E-Book, Deutsch, 24 Seiten
ISBN: 978-3-638-21807-8
Verlag: GRIN Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein
Bis heute ist diese Frage heftig umstritten. Wurde deutsche Schuld an den Verbrechen des Krieges nicht schon gesühnt? Müssen wir uns heute, Generationen später, immer noch mit dieser Frage beschäftigen? Muss, darf oder soll sie bestimmend sein für unsere Politik? Die deutschen Beziehungen zum Staat Israel sind ein Spiegelbild deutschen Gewissens. Vor allem aufgrund unzureichender Vergangenheitsbewältigung, mangelnder Sensibilität im Umgang mit der eigenen und der fremden Geschichte sowie des (fast alles) dominierenden Wunsches nach Wohlstand und "Normalität" sind die Beziehungen zu Israel auch heute noch sehr gespannt. Misstrauen seitens der Israelis wurde in mehr als 40 Jahren Nachkriegsgeschichte nicht abgebaut. Im Gegenteil, mehr als einmal verspielte Deutschland sich das mühselig aufgebaute Vertrauen. So zum Beispiel als 1962 die Beteiligung der Bundesrepublik an der Waffenproduktion Ägyptens, zu diesem Zeitpunkt noch Feind der Israelis, enthüllt wurde. Oder aber als im Golfkrieg Scud-Raketen aus deutscher Produktion in Israel einschlugen. Angesichts dieser Tatsachen ist es nicht verwunderlich, dass der Dialog zwischen beiden Staaten mehrmals zum Erliegen kam.
Anhand von vier Ereignissen aus der Geschichte deutsch-israelischer Beziehungen, 1. dem Wiedergutmachungsabkommen, 2. der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, 3. der Normalisierungsdebatte und 4. dem Golfkrieg, wird die deutsche Außenpolitik dargestellt. Sie verdeutlichen die wechselvollen und schwierigen Beziehungen, auf die der Schatten der Geschichte noch immer tiefschwarz fällt.