Kempf / Merz | Kanzler und Minister 1998 - 2005 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 390 Seiten, eBook

Kempf / Merz Kanzler und Minister 1998 - 2005

Biografisches Lexikon der deutschen Bundesregierungen

E-Book, Deutsch, 390 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-90896-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Nachfolgeband des Lexikons 'Kanzler und Minister 1948-1998' stellt in ausführlichen Einzelartikeln den beruflichen und politischen Lebensweg der Regierungsmitglieder der rot-grünen Koalition seit 1998 dar. Dabei werden zugleich die einzelnen Politikfelder des ersten wirklichen Machtwechsels behandelt. Mit diesem Nachschlagewerk, das auch als spannendes Lesebuch benutzt werden kann, ist ein lebendiges Gesamtbild der deutschen Politik entstanden.

Dr. Udo Kempf ist Professor für Politikwissenschaft und Politische Bildung und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Dr. Hans-Georg Merz, M.A. ist Akademischer Oberrat für Politikwissenschaft und Politische Bildung und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Kempf / Merz Kanzler und Minister 1998 - 2005 jetzt bestellen!

Zielgruppe


Upper undergraduate

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;8
3;A. Die Regierungsmitglieder der rot-grünen Bundesregierungen: Sozialstruktur und Karriereverläufe;11
3.1;I. Sozialstruktur;11
3.1.1;Parteimitgliedschaft;14
3.1.2;Frauenanteil;15
3.1.3;Religionszugehörigkeit / Vereidigung mit oder ohne Formel;16
3.1.4;Regionale Herkunft;16
3.1.5;Alter;18
3.1.6;Schulische und universitäre Bildung;18
3.1.7;Studienschwerpunkte;20
3.1.8;Vorparlamentarische Berufe;22
3.2;II. Karriereverläufe;24
3.2.1;Mitglied des Bundestages vor der ersten Amtsübernahme;24
3.2.2;Dauer der MdB-Mitgliedschaft;25
3.2.3;Perspektiven nach dem Amtsende;31
4;B. „Rot-grünes“ Regieren im parlamentarischen System;35
4.1;1 Funktionsweisen der Regierung, Prinzipien des Regierens;36
4.1.1;a. Ressortprinzip;37
4.1.2;b. Kabinettsprinzip;37
4.1.3;c. Kanzlerprinzip;37
4.2;2 „System Schröder“;40
4.3;3 „Figurationen“ des Regierens;49
4.4;4 Regierungshandeln im Lichte einer Befragung rot-grüner Bundesminister;57
4.5;5 Exkurs: Bundeskanzler und Bundesminister im Vergleich;67
5;C. Regierungsmitglieder im Spiegel von Meinungsumfragen;83
6;D. Expertengremien im System Schröder;109
6.1;1) Korporatistische Konsensrunden;110
6.2;2. Expertenkommissionen;114
6.3;3. Konsensgespräche zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien;127
6.4;Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (SPD);135
6.5;Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und Beauftragter der Bundesregierung für den Berlin- Umzug und Bonn- Ausgleich ( SPD);139
6.6;Bundesministerin für Bildung und Forschung (SPD);146
6.7;Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit (SPD);156
6.8;Bundesministerin der Justiz, SPD;160
6.9;Bundesminister der Finanzen (SPD);175
6.10;Bundesministerin für Gesundheit (Bündnis ´90/Die Grünen);188
6.11;Bundesminister des Auswärtigen, Stellvertreter des Bundeskanzlers ( Bündnis ´ 90/ Die Grünen);195
6.12;Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (SPD);211
6.13;Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes ( SPD);219
6.14;Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (SPD);222
6.15;Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft ( Bündnis ´ 90/ Die Grünen);224
6.16;Bundesminister der Finanzen (SPD);235
6.17;Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (parteilos);240
6.18;Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (SPD);244
6.19;Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (SPD);255
6.20;Bundesminister der Verteidigung (SPD);260
6.21;Bundesminister des Innern;270
6.22;Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (SPD);287
6.23;Bundesministerin für Gesundheit und soziale Sicherung (SPD);292
6.24;Bundeskanzler (SPD);302
6.25;Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (SPD);342
6.26;Bundesminister der Verteidigung (SPD);350
6.27;Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ( Bündnis ’ 90/ Die Grünen);360
6.28;Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( SPD);370
6.29;Bundesministerin der Justiz (SPD);375
7;Anhang;385
7.1;Wahl des Bundeskanzlers;385
7.2;Die Kabinette;386
7.2.1;14. Wahlperiode (1998-2002): Kabinett Schröder;386
7.2.2;15. Wahlperiode (2002-2005): Kabinett Schröder;387
7.3;Alphabetische Übersicht der Ministerien 14. und 15. WP;388
7.4;Abkürzungsverzeichnis;390
7.5;Literaturverzeichnis;392
7.6;Autorenverzeichnis;395

Die Regierungsmitglieder der rot-grünen Bundesregierungen: Sozialstruktur und Karriereverläufe.- „Rot-grünes“ Regieren im parlamcntarischcn System.- Regierungsmitglieder im Spiegel von Meinungsumfragen.- Expertengremien im System Schröder.- Biographien.


A. Die Regierungsmitglieder der rot-grünen Bundesregierungen: Sozialstruktur und Karriereverläufe (S. 10)

Einleitung

Udo Kempf und Markus Gloe

I. Sozialstruktur

Am 27. Oktober 1998 wurde die erste rot-grüne Bundesregierung unter Führung von Gerhard Schröder vereidigt. Vier Jahre später, am 22. Oktober 2002, wurde Schröder in seinem Amt als Kanzler bestätigt. Wie alle Regierungen seit 1949 waren auch diejenigen Schröders Koalitionskabinette. Im Herbst 1998 wurden die Parteien der christlich-liberalen Regierungskoalition abgewählt und durch eine völlig neue Regierungsmannschaft ersetzt.

Mit der Übernahme der Regierungsverantwortung durch die 1980 gegründete Partei Die Grünen, die 1993 mit den Bürgerrechtlern der DDR vom Bündnis ´90 zum Bündnis ´90/Die Grünen fusionierte, wurden die bisherigen Koalitionsmuster, die die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland geprägt hatten, durch eine neue Variante ergänzt.

Nach Mitgliedschaft in verschiedenen von der SPD geführten Landesregierungen gelang den Grünen dank eines Wahlergebnisses, in dem der Wunsch nach einem politischen Wandel deutlich zum Ausdruck kam, der „Sprung" in die Bundesregierung.

Im Vergleich zu Helmut Kohls Regierungen von 1990 bis 1998 zählten sie deutlich weniger Mitglieder. Im Herbst 1998 erhielten 15 Ministerinnen und Minister auf Vorschlag des Bundeskanzlers ihre Ernennungsurkunden durch den Bundespräsidenten, vier Jahre später reduzierte sich ihre Zahl auf 13. Während die Grünen ihre drei Ministerien behielten, verminderte sich die Zahl der SPD-geführten Ministerien um zwei, da Gerhard Schröder das Wirtschafts- und Arbeitsministerium unter dem „Superminister" Wolfgang Clement zusammenlegte.

Schon während der 14. Wahlperiode war nach Ausscheiden von Bodo Hombach, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, ein Kabinettsposten weggefallen. Die Funktionen eines Kanzleramtschefs wurden, wie schon unter Adenauer, Kiesinger, Schmidt und anfänglich Kohl, einem beamteten Staatssekretär übertragen. Frank-Walter Steinmeier legte während seiner von allen Ministerien höchst gelobten Tätigkeit als „Koordinator hinter den Kulissen" den Grundstock für seine spätere politische Karriere als Außenminister der Großen Koalition unter Angela Merkel.

Seit den Zeiten der ersten Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger, der sozial-liberalen Koalitionen unter Willy Brandt und Helmut Schmidt wie auch während der Regierung Kohl hat es sich eingebürgert, dass der kleinere Koalitionspartner das prestigeträchtige Auswärtige Amt übernimmt.

Mit Joschka Fischer, in Personalunion auch Vizekanzler, übernahm erstmals eine Persönlichkeit das Auswärtige Amt an der Konrad-Adenauer-Straße in Bonn, ab 1999 am Werderschen Markt in Berlin, die allein durch ihren schulischen und beruflichen Werdegang hervorsticht: Ohne Schulabschluss, nicht beendeter Lehre als Fotograf, „Straßenkämpfer" im Frankfurter Westend1, anschließend Taxifahrer gelang es dem neuen Chef der Diplomatie überraschend schnell, nationales und internationales Ansehen zu gewinnen.

Auch innerhalb seines Hauses genoss er zumindest während seiner ersten Amtsperiode hohe Anerkennung. Die übrigen beiden von Politikern der Grünen geführ- ten Ministerien sind der Kategorie der „Spezialministerien" (so Theodor Eschenburgs Klassifikation) zuzuordnen. Setzt man Schröders Kabinette in Vergleich zu den Regierungen seiner Vorgänger, die seit der Gründung der Bundesrepublik durchschnittlich 18 Personen umfassten, so liegen die Zahlen merklich unter den früheren, auch im internationalen Vergleich bewegen sie sich im unteren Feld. Lediglich 1949 gab es schon einmal 14 Ministerien, aber damals fehlten u.a. noch das Auswärtige Amt, das Verteidigungsministerium und das Umweltministerium.


Dr. Udo Kempf ist Professor für Politikwissenschaft und Politische Bildung und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

Dr. Hans-Georg Merz, M.A. ist Akademischer Oberrat für Politikwissenschaft und Politische Bildung und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.


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