Oban | Der Zerstörer. Thriller | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 300 Seiten

Reihe: Auftragskiller Tom Swift

Oban Der Zerstörer. Thriller

E-Book, Deutsch, Band 1, 300 Seiten

Reihe: Auftragskiller Tom Swift

ISBN: 978-3-903092-20-4
Verlag: Federfrei Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Tom Swift hat seine Vergangenheit bei der CIA hinter sich gelassen und sich gemeinsam mit seiner Frau nach Whitby, einer verträumten Hafenstadt im Norden Englands, zurückgezogen. Die Ruhe wird abrupt beendet, als der israelische Geheimdienst Mossad seine Fühler nach ihm ausstreckt, der eine geheime Terroraktion in der iranischen Wüste plant. Nur einer ist dafür der Richtige: Tom Swift. Um an den Mörder seines Vaters heranzukommen, nimmt Tom den Auftrag an, in einer spektakulären Fallschirmspringer-Aktion eine bisher geheim gehaltene Atomanlage in der iranischen Wüste zu torpedieren. Als auf allerhöchster Ebene eine tödliche Hetzjagd auf ihn angezettelt wird, gerät Swift zwischen die Fronten und die Mission läuft aus dem Ruder.

Max Oban, geboren in Oberösterreich, studierte in Wien und Karlsruhe. Er schlug eine Karriere als Manager ein, arbeitete für einen internationalen Konzern in Deutschland, den USA und Teheran, bevor er sich seiner Tätigkeit als Schriftsteller widmete. Max Oban ist erfolgreicher Autor zahlreicher Romane, unter anderem der Paul-Peck-Krimireihe, von der hiermit der neunte Band erscheint. Oban hat zwei Söhne, er lebt in Salzburg und in der Wachau.
Oban Der Zerstörer. Thriller jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Teil 2: Das Camp
Der Flug OS 587 landete zehn Minuten zu früh auf dem Ben Gurion Airport in Tel Aviv. Schon im Flugzeug hatte Tom sich vergegenwärtigt, dass jetzt die Zeit der großen Hitze begann. Erst als der letzte Fluggast die Maschine verlassen hatte, erhob er sich von seinem Platz und ging als Letzter durch den Passagiertunnel, der ihn in die klimatisierte Halle führte. Geduldig wartete er, bis sein kleiner Koffer auf das Laufband plumpste. Der Weg führte ihn eine Etage tiefer, wo er sich bei der Aufschrift FOREIGN PASSPORT am Ende einer zweireihigen Menschenschlange wiederfand. Eine gefühlte halbe Stunde später musterte ihn ein unfreundlicher Uniformierter, der in einem Glaskasten schwitzte und das Passfoto mit der Realität verglich. Tom hatte das Angebot, vom Flughafen abgeholt zu werden, abgelehnt. Also setzte er sich in der Ankunftshalle auf eine der Bänke, verfolgte das bunte Treiben und studierte, wie unterschiedlich ankommende Reisende von ihren wartenden Verwandten oder Bekannten begrüßt wurden. Mit und ohne Blumen, begleitet von lautem Gelächter und Schulterklopfen oder mit tränenüberströmten, wortlosen Umarmungen. Wie in einem gut antrainierten Screening suchte Tom die in der Halle anwesenden Menschen nach eventuellen Verfolgern ab, doch es war kein Verdächtiger darunter. Tom holte ein Blatt Papier aus seinem Koffer, das Segev ihm in Paris in die Hand gedrückt hatte. Ganz oben stand nur ein Wort: CONCEALMENT. Darunter waren zehn Hotels und Pensionen aufgelistet, alle in der Innenstadt von Tel Aviv, wie er dem Blatt entnehmen konnte. Daraus sollte Tom selbst eine Auswahl treffen. Nur für eine Nacht. Dann dürfen Sie bei uns im Camp übernachten. Tom konnte es kaum erwarten … Er entschied sich für die letzte Empfehlung auf der Hotelliste, prägte sich den Begriff CONCEALMENT sowie den Namen des Hotels ein und warf den Zettel ins nächste Klo. »Hayarkon Hostel«, sagte er zu dem Taxifahrer. »Hayarkon Straße Nummer 48.« »Kenne ich.« Der Taxifahrer war ein älterer Mann, der Tom zum Glück zu keiner Konversation zwang, dafür aber mit Begeisterung ein auf dem Akkordeon gespieltes israelisches Volkslied aus dem Autoradio mitsang. Hava Nagila. Tom kannte das Lied, und er wusste, dass diese Worte ›Lasst uns glücklich und fröhlich sein‹ bedeuteten. »Wir sind da. Das ist übrigens das Quartier Florentin«, sagte der Taxifahrer, als er vor dem Hotel anhielt und mit der Hand einen Kreis durch die Luft zog. »Hier geht die Post ab. Und nur zwei Gehminuten zum Strand.« Tom hatte nicht vor, schwimmen zu gehen. Er checkte ein, duschte und machte sich auf einen Rundgang durch das Viertel. Viele Lokale und nur junge Leute, war sein erster Gedanke, als er aus dem Hotel trat und in das Gewirr der schmalen Straßen eintauchte. Ein kleiner Kosmos breitete sich hier vor Tom aus, bestehend aus Bars, Restaurants und Cocktail Lounges. Gut gelaunte Menschen saßen an den Tischen im Freien, tranken bunte Drinks und aßen fettig aussehende Schnellgerichte. Zwei alte Männer starrten, den Kopf in ihre Hände gestützt, konzentriert auf ihr Backgammon-Spiel. Er bekam Hunger und blieb bei einem Haus stehen, dessen Fassade ein überlebensgroßes Graffito mit dem Porträt von Theodor Herzl zierte. ›Börek‹ stand auf dem Schild, und Tom kaufte eine große Portion dieser pikant riechenden und gut gewürzten Blätterteigtasche, die er aus der Türkei kannte. Als er um die Ecke bog, bemerkte er, dass er beschattet wurde. Ein blonder Mann um die dreißig, bekleidet mit Jeans und einem hellblauen Hemd, wie Tom schnell registrierte. Er senkte den Blick, machte einige schnelle Schritte und bog in eine Nebenstraße ab, die offenbar ganz besonders attraktiv für die Einheimischen war. Die Tische der Cafés zogen sich bis auf die Straße, und die jungen Leute standen in Gruppen auf der Fahrbahn, laut diskutierend und jeder mit einem Glas in der Hand. Nach einigen Schritten warf Tom einen Blick über seine Schulter. Der Blonde war nach wie vor hinter ihm. Er beschleunigte sein Tempo und bog mehrmals ab, dann durchpflügte er ein überfülltes Shoppingcenter, fuhr mit der Rolltreppe in den obersten Stock und kehrte über eine nicht öffentliche Nottreppe ins Erdgeschoss zurück. Als er aus dem Kaufhaus ins Freie trat, entdeckte er zuerst den Blonden, der an der Ecke des Gebäudes stand. Dann bemerkte er, wie auf der Straße, unmittelbar vor ihm, soeben ein Bus langsam aus der Haltestelle fuhr. Er sprang hin, trommelte gegen die Scheibe und drückte auf den Knopf neben der Tür, doch der Wagen hielt nicht mehr an. Tom sah sich um. Der Blonde hatte eine gute Position, von der er beide Seiten des Gebäudes beobachten konnte. Scheinbar unbeteiligt mimte er den Gelangweilten und rauchte eine Zigarette. Attack is the best form of defense. Tom steuerte auf den Mann zu, der plötzlich großes Interesse an der Auslage gefunden hatte. Als er merkte, dass Tom auf ihn zukam, drehte er sich um, bedachte Tom mit einem unauffälligen Seitenblick und wandte sich zum Gehen. Der Mann konnte gar nichts anderes tun, wenn er die Tarnung nicht aufgeben wollte, dachte Tom. Und dazu würde er sich nicht freiwillig entscheiden. Tom lief ein Stück und wich den Leuten aus, die mit Pappbechern in der Hand die Straße bevölkerten. Als er ihn schließlich eingeholt hatte, marschierte er ein Stück im Gleichschritt neben dem Blonden. Da beging der Mann einen Fehler. Er bog in eine Seitengasse ein, in der sich keine Geschäfte befanden. Und keine Menschen. Tom legte dem Mann die Hand auf die Schulter und drehte ihn zur Hauswand. »Was wollen Sie?« »Warum?«, fragte Tom. »Warum was?« »Warum verfolgst du mich?« Um seinen Worten größeren Nachdruck zu verleihen, versetzte er dem Mann einen Stoß, dass dieser leicht zur Seite taumelte. In diesem Moment machte der Mann einen Schritt zurück und stürmte mit erhobenen Fäusten auf Tom zu. Einen Kopf kleiner, gewölbter Brustkorb und geringe Reichweite. Tom wich zur Seite aus und gab dem Mann eine knallende Ohrfeige. Der Blonde schüttelte den Kopf, als hätte er gerade einen Tauchvorgang beendet und wäre aus dem Wasser wieder an die Oberfläche gekommen. Dann verpasste er Tom blitzschnell einen furchtbaren Schlag in den Magen. Tom wurde augenblicklich übel, sein Oberkörper klappte nach vorne, und er befürchtete, sich übergeben zu müssen. Ein rasender Schmerz fuhr wie ein Blitz durch seinen Körper. Verdammt! Nicht aufgepasst. Er musste vorsichtiger sein und den Kampf rasch beenden, bevor Polizisten auf sie aufmerksam wurden. Tom ging langsam auf den Mann zu, startete einen Scheinangriff, und sein nächster Schlag traf den Blonden genau aufs Kinn. Mit einem leisen Aufschrei taumelte er zur Seite. Tom nutzte diesen Moment und rammte ihm den Ellenbogen auf die Schläfe. Sein Gegner brach zusammen, als hätte ihn eine Axt getroffen. Noch immer leicht keuchend, lehnte Tom den halb Bewusstlosen gegen die Hausmauer. Bevor er ging, griff er dem Mann, der leise stöhnte, in die hintere Hosentasche. In der Geldtasche steckte ein auf den Namen Yaakov Mizrachi lautender Personalausweis. Tom nahm den Ausweis an sich und ging zurück zum Hotel. Morgen neun Uhr würde er abgeholt. Müde und mit Magenschmerzen kroch er ins Bett. Wie sollte er bei dieser Hitze schlafen? Er stieg nochmals aus dem Bett und suchte nach einer Klimaanlage, fand jedoch keine. Wer war der Mann, den er niedergeschlagen hatte? Te‘udat Zehut stand auf der Kennkarte, was wohl so viel wie Personalausweis hieß. Yaakov Mizrachi, Alter achtunddreißig Jahre, Wohnort Haifa. Tom legte den Ausweis zur Seite, dann setzte er sich auf das Bett und führte ein langes Telefongespräch mit Samantha, und ihre tränenerstickte Stimme bereitete ihm fast körperliche Schmerzen. Verdammt, worauf hatte er sich hier überhaupt eingelassen? Hass gegen alle Geheimdienste dieser Welt stieg in ihm hoch, und dann wanderten seine Gedanken wieder zu Percy Hill, seinem früheren Kollegen bei der CIA, der schuld daran war, dass er überhaupt in diese Situation gekommen war. Damals brachen sein ganzes Leben und seine ganze Existenz von einem Tag auf den anderen auseinander, und nur durch die Liebe Samanthas hatte er nach einigen Monaten zu einem normalen Leben zurückgefunden. Vielleicht war das Schicksal auf Toms Seite, und er bekam noch einmal die Gelegenheit, mit Percy abzurechnen. Wie stand in dem Buch über die Geschichte des Terrorismus, das er gestern im Flugzeug gelesen hatte? Hass ist doch das stärkste Motiv der Menschen …   *   Der Treffpunkt lag am Ende der Rabbi-Frenkel-Straße. Direkt vor dem Hostel Marco sollte Tom auf das Auto und den Fahrer warten. Er war müde und immer noch spürte er den gestrigen Schlag in den Magen. Das vor ihm liegende Training würde er dazu nutzen, um körperlich wieder so fit zu werden, wie er es noch vor eineinhalb Jahren war. Und um das auf ihn zukommende Himmelfahrtskommando lebend zu überstehen. Nach fünf Minuten fuhr ein verbeulter Toyota Hilux langsam die Straße entlang und blieb direkt vor Tom stehen. Eine Frau kurbelte das Fenster herunter und...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.