Osmy | Familienfotografie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 268 Seiten

Osmy Familienfotografie

Das Lern- und Praxisbuch für Eltern

E-Book, Deutsch, 268 Seiten

ISBN: 978-3-96910-291-6
Verlag: dpunkt
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



So gelingen Ihnen einfühlsame Bilder Ihrer Kinder und Familie


lernen Sie, Situationen spontan einzufangen
mit so wenig Technik wie für Ihre Bilder nötig
mit kleiner Fotoschule zum Füllen von Wissenslücken


Möchten auch Sie in Ihrem Familienalltag spontane, wertvolle Momente mit der Kamera einfangen, in gefühlvollen, unverstellten und zugleich handwerklich guten Bildern? Mit diesem Buch lernen Sie ganz praxis- und situationsbezogen, diese Bilder mit Ihrer Kamera zu fotografieren. Familienfotografin Sonya Osmy weiß aus ihren langjährigen Workshops, welche Bilder Eltern von ihren Kindern machen möchten. Und dass nicht Technik der Schlüssel ist, sondern Einfühlung und Geduld – und etwas Wissen zu Licht, Bildaufteilung und zwei oder drei Kameraeinstellungen. In diesem Buch zeigt sie Ihnen, wie Sie eine Motivsituation erkennen und sich Ihr Bild behutsam erarbeiten, ob im Alltag oder zu besonderen Anlässen. Sie lernen, gutes Licht zu erkennen und Ihr Motiv mit dem richtigen Bildaufbau und den passenden Kameraeinstellungen zu fotografieren - ohne Posing oder "Lächle mal"-Aufforderung. So gelingen Ihnen authentische, spürbare Bilder, die auch nach vielen Jahren noch wertvolle Erinnerung sind.Dies ist ein Buch für Eltern mit und ohne Fotografie-Kenntnissen. Wissenslücken können mithilfe der kleinen Fotoschule im Anhang des Buches aufgefüllt werden.
Osmy Familienfotografie jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


KAPITEL 4
LICHT
Tageslicht draußen - einfache und schwierige Lichtsituationen
Ich bin davon überzeugt, dass deine Fotos besser werden, je mehr Selbstvertrauen du beim Fotografieren hast. Die Fähigkeit, das Licht richtig zu sehen und zu bewerten, ist hier ausschlaggebend! Manchmal machst du vielleicht Fotos von tollen Momenten, die dir hinterher nicht gut gefallen. Du denkst »Andere Fotografen hätten das besser hinbekommen!« und glaubst, dass das Nichtgelingen an deinen Fähigkeiten liegt. Dann ärgerst du dich, anstatt dich über diesen schönen Moment zu freuen. Oft ist es aber so, dass in genau dieser Situation gar kein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Du arbeitest nicht in erster Linie mit einer Kamera, sondern du arbeitest vor allem mit Licht. Ist das Licht »gut«, hast du viel höhere Chancen für visuell ansprechende Fotos. Das Licht ist absolut ausschlaggebend. Lass mich dir ein Geheimnis verraten: Ich glaube, die meisten perfekten Fotos sind so schön anzusehen, weil das Licht einfach gepasst hat. Natürlich: Das technische Know-how muss sitzen. Dein Gefühl für den Moment und eine tolle Perspektive ist auch wichtig. Aber all das kommt nur in vollem Umfang zur Geltung, wenn das Licht mitspielt. Meine Meinung! Daher ist es wahnsinnig wichtig, dass du lernst Lichtsituationen einzuschätzen. Dann weißt du hinterher direkt, dass das Foto nicht ansprechend aussieht, weil aus der Lichtsituation gar nicht mehr herauszuholen war und dass es gar nicht an deinen Fähigkeiten liegt. Wenn du das verstehst und lernst, kannst du besser entscheiden, ob du ein Foto machst oder nicht: Wenn du erkennst, dass die Lichtsituation wirklich nicht gut ist, dann musst du nicht mit dem Kopf durch die Wand und krampfhaft versuchen, ein strahlendes Foto zu erschaffen. Das wird oft nichts! Du kannst die Situation so, wie sie ist, festhalten und dich damit abfinden, dass hier kein optimales Foto herauskommt. Oder du machst es wie ich sehr oft: Bleib ruhig, genieß den Moment und lass die Kamera einfach liegen. Trauere dem verlorenen Foto nicht hinterher, sondern mach dich davon frei und genieße den Moment. Nicht aus jedem schönen Gefühl ist auch ein wunderschönes Foto herauszuholen. Und andersherum kann ich dir mit Gewissheit sagen: In meinem Familienleben entstehen viele schöne Fotos, weil ich manchmal einfach wunderschönes Licht entdecke und dann die Kamera raushole. Hat das Licht keine schöne Wirkung, bleibt bei mir (oft) die Inspiration bzw. der Impuls, ein Foto zu machen, sowieso aus. Der Trick ist also, nicht nur auf die Momente und die Gefühle, sondern auch auf jeden Fall auf das Licht zu achten. Es gibt so viele schöne Momente im Familienleben, die kannst du sowieso nicht alle festhalten. Konzentriere dich in erster Linie auf die Momente, in denen das Gefühl UND das Licht einfach passen. Im Folgenden erkläre ich dir einige Lichtsituationen, auf die du mit hoher Wahrscheinlichkeit stoßen wirst. Ich zeige dir ungünstige und perfekte Lichtsituationen. Vielleicht hast du schon gehört, dass ein leicht bewölkter Himmel optimal sei, weil er zu einer gleichmäßigen weichen Belichtung führt. Lass mich dir erklären, warum ein bewölkter Himmel nicht automatisch gut ist und warum ich draußen am allerliebsten bei Sonnenschein fotografiere. Aber eines vorweg: Man kann grundsätzlich bei jedem Licht fotografieren. Ein sonniger Tag ist kein Grund, die Kamera liegen zu lassen - ein wolkiger Tag ebenso nicht. Jede Lichtsituation hat ihre Besonderheiten, die du ruhig im Hinterkopf behalten kannst. Unter ganz freiem Himmel (also ohne einen schattenspendenden Baum etc.) musst du bei hochstehender Sonne immer mit Schatten auf den Augen rechnen. Wenn die Sonne scheint, ist der Kontrast vom Schatten auf (und oft auch unter) den Augen zum restlichen hell ausgeleuchteten Gesicht sehr stark. Es sieht meistens einfach nicht gut aus, wenn das gesamte Gesicht von der Sonne beleuchtet wird und ausgerechnet die Augen in zwei dunklen Schattenkreisen verschwinden. Doch auch bei bewölktem Himmel wird dir auffallen, dass die Augen oft sehr dunkel aussehen. Das passiert immer, wenn das Licht von oben kommt. Egal, ob bei Wolken oder Sonne. Denn auch bei bewölktem Himmel ist immer noch die Sonne hinter den Wolken die Lichtquelle. Also, ganz einfach: Licht von oben führt zu Schatten auf den Augen. Ausnahme: Das Gesicht, das du fotografierst, ist nach oben geneigt. Dann landet das Licht auch in den Augen. Dieses Problem tritt zum Glück in ganzer Stärke nur bei sehr hochstehender Sonne auf - also zur Mittagszeit. Das bedeutet konkret: Nicht ein bewölkter Himmel führt zu einem gleichmäßig ausgeleuchtetem Gesicht, sondern ein Plätzchen im Schatten. Schatten kann entstehen durch einen Baum, eine Häuserwand, einen Unterstand oder, wenn die Sonne eben nicht ganz oben am Himmel steht, sondern etwas tiefer, und wenn die fotografierte Person der Sonne den Rücken zuwendet. In allen diesen Situationen befindet sich das gesamte Gesicht im Schatten. Das führt zu einer gleichmäßigen Beleuchtung des Gesichts. Gleichzeitig freuen wir uns, wenn vor dem Gesicht, das wir fotografieren, Licht ist. Stell es dir so vor: Perfekte Belichtung kann entstehen, wenn das gesamte Kind im Schatten sitzt, es aber in eine Lichtquelle (einen freien Himmel, also z. B. Wiese ohne Bäume, einen See, eine Lichtung) blicken kann. In Räumen ist es ähnlich: Das Kind befindet sich im Schatten, hat also keine Sonne im Gesicht, aber es sitzt so, dass es aus dem Fenster schauen kann/könnte. Also, Schatten von oben und Licht von vorne ergibt eine gleichmäßige Belichtung. Das bedeutet nicht, dass du nur noch in diesen optimalsten Situationen die Kamera rausholen sollst. Es ist aber sinnvoll, zu lernen, Licht zu sehen und zu beurteilen. Eine gute Übung dafür ist, im Alltag das Licht im Gesicht deiner Kinder/deiner Mitmenschen genau zu beobachten, auf schöne Beleuchtung zu achten und so ein Gefühl dafür zu bekommen. Wann leuchten die Augen? Wann sind Schatten unter den Augen? Wann siehst du die Augenfarbe richtig hervorstechen, wann nicht? Schau die Menschen um dich herum ganz genau an und beobachte, wie das Licht sich im Gesicht der Menschen verhält. So kannst du Lichtsituationen bald schnell einschätzen. Bewölkter Himmel Der Himmel ist bewölkt, aber es entstehen starke Schatten unter den Augen. Das erste Bild rechts ist unbearbeitet. Diese starken Schatten unter den Augen können in der Bildbearbeitung etwas aufgehellt werden, aber es ist kein optimaler Ausgangspunkt für ein strahlendes Bild. Für das zweite Bild unten links hat das Mädchen sich hingesetzt, sodass sie im Schatten des Gebüschs sitzt, das neben und nun auch über ihr wächst. Das Bild ist unbearbeitet, bis auf den Ausschnitt. Das Blau ihrer Augen ist wieder besser erkennbar und kann in der Bildbearbeitung noch hervorgehoben werden. Im dritten Bild unten rechts sitzt das Mädchen nicht im Schatten, sondern wieder unter freiem, bewölktem Himmel. Sie schaut aber nach oben genau in die Lichtquelle hinein, also in Richtung der Sonne. Ihre Augen sind hell, das Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet. Das Bild ist unbearbeitet und so was ein guter Ausgangspunkt für eine schnelle Nachbearbeitung ist. Der Junge steht an einem bewölkten Nachmittag unter freiem Himmel am Rand eines kleinen Sees. Hinter ihm Ufer und Bäume, vor ihm der See unter bewölktem Himmel. Er schaut leicht nach unten. Das Licht kommt direkt von oben. Die Augen verschwinden leider komplett im Schatten. Der gleiche Junge am gleichen Tag bei gleichem Licht. Der Unterschied: Er sitzt jetzt einige Meter hinter der obigen Fotosituation unter einem Baum und schaut Richtung See und Himmel. Das Licht kommt nun nicht mehr direkt von oben (denn über ihm ist eine Baumkrone), sondern von vorn, wo er den See und den Himmel sehen kann. Sonnenschein mittags unter freiem Himmel Auf dem ersten Bild siehst du gut, wie stark die Schatten auf den Augen bei strahlendem Sonnenschein werden können. Das ist keine günstige Lichtsituation für Porträts. Würde das Mädchen in dieser Lichtsituation weiter nach oben in Richtung Himmel schauen, würden die Schatten auf den Augen verschwinden. Allerdings müsste sie die Augen wahrscheinlich noch fester zukneifen, weil sie das Licht blendet. Auf diesem Bild hat das Mädchen die Augen zu. Obwohl die Lichtsituation nicht einfach ist, ist hier ein Bild entstanden, das ich sehr gerne mag. Auch hier haben wir starke Schatten unter den Augen. Das Kind blickt nicht in die Kamera und die Schatten stören nicht unbedingt. Hier schob sich plötzlich eine Wolke vor die Sonne. Es sind noch Schatten unter den Augen zu sehen, aber man sieht etwas mehr Farbe in den Augen. Das Bild ist unbearbeitet, man könnte also in...


Sonya Osmy arbeitet seit 2007 als Portraitfotografin. Doch erst nach der Geburt ihrer Tochter im Jahr 2015 entdeckte sie den großen Wert von authentischen, gefühlvollen Familienbildern. Seit 2016 führt sie ihr eigenes Unternehmen als Familienfotografin und wird mittlerweile von einem stetig wachsenden Team unterstützt. Seit 2017 hat sie ihren regelmäßig ausgebuchten Elternfotokurs "Blende-Iso-Dingsbums" in Hamburg etabliert. In ihren Fotokursen hat sie festgestellt, dass Eltern immer wiederkehrende Fragen und Probleme beim Fotografieren ihrer Familie haben und entschied sich deshalb, ein Buch zu schreiben, das all diese Fragen beantwortet. Sonya liebt Poesie, Musik und das Barfußlaufen im Wald und über Wiesen. Sie ist davon überzeugt, dass liebevoll fotografierte Bilder ein unbezahlbares Geschenk an die Kinder dieser Welt sein können.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.