Lang / Martin / Pinquart | Entwicklungspsychologie – Erwachsenenalter | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 12, 317 Seiten

Reihe: Bachelorstudium Psychologie

Lang / Martin / Pinquart Entwicklungspsychologie – Erwachsenenalter

E-Book, Deutsch, Band Band 12, 317 Seiten

Reihe: Bachelorstudium Psychologie

ISBN: 978-3-8409-2186-5
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Band vermittelt in 12 Kapiteln aktuelle Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie des Erwachsenenalters. Dazu werden zentrale Forschungsfelder, Theorien und Befunde der Entwicklungspsychologie beleuchtet. Zahlreiche Kästen mit Beispielen und Zusammenfassungen, Tabellen und Abbildungen, Verständnisfragen sowie ein Glossar strukturieren den Text und erleichtern die Prüfungsvorbereitung. Die menschliche Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, der nicht nach dem Jugendalter beendet ist. Gerade die Entwicklungspsychologie des Erwachsenen- und Seniorenalters hat in den letzten Jahrzehnten einen rasanten Aufschwung genommen. Der erste Teil des Buches befasst sich mit theoretischen Grundlagen der Entwicklungspsychologie des Erwachsenenalters. Hierbei wird ein Schwerpunkt auf die Rolle von Entwicklungskontexten – wie Familie oder Arbeitsplatz – und auf Methoden zur Erfassung von Entwicklungsprozessen im Erwachsenenalter gelegt. Der zweite Teil des Buches legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung in verschiedenen Funktionsbereichen, wie der Persönlichkeit, der kognitiven Leistungsfähigkeit und der sozialen Beziehungen. Beleuchtet wird auch die aktive Mitgestaltung der eigenen Entwicklung durch das Setzen und Verfolgen von Entwicklungszielen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Interventionen zur Förderung einer positiven Entwicklung bis hinein in das hohe Alter. Das Buch schließt mit einem Kapitel zu entwicklungspsychologischen Aspekten von Sterben und Tod.
Lang / Martin / Pinquart Entwicklungspsychologie – Erwachsenenalter jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Vorwort;13
3;Kapitel 1: Grundannahmen und Konzepte der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne;15
3.1;1.1 Die Herausbildung der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne;16
3.2;1.2 Begriffe;19
3.3;1.3 Theoretische Grundlagen und Leitsätze der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne;22
4;Kapitel 2: Methoden der Entwicklungspsychologie: Veränderungsmessung;41
4.1;2.1 Einleitung;42
4.2;2.2 Veränderungen als Gegenstand der Entwicklungspsychologie des Erwachsenenalters;42
4.3;2.3 Arten von Veränderungen;44
4.4;2.4 Wie hängen Veränderungen im Erwachsenenalter zusammen;48
4.5;2.5 Methoden der Veränderungsmessung und praktische Implikationen;56
4.6;2.6 Längsschnittstudien und Veränderungen im Erwachsenenalter;57
5;Kapitel 3: Kognitive Entwicklung;61
5.1;3.1 Einleitung;62
5.2;3.2 Kognitive Leistungen im Alter;62
5.3;3.3 Vier Modelle der Entwicklung von Kognitionen im Erwachsenenalter;65
5.4;3.4 Entwicklung des Gedächtnisses;68
5.5;3.5 Kognition im Alltag;70
5.6;3.6 Plastizität: Veränderungsspielraum von Entwicklung;71
5.7;3.7 Kognitive Entwicklung findet auch im mittleren Alter statt;73
5.8;3.8 Entwicklungsfördernde Einflüsse auf kognitive Leistungen;74
5.9;3.9 Kognitive Trainings;76
6;Kapitel 4: Entwicklungskontexte;81
6.1;4.1 Die Systematisierung von sozialen Entwicklungskontexten;82
6.2;4.2 Für die psychische Entwicklung bedeutsame Umweltmerkmale;86
6.3;4.3 Altersunterschiede in der Bedeutung von Umweltdimensionen und in der Auseinandersetzung mit der Umwelt;92
6.4;4.4 Ausgewählte Entwicklungskontexte;93
7;Kapitel 5: Soziale Beziehungen im Erwachsenenalter;107
7.1;5.1 Menschen als aktive Gestalter ihrer sozialen Umwelt;109
7.2;5.2 Struktur und Leistungen sozialer Beziehungen in der zweiten Lebenshälfte;110
7.3;5.3 Soziale Beziehungen und Gesundheit;113
7.4;5.4 Partnerschaften im mittleren und höheren Lebensalter;115
7.5;5.5 Scheidung und Verwitwung;117
7.6;5.6 Intergenerationelle Beziehungen: Eltern und ihre erwachsenen Kinder;119
7.7;5.7 Freundschaften;120
7.8;5.8 Exkurs zur Einsamkeit im Alter;122
8;Kapitel 6: Motivation und Entwicklungsregulation;125
8.1;6.1 Der Lebenslauf als Gegenstand menschlichen Handelns;128
8.2;6.2 Woher kommen Ziele und wie verändern sich Ziele im Laufe des Lebens?;133
8.3;6.3 Wie werden Ziele verfolgt oder aufgegeben? – Prozesse der Zielverfolgung und Zielanpassung;136
9;Kapitel 7: Entwicklung der Persönlichkeit;143
9.1;7.1 Entwicklungsverläufe im Erwachsenenalter und Alter;146
9.2;7.2 Theorien der Persönlichkeitsentwicklung;152
10;Kapitel 8: Entwicklung des Selbst und des Wohlbefindens;163
10.1;8.1 Theorien der Entwicklung des Selbst und Selbstkonzepts;167
10.2;8.2 Wohlbefindensparadox;172
10.3;8.3 Selbstwertentwicklung;176
11;Kapitel 9: Beruf, Arbeit und Entwicklung;183
11.1;9.1 Einleitung;184
11.2;9.2 Individuelle und kontextuelle Perspektiven;184
11.3;9.3 Einzelne Persönlichkeitsmerkmale;188
11.4;9.4 Integration von individuellen und kontextuellen Entwicklungsperspektiven;197
12;Kapitel 10: Entwicklung von Gesundheit und Alltagskompetenz im mittleren und höheren Erwachsenenalter;203
12.1;10.1 Einleitung;204
12.2;10.2 Entwicklungsverläufe von Gesundheit und Alltagskompetenz;205
12.3;10.3 Ganzheitliche Förderung von Gesundheit und Alltagskompetenz;208
12.4;10.4 Ausgewählte Beispiele für Interventionen zur Förderung von Gesundheit und Alltagskompetenz;215
13;Kapitel 11: Interventionen zur Entwicklungsförderung und zur Prävention von Entwicklungsproblemen;223
13.1;11.1 Interventionen zur Bewältigung altersassoziierter Anforderungen und Entwicklungsaufgaben im Familienbereich;226
13.2;11.2 Interventionen zur Bewältigung altersassoziierter Anforderungen und Entwicklungsaufgaben im beruflichen Bereich;236
13.3;11.3 Kognitive Trainingsmaßnahmen;240
13.4;11.4 Interventionen zur Verbesserung des psychischen Befindens;246
14;Kapitel 12: Sterben und Tod;251
14.1;12.1 Einstellungen und Gefühle in Bezug auf Sterben und Tod;253
14.2;12.2 Vorbereitung auf Sterben und Tod;256
14.3;12.3 Der Prozess des Sterbens;258
14.4;12.4 Suizid und Wunsch nach Sterbehilfe;263
14.5;12.5 Die Situation der Hinterbliebenen;265
15;Anhang;275
15.1;Literatur;277
15.2;Glossar;305
15.3;Sachregister;315


Diese Vorschläge sind allerdings etwas willkürlich, da es im Gegensatz zu Kindheit und Jugend keine eindeutigen biologischen Altersgrenzen (wie die Pubertät als Beginn des Jugendalters) und nur wenige soziale Konventionen (wie das Erreichen des 18. Lebensjahres bzw. in manchen Staaten des 21. Lebensjahres als Kriterium der Volljährigkeit) gibt. Im Erwachsenenalter bildet lediglich das Erreichen des Rentenalters eine sozial definierte Grenze, die allerdings – wie jüngst in Deutschland – gesellschaftlichen Veränderungen unterliegt und nur bei jenen Personen anwendbar ist, die vorher berufstätig waren.

Am häufigsten wird eine Einteilung in das frühe, mittlere und höhere Erwachsenenalter vorgenommen, wobei der Beginn des Erwachsenenalters mit Erreichen der Volljährigkeit und des höheren Erwachsenenalters mit Erreichen des Pensionierungsalters definiert wurde. Für den Beginn des mittleren Erwachsenenalters gibt es weniger klare Altersgrenzen, wobei oft das 40. oder 45. Lebensjahr angegeben wird. Darüber hinaus gibt es Vorschläge zu einer differenzierteren Unterteilung des frühen und späten Erwachsenenalters:

Jeffrey J. Arnett (2004) schlug eine Zwischenstufe zwischen dem Jugendund Erwachsenenalter vor, die sogenannte emerging adulthood, in der ein schrittweiser Übergang vom Jugendalter bis in das Erwachsenenalter erfolgt. Grundlage dafür war der Befund, dass die Übernahme von Erwachsenenrollen (wie der Einstieg in den Beruf, Eheschließung und Elternschaft) zunehmend später und auch stärker zeitversetzt erfolgt. Die Personen auf dieser Stufe haben zwar schon die Volljährigkeit erreicht, aber viele soziale Rollenübergänge in das Erwachsenenalter – wie das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit von den Eltern, Auszug aus dem Elternhaus, Heirat – noch nicht vollzogen. Da die Übernahme von Erwachsenenrollen bei verschiedenen Personen in einem unterschiedlichen Alter erfolgt, ist es praktisch unmöglich, eine eindeutige Altersgrenze zwischen der emerging adulthood und dem jungen Erwachsenenalter zu ziehen (vgl. Kasten).

Fragen Sie sich bitte einmal selbst, ob Sie sich schon als Erwachsene fühlen, noch als Jugendliche, oder als irgendetwas dazwischen. Arnett (2001) befragte 171 13bis 19-Jährige, 179 20bis 29-Jährige und 165 30bis 55-Jährige, ob sie das Erwachsenenalter erreicht haben. Während weniger als 20 % der 13bis 19-Jährigen und etwa 85 % der30bis 55-Jährigen diese Frage bejahten, waren nur etwa 45 % der 20bis 29-Jährigen dieser Meinung. 50 % dieser Gruppe meinten dagegen „ja und nein“, was für ein Übergangsstadium zwischen Jugendund Erwachsenenalter spricht. Wenn Sie also selbst Schwierigkeiten hatten, diese Frage eindeutig zu beantworten, stehen Sie damit nicht allein da.

Das höhere Erwachsenenalter lässt sich ebenfalls weiter untergliedern, allerdings wieder mit schlecht definierten Altersgrenzen. Wir haben mögliche Unterteilungen in Abbildung 3 zusammengefasst. So wurde zwischen den jungen Alten und den alten Alten oder zwischen dem dritten und vierten Lebensalter unterschieden (z.B. P.B. Baltes & Smith, 1999). Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass die meisten Menschen im Altersbereich bis ca. 75 oder 80 Jahren bei relativ guter Gesundheit und aktiv sind, während danach Gesundheitsprobleme, Leistungseinbußen sowie Hilfsund Pflegebedarf deutlich ansteigen. Bei den sehr alten Menschen (??90 Jahre) spricht man auch von Hochbetagten.

In einigen Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit dem höheren Erwachsenenalter befassen, wird statt dem Begriff der Entwicklung der Begriff des „Alterns“ verwendet. Im vorliegenden Buch werden beide Begriffe synonym verwendet. So definiert z.B. P.B. Baltes (1990, S. 8) Altern als jegliche (positive oder negative) Veränderung der Anpassungsfähigkeit des Organismus. Hier ist allerdings zu beachten, dass einige Autoren stattdessen – in Anlehnung an biologische Alternstheorien – unter Altern ausschließlich eine Reduzierung körperlicher und psychischer Leistungsmöglichkeiten und -grenzen verstehen. Der Begriff Altern wird zudem nicht nur deskriptiv zur Beschreibung von mit dem Älterwerden einhergehenden Veränderungen benutzt, sondern auch präskriptiv im Sinne der Erreichung eines bestimmten Zielzustandes: Heute gibt es eine große Zahl von Publikationen, die sich mit „erfolgreichem Altern“ befassen. Allerdings gibt es keinen Konsens darüber, was Kriterien für ein erfolgreiches Altern sind. Genannt werden sowohl objektive Kriterien – wie geistig und körperlich leistungsfähig zu sein, psychische und physische Gesundheit, soziale Integration – als auch stärker subjektive Kriterien – wie eine hohe Lebenszufriedenheit und eine positive Einstellung zum eigenen Lebensalter (z. B. Rowe & Kahn, 1997). Hier entsteht allerdings oft der Eindruck, dass nur der erfolgreich altert, der keine Einbußen im Vergleich zum mittleren Erwachsenenalter zeigt und dem man folglich sein Altsein nicht anmerkt. Da diesem Kriterium viele Menschen im höheren Alter nicht mehr voll gerecht werden können, wird erfolgreiches Altern angemessener definiert als Fähigkeit, auch im späten Leben eine möglichst positive Bilanz aus Entwicklungsgewinnen und -verlusten zu erreichen und aus den gegebenen Möglichkeiten und Grenzen das Beste zu machen (M. Baltes & Carstensen, 1996).

1.3 Theoretische Grundlagen und Leitsätze der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne

Bisher gibt es noch keine umfassende, integrative Theorie, welche die Entwicklungsprozesse im Erwachsenenalter hinreichend beschreiben und erklären kann. Allerdings wurden zahlreiche theoretische Annahmen zur Entwicklungspsychologie der Lebensspanne formuliert. Diese Annahmen können nach dem Grad ihrer Abstraktheit auf vier Ebenen angeordnet werden.

Die abstraktesten Annahmen befassen sich mit Einflussfaktoren auf die menschliche Entwicklung und mit deren Veränderung im Lebensverlauf. Auf der zweiten Ebene wurden theoretische Leitsätze der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne formuliert. Diese Leitsätze machen allgemeine Aussagen über Merkmale der psychischen Entwicklung über die gesamte Lebensspanne. Auf der dritten Ebene stehen theoretische Vorstellungen über zentrale Themen der Entwicklung in einem bestimmten Altersabschnitt. Auf der vierten Ebene stehen bereichsspezifische Theorien, welche Entwicklungsprozesse in einem speziellen Funktionsbereich beschreiben und erklären (z. B. zur kognitiven Entwicklung, zur Entwicklung sozialer Motive, oder zur Veränderung des psychischen Befindens).


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.