Kesen | Investitionen und Steuern in der Türkei | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 186 Seiten

Kesen Investitionen und Steuern in der Türkei

Doing Business in Turkey.

E-Book, Deutsch, 186 Seiten

ISBN: 978-3-482-72981-2
Verlag: NWB Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bei Investitionen in der Türkei. Dieser aktuelle Leitfaden bietet Investoren und deren Beratern einen kompakten Überblick über die rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Türkei. Er zeigt die sich aus deutscher Sicht bietenden Gestaltungsmöglichkeiten auf und gibt Ihnen so wertvolle Entscheidungshilfen an die Hand. Der Autor stellt zunächst den Wirtschaftsstandort Türkei vor. Danach erläutert er die wesentlichen handels- und steuerrechtlichen Bestimmungen, wobei auch die Neuerungen im Körperschaftsteuerrecht der Türkei behandelt werden. Das neue Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-Türkei wird ebenfalls dargestellt. Dieses Buch ist die ideale Informationsquelle für Steuerberater und Steuerberatungs-Gesellschaften, die Mandanten bei Investitionen in der Türkei kompetent und zuverlässig beraten wollen. Aus dem Inhalt: Der Wirtschaftsstandort Türkei. Türkisches Handelsrecht. Türkisches Steuerrecht. Das DBA Deutschland-Türkei. Anhang.
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1. Der Wirtschaftsstandort Türkei
1.1. Land und Bevölkerung
Die Türkei liegt geographisch zwischen den beiden Kontinenten Europa und Asien. Die Landesfläche von 814.578 qkm entfällt zu 97 % auf den asiatischen Teil (Anatolien) und zu 3 % auf den europäischen Teil (Thrazien). Die angrenzenden Nachbarstaaten sind Armenien, Bulgarien, Georgien, Griechenland, Iran, Irak und Syrien. Staats- und Regierungsform sind die parlamentarische Republik und Demokratie mit der Hauptstadt Ankara. Jedoch ist Istanbul die bevölkerungsreichste Metropole mit über 13 Mio. Einwohnern als Zentrum der Wirtschaft, Kultur und Medien des Landes. Daher konzentrieren sich die ausländischen Direktinvestitionen in Istanbul und Umgebung. Die Bevölkerungszahl lag Ende 2010 bei 73,7 Mio. mit einer Dichte von 90,5 pro qkm. Kennzeichnend ist auch das im europäischen Vergleich hohe Bevölkerungswachsum von 1,1 %. Die Bevölkerungsstruktur weist in Bezug auf Ethnizität,1) Sprache2) und Religion3) eine Vielfalt auf, wie es in keinem anderen europäischen Land der Fall ist. Türkisch ist die Mehrheits- und Amtssprache. Die Türkei ist Mitglied in fast allen wichtigen internationalen Organisationen wie UNO (1945), Weltbank (1947), IWF (1947), OECD (1948), Europarat (1949), NATO (1952), OIC (Organisation der Islamischen Konferenz, 1969) und OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, 1973). Das Land ist eng verbunden mit Europa. Seit 1963 besteht ein Assoziationsverhältnis zwischen der Türkei und der EU, dem die Gründung der Zollunion (1996) und die EU-Beitrittskandidatur folgten. Im Oktober 2005 wurden Beitrittsverhandlungen mit dem Ziel der Vorbereitung der Türkei auf eine EU-Vollmitgliedschaft aufgenommen.4) 1.2. Wirtschaftskennzahlen
1.2.1. Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Die Volkswirtschaft der Türkei zeichnet sich seit 2002 durch hohe Wachstumsraten aus. Sie zählt zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften und liegt ihrer Stärke nach auf Platz 17 der Weltrangliste. Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes und der Wachstumsraten ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:5) TAB. 1: Bruttoinlandsprodukt (Mio. US-Dollar) und reales Wirschaftswachstum ( %) Das volkswirtschaftliche Wachstum wird vor allem von den Branchen wie Automobilindustrie, Maschinenbau, Chemiesektor, Elekro- und Informations- sowie Kommunikationtechnik getragen. Auch der Dienstleistungssektor gilt als ein kontinuierlich zunehmender Wirtschaftssektor. Die Einflussfaktoren der positiven wirtschaftlichen Entwicklung sind vor allem die Binnen- und Exportnachfrage sowie (ausländische) Investitionen. Auch die Tourismuseinnahmen, die Geldtransfers aus dem Ausland und die internationalen Finanzhilfen des IWF und der EU haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.6) 1.2.2. Inflation
Die hohe Inflation ist stets eine Begleiterscheinung der Wirtschaft gewesen. 2011 lag sie bei 8,3 %, was im Vergleich mit den europäischen Staaten als zu hoch, jedoch in Bezug auf die Vergangenheit als positiv zu bewerten ist. In den letzten zehn Jahren konnte die Inflation mit einer restriktiven Geldpolitik und dank des Wirtschaftswachstums erfolgreich bekämpft werden.7) Während nach offiziellen Angaben die Inflationsrate 2010 bei 6,4 % lag, stieg sie im Jahr 2011 auf 10,4 %. Diese inflationäre Entwicklung ist vor allem auf die Erhöhung der Verbrauchssteuern bei Genussmitteln wie alkoholische Getränke und Tabakprodukte zurückzuführen. Auch die Abwertung der türkischen Lira hat zu diesem Inflationstrend beigetragen. 1.2.3. Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit, die für 2011 mit 11,9 % offiziell beziffert wird, gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen Problemen. Da es sich hierbei um die offiziellen Angaben handelt und die statistische Erfassung der Arbeitslosigkeit zum größten Teil auf Schätzungen beruht, dürfte die tatsächliche Arbeitslosenquote weit über 20 % liegen. TAB. 2: Entwicklung der Arbeitslosenquote (2001-2010) Quelle: TÜIK (Türkisches Statistisches Amt), http://www.tuik.gov.tr Als Gründe der hohen Arbeitslosigkeit trotz des Wachstumstrends kommen mehrere Aspekte in Betracht. Diese sind u. a. das anhaltend hohe Bevölkerungswachstum, die explosive Binnenmigration und Urbanisierung sowie der geringe (Aus)Bildungsgrad. 1.3. Währung
Die Währungseinheit des Landes ist die Türkische Lira (Türk Lirasi, ISO-Code TRY). Nach der Währungsreform im Jahr 20058) konnte sich in den Folgejahren der Wert der türkischen Währung gegenüber US-Dollar und Euro stabilisieren. 2011 stand die Lira unter einem starken Abwertungsdruck. So stieg der Wert von einem Euro von 2,0 TRY am 31. 12. 2010 auf 2,5 TRY am 31. 12. 2011. 1.4. Außenwirtschaft
Die Türkei weist vielseitige Außenwirtschaftsbeziehungen auf, wobei die EU den ersten Platz einnimmt. Unter den europäischen Staaten gilt Deutschland wiederum als der größte Wirtschafts- und Handelspartner der Türkei. Weitere wichtige Handelspartner sind die USA, China, Russland und Iran. Im Außenhandelsbereich zeichnen sich die Exporte durch Wachstum und Diversifikation aus. Die führenden Exportbranchen sind die Kfz-, Textil- und Bekleidungsindustrie, Nachrichtentechnik und Maschinenbau sowie Eisen- und Stahlindustrien.9) Die ebenfalls diversifizierte Importstruktur ist seit Jahrzehnten auf die Zwischenprodukte bzw. Halbwaren für die inländische Produktion und Rohstoffe (Erdöl und Erdgas) fokussiert. TAB. 3: Entwicklung der Ex- und Importe (2001-2010) Quelle: TÜIK (Türkisches Statistisches Amt), http://www.tuik.gov.tr Trotz der Exportorientierung weist die türkische Volkswirtschaft ein ständiges Handelsbilanzdefizit auf. Die Importe liegen seit Jahrzehnten über dem Niveau der Exporte, was mit der Industrialisierung, dem Wachstum und der zunehmenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Landes zusammenhängt. Der hohe Importbedarf führt zu einem ständigen negativen Handelsbilanzergebnis, vor allem gestärkt durch die steigenden Preise der Energieimporte. Auch die Abwertung der türkischen Lira, was die Importe verteuert, jedoch in geringem Umfang zum Exportanstieg führt, ist ein negativer Einflussfaktor im Außenhandel der Türkei. TAB. 4: Handelsbilanzsaldo (2001-2010) Quelle: TÜIK (Türkisches Statistisches Amt), http://www.tuik.gov.tr 1.5. Bedeutung als Investitionsstandort
Die Türkei gilt als ein attraktiver Investitionsstandort, bei dem mehrere Einflussfaktoren wie geostrategische Lage, Bevölkerungs- und Wirtschaftsdynamik, steigende Kaufkraft und geringe Produktionskosten eine Rolle spielen. Hinzu kommt die staatliche Investitions- und Steuerpolitik, die sich auch auf die Förderung von ausländischen Direktinvestitionen richtet. Zugleich weist das Land auch investitionshemmende Prob­leme wie Schattenwirtschaft, Bürokratiehemmnisse und Korruption sowie das geringe Bildungsniveau auf.10) Die deutschen Unternehmen haben die Türkei ebenfalls als einen strategischen Investitionsstandort erkannt und dementsprechend gehandelt. Zu den größten deutschen Investoren gehören vor allem Konzerne wie Daimler-Chrysler, Siemens, MAN und Bosch. Diese haben sich insbesondere auf die Bereiche Maschinenbau, chemische Industrie, Automobil- und Textilindustrie sowie die Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung konzentriert. Auch Dienstleistungen (Fremdenverkehr und Finanzdienstleistungen) gehören zu den Tätigkeitsbereichen von deutschen Unternehmen in der Türkei. Es gibt auch eine eindeutige regionale Konzentration der Direktinvestionen (regionale Verteilung). Die Marmara-Region und die Ägäis-Küste sind die Hauptstandorte, während die Provinzen Ankara und Antalya auch als Investitionsstandorte in Betracht kommen. TAB. 5: Ausländische Direktinvestitionen in der Türkei (2000-2009) Zusammengestellt aus: T. C. Basbakanlik Hazine Müstesarligi, http://www.hazine.gov.tr/irj/portal/anonymous; T. C. Merkez Bankasi, http://www.tcmb.gov.tr/. Ende 2010 waren in der Türkei insgesamt 25.948 ausländische Direktinvestoren präsent, von denen 77 % in Form einer GmbH, 20,8 % in...


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