Kreyßig | Warum es Bullshit ist, andere ändern zu wollen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Dein Leben

Kreyßig Warum es Bullshit ist, andere ändern zu wollen

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Dein Leben

ISBN: 978-3-95623-928-1
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Seien wir doch mal ehrlich: Unsere Mitmenschen können ganz schön anstrengend und nervig sein. Die Nachbarin mäht am Sonntag den Rasen, der Rentner von gegenüber geht grundsätzlich am Freitagabend gemütlich einkaufen und bummelt an der Kasse und der Chef drückt uns regelmäßig kurz vor Feierabend noch eine Aufgabe auf. Wie schön wäre es, wenn die Welt so ticken würde, wie wir uns das vorstellen? Wie schön wäre es, wenn unsere Mitmenschen sich so verhalten würden, wie wir es für angemessen und sinnvoll erachten? Das wäre ein Traum oder etwa nicht? Wenn die anderen sich nur für uns ändern würden... Stopp! Warum genau dieser Traum unfair und intolerant ist, darum geht es in diesem Buch.

Unfair ist die Messlatte, die wir dabei zücken, denn wir beurteilen andere auf der Basis unserer eigenen Werte, Vorstellungen und Verhaltenspräferenzen. Das ist ein bisschen so, als würden wir einem Pinguin vorwerfen, dass er nicht klettern kann wie ein Affe. Wir alle betrachten die Welt aus unserer eigenen Perspektive und vergessen häufig, dass wir geprägt sind von unserer Umwelt, unseren Erfahrungen und unseren individuellen Veranlagungen. Ganz genau: unseren! Die des anderen sind nämlich genauso individuell wie unsere und damit eben "anders". Und das ist gut so!

Wer endlich aufhört, andere ändern zu wollen, und stattdessen neugierig wird auf deren Lebenssicht und sensibel für deren Potenzial, erfährt ein bereicherndes Miteinander, Zufriedenheit und – im Arbeitskontext – gemeinsamen Erfolg. Wie das geht, ist Thema dieses Buches. Humorvoll und ohne erhobenen Zeigefinger sensibilisiert Nele Kreyßig ihre Leserinnen und Leser für die Weltsicht unseres jeweiligen Gegenübers und zeigt anhand persönlicher Geschichten, wie wir verständnisvoller, toleranter und offener miteinander umzugehen lernen. Gespickt mit leicht lesbar präsentiertem Hintergrundwissen ist dieses Buch ein nützlicher Ratgeber, wie wir bessere Beziehungen führen und dadurch zufriedener und glücklicher leben.
Kreyßig Warum es Bullshit ist, andere ändern zu wollen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, wir sehen sie so, wie wir sind. Talmud 2MEHR DURCHBLICK FÜR GELASSENHEIT
Seit einigen Jahren gebe ich Seminare und Coachings für Unternehmen und halte Vorträge. Meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Führungskräfte, Mitarbeitende und Young Professionals. Wir, das HRperformance Institut, haben das große Glück, eine sehr stabile und gute Auftragslage zu haben. Aber seitdem ich mich mit dem Thema »Generationenvielfalt« beschäftige, bekomme ich noch viel mehr Anfragen und Aufträge als sonst schon. Es knirscht in vielen Unternehmen, unter anderem aufgrund des fehlenden Verständnisses für unterschiedliche Generationen, und nicht selten knallt es auch. »Uns hat schon wieder ein Trainee gekündigt, nachdem wir anderthalb Jahre in ihn investiert haben, um ihm alles beizubringen!«, heißt es schon im Vorgespräch. Oder: »WhatsApp, Instagram und Facebook haben auf dem Diensthandy nichts zu suchen, finden wir. Neulich hat ein Abteilungsleiter eine junge Mitarbeiterin deswegen abgemahnt. Seitdem ist die Abteilung in zwei Lager gespalten. Was sollen wir tun? Die Jungen müssen das doch einsehen!« Mir kommt spontan eine ältere Nachbarin in den Sinn, die mir regelmäßig ihr Leid klagt. Sie ist ebenfalls der Meinung, dass der »Junge« (ihr erwachsener Sohn) etwas »einsehen muss«: Statt sein Geld für Weltreisen und eine teure Kameraausrüstung zu verpulvern, solle er lieber etwas für seine Altersvorsorge tun! Um in Unternehmen der spontanen Empörung ein wenig die Spitze zu nehmen, frage ich erboste Führungskräfte manchmal, ob sie schon mal im Zoo gewesen sind. »Natürlich!«, heißt es dann leicht irritiert. Haben Sie dort Lieblingstiere? Auch da ist sind die Antworten vorhersehbar, denn wie jedes Kind können sich auch Erwachsene für bestimmte Tiere begeistern. Affen haben viele Anhänger, weil sie so toll klettern können. Pinguine, weil sie im Wasser so elegant und blitzschnell sind. Aber ich habe noch niemanden getroffen, der den Affen vorwirft, dass sie schlechte Schwimmer sind, oder Pinguinen, dass sie nicht klettern können. Warum handeln wir im Alltag anders und kritisieren unser menschliches Gegenüber für Verhaltensweisen, die für ihn oder sie ganz »natürlich«, weil Teil der eigenen Persönlichkeit sind? Unternehmen Sie eine Reise in die Welt der Persönlichkeit
Wer sich selbst versteht, kann andere besser verstehen. Ich möchte Sie daher mitnehmen auf eine Reise ins eigene Ich. Diese Reise folgt der Entstehung und Entwicklung Ihrer Persönlichkeit. Bevor wir uns auf den Weg machen, brauchen wir natürlich eine Landkarte. Eine sehr gute Karte für ein besseres Verständnis persönlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen stammt von dem US-Psychologen Dan McAdams. Er beschäftigt sich mit der Frage, welche Einflüsse die Persönlichkeit eines Menschen formen. Was ist dafür verantwortlich, dass wir so urteilen, fühlen, handeln, wie wir es tun? McAdams hat zusammen mit einem Forscherteam das Modell der »New Big Five« entwickelt, mit drei zentralen Säulen und »Gene« und »Umwelt« als gegenüberliegenden Polen (vgl. Abbildung 2). Abb. 2: Persönlichkeitsbildung
(frei nach dem Modell der »New Big Five« von Dan McAdams) Um mit der linken Säule, ganz nah bei den Genen, zu beginnen: Wir alle kommen mit bestimmten genetischen Veranlagungen auf die Welt, die nicht nur unsere Körpergröße, Augen- oder Haarfarbe betreffen, sondern auch bestimmte Begabungen, Motive (wie z. B. das Streben nach Kontakt und / oder Distanz, nach körperlicher Bewegung und / oder Entspannung, nach Wagnis und / oder Vorsicht) und verschieden ausgeprägte Intelligenzen, zum Beispiel logisch-mathematisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen oder sprachliche Intelligenz. Wissenschaftler sprechen von genetischen »Dispositionen«, das heißt von Anlagen, die relativ stabil sind (sie verändern sich kaum im Laufe eines Lebens) und sich entfalten, wenn sie auf geeignete Umweltbedingungen treffen. Ob ein Kind mit logisch-mathematischer Intelligenz in einem Akademikerhaushalt oder unter prekären Verhältnissen aufwächst, hat leider immer noch einen Einfluss darauf, wie stark seine Begabung die Möglichkeit bekommt, sich zu entfalten, und ob es Mathematik-Professor/-in oder Einzelhandelskauffrau bzw. -mann wird. Die Umwelt, in der wir uns aufhalten, stellt uns unterschiedliche Entfaltungsbedingungen zur Verfügung, verändert jedoch in der Regel nicht die Veranlagung. Erfolgreiche Verhaltensmuster verfestigen sich. In der mittleren Säule treffen Umwelt und Gene aufeinander. Im Laufe unseres Aufwachsens lernen wir, wie wir uns in der Welt am besten zurechtfinden. Wir entwickeln Verhaltensmuster und festigen jene, mit denen wir bereits erfolgreich waren – was auch immer »erfolgreich« für den Einzelnen bedeutet. Meist geht es in der Kindheit bei »Erfolg« um das Erhalten bzw. die Maximierung von Liebe und Zugehörigkeit. Ein Kind lernt so beispielsweise, dass es geliebt wird, wenn es etwas leistet, oder dass Konflikte zu Hause durch Schweigen »gelöst« werden. Wir eignen uns Wertesysteme an, die unserem Verhalten als Orientierung dienen, und suchen uns Mitmenschen, mit denen wir eine Werteschnittmenge spüren. Wir lernen Routinen, die uns sicher, gut und energieeffizient durch den Alltag manövrieren. Dazu gehören auch Strategien, wie Ziele erreicht oder überhaupt gesteckt werden oder wie Kontakte angebahnt, aufrechterhalten und abgebrochen werden. Zusätzlich prägen die tagtäglichen Erfahrungen unsere Persönlichkeit – das ist die rechte Säule, die ganz nah bei der Umwelt angesiedelt ist. Einen großen Einfluss haben dabei die sogenannten »prägenden Jahre«, die Zeit von der frühen Kindheit bis zu einem Alter von etwa 15 Jahren. In dieser Zeit wirken sich unsere Erziehung, unsere Erlebnisse und Geschehnisse im sozialen Umfeld sowie weltpolitische und gesellschaftliche Ereignisse stark auf unsere Persönlichkeit aus. Doch auch nach den prägenden Jahren hört unsere Persönlichkeit nicht auf, sich zu verändern und zu entwickeln, denn auch weitere Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens sammelt, beeinflussen unsere Verhaltensmuster und damit unsere Persönlichkeit. Vieles von dem, was wir an Erfahrungen in unserem bisherigen Leben gesammelt haben, trägt dazu bei, welche Verhaltensmuster wir heute ausleben, und auch, welche wir bereits abgelegt und verändert haben. Habe ich zum Beispiel als Kind eine verlässliche Zu-Bett-geh-Routine erlebt, mit der ich positive Emotionen verbinde, so kann es sein, dass ich meinen eigenen Kindern ein ähnliches Verhaltensmuster angewöhne. Oder auch genau andersherum: Wenn ich als Jugendliche sehr strenge Regeln erfahren habe und damit Negatives verbinde, dann kann es dazu führen, dass ich meinen heranwachsenden Kindern mehr Freiraum ermöglichen möchte. Dafür gibt es keine Regel »Wenn du das erlebt hast, dann übernimmst du jenes« oder ähnlich. Es geht darum, den Mechanismus zu verstehen, dass sowohl unsere Veranlagung als auch unsere Erfahrungen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass wir uns verhalten, wie wir uns verhalten, und dass wir Situationen und Menschen so bewerten, wie wir sie bewerten. Persönlichkeit: das Resultat zahlreicher Einflüsse! Bevor wir tiefer in dieses Modell einsteigen, möchte ich Sie bitten, sich mit zwei verschiedenen Personen zu beschäftigen, mit Max und Julia. Wie unterscheiden sich beide wohl allein aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen, die sie im Laufe ihres bisherigen Lebens gemacht haben? Max, geboren 1958 in einem Dorf in Norddeutschland. Zwei Geschwister. Max ist der Erstgeborene. Welchen prägenden Einflüssen war Max in den Jahren, in denen er herangewachsen ist, ausgesetzt? Der Zweite Weltkrieg ist in seiner Familie noch sehr präsent. Bei den Großeltern mütterlicherseits steht ein Foto des gefallenen Onkels auf der Kommode, ein Unbekannter in Uniform. Flucht und Vertreibung sind bei den Eltern seines Vaters immer wieder Thema, in Halbsätzen, die sofort verstummen, wenn die Kinder aufmerksam werden. Max’ Mutter ist Hausfrau, für das Geldverdienen ist der Mann zuständig. Eine Frau gehört ins Haus, zu ihren Kindern, daran besteht in Max’ Kindheit kein Zweifel. Der Vater kehrt erst Anfang der Fünfzigerjahre aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zurück. Danach zu fragen, ist tabu. Schnell geht es wirtschaftlich aufwärts. Aus der engen Wohnung bei den Großeltern zieht man Anfang der Sechzigerjahre in eine größere Wohnung. Als Max zehn wird, kauft die Familie ein Haus im Grünen. »Leiste was, dann biste was!«, ist die Maxime. Max lernt früh, was Pflichtbewusstsein und Verantwortung heißt: Er kümmert sich um die kleinen Geschwister (1960 und 1965 geboren)...


Nele Kreyßig ist Geschäftsführerin des HRperformance Instituts in Freiburg. Die HR-Fachfrau und Unternehmerin ist eine gefragte Dolmetscherin zwischen den Welten "Mensch" und "Unternehmen". Als Expertin für Persönlichkeit, Generationenvielfalt, Potenzialnutzung und moderne Führungshaltung zeigt Nele Kreyßig auf, wie viel Potenzial und Kapital in Unternehmen und in unserer Gesellschaft dadurch verloren geht, dass Menschen einander seltsam finden, nur weil sie "anders" sind. Sie ruft auf zu einem gesunden Mix aus Kompetenzen, Persönlichkeiten, Altersstrukturen und Lebensvisionen. Seit 2014 ist sie als selbstständige Beraterin und Business-Trainerin bundesweit im Einsatz und berät Mittelständler und Konzerne. 2017 gründete sie mit Stefan Lapenat ihr eigenes Beratungsinstitut, in dem sie mit 15 Kollegen und Kolleginnen bundesweit daran mitwirkt, vorhandene Ressourcen und Potenziale in Menschen und Unternehmen nutzbar zu machen. Neben einem B.A. in Business Administration verfügt Nele Kreyßig über zahlreiche Zusatzqualifikationen als Business-Trainerin, Management-Coach, Expertin und Ausbilderin für die MotivationsPotenzialAnalyse MPA® und Trainerin und Coach für Stressmanagement. Sie ist Mitglied im Führungskreis des BDVT (Berufsverband für Training, Beratung und Coaching), Professional Member der GSA (German Speaker Association) und Mitglied bei den Wirtschaftsjunioren in Freiburg.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.