Kaesler | Kosten- und Leistungsrechnung für Fachwirte | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 88 Seiten

Reihe: Grundlagen der BWL-Weiterbildung

Kaesler Kosten- und Leistungsrechnung für Fachwirte

mit Übungsaufgaben und Lösungen

E-Book, Deutsch, Band 1, 88 Seiten

Reihe: Grundlagen der BWL-Weiterbildung

ISBN: 978-3-7431-2395-3
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Grundlagen der Kosten-Leistungsrechnung anschaulich und leicht verständlich erklärt. Das Buch eignet sich insbesondere für die Fachwirt-Weiterbildung, aber auch für das Grundstudium an Dualen Hochschulen, Fachhochschulen und an der Universität.
Das Buch beinhaltet viele Beispiele, Lernaufgaben, Übungsaufgaben.
Zu allen Wissensfragen und Übungsaufgaben sind die Lösungen angegeben.
Es ist geeignet für ein gezieltes Lernen und Üben vor Prüfungen der Kosten- und Leistungsrechnung (Kostenrechnung und Erlösrechnung).
Themen:
Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung, Kostenartenrechnung, Kostenträgerrechnung, Kostenstellenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung.
Kaesler Kosten- und Leistungsrechnung für Fachwirte jetzt bestellen!

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2. Kostenrechnungssysteme
Folgende Lernziele sollen Sie in diesem Kapitel erreichen: Einen Einblick über die verschiedenen Kostensysteme erhalten! Kenntnis über die möglichen Einteilungsformen bei den Systemen erhalten! Einen Überblick über die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme erhalten! Zur Erfüllung der Aufgaben der Kostenrechnung haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Kostenrechnungssysteme herausgebildet. Ein Kostenrechnungssystem erhält seine Ausgestaltung nach zwei Kriterien, zum einen nach dem Zeitbezug der Kosten, zum anderen nach Art und Ausmaß oder Differenzierungsgrad der Kostenrechnung. Ein Unternehmen hat zu entscheiden, welche Ausgestaltung für den Betrieb am wirkungsvollsten, aber auch noch wirtschaftlich sinnvoll, ist. Die folgenden Kostenrechnungssysteme werden nach der Art und Weise, wie die in die KLR eingehenden Kosten ermittelt und weiterverrechnet werden, unterschieden. 2.1 Kostenrechnungssysteme nach dem Zeitbezug 2.1.1 Die Istkostenrechnung Bei der Istkostenrechnung werden nur die tatsächlich angefallenen Kosten der vergangenen Periode berücksichtigt, d.h. Grundlagen für die Werte sind der effektive Verbrauch, die Ist-Mengen an Kostengütern, bewertet zu den tatsächlich gezahlten Preisen. Die Rechnungsperioden sind in der KLR kürzer als ein Jahr, meistens dauern sie eine Woche, einen Monat oder ein Quartal. Dieses Kostenrechnungsverfahren ist sehr problematisch und für eine Kostenkontrolle ungeeignet, da Preisschwankungen auf dem Beschaffungsmarkt sich voll in der Kalkulation niederschlagen, Beschäftigungsschwankungen nicht berücksichtigt werden und Verbrauchsschwankungen nicht eliminiert werden. 2.1.2 Die Normalkostenrechnung Bei diesem System werden die Kosten nicht auf Istkostenbasis, sondern zu Kostenwerten, die auf durchschnittlichen Ist-Kostenwerten der Vergangenheit beruhen, auf die Kostenstellen und die Kostenträger weiterverrechnet. Normalkosten: Kosten, die sich aus Durchschnittswerten der Vergangenheit bilden. Die Normalkostenrechnung beruht auf Kostenwerten, die sich aus den Durchschnittswerten der vergangenen Perioden berechnen. Dies hat den Vorteil, dass die Kosten über die Perioden vergleichbarer werden. Zudem wird das Unternehmen gezwungen, Abweichungen der Ist-Werte von den Durchschnittswerten (Normalkosten) zu analysieren. 2.1.3 Die Plankostenrechnung In der Plankostenrechnung werden die Einzel- und Gemeinkosten je Kostenart und Kostenstelle mittels Arbeits- und Verbrauchsstudien und aufgrund von Erfahrungen vorausgeplant. Die Planung verläuft idealer-weise so, dass bei ordnungsmäßigem Betriebsablauf diese Plankosten Norm- und Vorgabecharakter haben. Während die Istkostenrechnung und die Normalkostenrechnung vergangenheitsbezogen sind, ist die Plankostenrechnung zukunftsgerichtet. Damit können bestimmte Kostenentwicklungen vorweg genommen werden und böse Überraschungen bei der Nachkalkulation vermieden werden. Plankosten sind Einzel- und Gemeinkosten, die sich bezüglich der Preise und Mengen im Wesentlichen auf die Zukunft – in der Regel die kommende Rechnungsperiode – beziehen. Plankosten: Kosten, die sich auf die Zukunft beziehen. Vorteil ist, dass die geplanten Kosten (Planpreis * Planmenge) mit den tatsächlich angefallenen Kosten (Istpreis * Istmenge) verglichen werden können. Durch eine genaue Analyse können Preis- und Mengenabweichungen festgestellt werden. 2.2 Einteilung nach der Kostenverrechnung Die Kostenrechnungssysteme können auch danach untergliedert werden, ob sie sämtliche Kosten (variable und fixe Kosten) auf die Kostenstellen und Kostenträger umrechnen oder ob nur die unmittelbar von der Erzeugniserstellung verursachten variablen Kosten auf die Kostenträger umgerechnet werden. Variable Kosten: Kosten, deren Höhen direkt von der produzierten Menge abhängen. Fixe Kosten: Kosten, deren Höhe nicht von der produzierten Menge abhängt, sondern für eine bestimmte Zeit in ihrer Höhe fest gelegt sind. (Miete, Versicherungsprämie, Zeitabschreibungen etc) Bei der Einteilung nach der Kostenverrechnung wird zwischen der Vollkosten-rechnung und der Teilkostenrechnung unterschieden. 2.2.1 Die Vollkostenrechnung In der Vollkostenrechnung werden alle Kosten auf die Kostenstellen und die Kostenträger verteilt. Ziel der Vollkostenrechnung ist die Ermittlung der vollen Selbstkosten für ein Produkt auf deren Basis die Preiskalkulation durchgeführt werden kann. Der Betrieb möchte damit erreichen, dass alle Kosten die im Produktionsverlauf anfallen gedeckt werden und durch den Verkauf der Produkte Gewinn entsteht. Problematisch ist die Vollkostenrechnung jedoch aufgrund ihrer direkten Verteilung der fixen Kosten auf die Kostenträger (die Produkte). Die Vollkostenrechnung, insbesondere zu Ist-Werten ist jedoch immer noch das am weitesten verbreitete Kostenrechnungssystem in Unternehmen, da es einfach und überschaubar in der Anwendung ist. Durch die Anwendung der Vollkostenrechnung zur Bestimmung der Kalkulationsbasis eines Produktes kann das Unternehmen bei sinkenden Absatz-zahlen, den negativen Trend noch beschleunigen, da die Verteilung der Fixkosten auf immer weniger Kostenträger zu einer Erhöhung der Stückkosten und somit zu einer Preiserhöhung führt, was sich negativ auf die Absatzzahlen des Produktes auswirken würde. Auf diesen Aspekt wird noch mal ausführlich im Kapitel zur Vollkostenrechnung eingegangen. 2.2.2 Die Teilkostenrechnung Die Teilkostenrechnung versucht, die im obigen Beispiel gezeigte Problematik zu lösen. Hier werden nur die von der Ausbringungsmenge abhängigen Kosten auf die Kostenträger verteilt. Die fixen Kosten werden in einem Block unter Umgehung der Kostenträgerrechnung unmittelbar in die Erfolgsrechnung überführt. Die Teilkostenrechnung versucht bei der Zurechnung der Kostenrechnung das Verursachungsprinzip einzuhalten, indem nur diejenigen Kosten den Kostenträgern zugerechnet werden, die in direkter Relation zu der jeweiligen Ausbringungsmenge stehen. Fixe Kosten haben zumeist ihre Ursache in der Produktion eines Kostenträgers (z.B. Miete für die Fertigungshalle etc.). Jedoch ist die Ursache für fixe Kosten nicht in der Höhe der Ausbringungsmenge des Produktes zu finden, sondern in der Produktionsentscheidung für dieses Produkt. Ein wichtiger Begriff der Teilkostenrechnung ist der Deckungsbeitrag. Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus dem Produktpreis abzüglich der variablen Kosten. Wie der Begriff schon sagt, hilft der Deckungsbeitrag Anteile des Fixkostenblocks zu decken. 2.3 Zusammenfassung der Ausgestaltung Da bei der Gestaltung eines Systems der KLR sowohl eine Entscheidung über Art und Ausmaß der Kostenverrechnung, als auch über den Zeitbezug der verwendeten Kostengrößen getroffen werden muss, sind insgesamt sechs Kombinationen aus beiden Kriterien denkbar: Zusätzlich zu diesen sechs Gestaltungsmöglichkeiten der Kostenrechnung sind davon noch Mischformen möglich und in der Praxis sogar die Regel. Die Ist-Vollkostenrechnung stellt die traditionelle Form der Kostenrechnung dar. Im Mittelpunkt steht die Nachkalkulation, bei der man alle in einer Abrechnungsperiode (z.B. ein Monat oder ein Quartal) angefallenen Kosten auf die Erzeugnisse verrechnet. Auf die Mängel der Ist-Vollkostenrechnung wird in den folgenden Kapiteln noch einmal ausführlicher eingegangen. 2.4 Ausgestaltung der KLR Die Kostenrechnung gliedert sich in drei Teilgebiete, denen besondere Aufgaben zufallen: Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) liefert aktuelle Daten für das unternehmerische Handeln und unterstützt nahezu alle Bereiche eines Unternehmens (z.B. die Marketingabteilung, die Einkaufsabteilung etc.) bei der Entscheidungsfindung. Beispiele: Der Sportartikelhersteller „SportFit AG“ hat eine neue Rudermaschine entwickelt. Um den Preis für die Maschine festlegen zu können, müssen die Selbstkosten erfasst werden, auf die noch ein Gewinnzuschlag zugerechnet wird. Die Ermittlung der Selbstkosten und die Kalkulation des Verkaufspreises ist Aufgabe der KLR. Die Geschäftsleitung der SportFit AG überlegt, ob die für die Fertigung benötigten Stahlteile im eigenen Werk bei München hergestellt werden sollen, oder ob es günstiger ist, die Stahlteile fertig zu beziehen. Die KLR liefert hier die notwendigen Zahlen für die Entscheidungsfindung. Der Fitness-Center FitWorld, das in einem Büroturm in der Frankfurter Innenstadt untergebracht ist, möchte seine Räumlichkeiten aufgrund der guten Nachfrage um eine Etage erweitern. Für die Ausstattung sind 150.000,- erforderlich, die Miete beträgt monatli ch 20.000,- . Die KLR ermittelt, wie viele Neumitglieder geworben...


Kaesler, Clemens
Clemens Kaesler ist als Lehrer und Dozent in der Beruflichen Bildung mit den Schwerpunkten BWL, Informatik und Englisch tätig. Zudem entwickelt er didaktische Materialien und Fachbücher in diesen Bereichen.


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