Madsen | Cinderella kann mich mal! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Madsen Cinderella kann mich mal!

Roman

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-641-13168-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Darby Quinn hat ein Hühnchen mit Cinderella zu rupfen, aber gewaltig. Denn sie und all die anderen Märchen-Kumpaninnen sind doch schuld an dem Dilemma, dass die Suche nach Mr. Right nichts werden kann. Prinzen gibt es im wahren Leben nun mal nicht! Deshalb hat Darby beschlossen, das Thema Liebe und Männer ein für alle Mal zu begraben. Kein schlechter Plan - wäre da nicht ihr unverschämt gut aussehender Nachbar Jake, der ihre fein zurechtgelegten Dating-Regeln außer Gefecht setzt. Sorgt er vielleicht für Darbys Happy End?

Cindi Madsen sitzt, wann immer es geht, vor ihrem Computer, brütet über ihren Geschichten, und erweckt ihre Figuren zum Leben. Sie hat viel zu viele Schuhe, findet aber immer wieder einen trifftigen Grund, sich ein neues Paar zuzulegen - vor allem, wenn es glitzernd, bunt oder richtig hoch ist. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt die Autorin in Colorado.
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1 Cinderella hat mich reingelegt. Aber nicht nur sie. Jasmin, Arielle, Belle, Dornröschen – sie alle haben dazu beigetragen. Mit ihrem Geschwafel vom Traumprinzen und diesem »Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage …« Wenn du als erwachsene Frau das Märchen von Cinderella noch einmal liest, entdeckst du gewisse Ähnlichkeiten zwischen dem Märchenprinzen und all den Typen, mit denen du ausgegangen bist. Süß, charismatisch und ein bisschen träge. Denn was hat der Prinz in Cinderella schon Großes getan? Er hat mit ihr getanzt, fand sie hübsch und hob ihren Schuh auf. Ist er ihr nachgelaufen? Von wegen. Er hat den Herzog geschickt. Man sollte doch meinen, dass er selbst loszieht, wenn er so verliebt ist, wie er behauptet. Stattdessen beschränkt er sich auf ein: »Wenn ihr Fuß klein genug ist, um in diesen Schuh zu passen, wird sie schon die Richtige sein.« So wurde es uns verkauft, als eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten. Die Gehirnwäsche beginnt etwa im Alter von zwei bis drei Jahren, wenn du zum ersten Mal die Märchen von Prinzessinnen, Schlössern, Ballkleidern und dem »glücklich bis ans Ende ihrer Tage« hörst. Mit sechzehn kommt dann das böse Erwachen. Du stellst nämlich fest, dass die Jungs mehr daran interessiert sind, cool zu sein oder dich zu begrapschen, statt dein Herz im Sturm zu erobern. Also redest du dir ein, dass es besser werden wird, wenn du ein bisschen älter bist. Und dann bist du ein bisschen älter. Du bleibst optimistisch, denn nun siehst du dir romantische Komödien an – sie sind deine neuen, realistischeren Märchen. Und überall begegnen dir turtelnde Liebespaare als lebender Beweis für wahre Romantik. Zwischen Anfang und Mitte zwanzig heiratet die eine oder andere deiner Freundinnen. Nur du wartest weiter auf deinen Märchenprinzen. Ich habe gewartet. Und gewartet. Aber je mehr Erfahrungen ich sammelte, desto bewusster wurde mir, dass Männer keine Prinzen sind und dass Liebe verblasst. Sie wird ersetzt durch mittelmäßige Gefühle oder schonungslose Verachtung. Wenn ich zurückblicke auf die Geschichte meiner Verabredungen, dann hat es eher etwas von Con Air als von Cinderella – sie wissen schon, holprig und mit einem Haufen übler Kerle. Aber ich versuchte, positiv zu denken, und hoffte weiterhin, dass der Richtige irgendwo da draußen war. Ich verabredete mich mit jedem Mann in der Stadt – nicht wörtlich natürlich, aber nach einer Weile kamen sie mir alle gleich vor. Sich zu verabreden wurde zu einem sadistischen Ritual, das stets auf dieselbe Weise endete – enttäuschend. Mit jeder miesen Verabredung und jeder gescheiterten Beziehung wurde ich zynischer. Es war an meinem sechsundzwanzigsten Geburtstag, als ich zu dem Schluss kam: Liebe ist Schwachsinn. Es gibt kein »Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage …« Ich schwor den Männern ab und stürzte mich in die Arbeit. Ich begann, Unsummen für Schuhe auszugeben. Ein paar Pumps machten mich viel glücklicher als ein Mann. Sie hielten länger und – besser noch – verließen mich nicht für eine hübschere Frau. Klar, es gab einsame Nächte, in denen ich wünschte, jemanden zum Reden zu haben. Also drückte ich mich vor den Tierhandlungen herum und fragte mich, wie viel das kleine Kätzchen im Schaufenster wohl kostete. Mehr als einmal war ich versucht, mir einen pelzigen Gefährten zuzulegen. Aber noch war ich nicht bereit für die Rolle der verrückten Katzenlady. Das wollte ich mir für meine Vierziger aufheben. Mit achtundzwanzig erlitt ich einen Rückfall. Ich verliebte mich und hielt es für Schicksal. Aber dann endete die Beziehung, und ich blieb mit gebrochenem Herzen zurück. Wieder einmal. Jetzt denken Sie natürlich, dass ich nach all den katastrophalen Beziehungen vernünftiger hätte sein sollen. Eigene Dummheit, dass ich wieder mal am Boden zerstört war. Aber wie Historiker immer so schön sagen: Wer nicht aus der Geschichte lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Ich kehrte also zu meiner Überzeugung zurück, dass dieses Beziehungsding einfach nicht funktioniert. Und als ich sah, dass sich einige meiner Freundinnen, die Anfang zwanzig geheiratet hatten, bereits wieder scheiden ließen, festigte sich mein Entschluss. Das ist der Grund, warum ich, im Alter von dreißig Jahren, seit einem Jahr clean bin, was Liebe, Märchen und Happy Ends angeht. g Wenn ich eine Erkennungsmelodie hätte, dann wäre es eine dieser Powerballaden, die von einer unabhängigen Frau erzählen, die keinen Mann braucht. Das ist heute Abend meine Melodie, denn dieser Tag war ein wichtiger Meilenstein. Als ich das Restaurant betrat, spürte ich den kühlen Luftzug der Klimaanlage. Meine Freundin Stephanie war schon da. Sie stand im Eingangsbereich und telefonierte. Die Glückliche – ich liebe sie genauso wie ihr telefonsüchtiger Verlobter. Ich ging zur Empfangsdame. Sie schien neu zu sein, denn ich kannte sie nicht, und ich aß hier schließlich öfter als in meiner eigenen Wohnung. »Darby Quinn, ein Tisch für zwei.« Sie fuhr mit dem Finger ihre Liste entlang, machte mit dem Stift einen Haken und lächelte mich an. »Nur eine Minute, Miss Quinn, es bringt Sie gleich jemand zu Ihrem Tisch.« Ich blickte zu Stephanie, die aussah, als würde sie Selbstgespräche führen. »Ich verstehe«, sagte sie gerade. »Aber sie ist deine Mom. Du musst mit ihr darüber sprechen.« Unter dem blonden Schleier ihrer Haare schimmerte der Bluetooth-Stöpsel in ihrem Ohr. Stephanies Blick fiel in meine Richtung, und sie hob den Finger, was so viel hieß wie: »Eine Sekunde, bin sofort fertig.« Stephanie und ich werden oft für Schwestern gehalten. Wir haben dieselben braunen Augen und dieselbe blonde Haarfarbe – meines ist allerdings von Natur aus glatt, während sie eine Sklavin ihres Glätteisens ist. Und in den fünfzehn Jahren unserer Freundschaft haben wir dieselben Eigenarten entwickelt. Allerdings ist sie wesentlich detailorientierter als ich. Von Perfektionismus zu sprechen ist schlichtweg untertrieben. Beruflich kommt ihr das jedoch zugute, denn wer heuert schon einen schludrigen Steuerberater an? »Hallo Darby«, begrüßte mich Mindy, meine übliche Kellnerin, als sie am Empfang vorbei auf mich zukam und sich zwei Speisekarten schnappte. »Wie geht es Ihnen heute?« »Gut, danke.« Ich hob die Stimme und blickte rüber zu Stephanie. »Und wenn ich meine Freundin von diesem Telefon loseisen könnte, ginge es mir noch besser.« Stephanie streckte mir die Zunge heraus. »Also gut, Liebling, ich muss auflegen. Wir sehen uns zu Hause.« Pause. »Keine Ahnung. Ein paar Stunden.« Pause. »Ich liebe dich auch.« Sie drückte auf den Knopf an ihrem Ohrstöpsel und beendete damit das Gespräch. Dann lächelte sie mich an. »Jetzt gehöre ich ganz dir.« Steph und ich folgten Mandy durch das Blue. Dieser Ort war eine Mischung aus espressobraunem Holz, Weiß und Dunkelblau. Kleine Lampen auf den Tischen strahlten in bläulich schimmerndem Licht. Das Blue war mein Lieblingsrestaurant in Denver. Genau genommen war es mein Lieblingsrestaurant überhaupt. Die Tatsache, dass es nur fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt lag und nur zehn Minuten von Metamorphosis Interior Design, meinem Arbeitgeber, machte es noch attraktiver. Sobald Stephanie und ich uns an den Tisch in der Ecke gesetzt hatten, griff sie nach der Speisekarte. »Was feiern wir noch mal?« Ich nahm die weiße Stoffserviette vom Tisch und legte sie mir auf den Schoß. »Es ist ein Jahr her, dass mir zum letzten Mal das Herz gebrochen wurde. Seither keine Rückfälle.« »Ach ja, richtig.« Stephanie schüttelte den Kopf. »Du feierst deine zynische Haltung gegenüber Männern.« »Ich bevorzuge den Ausdruck realistisch, besten Dank. Ich bin nun mal eine Frau, die weiß, dass Liebe nicht nur überbewertet wird, sondern schlichtweg nutzlos ist.« »Seit einem Jahr siehst du das so.« »Richtig«, stimmte ich zu. »Vorher ging es mir schlecht.« »Nicht die ganze Zeit. Es gab auch glückliche Momente.« »Genau das meine ich ja. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, einen Kerl zu finden, mit dem man ein paar glückliche Momente verbringen kann. Aber ich weiß mittlerweile, dass mir das genügt. Gemeinsame Zukunft, große Hochzeit und dieses ›Für immer und ewig‹ – dass muss nicht sein. Nur ab und zu ein paar schöne Stunden mit geringem Risiko.« Stephanie runzelte die Stirn. »Wie kann es sein, dass meine Trauzeugin nicht an die Liebe glaubt? Verrate das bloß nicht meiner Mom.« »Du und Anthony, ihr seid natürlich eine Ausnahme.« »Sagtest du nicht, es gäbe keine Ausnahmen?« Ich lächelte. »Habe ich. Aber das gilt nicht für meine beste Freundin, die in zwei Monaten heiratet. Das wäre grausam.« Ich hoffte ehrlich, dass sie und Anthony eine Ausnahme bildeten. Wenn es jemand verdient hatte, glücklich zu sein, dann war es Stephanie. »Wie lautet noch mal dieses berühmte Zitat?« Steph tippte sich mit dem Finger an die Lippe. »Kein Mensch ist eine Insel, ganz für sich allein.« »Kein Mann ist eine Insel, weil er allein nicht überleben würde. Männer sind Riesenbabys. Frauen dagegen würden ohne Männer vermutlich ein sorgenfreies Leben führen. Ich könnte problemlos eine Insel sein.« Allerdings war der...


Madsen, Cindi
Cindi Madsen sitzt, wann immer es geht, vor ihrem Computer, brütet über ihren Geschichten, und erweckt ihre Figuren zum Leben. Sie hat viel zu viele Schuhe, findet aber immer wieder einen trifftigen Grund, sich ein neues Paar zuzulegen – vor allem, wenn es glitzernd, bunt oder richtig hoch ist. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt die Autorin in Colorado.


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