Meyer / Waltmann | Schwarzwild im Visier | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: BLV Jagdpraxis

Meyer / Waltmann Schwarzwild im Visier

Ansprechen Bejagen Nachsuchen Versorgen

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: BLV Jagdpraxis

ISBN: 978-3-8354-1970-4
Verlag: BLV ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das zeitgemäße Praxisbuch Schwarzwild im Visier für mehr Jagderfolg: Wie Sie Schwarzwild richtig ansprechen, wo die Sauen zu finden sind und die Techniken der Bejagung erklären die beiden Experten in diesem Buch. Sie geben Tipps für die Pirsch und Bewegungsjagd und zeigen auf, was unter bestimmten Bedingungen wie der Mast- oder Erntezeit zu beachten ist. Außerdem erfahren Sie Wissenswertes zu Reviereinrichtungen, Einsatz von Jagdhunden bei der Nachsuche und wie Sie Schwarzwild aufbrechen.
Abrufbar per QR-Codes: kurze Filmclips mit praktischen Tipps und Ansprechhilfen.
Meyer / Waltmann Schwarzwild im Visier jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Hinweis zur Optimierung
Impressum
Schwarzwildjagd ist Handwerk
Unsere Jagdpassion gilt dem Schwarzwild
Richtig ansprechen
Wo stecken welche Sauen wann?
Spannende Einzeljagd
Gemeinsam jagen
Vierbeinige Jagdhelfer
Nachsuchen
Professionelle Wildversorgung
Service
Wichtiger Hinweis
Werberechtlicher Hinweis


Die Haupteinstände von Schwarzwild befinden sich bevorzugt in großen Mischwäldern. Dort haben sie Deckung und Ruhe, während des ganzen Jahres ausreichend Fraß und zum weiteren Wohlbefinden natürliche Wasserläufe oder Feuchtstellen. »WOHNORTWECHSEL« IM JAHRESVERLAUF
Im Jahresverlauf haben Schwarzkittel unterschiedliche Lebensweisen. Je nach Witterung, Deckung, Fraßangebot und Störung halten sie sich an verschiedenen Orten mit unterschiedlichem Deckungscharakter auf. Das Wetter hat einen besonderen Einfluss auf das Wechselverhalten von Schwarzwild. An heißen, trockenen Tagen, an denen zudem kaum ein Lüftchen geht, liegen sie in kühlen Einständen. Nahe gelegene Feuchtstellen werden bevorzugt aufgesucht. Ansonsten sind sie wenig aktiv. Steht ein deutlicher Wetterwechsel mit Windänderungen bevor, wechseln Sauen den Einstand. Sie tauchen unter Umständen dort auf, wo man sie länger nicht bestätigt hat. Folgt auf konstant gutes Wetter eine Regenphase, sind sie nicht selten bereits ein, zwei Tage zuvor frühzeitig aktiv. Bei sehr starkem Wind bleiben Sauen in den windgeschützten Einständen. Hat es um Vollmond eine gleichmäßig geschlossene, aber dünnere Bewölkung und regnet es leicht, ist es das ideale Jagdwetter. Sauen sind dann gerne unterwegs. Der Mond sorgt für ausreichendes, gleichmäßiges Licht (kein Schattenwurf) zum Ansprechen und zur Schussabgabe. Im Winter, bei starkem Frost oder Eis und erstem Schnee, tauchen Sauen regelrecht ab. Man gewinnt über Tage den Eindruck, es gebe kein Schwarzwild mehr im Revier. Wir Jäger wissen selbst, wie laut das Gehen auf überfrorenem Laub oder auf vereisten Wegen ist. Sauen mögen das gar nicht. Erst nach Tagen, wenn der Hunger zu groß wird, fangen sie an, vorsichtig zu ziehen. Sobald es aber taut, werden sie aktiv und begeben sich auf Fraßsuche unter Mastbäumen, an Kirrungen und besonders gerne auf solchen Feldern, wo Landwirte Rückstände von der Maisernte unbedacht in den Boden eingearbeitet haben. Jäger, die das alles im Jagdjahr einzuschätzen wissen, stellen ihre Jagdstrategie darauf ab und können mehr Beute machen. Grundsätzlich ist immer der Wind zu beachten. Ohne guten Wind kein Jagderfolg! Mit dem 1. April beginnt ein neues Jagdjahr. Abhängig von der Höhenlage des Reviers und dem dortigen Winterverlauf sprießt im April und Mai die Vegetation. Naturverjüngungen in Laubwäldern werden zunehmend dichter und bieten Sauen optimalen Einstand. Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wächst das Wintergetreide. Andere Felder wurden und werden mit Mais, Kartoffeln, Rüben und Sommergetreide bestellt. Erfahrene Jäger wissen, dass seit dem Ausbleiben harter Winter in Verbindung mit der Zunahme von Baummast (Eicheln, Bucheckern) sowie des Maisanbaus und einer mitunter übertriebenen Fütterung weibliche Sauen (selbst Frischlinge) ganzjährig frischen. Dennoch werden vor allem von älteren und alten Bachen nach wie vor die meisten Frischlinge zwischen März und Juni in Wäldern, in dichten, größeren Feldgehölzen, in undurchdringlichen, verwilderten Dornenverhauen oder auch in trockenen Schilfpartien und in mit Chinaschilf bewachsenen Flächen gefrischt. Ideale Dickung. Unter der Leitungstrasse wird das wertlose Laubholz kurz gehalten und nach dem Schnitt liegen gelassen. Haben die Neugeborenen den Wurfkessel verlassen, bewegen sich ihre Mütter mit ihnen zunächst auf kleinem Raum. Mit zunehmendem Alter der Frischlinge werden die Ausflüge größer. Der Nachwuchs lernt attraktive Fraßplätze kennen, die er später auch ohne Führung durch die Bache aufsucht. Der vorherige, vor allem männliche Nachwuchs vagabundiert alleine oder in kleinen Rotten mitunter weiträumig umher. Übrigens, das können nach dem 1. April sowohl noch Frischlinge als auch bereits Überläufer sein (ein Blick auf die Schneidezähne und einen Unterkieferast verrät es uns). Junge, führungslose Sauen sind aufgrund ihrer Unerfahrenheit nicht selten bei noch gutem Licht an Kirrungen und auf soeben erst – insbesondere mit Mais – bestellten Feldern anzutreffen. Frisch bearbeitete Böden üben einen besonderen Reiz auf Sauen aus. Gleiches tun Maiskolben, die als Ernterückstände nachlässig vom Landwirt in den Boden eingearbeitet wurden. Solche Felder sind ebenso ein Magnet für Sauen und werden umgewühlt. In der Folge von Waldmast fallen Sauen über Grünland her, wo Würmer, Engerlinge und Käfer eiweißreichen Fraß bieten. Solchen finden sie ebenso in Randbereichen von Schilfzonen und Seen. In größeren Wäldern mit ruhigen Einständen sind führende Bachen mit ihren sehr jungen Frischlingen bereits oder noch bei Tageslicht unterwegs. Weibliche Überläufer schließen sich nach kurzer Zeit ihren Mutterbachen mit den diesjährigen Frischlingen an und bilden eine Familienrotte. Mehrjährige Keiler ziehen im Frühjahr und Sommer überwiegend alleine. Da allerdings heutzutage die Paarungsbereitschaft nicht mehr streng in das Monatsraster November/Dezember fällt, kommen vor allem »stramme« Frischlingsbachen und Überläuferbachen auch innerhalb eines Jahres in die Rausche. Und dann sind auch Keiler bei einer Rotte anzutreffen. Zunehmend gerne steckt sich Schwarzwild in Waldeinständen, die aufgrund der kurzen Wege nahe zu attraktiven Feldfrüchten gelegen sind. Haben diese dann selbst Deckungscharakter erreicht, schieben sich nicht wenige Schwarzkittel auch dort ein. Vor allem größere Rapsfelder werden, je nach Wuchshöhe, bereits ab Anfang Mai als Tageseinstand gewählt. Bis zur Rapsernte bleibt das zumeist so. Je nach Region werden ab Ende Mai zunehmend auch Mais-, hochwüchsige Roggen- und Triticale- oder Weizenfelder von Sauen bezogen. Sie leben darin wie die Made im Speck. Vor allem laktierende Bachen mit Frischlingen und Überläuferrotten halten sich gerne im Raps und später im Mais auf. Sowohl beim Abend- als auch beim Morgenansitz können Sauen bei guten Lichtverhältnissen in Anblick kommen. Bachen mit ihrem Nachwuchs werden zeitig rege. Vorsicht und genaues Ansprechen sind daher geboten! Das macht die hohe Vegetation nicht einfacher. Die Rottenstrukturen ändern sich bis Ende Juni zumeist nicht. Wohl aber können die Familienverbände wachsen, wenn sich führende Bachen samt Frischlingen und der vorjährige weibliche Nachwuchs in Rotten zusammenfinden. Überläuferkeiler werden meistens nicht mehr im Verband geduldet. Störungsfrei gelegene größere (feuchte) Schilfgürtel sind ideale »Wohnstätten«. Sauen schieben sich dort auf trockenen Erhöhungen ein. Grundsätzliches zu Einständen in den Wäldern Diese haben sich seit Jahren verändert. Dass Sauen sich untertags bevorzugt in Fichtendickungen einschieben, trifft nur mehr dort zu, wo es keinen anderen Unterwuchs gilt. In Mischwäldern stecken die Schwarzkittel sehr häufig in dichten Naturverjüngungen (von Laub- und Nadelbäumen) und in aufgeforsteten Eichen-, Buchen- oder auch Erlenjungbeständen. Sofern solche Flächen mit einem nicht wilddichten Zaun umgeben sind, drücken sich Sauen gerne unter dem Zaun durch. In solchen Aufforstungen sind sie ungestört, da über einige Jahre meist kein Mensch dort hineinkommt. Selbst unter großflächigen Wurzeltellern umgestürzter Bäume und in wenige Quadratmeter großen Brombeerverhauen können Sauen stecken. Sogar in relativ offenen Laubholzbeständen bauen sich Sauen ihren Kessel – was anlässlich von Drück- und Bewegungsjagden für Überraschung sorgen kann. Innerhalb ihres Streifgebiets ist die Wahl des Einstands von zahlreichen Faktoren abhängig. Ruhe und Sicherheitsgefühl Nähe zu attraktiven Fraßplätzen Nähe zu Feuchtstellen Witterung (Wärme, Trockenheit, Nässe) Windrichtung und -stärke Verschiedene Umstände bewirken beim Schwarzwild nicht selten den Umzug in einen anderen Einstand: Wird es im Juli heiß und trocken, verlassen Sauen die deckungsreichen Feldeinstände und wechseln in kühlere, wassernahe Einstände wie Schilf, Bruchwälder und auch Sölle. Mit Ausnahme von Bachen mit noch sehr kleinen Frischlingen werden sogar altbekannte Einstände in großen Waldungen verlassen, wenn es dort in langen heißen, trockenen Perioden kein Wasser gibt und zudem die Suhlen ausgetrocknet sind. Manche Pächter werden erstaunt sein, dass sie in ihrem »feuchten« Revier plötzlich regelmäßig Schwarzwild spüren und erlegen, wo dieses doch ansonsten nur als gelegentliches Wechselwild vorkommt. Etliche Sauen dürften dann nicht in ihren »Heimatwald« zurückkehren … Von zahlreichen passionierten Schwarzwildjägern bekommen nur wenige einen wirklich reifen, schwergewichtigen Keiler schussgerecht vor die Büchse. Die erfahrenen Bassen sind nicht umsonst alt geworden. Doch sind vor allem Weizen-, Hafer- und Maisfelder in der Milchreife, so üben diese auch auf den noch so vorsichtigen Keiler eine enorme Anziehungskraft aus. In den kurzen Sommernächten können sie schon einmal die Vorsicht vergessen und kommen insbesondere am frühen Morgen, mit Glück sogar bei Tageslicht in Anblick. Enorm wichtig sind im Einstand oder unweit davon ungehindert erreichbare Suhlen. Diese werden regelmäßig angenommen. In abwechslungsreich strukturierten (Misch-)Wäldern leben zahlreiche Sauen auch während der Sommermonate. Sie finden dort allerlei pflanzlichen und tierischen Fraß. Wie zuvor erwähnt, ist Wasser im Revier von großer Bedeutung. Die Schlammzonen in Randbereichen von beispielsweise Himmelsteichen, Suhlen, Wasser führenden Gräben und anderen Feuchtstellen werden an warmen und heißen Tagen...


Waltmann, Dirk
Dirk Waltmann, Jahrgang 1959, geboren in Nordrhein-Westfalen, übt seit seinem 17. Lebensjahr die Jagd aktiv aus. Seit Anbeginn sind Hege und Bejagung von Schwarzwild seine jagdliche Leidenschaft. Während der inzwischen 30-jährigen Tätigkeit als Jagdjournalist hat er seinen Wissensschatz ums Schwarzwild immer wieder erweitert. Das meist aufgrund eigener Erfahrungen – einige Jahre davon als Verantwortlicher eines schadenintensiven Reviers – und dank enger Kontakte zu Berufsjägern, Wildbiologen, Schwarzwildexperten und Schweißhundeführern im In- und Ausland. Als gefragter Ratgeber schreibt der Jagdpraktiker in deutschen und ausländischen Jagdmagazinen und referiert zu Themen rund ums Schwarzwild

Meyer, Matthias
Matthias Meyer, 1966 in Schleswig-Holstein geboren, absolvierte mit 16 Jahren die Jagdprüfung. Nach Abitur und Offizierslaufbahn folgte die Ausbildung zum Revierjäger. Er leitet den Jagdbetrieb in der Fürst zu Oettingen-Spielberg’schen Forstverwaltung in Oettingen/ Bayern und ist erfahrener Schweißhundeführer. Meyer ist einer dieser bekannten Experten, der jagdliche und biologische Zusammenhänge für Jung und Alt plausibel aufs Tableau setzt. Gleichfalls gibt er regelmäßig in der Fachpresse Ideen und Lösungen preis, die der breiten Zielgruppe konkrete Wege aufzeigen, um Niederwildreviere für Wild und Jäger wieder attraktiv zu machen.

Matthias Meyer, 1966 in Schleswig-Holstein geboren, absolvierte mit 16 Jahren die Jagdprüfung. Nach Abitur und Offizierslaufbahn folgte die Ausbildung zum Revierjäger. Er leitet den Jagdbetrieb in der Fürst zu Oettingen-Spielberg'schen Forstverwaltung in Oettingen/ Bayern und ist erfahrener Schweißhundeführer. Meyer ist einer dieser bekannten Experten, der jagdliche und biologische Zusammenhänge für Jung und Alt plausibel aufs Tableau setzt. Gleichfalls gibt er regelmäßig in der Fachpresse Ideen und Lösungen preis, die der breiten Zielgruppe konkrete Wege aufzeigen, um Niederwildreviere für Wild und Jäger wieder attraktiv zu machen.Dirk Waltmann, Jahrgang 1959, geboren in Nordrhein-Westfalen, übt seit seinem 17. Lebensjahr die Jagd aktiv aus. Seit Anbeginn sind Hege und Bejagung von Schwarzwild seine jagdliche Leidenschaft. Während der inzwischen 30-jährigen Tätigkeit als Jagdjournalist hat er seinen Wissensschatz ums Schwarzwild immer wieder erweitert. Das meist aufgrund eigener Erfahrungen – einige Jahre davon als Verantwortlicher eines schadenintensiven Reviers – und dank enger Kontakte zu Berufsjägern, Wildbiologen, Schwarzwildexperten und Schweißhundeführern im In- und Ausland. Als gefragter Ratgeber schreibt der Jagdpraktiker in deutschen und ausländischen Jagdmagazinen und referiert zu Themen rund ums Schwarzwild


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