McKinley | Der Duft des Jacaranda | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 532 Seiten

Reihe: Liebe und Sehnsucht in Australien

McKinley Der Duft des Jacaranda

E-Book, Deutsch, Band 2, 532 Seiten

Reihe: Liebe und Sehnsucht in Australien

ISBN: 978-3-7325-8041-5
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Intrigen, Liebe und Leidenschaft vor der wilden Schönheit Australiens - eine faszinierende Familiensaga über die großen Dinge des Lebens
Nach dem Tod des tyrannischen Joseph Witney steht das Familienunternehmen Jacaranda Wines vor der Übernahme durch einen französischen Konkurrenten. Doch Cordelia, Josephs Witwe, ist fest entschlossen, den Verkauf zu verhindern. Deshalb überredet sie ihre Enkelin Sophie zu einer gemeinsamen Reise durch Australien, auf der sie ihr die Geschichte von Jacaranda Wines näherbringen will. Die Fahrt wird zu einer abenteuerlichen und geheimnisvollen Reise in die Vergangenheit, viele Generationen zurück, als mit der jungen Rose, die aus England kam, alles begann. Und schließlich trifft Sophie auch noch den Mann wieder, den sie um alles in der Welt vergessen wollte ...
Liebe und Hass, Entfremdung und Versöhnung, Schönheit und Gefahr der Natur und der Wert der Familie in Zeiten des Kapitalismus, das sind die Zutaten dieses groß angelegten Familienromans aus Australien!
Weitere Romane von Tamara McKinley bei beHEARTBEAT: Matildas letzter Walzer. Anemonen im Wind. Die Farm am Eukalyptushain.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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EINS
Auf Wiedersehen, Sophie. Gib Acht auf dich da draußen.« Crispins wohltönende, kultivierte Stimme ging beinahe unter in der Lautsprecheransage, die die Passagiere für den Qantas-Flug nach Melbourne aufrief. Sophie gab sich seiner vertrauten Umarmung hin und verspürte plötzlich ein schmerzliches Bedauern, dass es so sehr schief gegangen war mit ihnen. Eine Ehe sollte doch ein Leben lang halten, nicht nur flüchtige drei Jahre. Aber ihnen beiden war rasch klar geworden, dass sie einen Fehler gemacht hatten; und als die Beziehung nicht mehr zu retten war, hatte Sophie den Mumm gehabt, der Wahrheit ins Auge zu sehen und dem Ganzen ein Ende zu machen. Als es schließlich vorüber war, fühlten sich beide erleichtert. Sie löste sich von ihrem Ex-Mann und schaute ihm ins Gesicht. Das entwaffnende Lächeln und die grauen Augen mit dem verführerischen Blick hatten nicht mehr die Macht, ihre Sinne in Aufruhr zu versetzen, aber sie konnte doch nicht leugnen, dass er sehr attraktiv war und dass sie ihn vermissen würde. »Freunde?«, fragte sie leise. Sein blondes Haar fiel ihm in die Augen, als er nickte. »Immer. Es tut mir leid, dass es nichts geworden ist, Sophie, aber wir haben wenigstens Schluss gemacht, bevor wir angefangen haben, uns gegenseitig zu hassen.« Sie war den Tränen nahe und wandte sich hastig ab. »Niemand war schuld, Cris«, sagte sie leise. »Menschen machen manchmal Fehler.« Sie zündete sich eine Zigarette an, die letzte, die sie in den nächsten zwölf Stunden bekommen würde, ehe das Flugzeug in Singapur landete. Es würde ihre Willenskraft auf eine echte Probe stellen, und trotz der vielen Nikotinpflaster auf ihrem Arm war sie nicht sicher, wie sie damit zurechtkommen würde. »Sie buchen zum Beispiel einen Nichtraucher-Flug«, witzelte sie trocken. »Wird Zeit, dass du damit aufhörst, Sophie. Du kommst wochenlang ohne eine Zigarette aus; warum also nicht heute?« Sie sog den Rauch tief in die Lunge und ließ den Blick über das Gewimmel der Passagiere in der Halle wandern. »Ich bin gestresst«, sagte sie knapp. »Rauchen hilft.« Das Rauchen war eine der Gewohnheiten gewesen, die ihn an ihr gestört hatten, aber nicht halb so sehr, wie seine Neigung zu anderen Frauen ihr auf die Nerven gegangen war. Crispin vergrub die Hände tief in den Taschen seiner Tweedjacke. Hoch gewachsen und aufrecht stand er da, jeder Zoll ein ehemaliger Offizier. »Du solltest dir deine Familie nicht so sehr zu Herzen gehen lassen. Ich weiß, dass dein Großvater ein Mistkerl war, aber jetzt ist er nicht mehr da – er kann über dein Leben nicht mehr bestimmen.« Sie zog eine Braue hoch. »Nicht? Es war sein Geld, mit dem ich Jura studiert habe, sein Einfluss, der mir die Partnerschaft bei Barrington eingebracht hat. Er mag tot sein, aber wir tanzen immer noch nach seiner Pfeife – wegen des verdammten Testaments und wegen des Durcheinanders, das er uns hinterlassen hat.« Sie drückte ihre Zigarette in einem überquellenden Metallascher aus. »Und im Übrigen: Das musst ausgerechnet du sagen! Du wärst doch nicht nach Sandhurst gegangen, wenn es nicht Familientradition wäre. Hättest niemals diesen vergammelten alten Schutthaufen auf dem Land übernommen, den deine Mutter immer lachend als ›Familiensitz‹ bezeichnet. Du hättest viel lieber an Autos rumgeschraubt.« Sie seufzte. Es waren alte Streitigkeiten, die sie hier wieder aufleben ließen. »Lass uns nicht zanken, Cris. Dazu ist die Zeit zu knapp.« Er zog sie wieder an sich und küsste sie auf die Stirn. »Gib Acht auf dich, altes Haus – und ich hoffe, du findest, was du suchst. Er ist irgendwo da draußen, weißt du.« Sophie wurde still. »Ein Fehler ist genug, Cris. Von jetzt an werde ich mich auf mich und meine Karriere konzentrieren. Männer stehen nicht mehr zur Debatte.« Er löste sich von ihr, hielt aber ihre Arme fest und schaute ihr tief in die Augen. »Du glaubst vielleicht, du bist zäh, aber du bist für das Alleinsein nicht geschaffen. Du musst Jay suchen, mit ihm sprechen. Sieh zu, dass du dich mit ihm verträgst. Du liebst ihn nämlich immer noch.« Sophie starrte ihn an. »Jay ist Vergangenheit«, sagte sie, aber es schnürte ihr die Kehle zu. »Ich hätte dich nicht geheiratet, wenn er es nicht wäre.« Crispin lächelte traurig und drückte sie noch einmal kurz an sich. »Alles Gute, Darling, und schreib mir, wenn du kannst.« Sophie hob ihr Handgepäck auf, warf ihm eine Kusshand zu und ging durch die Passkontrolle. Ihr Puls raste vor Aufregung und Bangigkeit; die Trauer des Abschieds und das Gespenst namens Jay lasteten auf ihr. Zehn Jahre waren vergangen, seit sie Australien verlassen, und zwölf, seit sie Jay zuletzt gesehen hatte. Er war ihre erste Liebe gewesen, und obwohl ihre Trennung ein brutaler Einschnitt gewesen war, wusste sie, dass Cris immer den Verdacht gehegt hatte, ein Teil von ihr würde Jay noch immer lieben. Die Transitlounge war hell erleuchtet, und in den Duty-Free-Shops herrschte Hochbetrieb, aber sie wandte sich zur Fensterfront und schaute hinaus in den Januarregen. Du bist dreißig Jahre alt, sagte sie streng zu sich, Anwältin in einer der renommiertesten Kanzleien Londons, wenngleich ohne Illusionen darüber, weshalb sie an dir zerrten, sobald du deine Zulassung hattest. Sie hob das Kinn. Dass sie ihre Stellung behalten hatte, war das eigene Verdienst. Die Zusage, Jacaranda zu vertreten, war nur ein Sprungbrett gewesen. Das Leben da draußen war hart, besonders für eine Frau – und sie hatte bewiesen, dass sie gut war, vielleicht sogar besser als einige ihrer männlichen Kollegen. Die Nummer ihres Fluges wurde aufgerufen; sie sammelte ihre Sachen ein und machte sich auf den weiten Weg zum Gate. Ich bin eine Frau mit einer strahlenden Zukunft, ich werde nicht zurückschauen, beschloss sie insgeheim. Ich werde niemals zurückschauen. Aber als sie es sich auf ihrem Sitz bequem gemacht hatte und auf den Start wartete, wanderten ihre Gedanken zurück, während sie beobachtete, wie der Regen streifig über das Fenster rann. Sie dachte daran, wie es war in den Jahren, als sie und Jay noch jung waren und das College in Brisbane besuchten. Wo bist du jetzt, Jay?, fragte sie sich wehmütig. Denkst du manchmal noch an mich? Cordelia Witney hatte aufgelegt, aber ihre Hand lag noch auf dem Hörer, als sie über das Gespräch nachdachte, das sie soeben mit ihrem Bruder Edward geführt hatte, und über die Konsequenzen, die es für die Zukunft von Jacaranda Wines haben konnte. »Probleme?« Jane merkte es immer, wenn Cordelia etwas auf dem Herzen hatte, aber das war kaum verwunderlich, wenn man bedachte, wie lange sie sich schon kannten. »Man sollte doch annehmen, dass man die Meinung einer Neunzigjährigen respektiert«, sagte Cordelia verbittert. »Aber Edward ist anscheinend entschlossen, mir in die Quere zu kommen.« Jane nahm einen Schluck Sherry und stellte das Glas auf den Tisch neben ihr. »Du hättest meinen Rat befolgen und deinen Anteil an der Firma verkaufen sollen, Cordy. Dann würde dich das alles nicht mehr stören.« Jane verfiel immer dann in diesen etwas diktatorischen Tonfall, wenn sie fand, dass jemand anders im Unrecht war, und auch wenn sie diesen speziellen Streit in den letzten zwanzig Jahren schon oft wiederholt hatten, war sie offenbar entschlossen, bei jeder Gelegenheit von neuem damit anzufangen. Aber Cordelia wollte nicht anbeißen. Die Brille saß fest auf ihrer Nasenspitze, als sie sich jetzt in ihrem weichen Ledersessel zurücklehnte und aus dem Fenster schaute. Das Firmengebäude war vielleicht nicht so hoch wie das Rialto, aber die Glaswände des Penthouse in den Jacaranda Towers boten ihr doch einen Rundumblick auf Melbourne, und mit der neuen Brille konnte sie ihn auch wieder genießen. Die Stadt erstreckte sich in allen Himmelsrichtungen bis zum Horizont; im Westen konnte sie bis über die Westgate Bridge hinaus sehen, im Osten bis zu den Dandenong-Bergen, und im Süden erblickte man die weite Fläche von Port Phillip. Es war weit entfernt von den bescheidenen Anfängen der Familie, aber es war unmöglich geworden, im Château zu wohnen, und nach einiger Zeit hatte sie sich daran gewöhnt, ja, sie hatte sogar gelernt, es zu mögen. »Hast du gehört, was ich gesagt habe, Cordelia?« Jane war beharrlich. »Du brauchst nicht zu schreien. Ich bin ja nicht taub«, gab Cordelia zurück. Sie wandte den Blick vom Fenster zu der makellos gepflegten Frau, mit der sie seit zwei Jahrzehnten das Apartment teilte. Jane war fast fünfundsiebzig, aber an guten Tagen und im richtigen Licht sah sie um Jahre jünger aus. Mit Hilfe ihres Reichtums hielt sie das Alter in Schach, und ein strenges Programm aus Gymnastik und Diät sorgte dafür, dass sie eine Figur behielt, die Frauen mit Neid und Männer mit Bewunderung erfüllte. Kein Wunder, dass mein Mann sich in sie verliebt hat, dachte Cordelia ohne Bosheit. Unsere Beziehung ist schon merkwürdig, musste sie einräumen. Wer hätte geglaubt, dass wir beide noch Sympathie füreinander empfinden könnten – nach allem, was wir durchgemacht haben? Wir sind so verschieden, Jane und ich. Sie ist der Champagner, und ich bin der vin ordinaire. Und doch gibt es da immer ein Band, das uns beide verbindet. »Du hast über das Für und Wider meiner Entscheidung gut predigen, Jane«, sagte sie fest. »Du hast nie verstanden, was diese Beteiligungen bedeuten, und du hast dir auch nie die Mühe gemacht, die Geschichte kennen zu...


McKinley, Tamara
Tamara McKinley wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.
Homepage der Autorin: http://www.tamaramckinley.co.uk/.

Tamara McKinley wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.
Homepage der Autorin: http://www.tamaramckinley.co.uk/.

Tamara McKinley
wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.

Homepage der Autorin: http://www.tamaramckinley.co.uk/.


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