E-Book, Deutsch, 98 Seiten
ISBN: 978-3-638-15143-6
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Nicht alle Journalistinnen würden diese Arbeit für notwenig halten. Monika Zimmermann beispielsweise, Chefredakteurin des Westfälischen Anzeigers in Hamm, habe für das Thema "Frauen und Medien" nur ein müdes Lächeln übrig, steht im Journalist: "Frauenquote, Frauenpower, Frauenbewegung - wenn ich das Wort 'Frau' schon höre, schalte ich für gewöhnlich ab2." Elke Schneiderbanger, Geschäftsführerin und Programmdirektorin von Radio NRW, glaubt nicht, dass Frauen wegen ihres Geschlechts benachteiligt werden und nicht die gleichen Chancen haben wie Männer: "Wenn Frauen in diesem Beruf etwas erreichen wollen und hart genug dafür arbeiten, dann schaffen sie das."3
Von Engagement in der Frauenbewegung hält sie nichts: "Man kann entweder für die Sache der Frauen kämpfen oder Karriere machen."4 (Indirekt gibt sie also doch zu, dass ein Kampf nötig ist.) Auf der anderen Seite stehen zum Beispiel die etwa 500 Frauen, die sich im Journalistinnenbund organisiert haben, offensichtlich weil sie das Gefühl haben, nicht die gleichen Chancen zu besitzen. Laut Keil arbeiten Frauen heute selbstverständlich in den Ressorts Wirtschaft und Politik, und nur der Sport bildet als letzte Männerbastion die Ausnahme.5 Dagegen sagt eine Wirtschaftsjournalistin: "In den harten Ressorts tauchen Frauen höchstens als Sekretärinnen auf." .
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* Auf der KommentatorInnenliste der ARD stehen 52 männliche und nur 9 weibliche Namen (Hesse, 2002). Aber selbst diese geringe Zahl von Frauen scheint mir hoch verglichen mit der tatsächlichen Erscheinungsweise auf dem Bildschirm.
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1 Hesse, 2002
2 Kaiser, 1999, S.17
3 Sitter, 1998, S. 497
4 Ebd., S.498
5 Keil, 2002, S.6