Lammers / Ohls | Mit Schuld, Scham und Methode | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: BALANCE Ratgeber

Lammers / Ohls Mit Schuld, Scham und Methode

Ein Selbsthilfebuch

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: BALANCE Ratgeber

ISBN: 978-3-86739-912-8
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die meisten Krisen und psychischen Störungen sind mit Scham- und Schuldgefühlen verknüpft. Wenn quälende Selbstabwertung und soziale Ängste überhand nehmen, hilft dieser aus der therapeutischen Praxis entstandene Ratgeber. Er ermutigt Betroffene, sich wohlwollend mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen und eignet sich sowohl als Begleitbuch für die Therapie als auch als Anleitung zur Selbsthilfe.
Warum fühlen wir uns schuldig, welche Funktionen erfüllen Schuld und Scham, wie sehen die verinnerlichten Regeln aus, und machen diese noch Sinn? Das eigene, individuelle Scham- und Schulderleben zu reflektieren und seine Entstehung zu erforschen heißt auch, die Verbindung zu den eigenen Bedürfnissen herzustellen. Man kann lernen, sie angemessen zu artikulieren und für ihre Befriedigung Sorge zu tragen. Denn: Wer zu Scham- und Schuldempfindungen fähig ist, verfügt über Empathie und kann sie auch für sich selbst nutzen. Zahlreiche Fallbeispiele und Übungen zeigen, wie.
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Zielgruppe


Empfehlenswert für alle Menschen in psychischen Krisen.

Weitere Infos & Material


Wie Scham- und Schuldempfinden sich entwickeln
Die Fähigkeit, Scham und Schuld empfinden zu können, wird uns als wichtige biologische Anlage mit auf den Weg gegeben. Bereits im Mutterleib entwickelt sich eine individuell ausgeprägte Verletzlichkeit und die Art und Weise, wie wir später auf Stress reagieren. Mit der Geburt kommt es zur Aktivierung der biologischen Anlagen. Diese ermöglichen uns beispielsweise sehr früh, in den Kontakt mit der Mutter oder anderen nahen Bezugspersonen zu gehen. Später wird daraus das Scham- und Schuldempfinden geformt. Wir lernen, wann es angemessen ist, welche Werte und Normen zum Beispiel in der Familie dazugehören. Diese Anlagen prägen aber auch das individuelle Empathieempfinden und -erleben. Ohne Empathie geht nichts
Empathie als die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich in andere Menschen, deren Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse einzufühlen und Verständnis zu zeigen, ist eine wichtige Voraussetzung im täglichen Miteinander. Empathie brauchen wir, um uns einzufühlen, Verständnis für den anderen zu erlangen, Hypothesen über Absichten zu bilden und Verhalten vorherzusagen. Menschen in helfenden Berufen haben beispielsweise meistens ein ausgeprägtes Scham- und Schuldempfinden. Das lässt sie grundsätzlich eher takt- und würdevoll mit Mitmenschen umgehen. Sie spüren schneller, wann eine Grenze erreicht ist und können diese wahren. Wir Therapeuten wären ohne Scham- und Schuldempfinden vermutlich arbeitslos. Empathie, Scham- und Schuldempfinden sind eng miteinander verwoben. Eines geht ohne das andere nicht. Je besser die Selbstwahrnehmung, je stärker wir eigene Emotionen spüren und erleben können, desto empathischer können wir sein, wenn wir dazu bereit sind. Empathie sowie Scham- und Schuldempfinden gehören also wirklich zusammen und sind eng miteinander verwoben.   Wenn Sie mehr über sich und die eigene Empathie erfahren wollen, beantworten Sie die folgenden vier Fragen. Woran erkennen Sie Ihre Bereitschaft zur Empathie? Bei welchen Menschen fällt es Ihnen leicht, empathisch zu sein? Welche Voraussetzungen brauchen Sie selbst, um empathisch sein zu können? Welche Gefühle, Gedanken, Verhaltensweisen anderer Menschen können Sie leicht nachvollziehen und mitempfinden?   Der Einfluss von frühkindlichen Erfahrungen
Die Entwicklung von Scham- und Schuldempfinden wie von Empathie braucht einen sicheren Rahmen. Die möglichst liebevolle und verlässliche Versorgung durch die Eltern oder andere nahe Bezugspersonen führt dazu, dass wir uns auch später im Leben angenommen und geborgen fühlen können. Verlässlichkeit meint neben der emotionalen Sicherheit, dass sich die Eltern wirklich kümmern. Damit ist nicht nur die Versorgung mit Nahrung und Kleidung gemeint, sondern auch emotionale Wärme durch liebevolle Blicke und warmherziges Sprechen. So entsteht Sicherheit und Urvertrauen im Leben eines Menschen. Scham- und Schuldempfinden, Empathie haben einen sicheren Rahmen, in dem sie sich entfalten können. Wir können diesem Rahmen vertrauen und lernen, unsere individuellen Reaktionen, Emotionen wie Scham und Schuld gut kennen.   Was wissen Sie über die Zeit rund um Ihre Geburt? Schreiben Sie hier die Besonderheiten auf. Vielleicht können Sie Ihre Eltern oder andere Angehörige (Geschwister) noch befragen? Wie sind damals Ihre Eltern groß geworden?   Wie Grundbedürfnisse und frühes Scham- und Schulderleben zusammenhängen
Eltern unterstützen anfangs die Befriedigung der Grundbedürfnisse und können die Selbstverständlichkeit dieses Tuns vermitteln. Kommt es jedoch zu häufigen oder traumatischen Frustrationen von Grundbedürfnissen, kann es für Menschen auch später im Leben mühsam sein, sich zum einen die eigenen Bedürfnisse einzugestehen und zum anderen dafür zu sorgen, dass sie erfüllt werden. Es fehlt schlicht ein wichtiges Programm im Leben. Sich jedoch um seine Grundbedürfnisse kümmern zu können, ist bedeutsam für die eigene Selbstfürsorge und Gesundheit. Die Grundbedürfnisse
Es gibt viele Konzepte zu den Grundbedürfnissen (zur psychologischen Forschung vgl. LAMMERS 2016, S. 18 ff.). Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der Bedürfnisse. Einigkeit gibt es bei den Bedürfnissen: nach Bindung und Kontakt Lustgewinn oder Unlustvermeidung Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung Selbstwertbehauptung Grenzen, Kontrolle, Orientierung Autonomie Zum besseren Verständnis gehen wir hier ein wenig ausführlicher (nach EPSTEIN 1990 und GRAWE 2004) auf die Grundbedürfnisse ein. Bindung und Kontakt Wir sind soziale Wesen, deshalb braucht jeder Mensch Kontakt und enge Bindungen zu anderen Menschen. Bereits als Neugeborenes ist die liebevolle körpernahe Versorgung durch die Mutter die erste Erfahrung von Bindung. Mit guten Bindungserfahrungen und Urvertrauen ausgerüstet, bewältigen wir auch anstrengende Lebensphasen besser. Was es braucht, um das Bedürfnis zu sättigen? Emotionale Nähe zu Menschen, die sich in einer Umarmung, einem Telefonat, einem kleinen Gruß zeigen kann. Interesse von anderen Menschen, Interesse für andere Menschen und vieles mehr.   Was fällt Ihnen zum Thema Bindung und Kontakt ein? Ergänzen Sie ein paar Stichworte:   Lustgewinn oder Unlustvermeidung Die Lust zu spielen, zu genießen, spontan etwas zu unternehmen, ist uns angeboren. Wir brauchen Freude im Leben. Genauso versuchen wir gern, Dinge zu vermeiden, die uns keine Freude machen. Das erkennen wir im Alltag daran, dass so manche Pflicht, wie den Geschirrspüler ausräumen, die Steuererklärung machen, gern aufgeschoben wird.   Was fällt Ihnen zum Thema Lustgewinn ein? Ergänzen Sie spontane Stichworte:   Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung und Selbstwertbehauptung Der Selbstwert eines Menschen zeigt sich im Grundverständnis seiner selbst. Ein guter Selbstwert zeigt sich darin, dass Personen wissen und fühlen können, dass sie »gut sind, wie sie sind« und wissen: »Ich werde geliebt, wie ich bin«. Sie haben Lob und Unterstützung sowie konstruktive Kritik erfahren und können damit gut umgehen. Ihnen fällt es leicht, den eigenen Selbstwert bei unangebrachter Kritik zu schützen. Sie können unterscheiden, wie und weshalb jemand etwas sagt und tut – nehmen Dinge einfach nicht persönlicher als es sein muss. Genauso elementar sind die wohlwollenden Erfahrungen durch eine warmherzige und respektvolle Umwelt. Sie stellen die Grundlage für den Schutz und Erhalt des Selbstwertes dar.   Was ist für Sie beim Thema Selbstwert wichtig? Schreiben Sie sich gern Stichworte dazu auf.   Grenzen, Kontrolle, Orientierung Dieses Grundbedürfnis zeigt sich darin, dass schon Kinder sich selbst erleben wollen. Etwas »alleine zu machen«, es zumindest zu probieren, ist für Menschen wichtig. Die Umwelt muss dabei zu einem gewissen Maß kontrollierbar sein und klare Grenzen haben. Eigene Grenzen sollten geschützt und respektiert werden. Erwachsene, die Orientierung, Unterstützung und Schutz bei der Bewältigung von Herausforderungen geben, helfen. Klar kommunizierte Grenzen und Regeln auch.   Was hilft Ihnen dabei, das Bedürfnis nach Grenzen und Orientierung zu befriedigen? Machen Sie sich gern Notizen:   Autonomie Dieses Grundbedürfnis wird am häufigsten falsch verstanden, denn damit ist keineswegs gemeint, dass man in völliger Freiheit und Unabhängigkeit von Bindungen und anderen Menschen lebt. Nein, vielmehr geht es genau um das, was uns Kinder vermitteln, wenn sie sagen: »alleine machen«. Sie wollen etwas üben und können, denn dann können sie entscheiden, ob sie es selbst machen oder ob Erwachsene helfen dürfen. Erst dann entsteht wirkliche Freiheit: Man kann sich auf Kontakte, Hilfe und Unterstützung einlassen und man kann entscheiden, ob man lieber die eigenen Fähigkeiten nutzen möchte.   ...


Ohls, Isgard
PD Dr. med. Dr. theol. Dipl.-mus. Isgard Ohls ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (VT + TP), Theologin sowie A-Kirchenmusikerin und Cembalistin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychosozialen Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Lammers, Maren
Maren Lammers ist Dipl.-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Hamburg, Dozentin, Selbsterfahrungsanleiterin und Supervisorin für die psychotherapeutische und fachärztliche Aus- und Weiterbildung sowohl in Verhaltenstherapie als auch Hypnotherapie.

Maren Lammers ist Dipl.-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Hamburg, Dozentin, Selbsterfahrungsanleiterin und Supervisorin für die psychotherapeutische und fachärztliche Aus- und Weiterbildung sowohl in Verhaltenstherapie als auch Hypnotherapie.
PD Dr. med. Dr. theol. Dipl.-mus. Isgard Ohls ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (VT + TP), Theologin sowie A-Kirchenmusikerin und Cembalistin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychosozialen Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.


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