetzt, wenn geringe abweichende Eigenschaften vorliegen, die aber nicht zur Definition einer neuen Art oder Unterart ausreichen. cf. oder sp. cf. Abkürzung von conformis (gleichartig) oder confer (vergleiche). Wird zwischen Gattungs- und Artnamen gestellt, wenn das Exemplar von der zitierten Art in Details abweicht, aber man unsicher ist, ob es sich um eine neue Art handelt. Wird aber auch gerne benutzt, wenn man das Fundstück nur so ungefähr einer Art zuordnen kann. aff. oder sp. aff. Abkürzung von affinis (verwandt, ähnlich). Wird zwischen Gattungs- und Artnamen gestellt, wenn man sich nahezu sicher ist, dass es sich um eine neue, unbekannte Art handelt, die aber der zitierten Art ähnlich ist. ? wird gerne benutzt, wenn man sich zwischen cf. und aff. nicht entscheiden kann. Wird aber auch hinter (manchmal auch vor) den Gattungs- oder Artnamen gesetzt, wenn man sehr unsicher über die Zuordnung ist. ‘.....‘ zeigt an, dass der Name nicht mehr gültig ist, z.B. ‘Terebratula‘. Größe Mit der Größe eines Brachiopoden ist in diesem Buch immer die Länge gemeint. Zu Beginn jeder Artbeschreibung wird eine grobe Größeneinteilung gegeben gefolgt von einer maximalen Längenangabe in Klammern. Für die Größeneinteilung werden folgende Kategorien verwendet: sehr klein: 0......5 mm klein: 5....15 mm mittelgroß: 15...25 mm groß: 25...40 mm sehr groß: größer 40 mm Die Angabe der maximalen Länge bezieht sich auf Exemplare, die ein guter Sammler durchaus einmal erbeuten kann. Das schließt aber nicht aus, dass darüberhinaus noch seltene Ausreißer nach oben auftreten können. Hingegen sind typische Fundstücke in der Regel kürzer. In der historischen Literatur sind gerne ungewöhnlich große Exemplare abgebildet worden, was dann nicht dem durchschnittlichen Sammelgut entspricht. Lage des Stiellochs
Das Stielloch kann unterhalb des Schnabels liegen oder auch verschieden weit in den Schnabel einschneiden. submesothyrid mesothyrid permesothyrid epithyrid Umriss Der Umriss ist das Profil des Gehäuses, wenn man auf die Armklappe sieht. Typische Umrissformen Seitenkommissur
Die Seitenkommissur ist die Form der Trennlinie der beiden Klappen von der Seite aus gesehen. Typische Seitenkommissuren Frontkommissur Die Frontkommissur ist die Form des Stirnrandes, die durch die Trennlinie der beiden Klappen gebildet wird, dabei ist das Stielloch stets nach oben gerichtet (Stielklappe unten, Armklappe oben). Typische Frontkommissuren Schnabelkrümmung
Schnabelkrümmung im Verhältnis zur Seitenkommissur Armgerüst Im Innern des Brachiopodengehäuses befindet sich das Armgerüst. Dies ist ein kalkiges, filigranes Skelett, an dem die Weichteile Halt finden, insbesondere die vielen tentakelartigen Fortsätze, mit denen das Wasser zur Ausfilterung der Nahrung herbei gestrudelt wird. Das Armgerüst ist an der Armklappe befestigt, daher der Name dieser Schale. Bei den Lias-Brachiopoden gibt es im Wesentlichen nur drei Armgerüsttypen: das rhynchonellide, das terebratulide und das spiriferide Armgerüst. Die Brachiopoden der Gattungen Lingulida, Craniida und Thecideida bilden kein Armgerüst aus. Das rhynchonellide Armgerüst besteht aus zwei einfachen, meist kurzen hakenförmigen Stützen, den Cruren (lat. crus = Schenkel, Bein). Das terebratulide Armgerüst ist charakterisiert durch eine oder mehrere Schleifen, die nur kurz sind, aber auch über die ganze Länge des Gehäuses reichen können (z.B. bei den Zeilleria-Arten). Noch aufwändiger ist das spiriferide Armgerüst, welches in dichten Spiralen nahezu den gesamten Innenraum des Gehäuses ausfüllt. Die Unterschiede in der Ausbildung der Armgerüste sind von Gattung zu Gattung und von Art zu Art oft sehr viel größer als die Unterschiede in den äußeren Merkmalen des Gehäuses. Die äußerlich sehr ähnlichen Brachiopoden Loboidothyris perovalis und Monsardithyris ventricosa aus dem Dogger unterscheiden sich zum Beispiel deutlich durch die Form ihres Armgerüsts. Monsardithyris ventricosa Loboidothyris perovalis Unterschiedliche Armgerüste bei ähnlichen äußeren Merkmalen Bei der Definition der Gattungen und Arten und für die Aufstellung von entwicklungsgeschichtlichen Reihen spielt deshalb das Armgerüst eine entscheidende Rolle. Manche Gattungen unterscheiden sich nur in winzigen Details des Armgerüstes. Leider sehen wir Sammler das Armgerüst nur in ganz seltenen Fällen bei aufgebrochenen Brachiopoden. Und auch in diesen...


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