Liem / Dobler | Checkliste Kraniosakrale Osteopathie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 512 Seiten, ePub

Liem / Dobler Checkliste Kraniosakrale Osteopathie

E-Book, Deutsch, 512 Seiten, ePub

ISBN: 978-3-13-242132-5
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dieses klar strukturierte und durchgehend illustrierte Nachschlagewerk ist eine schnelle Orientierungshilfe für die Praxis.

Kompaktes Wissen anschaulich aufbereitet:
- allgemeine Kopf- und Sakrumpalpation,
- Diagnose- und Behandlungsprinzipien der kraniosakralen Osteopathie,
- Anatomie der Schädelknochen
- praxisrelevante Techniken mit genauer Beschreibung von Ausgangsstellung, Vorgehen und Behandlung.

Die Beschreibung des osteopathischen Vorgehens bei ausgewählten Indikationen sowie die tabellarische Auflistung wichtiger anatomischer Verbindungen runden das Werk ab.

Die Checkliste bietet Ihnen durch die 5 Farbteile leichte Orientierung:
Gelb - Grundlagen, Geschichte, Kopf- und Sakrumpalpation
Grün - Diagnose- und Behandlungsprinzipien, Anatomie
Blau - Diagnose und Behandlung ausgewählter Indikationen
Rot - Muskuläre, ligamentäre, nervale und Gefäßverbindungen
Grau - Literatur und Internetadressen
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Zielgruppe


Ärzte

Weitere Infos & Material


1 Grundlagen der Osteopathie im kranialen Bereich
1.1 Geschichte der kraniosakralen Osteopathie
1.1.1 Beginn der Osteopathie
Andrew Taylor Still. Entwickelt wurde die Osteopathie vom Amerikaner Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Aus der Auseinandersetzung mit der zur damaligen Zeit betriebenen Heilkunde und der Unzufriedenheit über die übertriebenen Medikamentenverordnungen, Aderlässe und andere Methoden der Ärzte entwickelte er ein neues, ganzheitliches medizinisches System, das er Osteopathie nannte. Im Jahre 1874 trat er mit seinen philosophischen und praktischen Grundlagen der Osteopathie zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. John Martin Littlejohn. Durch J. M. Littlejohn hielt die Osteopathie auch in Europa ihren Einzug, sodass die erste europäische Osteopathieschule (British School of Osteopathy) 1917 in England gegründet wurde. 1957 wurde in Frankreich unter der Leitung von Paul Geny die „Ecole Francaise d'Osteopathie“ gegründet, die aufgrund von staatlichen Repressalien 1960 nach England verlegt wurde und zur „European School of Osteopathy“ in Maidstone wurde. Seit den 1980er-Jahren nimmt die Osteopathie in Europa stetig an Beachtung zu, wobei sich mehrere berufsbegleitende Aus- bzw. Fortbildungsinstitute gebildet haben. 1.1.2 Beginn kranialer Ansätze in der Osteopathie
Bereits Still soll mit Handpositionen und einer Leichtigkeit der Berührung behandelt haben, die den Beschreibungen der kranialosteopathischen Behandlungen ähneln. Charlotte Weaver D.O. (die auch in Frankreich praktizierte) wurde von Still aufgefordert, auszuarbeiten, wie die osteopathischen Prinzipien auf die Kopfregion angewendet werden können. Sie erkannte die Schädelknochen als modifizierte Wirbel. In ihrem Modell kann der Schädel z. B. während der Geburt traumatischen Kräften ausgesetzt sein und so Spannungen im Sinne einer osteopathischen Dysfunktion erfahren. Außerdem beschrieb Weaver Dysfunktionen der SSB, deren Behandlung einen großen Einfluss auf das Funktionieren des Gehirns hatte. Bereits 1913 veröffentlichte Dain L. Tasker D.O. in seinem Buch „Principles of Osteopathy“ vibratorische und Druckmanipulationen am Kopf, um vasomotorische Wirkungen zu erzielen. Die Grundlagen der Osteopathie im kranialen Bereich, wie sie auch heute noch Anwendung finden, wurden dann hauptsächlich von William Garner Sutherland D.O. Anfang der 1930er-Jahre entwickelt. 1.1.3 Sutherlands Beitrag
Möglichkeit von Bewegung im Schädel. Während des Studiums an der Osteopathieschule in Kirksville hatte Sutherland einen zerlegten Schädel betrachtet. Die eigentümlich gebildeten Verbindungsflächen zwischen dem großen Keilbeinflügel und der Schläfenbeinschuppe erregten seine Aufmerksamkeit. Diese Verbindung erschien ihm gekantet, wie die Kiemen eines Fisches. Sie schienen auf eine gelenkige Beweglichkeit eines Atemmechanismus hinzuweisen. Obwohl alle ihm bekannten anatomischen Textbücher lehrten, dass die Schädelnähte verknöchern und ein unbewegliches, statisches Ganzes darstellen, ließ ihn der Gedanke um die Möglichkeit von Bewegungen im Schädel nicht wieder los. Reziproke Spannungsmembran. Er studierte jedes anatomische Detail der Schädelknochen, um den Sinn der unterschiedlichen Anordnung der Schädelnähte zu verstehen, und erkannte, dass die Gelenkflächen der Schädelknochen eine Konstruktion darstellen, die Bewegung ermöglicht. Er fand heraus, dass die Bewegungen der Schädelknochen durch die Membranen im Schädel koordiniert werden. Diese bezeichnete er als „reziproke Spannungsmembranen“. Grundlagen der Bewegung. Durch wiederholtes Palpieren seines eigenen und der Schädel seiner Patienten ertastete er eine Bewegung, die unabhängig vom Herz- und Atemrhythmus stattfand. Nach weiterem unermüdlichen Erforschen dieser feinsten Bewegungen kam er zu dem Schluss, die Eigenbewegung des Gehirns, die regelmäßigen, rhythmischen Fluktuationen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die Beweglichkeit der duralen Hirn- und Rückenmarkhäute, der Schädelknochen sowie des Kreuzbeins seien die Grundlage dieser Bewegung. Selbstversuche. Auch Selbstversuche waren Teil seiner weiteren Forschung. Er konstruierte sich einen Helm, mit dem er an bestimmten Stellen seines Kopfes Druck ausüben konnte. Auf diese Weise erforschte er die Auswirkung von Restriktionen an den Schädelknochen. Nicht nur, dass er mit Kopfschmerzen, Halluzinationen, Seh- und Hörstörungen auf diese künstlichen Restriktionen reagierte, sondern er überraschte seine Frau auch mit Persönlichkeitsveränderungen. Aufgrund seines Wissens um die normale Struktur der Gewebe und mithilfe seiner Frau korrigierte er diese Restriktion und beobachtete an sich die Ergebnisse. Schließlich erforschte er Möglichkeiten der Diagnose und Therapie, um vorhandene Störungen seiner Patienten heilen zu können. Behandlung von Kleinkindern. Zwischen 1934 und 1939 behandelte Sutherland auch Kleinkinder, die unter zerebralen Lähmungserscheinungen, Hydrozephalus, Koordinationsstörungen, Hyperaktivität und anderen Entwicklungsstörungen litten. Dadurch vertiefte er seine Kenntnisse und erreichte im Laufe der Zeit zunehmende Erfolge bei diesen Kindern, sodass es vielen von ihnen ermöglicht wurde, wieder ein normales Leben aufzunehmen. Entwicklung der kraniosakralen Osteopathie. Über 20 Jahre hinweg untersuchte Sutherland mit seinen „fühlenden, sehenden, denkenden … Fingern“ die Strukturen, kleinste Bewegungsmöglichkeiten und feinste Bewegungen im und am Schädel sowie vorhandene Restriktionen und ihre Behandlungsmöglichkeiten, bis er mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit trat. Allmählich entwickelte sich aus seinen Untersuchungen und Experimenten eine neue Behandlung: die kraniosakrale Osteopathie. Fluider Körper. Sutherlands größter Verdienst war neben der konsequenten Anwendung der osteopathischen Prinzipien auf den Schädel, der bis dahin auch unter Osteopathen als unbewegliches Ganzes angesehen wurde, die Entdeckung eines Regulationssystems für den Gesamtorganismus, das sich durch eine rhythmische, langsame Bewegung am Schädel äußerte. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die fluiden Bestandteile des Körpers, insbesondere auf den Liquor cerebrospinalis, und bemerkte, dass sich durch feinste Impulse auf die Fluida Fixationen fester Körperstrukturen zu lösen begannen. 1.1.4 Weitere Entwicklung der Osteopathie im kranialen Bereich
Publikationen. Harold Ives Magoun D.O. veröffentlichte 1951 das Buch Osteopathy in the Cranial Field, das lange Zeit als Grundlagenwerk für kraniosakrale Osteopathie galt. Im Gegensatz zur ersten Auflage, deren Entstehung Sutherland begleitete und die er ausdrücklich guthieß, wurde die zweite (1966) und dritte Auflage (1976) erst nach seinem Tod veröffentlicht. Um die Anerkennung der kranialen Osteopathie voranzutreiben, wurde in diesem ein Großteil seiner vitalistischen Ideen herausgestrichen. Ausbildung. An seinem Sterbebett verpflichtete Sutherland 1954 seinen Schüler Magoun dazu, die kraniale Osteopathie auch in Europa zu lehren. Im Jahre 1964 unterrichteten Harold Magoun, Viola Frymann und Thomas Schooley in der British School of Osteopathy in London die Grundlagen der kranialen Osteopathie. Als sie dort auf Ablehnung und Skepsis stießen, begannen sie mit der Unterstützung des britischen Osteopathen Denis Brookes noch im gleichen Jahr in Paris, neun Osteopathen und Ärzte über vier Jahre hinweg in kranialer Osteopathie zu unterweisen. Seitdem sind zahlreiche Veröffentlichungen erschienen und eine zunehmende Anzahl von Osteopathen und Wissenschaftlern haben die Ansätze von Sutherland und Weaver weiterentwickelt. 1.2 Grundlagen der Osteopathie
Palpationsfähigkeit des Osteopathen. Die palpatorische Annäherung der Osteopathie im kranialen Bereich entspricht den Grundlagen osteopathischer Vorgehensweisen. Die Palpationsfähigkeit eines Osteopathen umfasst nicht nur die Differenzierung der vitalen Gewebequalitäten von Knochen, Gelenken, Muskeln, Bändern, Membranen, Viszera, Nerven, Gefäßen und Fluida, sondern auch die Fähigkeit, ihre jeweilige Bedeutung für die Ganzheit des Organismus erfassen zu können und diese Kenntnisse therapeutisch umzusetzen. Anstatt nur die Abfolgen von Techniken und Manipulationen zu erlernen, ist das Verständnis für die Dynamiken der Ganzheit wichtiger. Nichts anderes passiert im kranialen Kontext. Wörtlich übersetzt heißt Osteopathie „krankhafte Veränderung des Knochens“, aber das kann zu Missverständnissen führen. Still wählte diesen Namen, weil er mit seinen Forschungen am Knochen begann und weil er sich therapeutisch zunächst auf das knöcherne Skelett konzentrierte. Bewegung ist Leben. Still kam zur Erkenntnis, dass ein freier Blutfluss Gesundheit gewährleistet, wohingegen lokale oder allgemeine Zirkulationsstörungen Krankheiten hervorrufen. Bewegung ist Leben. Alles, was lebt, fließt. Die Bewegung ist das bedeutendste Kennzeichen und Voraussetzung für das Leben. Sind Bewegung und Beweglichkeit der Gewebe vermindert oder eingeschränkt, sodass die Flüssigkeiten (Blut, Lymphe usw.) nicht mehr ungehindert fließen können, entsteht eine mehr oder minder ausgeprägte Stauung. Auch die nervale Versorgung der Gewebe kann dadurch beeinträchtigt werden. Die Folge ist...


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