Krugman / Wells | Volkswirtschaftslehre | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 1088 Seiten, E-Book

Krugman / Wells Volkswirtschaftslehre

E-Book, Deutsch, 1088 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5705-7
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Mit ihrem erzählerischen Ansatz, der klaren Sprache und aktuellen Beispielen gelingt den Autor:innen eine spannende und äußerst praxisorientierte Einführung in die Volkswirtschaftslehre.

- Eine einleitende Geschichte zu Beginn jedes Kapitels erleichtert den Zugang zum jeweiligen Thema und hilft, die Inhalte besser im Gedächtnis zu verankern.
- Alle vorgestellten Konzepte und Theorien werden durch einprägsame Beispiele aus dem Wirtschaftsalltag veranschaulicht.
- In jedem Kapitel sichern vorformulierte Lernziele, Schnelltests, Übungsaufgaben und Hinweise auf Denkfallen den optimalen Lernerfolg.

International ausgerichtet und gleichzeitig optimal auf das deutsche Umfeld anwendbar, ist das Buch ein unverzichtbares Grundlagenwerk.

In der 3. Auflage neu strukturiert und ergänzt um die Themen Covid-19-Pandemie, Digitalisierung, Marktmacht der IT-Giganten, Gig-Economy und nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
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Einführung: Leben in einer Volkswirtschaft
Die größte Metropolregion der Welt London, New York und Tokio haben etwas gemeinsam: Die Städte sind große Metropolen, riesige Ballungsräume, die sich über weite Gebiete erstrecken, mit vielen Millionen Einwohnern. Die weltweit größte Metropolregion ist allerdings weitgehend unbekannt. Es handelt sich dabei um das Perlflussdelta, gelegen am südchinesischen Meer. Das Perlflussdelta erstreckt sich über eine Fläche so groß wie das Bundesland Thüringen. Man schätzt, dass mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen in dieser Region leben. Eine Fahrt durch das Perlflussdelta gleicht einer endlosen Abfolge von Fabriken, Bürotürmen und Wohngebäudekomplexen. Aber was machen all die Menschen im Perlflussdelta? Ein großer Teil von ihnen arbeitet in Fabriken, die Dinge für den Weltmarkt herstellen, darunter vor allem Bauteile für elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Computer. Tatsächlich enthält fast jedes Smartphone, fast jedes Tablet und fast jeder Computer auf der Welt ein Bauteil, das aus dem Perlflussdelta stammt. Aber die Einwohner dieser Metropolregion produzieren nicht nur viele Dinge, sie konsumieren auch viele Dinge. Auch wenn die Einkommen der Menschen im Perlflussdelta im Vergleich zum Einkommensniveau in den hoch entwickelten Volkswirtschaften eher niedrig sind, gibt es in der Region eine riesige Zahl an Einzelhändlern, angefangen von kleinen Tante-Emma-Läden bis hin zu großen Kaufhäusern für Luxusgüter. Vor gar nicht allzu langer Zeit war weder vom Perlflussdelta noch vom wirtschaftlichen Aufschwung etwas zu sehen. Noch bis zum Beginn der 1980er-Jahre mussten in China 800 Millionen Menschen mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen. Die Menschen in China hatten gerade einmal genug zu essen und ein Dach über dem Kopf, und der Lebensstandard war nicht viel höher als vor hundert Jahren. Von 1958 bis 1961 führte eine verfehlte Wirtschaftspolitik der chinesischen Führung sogar zu einer landesweiten Hungersnot, die Millionen Menschen das Leben kostete. Doch seit Beginn der 1980er-Jahre hat sich das Durchschnittseinkommen mehr als verzwanzigfacht. Die Armutsquote (das war zum damaligen Zeitpunkt der Anteil der Menschen, die mit weniger als 1,90 Dollar am Tag auskommen mussten) sank von 88 Prozent im Jahr 1981 auf unter 1 Prozent Mitte der 2010er-Jahre. Der Aufstieg des Perlflussdeltas ist ein Beispiel für diesen unglaublichen ökonomischen Erfolg, der in den letzten Jahrzehnten Hunderte Millionen Menschen aus der Armut befreit hat. Einen derartigen wirtschaftlichen Aufschwung hatte es zuvor noch nie gegeben. Zumindest vergleichbare Entwicklungen hat es in der Vergangenheit allerdings schon gegeben. So kam es in Großbritannien im Zuge der industriellen Revolution von 1840 bis 1910 zu einem deutlichen Anstieg des Lebensstandards der Menschen. Auch die Vereinigten Staaten schafften zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung, der den Grundstein für den ökonomischen Wohlstand des Landes legte. Was kann uns die Volkswirtschaftslehre über all das sagen? Wie sich zeigen wird: eine ganze Menge. Diese großen Entwicklungen, die das Leben von Hunderten Millionen Menschen verändert haben, führen zu einer Reihe von sehr wichtige Fragen, auf die uns die Volkswirtschaftslehre Antworten liefern kann. Zu diesen Fragen gehören: Wie funktioniert unsere Volkswirtschaft? Wie schafft es eine Volkswirtschaft, die Menschen mit Waren und Dienstleistungen (Gütern) zu versorgen? Wann und warum geht eine Volkswirtschaft in die falsche Richtung und verleitet Menschen zu einem Verhalten, das nicht im Interesse der Gesellschaft liegt? Warum gibt es ein Auf und Ab in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung? Warum durchlebt eine Volkswirtschaft manchmal »schlechte Zeiten«? Warum überwiegt auf lange Sicht das Auf und nicht das Ab? Warum werden Volkwirtschaften wie China, die Vereinigten Staaten und auch die Bundesrepublik Deutschland im Laufe der Zeit immer wohlhabender? Wir wollen im Folgenden einen genaueren Blick auf diese Fragen werfen und einen kurzen Überblick darüber verschaffen, was wir in diesem Buch lernen können. Die unsichtbare Hand Die riesige Metropolregion im Perlflussdelta gibt es noch nicht lange. Zu Beginn der 1980er-Jahre war das Gebiet ökonomisch rückständig. Das Zentrum Shenzhen war nicht viel mehr als ein kleines und armes Fischerdorf. Wie konnte diese rückständige Region zur größten elektronischen Werkbank der Welt werden und so viel Wohlstand schaffen? Eine Marktwirtschaft ist eine Volkswirtschaft, in der die Entscheidungen über Produktion und Konsum von den einzelnen Produzenten und Konsumenten getroffen werden. Als Volkswirtschaft bezeichnet man das System zur Koordination der produktiven Aktivitäten einer Gesellschaft. Als Volkswirtschaftslehre bezeichnet man die wissenschaftliche Analyse von Volkswirtschaften, die sich mit der Produktion, der Verteilung und dem Konsum der Waren und Dienstleistungen beschäftigt. Um den Wohlstand zu erreichen, den wir in unseren hoch entwickelten Volkswirtschaften genießen können und den die Menschen im Perlflussdelta anstreben, ist ein gut funktionierendes System zur Koordinierung der Aktivitäten vonnöten, mit denen die gewünschten Waren und Dienstleistungen produziert und zu den Menschen gebracht werden, die diese Waren und Dienstleistungen haben möchten. Dieses System ist es, das wir meinen, wenn wir über die Volkswirtschaft sprechen. Als Volkswirtschaftslehre bezeichnen wir die Lehre von der Volkswirtschaft, die sich mit der Produktion, der Verteilung und dem Konsum der Waren und Dienstleistungen beschäftigt. Der Erfolg einer Volkswirtschaft zeigt sich daran, in welchem Ausmaß sie Waren und Dienstleistungen bereitstellen kann. Wie wir bereits wissen, hat es die chinesische Volkswirtschaft geschafft, in den letzten vierzig Jahren den Menschen im Land, aber auch dem Rest der Welt immer mehr Waren und Dienstleistungen zu liefern. So gesehen hat die chinesische Volkswirtschaft einiges richtig gemacht, und man würde vielleicht den Verantwortlichen für diesen Erfolg gern gratulieren. Das wäre allerdings schwierig. Denn es sind nicht einzelne Personen, die für diesen Erfolg verantwortlich sind. In den 1970er-Jahren, bevor das Perlflussdelta seinen wirtschaftlichen Aufschwung begann, war China eine Planwirtschaft. In einer Planwirtschaft trifft eine zentrale staatliche Institution die Entscheidungen darüber, welche Unternehmen was produzieren und welche Waren und Dienstleistungen an die Konsumenten geliefert werden. Erfahrungen haben gezeigt, dass planwirtschaftliche Systeme nicht wirklich gut funktionieren. In den Planwirtschaften Chinas, der ehemaligen Sowjetunion und anderen ehemaligen Ostblockstaaten konnten Unternehmen regelmäßig bestimmte Dinge einfach nicht produzieren, weil ihnen wichtige Rohstoffe fehlten. Manchmal konnten sie zwar produzieren, fanden dann aber niemanden, der ihre Produkte kaufen wollte. Auf der anderen Seite war es für die Konsumenten oft unmöglich, die für sie notwendigen Produkte kaufen zu können. Sichtbares Zeichen hierfür waren die langen Warteschlangen vor den Geschäften. Im Jahr 1978 hatte die chinesische Führung schließlich erkannt, dass die Planwirtschaft nicht funktionierte und leitete eine Transformation der Volkswirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft ein. In einer Marktwirtschaft sind Produktion und Konsum das Ergebnis dezentralisierter Entscheidungen von vielen Unternehmen (Produzenten) und Individuen (Konsumenten). Die Vereinigten Staaten, die Bundesrepublik Deutschland und fast alle anderen Volkswirtschaften weltweit haben eine Marktwirtschaft. Auch in China gibt es mittlerweile niemanden mehr, der den Unternehmen sagt, was sie produzieren und wohin sie es liefern sollen. Jeder einzelne Produzent produziert genau das, was nach seiner Einschätzung am profitabelsten ist. Und jeder Konsument kauft genau das, was seinen Wünschen entspricht. Allerdings greift die chinesische Führung immer noch deutlich stärker in die Volkswirtschaft ein, als das in anderen Volkswirtschaften der Fall ist. Wenn man die Funktionsweise einer Marktwirtschaft noch nie studiert hat, könnte man die Befürchtung haben, dass das Ganze ziemlich chaotisch ablaufen muss. Schließlich ist niemand verantwortlich. Marktwirtschaften sind jedoch in der Lage, selbst extrem komplexe Aktivitäten zu koordinieren und die Konsumenten zuverlässig mit den Waren und Dienstleistungen zu versorgen, die sie wünschen. Wenn man es genau nimmt, vertrauen die Menschen ohne zu zögern sogar ihr Leben dem Marktsystem an: Die Einwohner jeder größeren Stadt würden innerhalb von wenigen Tagen verhungern, wenn die ungeplanten und dennoch in gewisser Weise geordneten Aktionen von Tausenden von Unternehmen sie nicht mit einem stetigen Fluss an Lebensmitteln versorgen würden. Zur Überraschung des Betrachters funktioniert...


John, Klaus Dieter
Professor Dr. Klaus Dieter John hatte den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Technischen Universität Chemnitz inne.

Krugman, Paul
Paul Krugman ist Professor für Volkswirtschaftslehre, City University of New York, Wirtschafts-Nobelpreisträger 2008. Er forscht schwerpunktmäßig im Bereich "Internationaler Handel" und ist einer der Begründer der "Neuen Außenhandelstheorie". Er schreibt zudem extensiv für ein Nichtfachpublikum. So ist er etwa als scharfsinniger Kolumnist der New York Times und als Bestseller-Autor von Sachbüchern bekannt.

Wells, Robin
Robin Wells hat umfangreiche Lehrerfahrungen, u.a. in Princeton, Stanford und am MIT. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Bereiche Organisationstheorie und optimale Anreizstrukturen.

John, Sarah Lisanne
Sarah Lisanne John studierte International Economics and European Studies. Nach Tätigkeiten bei der Deutschen Bundesbank und im Bundesministerium der Finanzen arbeitet sie als Programmmanagerin bei der Global Solutions Initiative in Berlin.

Herrmann, Marco
Dr. Marco Herrmann hat an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaftslehre studiert und am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig promoviert. Er ist heute bei der ECC – European Commodity Clearing AG im Bereich Clearing Strategy tätig.

Paul Krugman

Paul Krugman ist Professor für Volkswirtschaftslehre, City University of New York, Wirtschafts-Nobelpreisträger 2008. Er forscht schwerpunktmäßig im Bereich "Internationaler Handel" und ist einer der Begründer der "Neuen Außenhandelstheorie". Er schreibt zudem extensiv für ein Nichtfachpublikum. So ist er etwa als scharfsinniger Kolumnist der New York Times und als Bestseller-Autor von Sachbüchern bekannt.





Robin Wells

Robin Wells hat umfangreiche Lehrerfahrungen, u.a. in Princeton, Stanford und am MIT. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Bereiche Organisationstheorie und optimale Anreizstrukturen.





Klaus Dieter John

Professor Dr. Klaus Dieter John hatte den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Technischen Universität Chemnitz inne.





Sarah Lisanne John

Sarah Lisanne John studierte International Economics and European Studies. Nach Tätigkeiten bei der Deutschen Bundesbank und im Bundesministerium der Finanzen arbeitet sie als Programmmanagerin bei der Global Solutions Initiative in Berlin.






Marco Herrmann

Dr. Marco Herrmann hat an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaftslehre studiert und am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig promoviert. Er ist heute bei der ECC – European Commodity Clearing AG im Bereich Clearing Strategy tätig.


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