Meyer | Charlie auf Abwegen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 96 Seiten

Meyer Charlie auf Abwegen

E-Book, Deutsch, 96 Seiten

ISBN: 978-3-7519-6322-0
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Karl , der faule und verwöhnte Hund der Familie Von Altenburg, führt ein bequemes und behütetes Leben im Kreise seiner Herrchen. Als er jedoch eines Tages entführt wird gerät sein Leben ganz schön aus den Fugen. Wie gut dass er auch Freunde hat, wie das streunende Kätzchen Mimi und den verpeilten Keiler Schweini...
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* Karl von Altenburg war ein richtiger Rassehund. Einer, für den die Besitzer viel Geld hinlegen mussten um sich mit ihm schmücken zu dürfen. Und diese Tatsache war ihm durchaus bewusst. So war es kein Wunder, dass er den ganzen lieben langen Tag von seinen Herrchen und Frauchen sorgsam umgarnt und verpflegt wurde. Vielleicht wurde er sogar ein bisschen zu sehr verwöhnt. Er fand durchaus gefallen am süßen Leben und verbrachte die meiste Zeit des Tages in der Hängematte. Nicht, dass ein Hund eine eigene Hängematte hätte, nein, er beschlagnahmte die von seinem Herrchen und dieser überlies sie ihm breitwillig. Ein schlechtes Gewissen plagte Karl manchmal durchaus, vielleicht sollte er doch hin und wieder seinem Herrchen die Pantoffel bringen oder auch mal die Zeitung vom Briefkasten holen. Alles Dinge die Karl beherrschte, vor denen er sich allerdings hütete es seinen Herrchen zu offenbaren, nicht dass noch verlangt würde regelmäßig den Dienstboten zu spielen. Das kam überhaupt nicht in die Tüte. Nicht für Karl von Altenburg, dem edelsten aller Hunde in der weiten Nachbarschaft. Gut, manchmal ließ er sich doch herab und bespaßte die kleine Tochter der von Altenburgs. Sie hieß Marie und war ein richtig süßes kleines Ding. Karl hatte zugegebenermaßen einen Narren an ihr gefressen, aber das beruhte ganz auf Gegenseitigkeit. Die Stunde gemeinsamen Tobens ließ sich auch Karl nur ungern entgehen, vor allem auch weil daraufhin unweigerlich seine Zweitlieblingsbeschäftigung folgte: Die tägliche Folge von Lassie. Lassie die Superhündin die ihre Herrchen stets vor Gefahren warnt und aus den schrecklichsten Situationen rettet. Gerne wäre er so tapfer und heldenhaft wie der Collie aus dem Fernsehen, aber dazu war er viel zu verweichlicht und verwöhnt. Aber letztendlich war ihm das aber egal. Also schloss er seine Augen und versuchte wenigstens von einem heldenhaften Leben zu träumen. „Hey, Charlie“, hörte er plötzlich eine kleine piepsige Stimme, die ihm leider durchaus bekannt vorkam. Diese Stimme die er mit Schrecken vernahm und am liebsten überhaupt nicht mehr hören wollte. Es war Mimi, eine streunende Katze aus der Nachbarschaft. Sie hatte gehörte mal einem alten Mann, aber dieser vernachlässigte ihr Kätzchen mehr und mehr. Als sie auch noch geschlagen geworden war, verließ Mimi den Mann und suchte seitdem Anhang in der Nachbarschaft. Sie schlug sich recht wacker durchs Leben, wurde mal hier mal dort durchgefüttert und hatte so gesehen keinen Grund zur Klage. „Charlie, Charlie“, äffte der Hund sie nach. ,,Mein Name ist Karl von Altenburg, ich habe den edelsten Stammbaum und entstamme der Rasse der Cavalier King Charles Spaniel. Das habe ich dir schon tausendmal gesagt. Und jetzt verschwinde, damit dies heute doch noch ein guter Tag werden kann.“ Charlie drehte sich um und versuchte weiter zu dösen. Dieser immer fröhliche, dauergrinsende Quälgeist hatte ihm gerade noch gefehlt. „Was ist denn los mit dir?“, fragte sie und schien jedes Mal auf neueste überrascht zu sein, wenn Charlie sich von ihren Besuchen genervt zeigte ,,Ich dachte wir könnten beide Fangen spielen“, setzte sie fort ohne Charlies Antwort abzuwarten. ,,Das machen doch Hunde und Katzen so. Du spielst den bösen Hund und ich die niedliche Katze und muss vor dir davon laufen“ ,,Mimi, ich habe jetzt wirklich wichtigeres zu tun“, antwortete Charlie ohne sie auch nur umzudrehen. ,,Willst du was anderes spielen? Wie wäre es mit Verstecken? Ich verstecke mich und du suchst mich dann. Aber keine Sorge, diesmal mache ich es dir nicht so schwer wie beim letzten Mal als du mich nicht mehr gefunden hast.“ Als ich dich nicht mehr finden wollte, erinnerte sich Charlie. Was war das für ein erholsamer Nachmittag gewesen. Stundenlang hatte Mimi in ihrem ach so guten Versteck ausgeharrt, während Charlie sich seinem zweiten Mittagsschlaf widmete. ,,Mach schon du dummes Ding und versteck dich“, brummte Charlie. ,,Okay, du zählst langsam bis zehn und dann darfst du mich suchen. Aber nicht schummeln!“ Sofort eilte Mimi los und suchte sich ein geeignetes Versteck. ,,Eins, zwei, drei, vier… und weg ist das doofe Tier.“ Charlie grinste hämisch in sich hinein. ,,Gemein ist es ja schon“, murmelte er, ,,Aber anderes werde ich diese Nervensäge von Streuner nicht mehr los.“ Kaum hatte er die Augen geschlossen und angefangen von der tapferen Lassie zu träumen, wurde er durch lautes Rufen geweckt. Marie. Jetzt geht das Ballspielen wieder los. Charlie konnte und wollte das liebe Mädchen nicht enttäuschen und so schleppte er sich mühselig und träge von der Hängematte. Hechelnd trabte er auf sie zu und begrüßte sie mit einem freudigen Kläffen. ,,Also, Karl, du kennst die Regeln. Ich werfe den Ball und du holst ihn mir zurück.“ Klar, dachte Charlie. Das nennt man apportieren und das versteht selbst der dümmste Hund der Welt. Marie legte gleich los und warf den Tennisball mit aller Kraft auf das andere Ende des Gartens zu. Das klingt nicht weit, aber man muss bedenken dass der Garten gut sechstausend Quadratmeter groß war. Charlie war also ganz schön gefordert. Das Spiel ging ein paar Mal hin und her, bis der Ball hinter dem Gebüsch vor dem schmiedeeiseren Zaun landete. Schwer zugängliches und schlecht einsehbares Terrain. Charlie murmelte schimpfend einige Worte, die zum Glück niemand verstand, und machte sich auf um den Ball zu holen. Er zwängte sich durch das Gestrüpp, wobei der eine oder andere Zweig in sein Gesicht klatschte oder ihm am Fell kratzte. Wo ist denn nur dieser verflixte Ball?, schnaubte er und blickte sich suchend um. Er muss doch hier irgendwo sein. ,,Da ist er ja!“, hörte er plötzliche eine unbekannte Stimme rufen. Da entdeckte Charlie den Ball und nahm ihn behutsam mit seinem Maul auf. Moment mal, schoss es ihm da durch den Kopf. Wer hat denn eben da gerufen? Charlie spürte plötzlich wie ihn jemand von den Beinen riss, ihn hochhob und über den Zaun wuchtete. Er war so perplex dass er sich nicht zur Wehr setzte und stattdessen nur darauf achtete den Ball in seinem Maul nicht zu verlieren. ,,Da ist er ja, unser Goldesel“, vernahm er die tiefe Stimme erneut. Goldesel? Ich? Und wer seid ihr überhaupt?, waren die ersten Gedanken die ihm durch den Kopf schossen. Sie waren zu zweit, trugen Handschuhe und machten nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck. Beide trugen die Arbeitskleidung einer hiesigen Umzugsfirma und waren auch im passenden Pritschenwagen da. Ohne zu zögern zwängten sie Charlie in einen viel zu engen Käfig und wuchteten diesen auf die Ladefläche. Charlie fing laut zu jaulen an, doch es war zwecklos. Ehe er sich versah sprinteten die Männer in das Führerhäuschen und fuhren mit quietschenden Reifen davon. ,,Das ist Hundenapping!“, rief Charlie, ,,Lasst mich hier sofort wieder raus! Marie hilf mir!“ Doch alles Rufen und Bellen hatte keinen Zweck seine Schreie verhallten ungehört in den Straßen der Stadt. * ,,Karl?”, rief Marie und lief eiligst zum Gebüsch hinüber. ,,Wo steckst du denn? Findest du den Ball etwa nicht mehr?“ Marie rief noch ein paar Mal seinen Namen, mit jede Mal lauter und verzweifelter. Als sie tief ins Dickicht gekrochen war und sich dabei die Strumpfhose zerriss, fand sie den mit Bissspuren übersäten gelben Tennisball. ,,Mama, Papa“, rief sie in Richtung der Villa, ,,Karli ist verschwunden!“ * Nach wenigen Kilometern kurvenreicher Fahrt erreichte der Pritschenwagen die Autobahn. Es war zugig auf der Ladefläche und selbst Charlie war klar dass Tiertransporte auf der offenen Ladefläche im viel zu kleinen Hamsterkäfig verboten waren. Es war trotz des warmen Sommermorgens ziemlich kühl auf dem Lastwagen und Charlie begann bald vor Kälte zu zittern. Nicht mal zum anständigen Zittern hat man hier Platz, moserte er. Nicht mal umdrehen kann ich mich hier. Dieser Käfig war wohl eher für Meerschweinchen oder Hamster gedacht. Fehlt nur noch das Rad hier drin. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde der Lastwagen merklich langsamer und Charlie vernahm einen beißenden Geruch. Benzin. Der Wagen stoppte und Charlie konnte aus seinem Blickwinkel eine Tankstelle erkennen. Der Fahrer, dem Geruch nach der mit der tiefen Stimme, der ihn auch von den Beinen riss, stieg aus und betankte den Wagen. Er wandte sich seinem Kumpanen zu: ,,Lass uns noch eine heiße Tasse Kaffee trinken. Wir werden noch eine Weile unterwegs sein.“ ,,Gute Idee, ich brauche auch was zum Beißen. Das Frühstück musste heute ja leider ausfallen.“ ,,Jammer nicht. Der von Altenburg wird sicherlich ein saftiges Lösegeld zahlen um seinen geliebten Köter wieder zu bekommen und dann hat sich der Coup auf jeden Fall gelohnt.“ Was zum Beißen? Charlie erinnerte sich daran dass nun eigentlich sein zweites Frühstück anstehen würde. Der Gedanke an dem Leberkäse den er nun nicht bekommen würde machte ihn nur noch hungriger. Wer weiß wie lange die Fahrt noch dauern wird und...


Meyer, Sebastian
Sebastian Meyer (Jahrgang 1980) ist gelernter Handwerksmeister und widmet sich seit einigen Jahren nebenbei dem Schreiben. Sein Debüt erfolgte 2010 mit "Abenteuer Roth - Der Triathlon Krimi". Es folgten der Nachfolger "Backbreaker - Der Wrestling Krimi", sowie das Kinder- und Jugendbuch "Charly auf Abwegen". Mit "Du gehörst zu mir!" veröffentlichte er 2019 bereits das vierte Buch.
Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Regensburg.


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