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E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Loeb Außerirdisch

Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-641-26336-2
Verlag: DVA
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wir sind nicht allein im Universum - das zeigt Harvard-Professor Avi Loeb in diesem Buch
Avi Loeb ist einer der renommiertesten Astronomen unserer Zeit. Und er ist sich sicher: Wir sind nicht allein im All. Denn Form und Eigenschaften des unbekannten Flugobjekts, das im Oktober 2017 durch unser inneres Sonnensystem schoss, ließen nur eine Erklärung zu: Oumuamua, wie man es nannte, war Alien-Technologie, von einer außerirdischen Zivilisation entwickelt und auf Erkundungsflug. Hier erzählt Loeb von der ersten Sichtung dieses »interstellaren« (aus einem anderen Sternensystem kommenden) Besuchers, belegt die hohe Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens und stellt die Frage, welche Konsequenzen das für uns hat: für Wissenschaft und Religion, für die Zukunft der Menschheit und des Planeten Erde. Sein Buch ist eine Reise an die Grenzen unseres Vorstellungsvermögens.

Avi Loeb, geboren 1962, ist seit 1997 Professor für Astrophysik an der Harvard University, seit 2007 Direktor des Institute for Theory & Computation (ITC) am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, seit 2011 Vorsitzender des Fachbereiches Astronomie der Harvard University und seit 2012 Frank B. Baird, Jr. Professor of Science. 2012 wurde Loeb in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Loeb ist Vorsitzender des Beratungskomitees des Forschungs- und Entwicklungsprojektes Breakthrough Starshot, das sich zum Ziel gesetzt hat, Forschungssatelliten in das der Sonne nächste Nachbarsternsystem Alpha Centauri zu entsenden.
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EINLEITUNG
Wenn Sie die Möglichkeit haben, gehen Sie nach draußen und bewundern Sie das Universum. Am besten macht man das natürlich nachts. Aber selbst wenn der einzige Himmelskörper, den wir sehen können, die Mittagssonne ist, ist das Universum stets da und wartet auf unsere Aufmerksamkeit. Ich finde, dass man nur nach oben schauen muss, um die eigene Perspektive zu ändern. Der Blick nach oben ist zwar am erhabensten in der Nacht, aber das ist keine Eigenschaft des Universums. Vielmehr handelt es sich um eine Eigenschaft des Menschen. Im Durcheinander der Alltagssorgen verbringen die meisten von uns einen Großteil der Stunden damit, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was sich ein paar Meter vor uns befindet; wenn wir daran denken, was über uns ist, dann meistens nur deshalb, weil wir am Wetter interessiert sind. Doch in der Nacht verebben unsere irdischen Sorgen in der Regel, und die Pracht des Mondes, der Sterne, der Milchstraße und – für diejenigen von uns, die vom Glück begünstigt sind – die Spur eines vorbeiziehenden Kometen oder Satelliten werden für Gartenteleskope und sogar für das bloße Auge sichtbar. Was wir sehen, wenn wir uns die Mühe machen, nach oben zu schauen, hat die Menschheit begeistert, seit es geschichtliche Aufzeichnungen gibt. Tatsächlich wurde vor Kurzem gemutmaßt, dass vierzigtausend Jahre alte Höhlengemälde in ganz Europa zeigen, dass unsere fernen Verwandten die Sterne verfolgten. Von Dichtern bis zu Philosophen, von Theologen bis zu Naturwissenschaftlern haben wir im Universum Anregungen zur Ehrfurcht, zum Handeln und zur Weiterentwicklung der Zivilisation gefunden. Schließlich war es das aufkommende Gebiet der Astronomie, das den Anstoß zur wissenschaftlichen Revolution von Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei und Isaac Newton gab, die die Erde aus dem Mittelpunkt des physikalischen Universums entfernte. Diese Wissenschaftler waren zwar nicht die Ersten, die sich für eine bescheidenere Sicht unserer Welt einsetzten, aber im Unterschied zu den Philosophen und Theologen, die ihnen vorangingen, vertrauten sie auf eine Methode evidenzgesicherter Hypothesen, die seit der damaligen Zeit der Prüfstein für den Fortschritt der menschlichen Zivilisation gewesen ist. • • • Den größten Teil meiner beruflichen Laufbahn habe ich damit verbracht, dem Universum gründliche Neugier entgegenzubringen. Direkt oder indirekt gehört alles, was sich jenseits der Atmosphäre der Erde befindet, zum Zuständigkeitsbereich meines Berufs. Während ich dies schreibe, bin ich Lehrstuhlinhaber des Instituts für Astronomie der Harvard University, Gründungsrektor der Black Hole Initiative in Harvard, Leiter des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, Vorsitzender der Breakthrough Starshot Initiative, Vorsitzender des Ausschusses für Physik und Astronomie der Nationalakademien, Mitglied des Beratungsausschusses für die digitale Plattform »Einstein: Visualize the Impossible« an der Hebräischen Universität in Jerusalem und als Mitglied des Beratungsgremiums des amerikanischen Präsidenten für Wissenschaft und Technik in Washington, D.C. Es ist mein Glück, an der Seite vieler außergewöhnlich talentierter Wissenschaftler und Studenten zu arbeiten, während wir einige der tiefgreifendsten Fragen des Universums erforschen. Dieses Buch nimmt eine dieser tiefgreifenden Fragen ins Visier, die wohl auch die folgenschwerste ist: Sind wir allein? Im Laufe der Zeit wurde diese Frage auf verschiedene Weise gestellt. Ist das Leben hier auf der Erde das einzige Leben im Universum? Sind Menschen die einzige bewusste Intelligenz in der unermesslichen Weite von Raum und Zeit? Eine bessere, präzisere Formulierung der Frage wäre folgende: Gibt es jetzt oder gab es jemals über die gesamte Ausdehnung des Raumes und über die gesamte Lebensdauer des Universums hinweg andere Kulturen, die wie wir die Sterne erforschten und Spuren ihrer Bemühungen hinterließen? Ich glaube, dass sich im Jahr 2017 ein Beleg durch unser Sonnensystem bewegte, der die Hypothese stützt, dass die Antwort auf die letzte Frage Ja lautet. In diesem Buch überprüfe ich diesen Beleg, teste diese Hypothese und stelle die Frage, welche Konsequenzen sich ergeben könnten, wenn die Naturwissenschaftler dieser empirischen Evidenz denselben Glauben schenken würden, den sie Vermutungen über Supersymmetrie, Extradimensionen, die Natur dunkler Materie und die Möglichkeit eines Multiversums schenken. Aber dieses Buch stellt auch noch eine weitere Frage, die in mancher Hinsicht schwieriger ist. Sind wir, sowohl Naturwissenschaftler als auch Laien, bereit? Ist die menschliche Zivilisation bereit, dem ins Auge zu sehen, was aus unserer Akzeptanz der plausiblen Schlussfolgerung, zu der wir anhand evidenzgesicherter Hypothesen gelangt sind, folgt – nämlich dass das Leben auf der Erde nicht einzigartig und vielleicht noch nicht einmal besonders beeindruckend ist? Ich fürchte, die Antwort darauf lautet Nein, und diese Befangenheit gibt Anlass zur Sorge. • • • Wie es in vielen Berufszweigen der Fall ist, so sind auch in der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft modische Trends und Konservatismus bei der Auseinandersetzung mit dem Unvertrauten offenkundig. Ein Teil dieses Konservatismus entspringt einem lobenswerten Gespür. Die wissenschaftliche Methode fördert vernünftige Vorsicht. Wir stellen eine Hypothese auf, sammeln Beweise, testen diese Hypothese gegen die verfügbaren Beweise und verfeinern dann unsere Hypothese oder sammeln weitere Beweise. Aber Modeerscheinungen können die Erwägung bestimmter Hypothesen verhindern, und Karrierismus kann die Aufmerksamkeit und Ressourcen auf bestimmte Gegenstände hin- und von anderen weglenken. Die Populärkultur war dabei auch nicht von Nutzen. Science-Fiction-Bücher und – Filme stellen außerirdische Intelligenz häufig auf eine Weise dar, die die meisten seriösen Wissenschaftler lächerlich finden. Außerirdische verwüsten die Städte der Erde, entführen Menschen oder versuchen auf qualvoll indirekte Weise mit uns zu kommunizieren. Unabhängig davon, ob sie gut- oder böswillig sind, besitzen die Außerirdischen häufig eine übermenschliche Intelligenz und beherrschen die Physik auf eine Weise, die es ihnen ermöglicht, Raum und Zeit so zu manipulieren, dass sie das Universum – manchmal sogar ein Multiversum – im Nu durchkreuzen können. Mit dieser Technik besuchen sie Sonnensysteme, Planeten und selbst Stadtteilkneipen, die von bewusstem Leben wimmeln. Im Laufe der Jahre bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Gesetze der Physik nur an zwei Stellen keine Geltung mehr besitzen: bei Singularitäten und in Hollywood. Ich persönlich finde keinen Gefallen an Science-Fiction, wenn sie die Gesetze der Physik verletzt; ich mag die Naturwissenschaft und ich mag Belletristik, aber nur, wenn sie ehrlich und nicht überheblich sind. Aufgrund meines Berufs mache ich mir Sorgen darüber, dass sensationslüsterne Darstellungen von Außerirdischen zu einer populären und wissenschaftlichen Kultur geführt haben, in der es salonfähig ist, viele ernsthafte Erörterungen von außerirdischem Leben mit einem Lachen abzutun, und zwar selbst dann, wenn die Belege eindeutig darauf hinweisen, dass dieser Gegenstand einer Erörterung wert ist und dass wir ihn jetzt sogar mehr denn je erörtern sollten. Sind wir das einzige intelligente Leben im Universum? Science-Fiction-Erzählungen haben uns darauf vorbereitet, dass die Antwort Nein lautet und dass sie sich mit großem Getöse einstellen wird; naturwissenschaftliche Berichte neigen dazu, die Frage gänzlich zu vermeiden. Das Ergebnis ist, dass die Menschen äußerst schlecht auf eine Begegnung mit einem außerirdischen Gegenstück vorbereitet sind. Nachdem der Abspann über die Leinwand geflimmert ist, wir das Kino verlassen und in den Nachhimmel nach oben blicken, ist der Gegensatz erschütternd. Über uns sehen wir zum größten Teil leeren, scheinbar leblosen Raum. Aber der Schein kann trügen – und zu unserem eigenen Wohl können wir uns nicht erlauben, noch länger getäuscht zu werden. • • • In »Die hohlen Männer«, seiner Meditation über das Europa nach dem Ersten Weltkrieg, denkt der Dichter T. S. Eliot, dass die Welt mit Gewimmer und nicht mit einem Knall zugrunde gehen wird, genau wie der verheerende Konflikt, der zu diesem Zeitpunkt der tödlichste der Menschheitsgeschichte war. Aber vielleicht weil meine erste akademische Liebe die Philosophie war, höre ich in Eliots evokativer Darstellung mehr als nur Verzweiflung. Ich höre auch eine ethische Entscheidung. Natürlich wird die Welt zugrunde gehen, und ganz entschieden mit einem Knall; unsere Sonne, die jetzt etwa 4,6 Milliarden Jahre alt ist, wird sich in etwa sieben Milliarden Jahren in einen sich ausdehnenden Roten Riesen verwandeln und alles Leben auf der Erde auslöschen. Das steht außer Frage und ist auch nichts Moralisches. Nein, die ethische Frage, die ich in Eliots »Die hohlen Männer« höre, konzentriert sich nicht auf die Auslöschung der Erde, die eine wissenschaftliche Gewissheit ist. Vielmehr betrifft sie die weniger als gewisse Auslöschung der menschlichen Zivilisation – möglicherweise sogar allen irdischen Lebens. Heute steuert unser Planet auf eine Katastrophe zu. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Pandemien und die stets gegenwärtige Gefahr eines Atomkriegs sind nur die bekanntesten Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen. Auf unzählige Weisen haben wir die Voraussetzungen für unseren eigenen Untergang geschaffen. Er könnte sich mit einem Knall oder mit Gewimmer oder beidem ereignen – oder...


Loeb, Avi
Avi Loeb, geboren 1962, ist seit 1997 Professor für Astrophysik an der Harvard University, seit 2007 Direktor des Institute for Theory & Computation (ITC) am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, seit 2011 Vorsitzender des Fachbereiches Astronomie der Harvard University und seit 2012 Frank B. Baird, Jr. Professor of Science. 2012 wurde Loeb in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Loeb ist Vorsitzender des Beratungskomitees des Forschungs- und Entwicklungsprojektes Breakthrough Starshot, das sich zum Ziel gesetzt hat, Forschungssatelliten in das der Sonne nächste Nachbarsternsystem Alpha Centauri zu entsenden.


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