Meier / Hülsken / Maier | Healthcare CIO | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 234 Seiten

Meier / Hülsken / Maier Healthcare CIO

Digitalisierungsstrategien von Kliniken erfolgreich managen

E-Book, Deutsch, 234 Seiten

ISBN: 978-3-17-038858-1
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die digitale Transformation der Gesundheitswirtschaft ist in vollem Gange. Trotzdem weist der digitale Reifegrad in allen Versorgungsbereichen noch deutliche Potentiale auf. Dies betrifft den stationären, ambulanten und post-akutstationären Bereich ebenso wie die Rehabilitation und Pflege. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, sich mit Digitalisierungs-/Health-IT-Strategien auseinanderzusetzen, um die Anforderungen erfüllen zu können.
Die Weiterbildung zum Certified Healthcare CIO (CHCIO) qualifiziert Führungskräfte, Digitalisierungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, zugeschnitten auf den Bedarf der eigenen Gesundheitseinrichtung. Das Buch liefert einen Einblick in die wesentlichen Kompetenzfelder, d. h. Krankenhaus-/Digitalstrategie, Technologiemanagement, Change Management, Management des IT-Wertbeitrages, Service Management, Talent Management und Relationship Management.
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2          Technologie Management
Gregor Hülsken
•  Effektive Gestaltung IT-Governance, Aufbau und Steuerung der Organisation •  Möglichkeiten zur Bewertung, Design, Implementierung und Unterstützung von Technologie zur Entscheidungsfindung und für messbare Ergebnisse •  Typische Methoden und Frameworks der Informationstechnologie zur gezielten Steuerung des Wertbeitrags zum Unternehmenserfolg •  Praxisorientierte Methoden der IT-Strategieentwicklung und Umsetzung •  Zuverlässiger und sicherer Betrieb der Anwendungen, Management des Portfolios und der IT-Infrastruktur Nur wenig andere Bereiche in einem Krankenhaus haben in den letzten Jahren einen solchen Bedeutungswandel erfahren wie der Bereich der Informationstechnologie. Anfangs wurden Computer und Software noch als lästiges Übel verstanden, um der Dokumentationspflicht nachzukommen oder um zeitnah die Abrechnung mit den Kostenträgern zu vollziehen. Heute sehen wir in der Informationstechnologie das wichtigste Werkzeug, um den digitalen Wandel zu effizienteren Prozessen und größerer Transparenz im Unternehmen zu vollziehen. Die Rolle des Informationstechnologie Managements ist in den vergangenen Jahren deutlich aufgewertet worden. Der Chief Information Officer (CIO) hat seinen Platz in den Vorständen der führenden Industrieunternehmen längst eingenommen. Mit deutlicher Verzögerung vollzieht sich diese Veränderung nun auch in den deutschen Krankenhäusern. Nicht zuletzt das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zeigt, welche strategische Bedeutung der Informationstechnologie bei der digitalen Transformation der Gesundheitswirtschaft zukommt. Dieses Kapitel skizziert wichtige inhaltliche Domänen der IT und zeigt deren Schnittstellen zu den anderen Kompetenzfeldern des Healthcare CIO auf. 2.1       Definition und Begriffe
Technologie Management
Wir verstehen unter »Technologie Management« das frühzeitige Erkennen von aufkommenden neuen Technologien, ihre Verfügbarmachung für das Unternehmen und die Weiterentwicklung bestehender Lösungen. Sie sind zentrale Aktionsfelder eines Technologiemanagements (Specht 2018). Informationstechnologie
Für den Begriff »Informationstechnologie« gibt es eine Reihe an unterschiedlichen Definitionen. Wir bedienen uns in diesem Kapitel der Definition aus dem Brockhaus (2006). Die Wissenschaft der Informationstechnik wird dort als Oberbegriff für Datenverarbeitung und Kommunikation verstanden. Sie befasst sich mit der Entwicklung und Einführung von Methoden der Informationsverarbeitung. Informationstechnische Wissenschaft fußt auf die Bereiche der Informatik, sowie der Mess- und Regelungstechnik (Sensorik, Abtastung, Wandlung), Nachrichten- und Übertragungstechnik, Telekommunikation, Elektrotechnik, Mikroelektronik und Mikrotechnik. In diese Aufgabendomäne fallen nach allgemeinem Verständnis heute auch die organisatorischen, planerischen und dispositiven (verfügenden) Tätigkeiten für die Beschaffung, Entwicklung und den Einsatz von betrieblichen Informationssystemen (Hansen u. a. 2019, S. 332). Abb. 2.1: Typische Handlungsfelder des IT Managements Management
Der Begriff »Management« kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Zum einen beschreibt die institutionelle Sicht des Managements eine Gruppe von Personen im Unternehmen, die mit Anweisungsbefugnissen ausgestattet ist. Zum anderen beschreibt die funktionale Sicht des Managements die Aufgaben, die wahrgenommen werden müssen, um ein Unternehmen zu steuern (Schreyögg und Koch 2010, S. 6), Die klassischen Aufgaben des Managements wurden von Luther Gulick bereits in 1930er Jahren als »POSDCORB-Fünfer-Kanon« abgebildet:   Planung (Planning) Organisation (Organisation) Personaleinsatz (Staffing) Führung (Directing) Kontrolle (COntrolling, Reporting, Budgeting) (Gulick L. u. a. 1937, S. 13) IT Management
IT Management umfasst alle Planungs- und Steuerungsaufgaben im IT-Umfeld. Die Kernaufgabe liegt darin, den Wert- und Strategiebeitrag der IT zum Unternehmenserfolg zu steigern. Gleichzeitig gilt es, die mit der IT verbundenen Risiken und Kosten zu minimieren. Im operativen Sinne geht es um die Planung und Steuerung der konkreten Leistungserbringung in der IT. Die taktische Ebene ist die Übersetzer- und Vermittlerebene. Sie sorgt dafür, dass die strategischen Ziele auch wirklich eingehalten werden können (Hanschke 2013, S. 9–10). Eine elementare Frage im IT Management ist dabei immer: Wie viel Standard ist möglich? Wie viel Individualisierung ist nötig? In diesem Spannungsfeld finden sich die IT-Manager in Krankenhäusern oft wieder. Zwar birgt Standardisierung oftmals ein hohes Potenzial zur Produktivitätssteigerung, engt aber gleichzeitig die Möglichkeit der fachlichen Differenzierung sehr ein. Gerade bei hochspezialisierten medizinischen und pflegerischen Prozessen ist es oft nur schwer möglich die Prozesse mit einer Standard-Software zu unterstützen. Krankenhäuser stehen der Herausforderung gegenüber, dass Standardisierung bei hoher Flexibilität gefordert wird. Die Handlungsfelder des CIO im Krankenhaus sind durch einige Besonderheiten geprägt. Der aus Sicht des Autoren wichtigste Faktor ist, dass wir es in der medizinischen Versorgung, sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor, nicht – wie in anderen Wirtschaftszweigen – mit Kunden, sondern mit Patienten zu tun haben. Diese bringen teilweise komplexe Schicksale mit in das Geschehen und haben oftmals nicht die Wahl, ob sie eine Leistung in Anspruch nehmen möchten. Sie sind auf die Leistungsbereitschaft des Leistungserbringers angewiesen. Dieser kardinale Unterschied bedingt eine völlig andere Situation für alle Handlungsoptionen insbesondere in den Krankenhäusern. Hinzu kommt, dass das Gesundheitswesen aus einem Solidarsystem finanziert wird und hier die Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und der Allgemeinnützigkeit im Vordergrund stehen. Diese Faktoren und insbesondere der in den letzten Jahren immer größer gewordene finanzielle Druck spiegeln sich auch auf die Herausforderungen im Informationsmanagement wider. Den Aufgabenbereichen der Informationssicherheit, Datenschutz und Risikomanagement muss in diesen als kritischen Infrastrukturen einzuschätzenden Einrichtungen in besonderem Masse Rechnung getragen werden. Abb. 2.2: IT im Kontext der Unternehmensstrategie und Wertschöpfung IT Management im Krankenhaus 2.2       Entscheidungsfindung und IT-Strategie
Ohne eine Unternehmensstrategie kann es keine gerichtete Strategie für Informationstechnologie eines Unternehmens geben (Johanning 2019, S. 7). All unsere Bemühungen, die Informationstechnologie nutzenstiftend auszurichten, sollte sich an diesem Leitsatz orientieren und in der Entwicklung einer eigenen IT-Strategie berücksichtigt werden. Daher ist einer der ersten Schritte bei der Entwicklung einer IT-Strategie, sich mit der Strategie des Unternehmens vertraut zu machen. Eine IT-Strategie lässt sich vortrefflich als Projekt definieren, da das Vorhaben alle Kriterien hierzu erfüllt (»[…] ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z. B. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen, projektspezifische Organisation.«) (Johanning 2019, S. 7). Jedoch zeigt die Erfahrung, dass sich die Dinge, auf die sich eine IT-Strategie bezieht, kontinuierlich verändern und eine Strategie immer wieder in sinnvollen Abständen oder auf Grund von plötzlichen Ereignissen (Pandemie-Situation, Krankenhauszukunftsgesetz) angepasst werden muss. Insofern kann die Entwicklung einer IT-Strategie in einem Krankenhaus auch als kontinuierlicher Management-Prozess verstanden werden. Wir beginnen, um eine Strategie für unsere IT zu entwickeln, mit der Definition des Betrachtungsbereiches. Insbesondere wird definiert, was sich innerhalb und was sich außerhalb (In/Out Of Scope) des Betrachtungsbereiches befindet. Dabei kann man grob folgende Bereich unterteilen: •  IT-Prozesse •  IT-Organisation •  IT-Finanzen •  IT-Technologie •  IT-Skills Im zweiten Schritt der Situationsanalyse werden bereits vorhandene Dokumentationen gesichtet. Außerdem erfolgt eine Analyse der Unternehmensstrategie. Die...


Dr. Pierre-Michael Meier, Geschäftsführer ENTSCHEIDERFABRIK und AHIME Academy und Generalbevollmächtigter der Hospitalgemeinschaft Hosp.Do.IT; Prof. Dr. Gregor Hülsken, Professor für Wirtschafts- und Medizininformatik an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management und Geschäftsführer AHIME Academy; Prof. Dr. Björn Maier, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim - Gesundheitswirtschaft und Soziale Einrichtungen.


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