E-Book, Deutsch, 34 Seiten
ISBN: 978-3-640-68529-5
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
In der Neuzeit trat das Ziel der Musiker, einer möglichst freien Musikausübung nachzugehen, in den Vordergrund. Die Erfüllung einer bestimmten musikalischen Funktion war weniger entscheidend. Verschiedene Emanzipierungsbestrebungen verfolgten das Ziel, den Musiker zu einem sozial unabhängigen Freischaffenden werden zu lassen. Er sollte seine Produktionen möglichst urheberrechtlich geschützt, von Kastenvorurteilen und Patronage befreit, selbst vermarkten. Virtuosen bot die Neuzeit zunehmende Existenzgrundlagen. Ihre Bedeutung wuchs dank zunehmender Hofhaltung, dem auf Primadonnen und herausragende Sänger angewiesenen Opernbetrieb und der steigenden Bedeutung des Konzerts, „das die Schau- und Hörgelüste der Menge“ befriedigt (vgl. ebd., S. 44 ff.).
Sowohl im heutigen Bereich der klassischen als auch der populären Musik genießen einige Musiker die Bewunderung einer breiten Anhängerschaft. Die kommerzielle Auswertung ihrer Musik verschafft nicht nur den Musikern ein Einkommen, sondern beschäftigt auch eine gesamte Industrie. Der Musiker ist nicht mehr nur Künstler für seine Rezipienten, sondern auch „Anlagevermögen“ für seinen Arbeitgeber. Dieser folgt dem Ziel der Gewinnmaximierung, muss also mit dem Produkt des Musikers den größtmöglichen Umsatz erzielen. In den letzten Jahren, als Folge von sinkenden Gewinnen der Tonträgerindustrie, entstand die Vorstellung, dass der Musiker als Marke definiert werden kann. Diese Vorstellung, die im folgenden Abschnitt näher erläutert wird, soll in dieser Arbeit am Beispiel von Rockmusikern erläutert werden.