Niemeyer | Mythos Jugendbewegung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 254 Seiten

Niemeyer Mythos Jugendbewegung

Ein Aufklärungsversuch

E-Book, Deutsch, 254 Seiten

ISBN: 978-3-7799-4911-4
Verlag: Beltz Juventa
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie verhält es sich eigentlich mit der These, es sei der deutschen Jugendbewegung primär um Selbsterziehung gegangen und sekundär um Sozialpädagogik? Wieviel Nietzsche war drin? Und wieviel Hitler? Oder steckte in dieser alten Flasche gar schon der Geist der 68er? Spannende Fragen - für ein spannendes Buch. Die zugrundeliegende These des Buches ist einfach: Die mit dem Wandervogel anhebende und mit der Hitlerjugend einen fatalen Höhepunkt erreichende deutsche Jugendbewegung hat, als ganze und aufs Ganze gesehen, leider den Lernprozess nicht nachvollzogen, der sich bei Friedrich Nietzsche zwischen seinem 27. und 34. Lebensjahr (1872-1879) ereignet hat. Dieser Lernprozess lässt sich vom Ergebnis her als Wandel vom völkischen Denken (à la Richard Wagner) hin zum eigenen, kosmopolitischen Ansatz beschreiben und gelangt in Nietzsches - gegen Wagner gerichteter - Losung (von 1879) zum Ausdruck: 'Gut deutsch sein heisst sich entdeutschen.' Dass diese Losung nicht auch die der Jugendbewegung wurde - wie in der Linie der Meißnerformel vom Oktober 1913 hätte naheliegen können -, macht das zentrale Dilemma der Jugendbewegung aus und erklärt den Titel des Buches. Er soll zum Ausdruck bringen, dass die Jugendbewegten es offenbar vorgezogen haben und bis zum heutigen Tag vorziehen, lieber Mythos zu sein als gar nicht zu sein.

Christian Niemeyer, Jg. 1952, Dr. phil., Dipl.-Päd., Dipl.-Psych., ist Professor für Sozialpädagogik i.R. mit dem Schwerpunkt Erziehung und Bildung und Erziehung in früher Kindheit und Herausgeber der Zeitschrift für Sozialpädagogik.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Einleitung;10
3;Kapitel 1: 100 Jahre Wandervogel – ein Grund zur Freude?;22
3.1;1. Die These des Mainstream;24
3.2;2. Von der Ursprungsidee des Wandervogel;24
3.3;3. Einige Wandervögel – und ihre Verführer;27
3.4;4. Der ‚Hohe Meißner‘ – ein grandioser Mythos?;32
3.5;5. Eine Pädagogik wider das Vergessen – und ihre Hemmnisse;34
3.6;6. Von der Sozialpädagogisierung der Jugendbewegung, Teil II;35
4;Kapitel 2: 100 Jahre Meißnerformel – ein Grund zur Freude? Oder: Wie und warum sich die deutsche Jugendbewegung wider besseres Wissen einen Mythos schuf;38
4.1;1. Die Erfolgsgeschichte der Meißnerformel;40
4.2;2. Die Verfallsgeschichte der Meißnerformel;44
4.3;Fazit und Ausblick;52
5;Kapitel 3: Jugendbewegung und Antisemitismus. Über vergessene Zusammenhänge angesichts aktueller Probleme;53
5.1;1. Zum Forschungsstand;54
5.2;2. Zur Eskalation des Streits um die „Judenfrage“ im Ersten Weltkrieg;57
6;Kapitel 4: Nietzsche im Schrifttum der deutschen Jugendbewegung? Ein kleiner Test auf eine große These anhand von drei Jugendbewegungszeitschriften;72
6.1;1. Nietzsche in „Der Wanderer“ (1907/08-1916/17);73
6.2;2. Nietzsche in der „Wandervogelführerzeitung“ (1912/13-1920);76
6.3;3. Nietzsche in „Der Weiße Ritter“ (1918/19-1927);80
7;Kapitel 5: Nietzsche als Jugendverführer. Gefährdungslage und Pädagogisierungsoffensive zwischen 1890 und 1914;90
7.1;1. Der Diskurs bis 1900: Gefährdungslage;92
7.2;2. Die Debatte bis 1914: Pädagogisierungsoffensive;97
8;Kapitel 6: „Plündernde Soldaten“. Die pädagogische Nietzsche-Rezeption im Ersten Weltkrieg;113
8.1;1. Nietzsches Weg vom „Jugendverführer“ zum „Erzieher der Deutschen“;115
8.2;2. Die Geburt Nietzsches als eines Kriegsphilosophen aus dem Geist seiner Schwester;123
8.3;3. Zur Neuakzentuierung des pädagogischen Nietzschebildes infolge der Kriegserfahrung;128
9;Kapitel 7: „Macht Platz, ihr Alten!“. Über Ursprung, Problematik und Aktualität eines jugendbewegten Imperativs unter besonderer Berücksichtigung Nietzsches und des Siegfried-Motivs;133
9.1;1. Diagnose;134
9.2;2. Therapie;153
10;Kapitel 8: Die Jugendbewegung als „geistige Energie“ der Sozialen Arbeit? Eine These, ihre Resonanz – und ihre kritische Überprüfung;163
10.1;1. Die These;163
10.2;2. Ihre Resonanz;169
10.3;3. Die kritische Überprüfung;171
11;Kapitel 9: Mythos Sozialpädagogik? Zu den jugendbewegungsideologischen Hintergründen der Kritik Theodor Wilhelms an Klaus Mollenhauer am Ende des ‚sozialpädagogischen Jahrzehnts‘ (1965-1975);177
11.1;1. Die Stunde Null, sozialpädagogisch geredet: 1954;177
11.2;2. Die Stunde Null, vergangenheitsbewältigungstechnisch gesprochen: 1962;180
11.3;3. Der Mythos Sozialpädagogik à la Theodor Wilhelm;183
11.4;4. Das ‚sozialpädagogische Jahrzehnt‘ à la Klaus Mollenhauer;186
11.5;5. „High Noon“, mit Theodor Wilhelm (als John Wayne);189
12;Kapitel 10: Die 68er im Urteil von Jugendbewegungsveteranen. Kritische Anmerkungen zur verbreiteten Wertung der Studentenbewegung als „zweite Jugendbewegung“;192
12.1;1. Eine Art warming up: Götz Aly. Oder: Über ‚Hassprediger‘ der (auf die) Studentenbewegung;193
12.2;2. Eine These – und fünf ‚Todesfälle‘ derselben;197
12.3;3. Verbleibende Irritationen;221
13;Literatur;227
14;Nachweise;255


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