Kalff | Europas Wirtschaft wird gewinnen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 276 Seiten

Kalff Europas Wirtschaft wird gewinnen

Was wir Amerika voraus haben

E-Book, Deutsch, 276 Seiten

ISBN: 978-3-593-40158-4
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein starker CEO. Gewinnmaximierung als ultimatives Ziel. Steigerung des Aktienwerts als oberste Managementaufgabe. Dieses American Enterprise Model ist krisenanfällig und ohne Zukunft, wie die Beispiele Enron oder General Motors zeigen. Europa, so Kalff, kann es besser: Unabhängiger vom Shareholder Value, vielfältige Finanzierungsmodelle, verschiedene Unternehmensstrukturen – die europäische Geschäftswelt ist in ihrer Flexibilität den USA weit überlegen und kann die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft besser
bewältigen.
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Inhalt


Einführung und Überblick7

Niedergang des amerikanischen Unternehmensmodells8
Vormarsch des europäischen Unternehmensmodells16
Der Boden ist bereitet24

1. Die Revolution der Neunziger26

Das Imperium schlägt zurück27
Neues Vertrauen28
Die amerikanische Sicht der Dinge30
Das amerikanische Unternehmensmodell33
Auf den zweiten Blick36
Fazit41

2. Der schöne Schein der Neunziger44

Die enttäuschende Bilanz der US-Wirtschaft46
Der fragwürdige Erfolg amerikanischer Unternehmen52
Ein Vermächtnis der Anfälligkeiten61
Der Aktionär auf der Schlachtbank69

3. Wie es weitergeht77

Wirtschaftspolitik in den USA und in der EU79
Das angekratzte Prestige der Unternehmen87
Ist das Modell noch zu retten?106
Quintessenz113
4. Unerwünschte Folgen und ungeklärte Kosten116

Der Held der Neunziger118
Hauptverwaltung130
Krisenherde139
Der Archipel Gulag158

5. Ein europäisches Unternehmensmodell161

Die Wurzeln des Wachstums161
Eigentum, Kontrolle und wirtschaftliche Vorteile169
Unternehmensführung175
Der europäische Manager183
Das Managementprogramm189
Erfolgsplanung, Leistungsbewertung und Vergütung200
Ein Sinn für Unvermeidlichkeit204

6. Wie wettbewerbsfähig ist Europa? 206

Rückbesinnung auf internes Wachstum209
Eine Welt der Partnerschaften223
Die neue Basis233
Bestandsaufnahme242

Epilog243

Europa kann es alleine schaffen243
Europäisches Potenzial245
Im Einklang mit europäischen Werten253
Eine europäische Weltanschauung258
Last but not least… 261

Literatur 264

Register273

Inhalt


Einführung und Überblick7

Niedergang des amerikanischen Unternehmensmodells8
Vormarsch des europäischen Unternehmensmodells16
Der Boden ist bereitet24

1. Die Revolution der Neunziger26

Das Imperium schlägt zurück27
Neues Vertrauen28
Die amerikanische Sicht der Dinge30
Das amerikanische Unternehmensmodell33
Auf den zweiten Blick36
Fazit41

2. Der schöne Schein der Neunziger44

Die enttäuschende Bilanz der US-Wirtschaft46
Der fragwürdige Erfolg amerikanischer Unternehmen52
Ein Vermächtnis der Anfälligkeiten61
Der Aktionär auf der Schlachtbank69

3. Wie es weitergeht77

Wirtschaftspolitik in den USA und in der EU79
Das angekratzte Prestige der Unternehmen87
Ist das Modell noch zu retten?106
Quintessenz113
4. Unerwünschte Folgen und ungeklärte Kosten116

Der Held der Neunziger118
Hauptverwaltung130
Krisenherde139
Der Archipel Gulag158

5. Ein europäisches Unternehmensmodell161

Die Wurzeln des Wachstums161
Eigentum, Kontrolle und wirtschaftliche Vorteile169
Unternehmensführung175
Der europäische Manager183
Das Managementprogramm189
Erfolgsplanung, Leistungsbewertung und Vergütung200
Ein Sinn für Unvermeidlichkeit204

6. Wie wettbewerbsfähig ist Europa? 206

Rückbesinnung auf internes Wachstum209
Eine Welt der Partnerschaften223
Die neue Basis233
Bestandsaufnahme242

Epilog243

Europa kann es alleine schaffen243
Europäisches Potenzial245
Im Einklang mit europäischen Werten253
Eine europäische Weltanschauung258
Last but not least… 261

Literatur 264

Register273


Einführung und Überblick

Wie steht es um den vergangenen, aktuellen und künftigen Erfolg von Unternehmen, die nach amerikanischem Muster arbeiten? Dieser Ansatz gilt bei vielen als der einzig wahre. Auch sämtliche börsennotierten europäischen Unternehmen setzen ihn eifrig um. Dennoch ist dieses große Vertrauen nicht gerechtfertigt, die Ergebnisse der betroffenen Unternehmen entsprechen nicht ihrem selbst gesetzten Standard. Darüber hinaus beeinträchtigt die amerikanische Art der Geschäftstätigkeit das Wachstumspotenzial eines Unternehmens, bestimmte Kosten bleiben unberücksichtigt und es kommt zu unerwünschten Folgen. Das wiederum untermi-niert die Basis für Zusammenarbeit - sowohl in als auch zwischen den Unternehmen -, die der entscheidende Faktor für die kommende Phase der Wirtschaftsentwicklung ist.
Was hat Europa Amerika voraus? In Europa schlummert die Fähigkeit, eine eigene europäische Ausprägung des Kapitalismus hervorzubringen. Die Auffassung, dass Globalisierung zwangsläu-fig zur Harmonisierung der Arbeitsweise von Unternehmen führt, ist weit verbreitet. Doch das Gegenteil ist der Fall: Europa ist durchaus groß und stark genug, um eigene Wege zu gehen und sich zur erfolgreichsten Region der Welt zu entwickeln.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es vorteilhaft, dass Europa - je nach den spezifischen Gegebenheiten der Märkte und des regulatorischen Umfelds - viele unterschiedliche Ansätze zulässt. Das richtige Modell für Unternehmensführung, Management, Organisation, Planung, Erfolgsbewertung und Vergütung bietet Wettbewerbsvorteile für nicht börsennotierte Unternehmen. Neue Modelle entstehen und stimulieren Europas Wirtschaftswachstum. Dieses Buch umreißt die Konturen eines solchen alternativen - und ausgesprochen wettbewerbsfähigen - europäischen Ansatzes für Großunternehmen. Er beruht auf dem Konzept, dass Kapital und Technologie als Hauptfaktoren für die Begrenzung erfolgreicher Unternehmensentwicklung von der Qualität der Mitarbeiter und ihrer Zusammenarbeit abgelöst werden.



Niedergang des amerikanischen Unternehmensmodells

Das erste Kapitel dieses Buches spricht der US-Wirtschaft und den damit verbundenen Institutionen die Fähigkeit zu tiefgreifendem Wandel ab. Enron steht symbolisch für den Anfang vom Ende. Einst Ikone des Booms der 1990er Jahre, hatte das Unternehmen von der Liberalisierung der Energiemärkte in den USA profitiert und durch innovative Handelspraktiken und rasches Wachstum die neidvolle Bewunderung der globalen Unternehmenswelt auf sich gezogen - nur, um schließlich als Meister der Augenwischerei demaskiert zu werden. Durch die Enron-Affäre geriet die Wirtschaftsprüferbranche in eine bis dato beispiellose Krise. Die Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen ging darin unter. Etwa zur gleichen Zeit wurde bekannt, dass die größten und renommiertesten Investmentbanken des Landes - darunter Merrill Lynch, Citygroup und JPMorgan - die Aktienmärkte in nie da gewesenem Ausmaß manipuliert hatten. Ein Skandal jagte den nächsten, die Krise griff um sich. Betroffen waren ganz unterschiedliche Sektoren, von der New York Stock Exchange bis zu Investmentfonds, von der Telekommunikationsindustrie bis zur Pharmabranche.
Die Reaktion kam prompt: Ein ganzes Arsenal von Gegenmaß-nahmen wurde zusammengestellt. Die Gesetze wurden strenger durchgesetzt und überall in den Vereinigten Staaten wurden Unternehmen und ihre Chief Executive Officers (CEOs) vor Gericht gezerrt. Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York führte die Anklage gegen den besonders wichtigen Finanzsektor. Die US-
Börsenaufsicht (SEC), die New Yorker Börse (NYSE) und der Kongress führten währenddessen neue Regelungen ein, beispielsweise das Sarbanes-Oxley-Gesetz. Präsident George W. Bush und sein Kabinett unterstützten diese Aktivitäten.
Es stand viel auf dem Spiel. Nach dem Platzen der Internetblase und dem anschließenden Einbruch des Aktienmarktes galt es, jede weitere Beschädigung des Vertrauens in die US-Wirtschaft mit allen Mitteln zu unterbinden. Das Land sehnte sich in die neunziger Jahre zurück, in die längste Expansionsphase der Wirtschaft in seiner Geschichte. Damals ging kräftiges Wirtschaftswachstum mit niedrigen Arbeitslosenzahlen und überraschend geringen Inflationsraten einher. In Bezug auf die Unternehmen stand diese Ära für ein hohes Maß an Investitionsbereitschaft, Produktivitätssteigerung und Rentabilität.
Das harte Durchgreifen von Exekutive, Regulierungsbehörden und Kongress sollte darüber hinaus das Vermächtnis der Reagan-Thatcher-Revolution und die damit verbundene Weltanschauung verteidigen. An ihren Ideen, Überzeugungen und Zielen hatten sich all jene orientiert, die in den 1990er Jahren auf Erfolgskurs waren. Im Mittelpunkt dieser Weltanschauung stand der selbstbewusste, ehrgeizige und mit vielen Kompetenzen ausgestattete Bürger, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen, dafür aber eine entsprechende Gegenleistung erwartete. Ihm zur Seite stellten sich der Aktionär, der seinerseits bereit war, seine sauer verdienten Ersparnisse einzusetzen, und der Unternehmer, der sich im Wettbewerb beweisen musste. Aufgabe des Staates war dabei, die Rahmenbedingungen für funktionstüchtige Kapital- und Arbeitsmärkte zu schaffen, denn die Märkte galten als das überlegene System zur Verteilung der Ressourcen zum Wohle der Gesamtwirtschaft.
Auf Einzelunternehmensebene kamen diese Prinzipien in der Erhebung der Aktionärsrendite zum vorrangigen Unternehmens-zweck, im Glauben an einen starken CEO und in der Bildung unabhängiger Unternehmensbereiche zum Ausdruck, die eng am jeweiligen Markt operieren konnten. Im Interesse der Transparenz und zur Gewährleistung der Kontrollierbarkeit von Unternehmensprozessen konzentrierte sich das Management darauf, finanzielle Ziele vorzugeben und die Fortschritte auf dem Weg dorthin zu bewerten. Die Unternehmen sorgten für finanzielle Anreize auf jeder Organisationsebene, um die Beachtung der Aktionärsinteressen sicherzustellen. Eine Begleiterscheinung dieser Veränderungen war ein Kulturwandel, personifiziert vom neuen Manager. Die-ser setzte sich aktiv für seine Aktionäre ein, sah die Wettbewerbsfähigkeit als Schlüsselfaktor für den Erfolg an und strebte grundsätzlich in möglichst großen Schritten vorwärts.
Das so beschaffene amerikanische Unternehmensmodell war ausgesprochen erfolgreich. Es wurde praktisch von allen großen
börsennotierten Unternehmen Europas kopiert und schien uneingeschränkt anwendbar zu sein. Das Modell setzte aber über seinen eigentlichen Wirkungskreis hinaus auch Maßstäbe für die Organisationsstruktur und Kultur weiter Bereiche des öffentlichen Sektors, etwa für Energieversorgung, die öffentlichen Verkehrsunternehmen und sogar für Bildung und Gesundheitswesen.
Wie die überzeugten Verfechter des amerikanischen Unternehmensmodells vorausgesagt hatten, sprang die US-Konjunktur im Laufe des Jahres 2002 an, die Produktivität legte erneut mit überdurchschnittlichen Steigerungsraten zu und die Rentabilität der Unternehmen verbesserte sich spürbar. Zweiflern wurde überzeugend vor Augen geführt, dass die amerikanische Wirtschaft selbst heftigste Schocks verkraften konnte. Das amerikanische Unternehmensmodell hatte seine Widerstandsfähigkeit erneut unter Beweis gestellt. Verbesserungen und Verfeinerungen waren willkommen und vielleicht auch nötig, doch größere Eingriffe galten als überflüssig,
unerwünscht und - mangels Alternative - sogar als gefährlich.
Dabei sieht jeder, der seine Augen nicht bewusst davor verschließt, dass Staatsanwälte, Börsenaufsicht und NYSE in Wirklichkeit nicht viel erreicht haben. Jede durch die größten und renommiertesten Banken des Landes begangene Rechtswidrigkeit wurde durch einen Vergleich und durch Zahlung mehr oder weniger hoher Bußgelder beigelegt - stets ohne Schuldbekenntnis. Die Leitung der SEC wurde durch Streitigkeiten um ihre Geschäftsleitung beeinträchtigt und es dauerte ganze zwei Jahre, bis die Wirtschaftsprüferzunft ein handlungsfähiges Aufsichtsgremium vorweisen konnte. Die NYSE wurde durch den erzwungenen Rücktritt ihres Vorstands abgelenkt. Der Kongress verabschiedete neue und angeblich weitreichende Gesetze, doch das zusammengeschusterte Regelwerk wies erhebliche Löcher auf. Im Ringen mit denjenigen, die nicht unmaßgebliche Interessen zu verteidigen hatten, gingen im Endeffekt die CEOs, die Investmentbanker und die Wirtschaftsprüfer als Sieger hervor.
Die Reaktion der amerikanischen Unternehmenswelt auf den Börsencrash, die Skandale und die Rezession zeugten von mangelnder Flexibilität. Die amerikanische Weltsicht und das amerikanische Unternehmensmodell erwiesen sich immer mehr als Zwangsjacke. Das Zusammenspiel vergangener Erfolge, tief verwurzelter Ideologie und der Prämie, die die Finanzmärkte für schnelle, greifbare Ergebnisse zahlen, rief stets dieselbe Reaktion hervor - die allerdings in ihrer Heftigkeit variierte. In einer schnelllebigen Welt fordert Starrheit ihren Tribut.


Der gebürtige Holländer Donald Kalff promovierte an der renommierten Wharton School und arbeitete im Management mehrerer
multinationaler Unternehmen. Bei KLM war er als Vice President Verhandlungsführer für Fusionen und Long-Term Agreements. Donald Kalff ist CEO der Bio-Tech-Firma Immpact und auch als Berater tätig.

Der gebürtige Holländer Donald Kalff promovierte an der renommierten Wharton School und arbeitete im Management mehrerer
multinationaler Unternehmen. Bei KLM war er als Vice President Verhandlungsführer für Fusionen und Long-Term Agreements. Donald Kalff ist CEO der Bio-Tech-Firma Immpact und auch als Berater tätig.


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