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E-Book

E-Book, Deutsch, 154 Seiten

Meyer Lockruf des Herzens

Aaron's wundersame Reise zu sich selbst

E-Book, Deutsch, 154 Seiten

ISBN: 978-3-7562-8575-4
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Aufgewachsen mit Eltern, die kaum Zeit für ihre Kinder haben, verwahrlost Aaron immer mehr. Er wird in seinem Wesen hart und arrogant und glaubt, sich mit Hochmut und Überheblichkeit behaupten zu müssen. Seine Verhaltensweisen tragen nicht gerade dazu bei, beliebt zu sein.
Ein besonderes Ereignis, in das seine Schwester Sara involviert ist, bringt die Wende. Er verlässt seine Familie und macht sich alleine auf den Weg ins Ungewisse. Verschiedene Abenteuer bringen ihm die Erfahrungen, die er braucht, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Es wird eine Reise zu sich selbst, eine Reise vom Kopf ins Herz.
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DIE REISE BEGINNT
Aaron hatte nie gelernt, Schwierigkeiten mit Mut, Tapferkeit und Ehrlichkeit zu meistern. Die einzige, die ihm einen Rat hätte geben können und auf die er gehört hätte, war Sara. Aber die lag nun am Boden und sagte nichts mehr. Er bettete ihren Kopf auf die Decke, strich ihr über das Haar und erhob sich. Angst und Panik machten sich in ihm breit. Er wollte nur noch eins: Weg von hier! Weg von diesem Ort, der ihm nur Unglück gebracht hatte. Er liess seine Schwester hilflos und verletzt im Wald liegen und rannte nach Hause, packte dort schnell ein paar Sachen zusammen und eilte davon. Aaron lebte in einer Zeit, in der Pferd und Wagen die einzigen Transportmittel waren. Er hätte ein Pferd seines Vaters nehmen können, aber auf diese Idee kam er nicht. In der ganzen Hektik vergas er sogar, Geld mitzunehmen. Aaron war wie gelähmt und lief ohne Plan los. Da er siebzehn Jahre lang nur selten aus dem Dorf herausgekommen war, wusste er nicht, wohin er gehen sollte. Er lief über Felder, durch Wälder und manchmal, wenn er sich sicher fühlte, benutzte er die Strasse. Er wollte auf keinen Fall gesehen werden. Da er kein Geld dabei hatte um sich Nahrung zu kaufen, ass er Früchte und Nüsse, die es an Bäumen und Sträuchern genug gab. Wasser trank er aus dem Bach. Mal übernachtete er in einem Schuppen, mal einfach neben einem Baum. Eines Nachts ertönte ein gewaltiges Donnern, die Erde bebte, woraufhin Aaron erwachte. Da er meinte, nur geträumt zu haben, vergass er es wieder. Nachdem er einige Tage unterwegs war, wuchs in ihm die Erkenntnis, dass er so nicht weitermachen konnte. Er brauchte dringend Geld, aber Leute ausrauben getraute er sich nicht. Daher war es wohl besser, eine Arbeit zu finden. Da Aaron stets ein Nichtsnutz gewesen war, hatte er nicht viel gelernt. Er half ab und zu seinem Vater auf dem Hof bei den Tieren. Darüber hatte er ein Quäntchen Ahnung, aber mehr war da nicht. Niemand würde ihm eine Arbeit geben. Als er wieder einmal draussen schlief, träumte er, wie seine Schwester auf dem Waldboden, wo er sie zurückgelassen hatte, erwachte. Sie machte einen verwirrten Eindruck und schien Schmerzen zu haben. Die Wunde an der Stirn hatte aufgehört zu bluten. Sie wendete den Kopf und schaute Aaron tief in die Augen. Daraufhin erwachte er. Sein schlechtes Gewissen plagte ihn und er erkannte, dass er bisher in seinem Leben nichts auf die Reihe gebracht hatte. Er war stets ein Angeber und Bluffer gewesen, aber auch ein Feigling. Sonst hätte er Sara nicht am Boden liegen lassen und wäre abgehauen. Ob sie wirklich noch am Leben war? War es Traum oder Wirklichkeit gewesen, was er gesehen hatte? Er wusste es nicht. Da es langsam hell wurde stand Aaron auf und lief weiter. Der Weg führte ihn zu einem Bauernhof. Hier wollte er nach Arbeit fragen. Er klopfte an die Tür, und hörte Schritte. Ein grosser, bärtiger Mann öffnete und schaute ihn an. »Schönen guten Tag, junger Mann. Was kann ich für dich tun?«, fragte dieser. »Guten Tag. Ich bin auf der Suche nach Arbeit und wollte fragen, ob es hier eine Beschäftigung für mich gibt?« »Ach so, eine Arbeit suchst du. Na, dann wollen wir mal schauen. Woher kommst du?« »Ich war mal hier und mal dort. Ich ziehe durchs Land«. »So so, ein Vagabund also. Und wo hast du zuletzt gearbeitet?« »Das weiss ich nicht mehr so genau. Aber etwa eine Tagesreise von hier entfernt arbeitete ich bei einem Gemüsebauern.« »Hmmh. Was genau hast du dort gemacht?« »Ja eben alles, was es so zu tun gab.« Das anfängliche Interesse des Bauern verwandelte sich in Misstrauen. Aaron spürte das und war verunsichert. »Und wie heisst du?« »A…a… a…also ich heisse Aaron.« Seine wachsende Nervosität führte dazu, dass er anfing zu stottern. »Also ich weiss nicht so recht, aber irgend etwas stimmt mit dir nicht. Geh weiter, hier gibt es für dich nichts zu tun«. Mit diesen Worten machte er die Tür wieder zu. Aaron lief beschämt weiter und dachte über das eben Geschehene nach. So etwas hatte er noch nie erlebt! Er war doch stets der Überlegene gewesen und hatte nun eine solche Abfuhr erhalten. Was war falsch gelaufen? Sein Auftreten war ziemlich schwach, er hatte sich schlecht verkauft und zudem auch noch gelogen. Das Wenige, das er in seinem bisherigen kurzen Leben gelernt hatte, half ihm nicht, sich in der Welt zurechtzufinden. ›Das nächste Mal mache ich es anders‹, dachte er und überlegte, wie er das anstellen konnte. Er fand aber gerade keine Lösung für sein Problem. In einem Dorf angekommen betrat er eine Gaststätte, um etwas zu trinken. Es war ihm bewusst, dass er kein Geld dabei hatte, wollte aber das Wagnis trotzdem eingehen. Er bestellte sich einen Spluusch. Spluusch war zu dieser Zeit ein beliebtes Getränk aus einer speziellen Frucht-, Kräuter- und Gewürzmischung, das ihm sehr schmeckte, es aber selten zu trinken bekam, da es nicht gerade billig war. »Mit was willst du den bezahlen?«, fragte der Wirt. Aaron sah ziemlich heruntergekommen aus, was den Wirt wohl zu dieser Frage veranlasste. Es war schon unverschämt von ihm, ohne Geld etwas zu bestellen. Da hatte er sich etwas eingebrockt. »Oh, äähm…, das Geld wurde mir gestern gestohlen, und ich habe nichts, womit ich bezahlen kann.« Der Wirt sah Aaron lange an - und setzte ihn vor die Tür. »Scheisse«, rief er draussen aus. »Ich habe kein Geld, keine Arbeit, aber Hunger und Durst. So eine Scheisse!« Aaron war wie vor den Kopf geschlagen. Der Wirt hatte bemerkt, dass er gelogen hatte und ihn rausgeschmissen. Er war erschüttert darüber und begriff, dass er grundsätzlich etwas verändern musste, wenn er sein Leben in den Griff bekommen wollte. So konnte es auf gar keinen Fall weitergehen. In seiner Welt hatte es bisher keinen Platz für Ehrlichkeit gegeben. Er sah ein: So ging das nicht! *** Es war schon Abend und dunkel. Aaron war müde, legte sich irgendwo im Dorf auf eine Bank und schlief ein. Plötzlich wurde er geweckt. Wo war er? Die Erinnerung kam zurück, dass er auf einer Bank eingeschlafen war. Er hörte etwas, das er nicht einordnen konnte und schaute auf die Strasse, aber da war niemand. In der Ferne kläffte ein Hund. Da war es wieder! Aaron war beunruhigt und wollte sich schon davon machen, als er jemanden entdeckte, der sich an der Tür eines Hauses zu schaffen machte. Das sah nach einem Einbruch aus! Langsam näherte er sich, versteckte sich hinter einem Gebüsch und beobachtete das Geschehen. Er sah eine Gestalt mit einer Kapuze über dem Kopf. Das erinnerte ihn an den Abend, an dem er seine Schwester niedergeschlagen hatte. Er wusste, dass das ganz und gar nicht in Ordnung war. Es war auch falsch gewesen, Lars überfallen und ausrauben zu wollen. Und dass er Sara liegengelassen hatte, daran wollte er gar nicht denken. Aaron sah zum Einbrecher hinüber. Er wollte nicht wieder davonlaufen wie damals. Aber was konnte er tun? Der Mann an der Tür war ziemlich gross. Das Haus schien unbewohnt zu sein, niemand würde ihm helfen können. Er dachte noch daran, die Nachbarn zu alarmieren. Aber bis er die geweckt hatte, konnte es schon zu spät sein. Er musste das aus eigener Kraft schaffen. In der Zwischenzeit konnte der Einbrecher ins Haus gelangen. Er hörte ein Gerumpel, als würde jemand Schränke oder Truhen durchsuchen. Da hatte es wohl jemand eilig! Ganz leise und vorsichtig lief Aaron zum Haus. In der Ferne bellte wieder ein Hund. Da kam ihm ein Gedanke. Er hatte auf dem Hof seiner Eltern erlebt, dass die Tiere zu ihm gelaufen kamen, wenn er ein hohes Pfeifen, das man fast nicht hörte, von sich gab. Damals ärgerte er sich darüber und jagte die Tiere wieder davon. Vielleicht konnte er jetzt den Hund so zu sich rufen? Einen Plan wie weiter hatte er nicht. Aaron pfiff durch die Lippen und lauschte. Im Haus schepperte es immer noch. Er pfiff noch einmal. Nichts geschah! Er sollte wohl doch lieber verschwinden. Das hier ging ihn ja gar nichts an. Schon wollte er kehrtmachen, als ein Hund um die Ecke gelaufen kam, vor ihm stehen blieb und mit dem Schwanz wedelte. Er schaute Aaron an, als wollte er fragen: ›Was jetzt?‹ ›Ja, was jetzt?‹, fragte er sich ja selber. Einerseits wollte er helfen, andererseits fürchtete er sich davor, der Einbrecher könnte ihn entdecken und zusammenschlagen. Der Hund sah ihn weiterhin fragend an. Aaron überlegte, kam aber auf keine sinnvolle Idee. Da fing der Vierbeiner an zu bellen. Aaron gab ihm zu verstehen, dass er ruhig sein sollte. Doch dieser verstand nicht, was gemeint war. Im Haus waren Schritte zu hören. Aaron stellte sich neben den Eingang und wartete. Die Schritte kamen näher. Der Hund schaute ihn wieder fragend an. Genau in diesem Moment stürzte der Einbrecher zur Tür hinaus, eine grosse Tasche geschultert. Geistesgegenwärtig stellte ihm Aaron ein Bein, so dass der Dieb stürzte. Dabei fiel dieser so...


Meyer, Herbert
Herbert Meyer, geboren 1958 in der Schweiz, Vater eines Sohnes, hat in diesem Erstlingswerk das niedergeschrieben, was ihm zeitlebens am Herzen lag. Neben seiner langjährigen pädagogischen Tätigkeit komponierte er Musik, schrieb Gedichte und hat nun als Folge seiner nicht gerade einfachen Erfahrungen, die sein Leben geprägt haben, diesen spirituellen Roman verfasst.


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