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E-Book, Deutsch, 188 Seiten

Koch Die Reise meines Lebens

Wie Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft mein Leben bereichern

E-Book, Deutsch, 188 Seiten

ISBN: 978-3-7568-7100-1
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Entscheidungen über Entscheidungen - mit fortschreitendem Alter steigt die Anzahl der zu treffenden Entscheidungen exponentiell an und wächst einem auch schon mal über den Kopf.

Wie können wir uns bei all den äußeren Einflüssen sicher sein, dass wir den richtigen Weg einschlagen?

Auf meiner bisherigen Lebensreise nahm ich verschiedene Rollen ein: Schüler, Zivildienstleistender, Student, Personalreferent, Weltreisender, Rückkehrer. In all diesen Lebenskapiteln habe ich gelernt wie wichtig es ist bei der Entscheidungsfindung Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft einzubringen.

Begleite mich auf diesem Stück meines Lebens und erfahre welche Antworten ich für meinen Reiseführers gefunden habe.
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Erste prägende Stationen Ich möchte in meiner Schulzeit beginnen. Zugegeben war ich nicht der Musterschüler, der einfach mal eine Klasse überspringt oder bei dessen Namen man an die Vergabe eines Stipendiums denkt. Es gab von der achten bis zur zehnten Klasse Wichtigeres als sich mit dem Schulstoff zu beschäftigen. Da war einiges dabei wie einfache Flausen im Kopf bis hin zur ersten ernsthaften Beziehung – Wichtigeres als Schule eben. Auf der Fachoberschule, die ich danach besuchte, wurde es auch nicht wirklich besser. Ich wählte die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik – rückblickend eine weise Entscheidung, denn ich lernte, dass ich nichts mit Informatik zu tun haben wollte. Somit war es kein Fehler, sondern eine Erfahrung, aus der ich lernte, dass ich mich mit diesem Fachbereich nicht identifizieren konnte. Auch diesen Abschluss absolvierte ich eher durchschnittlich. Auf die Praktikumserfahrung während meines ersten Jahres auf der Fachoberschule hätte ich rückblickend gerne verzichtet. Ich war richtig aufmüpfig zu dieser Zeit, wusste nicht, was ich wollte und war zwischenzeitlich unausstehlich. Dieser Zustand in Kombination mit der fehlenden Unterstützung in meinem Pflichtpraktikum in der IT-Abteilung einer Bank war eine Mischung, die nicht funktionierte. Auch in der zwölften Klasse verspürte ich gefühlt alles außer Motivation, meinen Abschluss zu schaffen. Alles trieb so vor sich hin und ich dachte, dass sich schon etwas ergeben würde. Ich war in dieser Phase meines Lebens mehr damit beschäftigt, Coolness aufzubauen und so mein Selbstbewusstsein zu steigern. Ich denke, dass gerade in der Pubertät das Empfinden von Selbstwert sehr stark schwankt. An einem Tag fühlt man sich wie der König der Welt, am anderen möchte man gefühlt niemanden sehen und hören. Der Hormonhaushalt schwappte bei mir unaufhörlich über und auch dies machte mir meines Erachtens die Orientierung so schwer. Nach meiner Schulzeit stand das an, was in meinem Jahrgang noch gang und gäbe war, nämlich die Wahl zwischen Wehr- oder Zivildienst. Bei der Musterung in einer saarländischen Kaserne betrat ich den Wartesaal und blickte in ebenso unmotivierte Gesichter wie das meine. Als ich in die Runde fragte: „Na, wer von euch wird auch Zivildienst absolvieren?“, gingen alle Hände hoch und wir alle konnten uns ein Schmunzeln nicht verkneifen. Im Anschluss wurde ich in einem nahegelegenen Krankenhaus für die Dauer von neun Monaten des Zivildienstes angestellt. Mit diesen neun Monaten brach eine neue Zeitrechnung an, da ich mich zum ersten Mal Aufgaben stellen musste, die mich wirklich erfüllten. Diese Zeit hat mir auf menschlicher Ebene so viel Positives beigebracht. Ich denke sehr dankbar an diese Erfahrungen zurück, an Kathrin, Josef und das gesamte Team der dort ansässigen Physiotherapie-Abteilung, das seinen Beruf wirklich bis ins kleinste Detail liebt und dessen Mitarbeitende jeden Tag ihrer Lebensaufgabe nachkommen: Menschen zu helfen, die es tatsächlich brauchen. Ich erinnere mich besonders an eine Patientin, Frau Schönborn, die mir bewies, dass es die kleinen Dinge sind, wie jemandem Aufmerksamkeit zu schenken, die einen ganz besonderen Rahmen definieren können. Im Rahmen meines Zivildienstes war ich in der sogenannten Bäderabteilung für das Einlassen von therapeutischen Bädern sowie die Fangoanwendungen zuständig. Fango ist Schlamm, der sehr viele Mineralien enthält, da er von Vulkanen stammt. Meine Aufgabe war es, den Schlamm auf ein großes Blech zu gießen und ihn dann im Ofen aushärten zu lassen. Im Anschluss legt sich die Person auf die warme erhärtete Masse und entspannt eingemummelt in einem Bettlaken für zwanzig Minuten. Ich führte immer kurz nach Beginn der Behandlung einen Kontrollgang durch und versicherte mich, dass alles in Ordnung war. Der Name von Frau Schönborn stand an diesem Tag als letzter und einziger Name zur Fangoanwendung auf dem vollgeschriebenen Terminkalender. Also ein entspannter Ausklang, dachte ich. Ich wickelte Frau Schönborn ein und verließ die Kabine. Als ich kurze Zeit später meinen Kontrollgang durchführte, vernahm ich weinende Geräusche. Ich öffnete den Vorhang und schaute Frau Schönborn an. „Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“, fragte ich. „Ja, mir fehlt nichts. Es ist nur …, ach, ich weiß gar nicht, warum ich jetzt so sentimental bin. Und dann auch noch vor Ihnen. Es beschäftigt mich zu sehr und ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll.“ „Würde es Ihnen helfen, wenn Sie mir erzählen, worum es geht?“ Tränen liefen ihre Wangen herunter und ich merkte, wie aufgewühlt sie innerlich war. „Sie haben doch sicher Besseres zu tun, als einer Frau zuzuhören, die Probleme hat …?“ In dem Moment hatte ich bereits einen Stuhl herbeigezogen, hatte mich neben die Liege gesetzt und ließ Frau Schönborn durch Augenkontakt wissen, dass ich bereit war, ihr zuzuhören. Dann sprudelte sie wie ein Wasserfall. „Es geht um meinen Sohn, meinen einzigen Sohn. Wissen Sie, er hat bereits eine eigene Familie und da hat man ja nicht mehr so viel Zeit. Unser Kontakt war in der letzten Zeit nicht der intensivste. Das muss ich auch mir ankreiden. Ich hätte auch mehr in unsere Beziehung investieren können. Ich vermisse ihn so sehr und auch meine Enkel. Gerade hier im Krankenhaus ist zwar jeder nett zu mir, doch der richtige familiäre Bezug fehlt mir. Ich würde ihn gerne sehen und hätte gerne, dass er mich besucht. Das würde mir wahnsinnig viel bedeuten.“ „Wieso rufen Sie ihn nicht einfach an?“ Sie schaute mich mit großen Augen an. „Und was soll ich dann sagen?“ „Sie haben sich die Frage doch schon selbst beantwortet. Erzählen Sie ihm, dass Sie ihn vermissen. Stehen Sie zu Ihren Empfindungen und lassen Sie ihn wissen, wie Sie fühlen.“ „Ich weiß nicht …, das kommt bestimmt falsch an.“ „Wie kann es falsch ankommen, wenn eine Mutter ihren Sohn sehen möchte?“ „Sie denken, dass das funktioniert?“ „Es wird ganz sicher funktionieren.“ Dann erzählte mir Frau Schönborn noch die restliche Zeit der Fangoanwendung von ihrem Sohn. Sie erwähnte, wie stolz sie auf ihn sei und dass sie dem Anruf jetzt wahnsinnig entgegenfiebere. Am nächsten Tag kam sie wegen einer weiteren Behandlung in die Bäderabteilung. Von Weitem konnte ich bereits erkennen, wie gut gelaunt Frau Schönborn war. Sie erzählte mir voller Freude, dass ihr Sohn sie in ein paar Tagen besuchen würde und dass er am Wochenende auch noch mit seiner ganzen Familie käme. Dann würden sie gemeinsam Eis essen gehen. Frau Schönborn bedankte sich mit einer festen Umarmung bei mir und ich weiß nicht genau, ob sie merkte, dass diese Zeit für mich genauso wertvolle Erkenntnisse bereithielt wie für sie. Diese Zeit führte mir das erste Mal vor Augen, was ich heute als meine Bestimmung und meinen Existenzzweck definiere: Vorbild sein – Menschen dazu inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Träume zu verwirklichen. Wenn ich im Nachhinein an den Zivildienst denke, dann weiß ich, dass dies der erste Schritt in mein jetziges Bewusstsein war. Doch ich war noch zu jung, um das alles zu verstehen und grundlegend einordnen zu können. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade neunzehn und hatte nicht die geringste Ahnung, wohin mein Weg führen sollte. Von Vorstellungsgesprächen und Einstellungstests Dass es irgendwie weiter gehen musste, war klar. Ich wollte keine klassische Ausbildung absolvieren und wusste gleichzeitig nicht, ob mir ein reines Studium wirklich liegen würde. Die Alternative hieß duales Studium. Hier sollten Theorie und Praxis vereint werden und man sagte dieser Form des Studierens nach, dass man sich nach dem Abschluss die Stellen würde aussuchen können, da man so begehrt wäre. Hört sich nicht schlecht an, dachte ich und begann mich wie wild bei den eingetragenen Unternehmen der nahegelegenen Berufsakademie zu bewerben. Es war ein aufregender Prozess, in welchem ich die ein oder andere Lehrstunde erhalten sollte. Mein erstes Vorstellungsgespräch hatte ich bei einem holzverarbeitenden Betrieb in der Nähe von Trier. Das Gespräch fand in einem offenen Raum statt, der einem Großraumbüro ähnelte, was eine ungewöhnliche Atmosphäre erzeugte. Ich musste Personaler-Standardfragen wie, „Nennen Sie mir drei Ihrer Stärken und drei Ihrer Schwächen“, oder auch die Frage, „Was war Ihr Traumberuf als Kind?“, beantworten. Im Hinblick auf die letzte Frage musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich erinnerte mich an die ganzen Poster von Fußballstars in meinem Kinderzimmer und gab preis, dass ich gerne professioneller Fußballspieler geworden wäre, worauf mir der Personaler nur entgegnete: „Hat wohl nicht geklappt.“ Diese kurz angebundene Antwort vermittelte mir nicht gerade das Gefühl, mit meinem Gesprächspartner auf einer Augenhöhe sprechen...


Koch, Tobias
Tobias Koch, 1989 in Saarlouis geboren, ist seit 2010 in der Personalbranche tätig. Er sammelte Berufserfahrung und dann führten ihn seine Entscheidungen von einem unbefristeten in ein befristetes Arbeitsverhältnis, im Anschluss in ein unbezahltes Praktikum und dann auf eine Weltreise. Manche Menschen haben diesen Werdegang beschmunzelt und für nicht zielführend befunden. Doch es musste nur für eine Person ein gangbarer Weg sein -für ihn selbst.


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