Hornke / Amelang / Kersting | Grundfragen und Anwendungsfelder psychologischer Diagnostik | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 722 Seiten

Hornke / Amelang / Kersting Grundfragen und Anwendungsfelder psychologischer Diagnostik

E-Book, Deutsch, 722 Seiten

ISBN: 978-3-8409-1523-9
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Der Band behandelt umfassend die Anwendungsfelder der psychologischen Diagnostik, ihre grundlegenden Fragestellungen und diagnostischen Zugänge zu deren Bearbeitung. Die wesentlichen theoretischen Konzepte werden mit dem aktuellen Forschungsstand verknüpft und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es werden u.a. folgende Themen behandelt: Qualitätsstandards psychologischer Diagnostik, Theoretische Grundlagen der Entwicklungsdiagnostik, Anwendungen der Psychodiagnostik in der Arbeits- und Organisationspsychologie, Interkulturelle Eignungsdiagnostik, Diagnostik in der Markt- und Werbeforschung, Persönlichkeit in Lehr-Lern-Kontexten, Evaluation von Hochschullehre, Klinisch-psychologische Diagnostik, Diagnostik in der Rehabilitation, Gesundheitspsychologische Diagnostik und Neuropsychologische Diagnostik.
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Zielgruppe


Studierende und Lehrende der Psychologie, insbesondere der Psychologischen Diagnostik.

Weitere Infos & Material


1;Grundfragen und Anwendungsfelder psychologischer Diagnostik;1
2;Autorenverzeichnis;7
3;Vorwort;11
4;Inhaltsverzeichnis;13
5;1. Kapitel: Qualitätsstandards in der psychologischen Diagnostik;27
5.1;1 Qualitätsstandards in der psychologischen Diagnostik;27
5.2;2 Überblick über ausgewählte Qualitätsstandards;30
5.3;3 Die DIN 33430 und ihr Bezug zu den Standards für pädagogisches und psychologisches Testen;58
5.4;4 Vergleich der Standards mit der DIN 33430;99
5.5;5 Fazit und Ausblick;104
5.6;Literatur;107
6;2. Kapitel: Theoretische Grundlagen der Entwicklungsdiagnostik;113
6.1;1 Einleitung;113
6.2;2 Entwicklungspsychologische Grundlagen der Entwicklungsdiagnostik;114
6.3;3 Die Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik;127
6.4;4 Methodische Besonderheiten der Entwicklungsdiagnostik;143
6.5;5 Ethische Fragen;149
6.6;6 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;150
6.7;Literatur;152
7;3. Kapitel: Anwendungen der Psychodiagnostik in der Arbeits- und Organisationspsychologie;157
7.1;1 Eine Begriffsbestimmung zur Psychodiagnostik;157
7.2;2 Zwei psychodiagnostische Anwendungsbeispiele;160
7.3;3 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;180
7.4;Literatur;181
8;4. Kapitel: Besondere Anreize provozieren besonderes Probandenverhalten: Psychodiagnostik im Kontext der Personalauswahl;185
8.1;1 Einleitung;185
8.2;2 Wiedererkennungseffekte bei wissensbasierten Verfahren;190
8.3;3 Testwiederholungseffekte bei kognitiven Fähigkeitstests;191
8.4;4 Positive Selbstdarstellung in Persönlichkeitsverfahren;199
8.5;5 Positive Selbstdarstellung in Assessment-Center-Verfahren;204
8.6;6 Positive Selbstdarstellung in eignungsdiagnostischen Interviews;209
8.7;7 Fazit;213
8.8;Literatur;215
9;5. Kapitel: Interkulturelle Eignungsdiagnostik;221
9.1;1 Einführung;221
9.2;2 Bedeutungen, Bedingungen und Begriffsbestimmungen;222
9.3;3 Fragestellungen der interkulturellen Eignungsdiagnostik;227
9.4;4 Interkulturelle Eignungsdiagnostik für Angehörige anderer Kulturen;234
9.5;5 Interkulturelle Eignungsdiagnostik für den Einsatz in anderen Kulturen;249
9.6;6 Diskussion;261
9.7;Literatur;263
10;6. Kapitel: Eine Konzeption zum systematischen Aufbau von Eignungsuntersuchungen – nach 40 Jahren noch aktuell;269
10.1;1 Vorbemerkungen;269
10.2;2 Leitpläne für die Eigenuntersuchungen;272
10.3;3 Zusammenfassung und Ausblick;300
10.4;Literatur;302
11;7. Kapitel: Persönlichkeit in Lehr-Lern-Kontexten der Schule und Hochschule;307
11.1;1 Persönlichkeit, ihre Stabilität und Messung;308
11.2;2 Unterricht, Lernen und Schulerfolg;313
11.3;3 Persönlichkeit und Kompetenzen in Lehr-Lern-Kontexten – Big Five und weitere nicht spezifisch leistungsbezogene Dimensionen;317
11.4;4 Emotionsbezogene Persönlichkeitskonstrukte;323
11.5;5 Motivationale Lern- und Leistungsvoraussetzungen;329
11.6;6 Kognitive Persönlichkeitskonstrukte;336
11.7;7 Verhaltensskalen;349
11.8;8 Lehrerpersönlichkeit;351
11.9;9 Schlussfolgerungen und Empfehlungen;357
11.10;Literatur;359
12;8. Kapitel: Klinisch-psychologische Diagnostik;369
12.1;1 Aufgaben der klinisch-psychologischen Diagnostik;369
12.2;2 Methoden der klinisch-psychologischen Diagnostik;370
12.3;3 Veränderungsmessung und Evaluation;397
12.4;4 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;402
12.5;Literatur;403
13;9. Kapitel: Psychologische Diagnostik bei primär somatischen Erkrankungen;409
13.1;1 Diagnostik psychologischer Aspekte bei primär körperlichen Erkrankungen – historische Entwicklung und aktuelle Perspektive;409
13.2;2 Ziele und Anwendungen psychologischer Diagnostikbei primär somatischen Erkrankungen;411
13.3;3 Inhalte psychologischer Diagnostik bei primärkörperlichen Erkrankungen;413
13.4;4 Störungsspezifische Aspekte psychologischer Diagnostik bei primärkörperlichen Erkrankungen am Beispiel chronischen Schmerzes;456
13.5;5 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;460
13.6;Literatur;461
14;10. Kapitel: Diagnostik in der Rehabilitation;467
14.1;1 Einleitung;467
14.2;2 Die ICF als Rahmenmodell;469
14.3;3 System der Rehabilitation;474
14.4;4 Anlässe und Aufgaben der psychologischen Diagnostik;477
14.5;5 Multidimensionale generische Assessmentinstrumente;480
14.6;6 Assessment von Reha-Motivation und Behandlungserwartung;484
14.7;7 Zielorientierte Ergebnismessung;488
14.8;8 Assessmentstrategien auf der Basis der Item-Response-Theorie;490
14.9;9 Ausblick und Schlussfolgerungen;495
14.10;Literatur;498
15;11. Kapitel: Gesundheitspsychologische Diagnostik;505
15.1;1 Einleitung;505
15.2;2 Individuelle Dimensionen der Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens;505
15.3;3 Soziale Dimensionen der Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens: Soziale Unterstützung;522
15.4;4 Indikatoren von Gesundheit und gesundheitsbezogenem Verhalten;526
15.5;5 Gesundheitspsychologische Diagnostik und Qualitätssicherung;533
15.6;Literatur;533
16;12. Kapitel: Diagnostik in der Markt- und Werbeforschung;543
16.1;1 Einleitung;543
16.2;2 Definition von Marktforschung;544
16.3;3 Grundlegende Diagnostik durch Marktforschung;545
16.4;4 Marktforschung als Prozess;546
16.5;5 Grundsätzliche Probleme der Diagnostik in der Markt- und Meinungsforschung;575
16.6;6 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;576
16.7;Literatur;579
17;13. Kapitel: Neuropsychologische Diagnostik;581
17.1;1 Ziele und Strategien neuropsychologischer Diagnostik;581
17.2;2 Fragestellungen bei der neuropsychologischen Diagnostik;582
17.3;3 Vorgehensweise bei der neuropsychologischen Untersuchung;595
17.4;Literatur;603
18;14. Kapitel: Psychologische Diagnostik im Leistungssport;609
18.1;1 Diagnostik im Leistungssport;609
18.2;2 Diagnostik für die Beratungs- und Betreuungspraxis im Leistungssport;616
18.3;3 Formen sportpsychologischer Diagnostik;626
18.4;4 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;635
18.5;Literatur;636
19;15. Kapitel: Evaluation von Hochschullehre;643
19.1;1 Lehrevaluationen: Begriffsbestimmung, Bedeutung, Ziele;643
19.2;2 Was ist gute Hochschullehre?;646
19.3;3 Methoden der Lehrevaluation;652
19.4;4 Validität von studentischen Urteilen über Lehrveranstaltungen;666
19.5;5 Durchführung von Lehrveranstaltungsevaluationen: Praktische Aspekte;680
19.6;6 Schlussfolgerung für die Gesellschaft;688
19.7;Literatur;690
20;Autorenregister;695
21;Sachregister;715


5. Kapitel Interkulturelle Eignungsdiagnostik (S. 195-196)

Jürgen Deller, Tim Warszta und Anne-Grit Albrecht
1 Einführung
Der Kontext der Eignungsdiagnostik ist oftmals von kultureller Vielfalt geprägt. Dies gilt nicht nur für Unternehmen, bei denen die Beschränkung der Aktivitäten auf ein Land seltener wird, sondern auch für Universitäten, die weltweit um Studierende und Lehrende werben oder für Polizei und Militär, die verstärkt in internationalen Krisengebieten eingesetzt werden. Gleichzeitig erhöht sich durch Immigration aus anderen Ländern, aber auch durch Migrationsbewegungen innerhalb nationaler Grenzen, beispielsweise durch die Abwanderung aus strukturschwachen Regionen, die kulturelle Vielfältigkeit der Menschen innerhalb von Regionen. Der Wegfall von Beschränkungen der Arbeitserlaubnis, wie beispielsweise innerhalb der Europäischen Union, eröffnet zudem die Option, eine Tätigkeit in einem anderen Land auch legal bzw. leichter auszuüben.

Zusätzlich hat in den letzten Jahren eine Reihe von Entwicklungen im technologischen Bereich die Eignungsdiagnostik stark verändert. Mobile Kommunikationsgeräte ermöglichen den permanenten Zugang zum Internet und damit zu Bewerbungsseiten, Stelleninformationen und ähnlichem relativ unabhängig davon, in welchem Land man sich gerade befindet. Bartram (2000) beschreibt in diesem Kontext ein anschauliches Szenario:

Ein italienischer Bewerber wird in einem Zentrum für internetbasiertes Testen in Frankreich mithilfe eines englischsprachigen Tests beurteilt. Das Testverfahren wurde von einer Firma, die international Tests entwickelt und vertreibt, in Australien erstellt. Das Verfahren läuft auf dem Rechner eines Internet Services Providers in Deutschland. Der Test wird für die niederländische Tochtergesellschaft eines US-amerikanischen multinationalen Konzerns durchgeführt. Die getestete Person hat sich auf eine Managementstelle im Tokioter Büro der niederländischen Gesellschaft beworben. Der Bericht über die Ergebnisse des Testverfahrens, die im Intranet der US-amerikanischen Muttergesellschaft in den USA gespeichert sind, wird an den potenziellen Vorgesetzten des Bewerbers nach Japan geschickt, nachdem er von der ausgegliederten Personalberatung des Unternehmens in Belgien erläutert worden ist. (Übersetzung der Autoren)

Die Fragen, die Beispiele wie dieses für die Eignungsdiagnostik aufwerfen, sind Gegenstand dieses Kapitels. Nämlich: Welchen Einfluss hat die Verwurzelung der im eignungsdiagnostischen Prozess involvierten Personen in unterschiedlichen Kulturen? Wie kann unter diesen Bedingungen der eignungsdiagnostische Prozess optimal ausgestaltet werden, also, welche Prädiktoren sollten wie operationalisiert werden, und entlang welcher Kritierien wird ihre Güte gemessen? Welchen Einfluss hat der Arbeitsort auf diese Fragen?

Den übergeordneten Rahmen bildet die Annahme, dass die Eignungsdiagnostik im interkulturellen Kontext einer Reihe besonderer Bedingungen unterliegt, die als bedeutsame Variablen Einfluss auf den eignungsdiagnostischen Prozess nehmen (vgl. Rammstedt, Harkness & Mohler, 2011). Eben jene kulturellen Einflüsse und deren Implikationen sowie Handlungsempfehlungen für die interkulturelle Eignungsdiagnostik sind Gegenstand dieses Kapitels.

2 Bedeutungen, Bedingungen und Begriffsbestimmungen
Im Folgenden werden zunächst grundlegende Begriffe des Kapitels diskutiert und definiert. Kultur ist dabei sowohl ein grundlegender Begriff, als auch Rahmenbedingung, in der sich das interkulturelle Personalmanagement bewegt, dessen Aufgabe unter anderem auch die Eignungsdiagnostik ist.

2.1 Kultur
Kultur ist ein sehr weit gefasstes Konzept, zu dem sich in der deutschsprachigen und internationalen Literatur unterschiedliche Herangehensweisen finden. So definiert Hofstede (2001) Kultur als kollektive Programmierung des Geistes, die eine Gruppe von Individuen von den anderen unterscheidet. Thomas (2003) hingegen charakterisiert Kultur als ein Orientierungssystem, das für die Mitglieder einer Kultur Zugehörigkeit definiert und Umweltbewältigung ermöglicht. Neben der Orientierungsfunktion hat Kultur für Thomas auch eine steuernde Komponente.


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