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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Pachter Streiten - aber richtig!

Konflikte privat und im Beruf positiv bewältigen

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-86415-859-9
Verlag: mvg
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Entweder es verschlägt uns die Sprache oder wir explodieren irgendwann. Aufbrausendes Verhalten ebenso wie Ignoranz mancher Gesprächspartner machen unsicher, lassen uns sogar resignieren. Probleme sprechen wir nicht mehr an, weil es sich nicht zu lohnen scheint. Fatale Situationen des alltäglichen Lebens. Die Autorinnen geben hier sehr gezielte Hilfestellung. Sie zeigen, wie man mit positivem Konfrontationsgebaren unangenehme Konflikte höflich aber bestimmt löst. Die Problematik wird umfassend behandelt - von den verschiedenen Menschentypen bis hin zum Einsatz der Körpersprache. Ein unverzichtbares Buch für alle, die beruflich und privat Konflikte besser meistern wollen.
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Kapitel 2 Tyrannen und Duckmäuser wählen nur selten den Weg der Konfrontation Wie in Kapitel 1 erwähnt, habe ich im Laufe meiner beruflichen Tätigkeit unzählige Menschen kennen gelernt, die nicht wussten, wie sie ihre alltäglichen Konflikte auf positive Weise lösen sollten. Diese Probleme kenne ich jedoch nicht nur von meinen Seminarteilnehmern, eine Vielzahl der Erfahrungen kann ich auch aus erster Hand beisteuern. Es gab eine Zeit in meinem Leben, zu der es auf der ganzen Welt wahrscheinlich keinen Menschen gab, der dieses Buch dringender benötigte als ich selbst. An diesem Punkt sollte ich Ihnen wohl ein Geständnis machen: Ich war ein Duckmäuser. Ein ziemlich großer Duckmäuser sogar. Der Großteil meiner Seminarteilnehmer – Seminare über positive Konfrontation – ist über mein Geständnis äußerst erstaunt. Doch woher sonst sollte ich mein Wissen auf diesem Gebiet beziehen? Warum sollte ich mich sonst so für dieses Thema begeistern? Die Botschaften aus der Kindheit wirken im Erwachsenenleben nach Kinder lernen von ihren Eltern, wie sie sich im Konfliktfall bzw. anderen Menschen gegenüber zu verhalten haben. Sie sind zur Schule, zur Kirche, zum Sporttraining und zu den Pfadfindern gegangen, und auch dort erwartete man von Ihnen ein bestimmtes Verhalten. Viele dieser Botschaften hatten sicherlich ihren Wert, andere wiederum sind Ihnen in Ihrem heutigen Leben nichts als hinderlich: Brüll ruhig herum, wenn du unglücklich bist. Wenn dich jemand schlecht behandelt, vergeude nicht deine Zeit mit ihm. Wenn uns jemand sagt, wie wir uns in schwierigen Gesprächssituationen verhalten sollen, nehmen wir das Gesagte nicht nur auf, wir speichern es auch im Unterbewusstsein. Im Laufe der Zeit leidet Ihr Selbstbewusstsein, Sie haben Schwierigkeiten mit Ihren Mitmenschen oder suchen sich lieber neue Freunde, als sich mit den alten auseinander zu setzen. Ich persönlich litt an dem klassischen Duckmäuser-Syndrom: In meiner Fantasie malte ich mir aus, wie ich endlich „aufmuckte“. In der Realität kriegte ich jedoch die Zähne nicht auseinander. Aus dem schüchternen Mädchen wurde eine erwachsene Frau, die immer noch von Unsicherheit geplagt wurde. Nirgendwo lassen sich die Folgen falscher Zurückhaltung besser verfolgen als im Berufsleben. Als ich vor vielen Jahren meine ersten Schritte in der Geschäftswelt unternahm, arbeitete ich für ein großes, von Männern dominiertes Raumfahrtunternehmen. Die Arbeit dort war alles andere als ein Zuckerschlecken. Alle, vom obersten Chef bis hin zur Parkwächterin, die mich zusammenstauchte, weil ich es gewagt hatte, mein Auto auf „ihrem“ Parkplatz abzustellen, behandelten mich grundsätzlich unhöflich oder wurden sogar ausfallend. Ich könnte Ihnen Geschichten erzählen ... Ich möchte Ihnen jedoch nur von einem Erlebnis berichten, das mein Leben von Grund auf veränderte: Während eines Treffens mit der Unternehmensleitung stellte mir einer der Männer aus der Chefetage folgende Frage: „Warum bleiben Sie eigentlich nicht zu Hause und bekommen Kinder, so wie jede anständige Frau?“ Nett, nicht? Zu meinem Glück arbeitete ich für eine Direktorin mit dem Namen Ann Lewis. Sie war eine der beiden Frauen, die es bis in die oberen Etagen des Unternehmens geschafft hatten. Sie war voller Selbstvertrauen und wusste sich durchzusetzen – zwei Eigenschaften, die mir fehlten. Diese Frau wurde zu meiner Mentorin. Nachdem dieser Mann mich mit dieser Äußerung vor allen Leuten bloßgestellt hatte, rannte ich in Rekordgeschwindigkeit – zutiefst gekränkt und in Tränen aufgelöst – in ihr Büro. Ann Lewis fragte mich: „Warum haben Sie ihm denn nicht gesagt, dass Sie sich durch diese Bemerkung gekränkt fühlen?“ – „Sie meinen, ich kann ihm das sagen?“, erwiderte ich. Wenn ich heute daran zurückdenke, fehlen mir einfach die Worte. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich tatsächlich nicht, dass ich diesen Mann sehr wohl in seine Schranken verweisen „durfte“. Bevor Ann Lewis mir erklärte, dass ich durchaus das Recht dazu hatte, beklagte ich mich in solchen Situationen lediglich bei anderen Menschen bitterlich über die Ungerechtigkeit der Welt. Ich heulte mich bei Ann aus, bei meiner Schwester, bei meinen Nachbarn ... Das war meine Standardvorgehensweise in schwierigen Situationen oder Konflikten. Behandelte mich jemand ungerecht, unhöflich oder sogar rücksichtslos, klagte ich meinen Freundinnen mein Leid – ich beklagte mich bei meinem Friseur oder auch bei dem Unbekannten, der im Flugzeug neben mir saß. Ich war da nicht besonders wählerisch. Alles, was ich brauchte, war ein offenes Ohr. Ich konnte stundenlang über solche Erlebnisse berichten. Ich habe jedoch niemals auch nur ein einziges Wort darüber gegenüber der Person verloren, über die ich mich so maßlos aufregte. Niemals. Nicht ein einziges Wort. Und da ich jeder Konfrontation aus dem Weg ging, fühlte ich mich unzulänglich. Mangelndes Selbstwertgefühl Nun kommen wir zu dem Gefühl der Unzulänglichkeit ... Setzen wir uns einmal mit unserem Selbstwertgefühl auseinander, das zwangsläufig einen wichtigen Bestandteil jeglicher Auseinandersetzung mit anderen Menschen darstellt. Ich habe über das Selbstwertgefühl Folgendes gelernt: Es gibt immer wieder Tage, an denen wir uns unzulänglich fühlen. Die einen leiden jedoch häufiger daran als andere. Ja, dann fühlen wir uns schlecht. Ich habe festgestellt, dass das Gefühl der Unzulänglichkeit die meisten Menschen davon abhält, sich mit ihren Mitmenschen in positiver Form auseinander zu setzen. Es ist jedoch keinesfalls der einzige Grund. Die ständige Sorge um unser mangelndes Selbstwertgefühl erweist sich jedoch als wenig hilfreich. Als ich versuchte, meine Befangenheit zu besiegen, las ich Unmengen von Büchern zu diesem Thema. In manchen Fällen halfen sie mir auch weiter. Die meisten dieser Bücher empfand ich jedoch als äußerst frustrierend. Viele Autoren klärten mich lediglich darüber auf, warum ich der Duckmäuser war, der ich nun einmal war: Ich hatte zu wenig Selbstwertgefühl! Ich wusste, dass es damit nicht zum Besten bestellt war! Warum sollte ich diese Bücher sonst lesen? Ich brauchte niemanden, der meine Psyche analysierte. Was ich brauchte, war eine Anleitung, die mir half, mein Selbstwertgefühl Stück für Stück aufzubauen. Einen solchen Leitfaden fand ich jedoch nicht. Doch im Laufe der Zeit lernte ich nach und nach, wie ich mich mit meinen Mitmenschen positiv auseinander setzen konnte. Und mein Selbstwertgefühl profitierte davon ungemein. Ann Lewis, meine Mentorin, war mir auf diesem Weg eine große Hilfe. Allein durch ihr Verhalten gab sie mir so manchen Denkanstoß. Ich beobachtete, wie sie die Ruhe bewahrte, ganz egal, was ihr Gegenüber sagte oder tat. In gespannten Situationen bestach sie durch eine eindrucksvolle (jedoch nicht dominante) Körpersprache. Ihre Wortwahl war bei jeder Gelegenheit freundlich, aber bestimmt. Ich erkannte, dass auch ich zu einer freundlichen, aber bestimmten Persönlichkeit werden musste, wenn ich beruflich weiterkommen wollte. Ich kannte den Preis, den diejenigen zahlten, die auf Freundlichkeit und Bestimmtheit verzichteten. Während meiner Tätigkeit als Fotoreporterin bewarb ich mich einmal um eine Stelle als Redakteurin. Man sagte mir einen Termin für ein Vorstellungsgespräch zu. Die Verantwortlichen vergaßen jedoch die Einladung. Zu dem Zeitpunkt nahm ich es hin. Ich habe zugelassen, dass man mich vergisst! Eine neue Formel für den Erfolg Mir war klar, dass ich mein Verhalten in diesem Bereich meines Lebens unbedingt verändern musste. Wenn ich es zuließ, dass man vergaß, mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, würde ich beruflich niemals vorankommen. Ich musste zu einer Persönlichkeit werden, die sich nicht scheute, andere auf sich und ihre Interessen hinzuweisen. Und ich musste zu einem Menschen werden, der dazu in der Lage war, ohne seine Mitmenschen dabei vor den Kopf zu stoßen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Zeitgenossen immer Respekt entgegenbringen. Egal, ob Sie Mann oder Frau sind, wo Sie leben oder über welche besonderen Fähigkeiten Sie verfügen, Sie können nicht auf Biegen und Brechen Ihre Meinung behaupten, Ihrer Wege gehen und dann erwarten, dass Ihre Mitmenschen Sie weiterhin respektieren. Sie müssen andere Menschen – auch wenn diese Ihnen unhöflich begegnen oder Sie ganz einfach ärgern – mit Respekt behandeln. Wenn Sie in Ihrem Beruf zu den Besten zählen, sich selbstständig machen oder den Vorsitz im Bürgerverein übernehmen wollen, müssen Sie lernen, mit anderen Menschen auszukommen. Auch Sie kennen bestimmt einen erfolgreichen Menschen, der sich trotz seines Erfolgs keiner großen Beliebtheit erfreut. Vielleicht ist es sogar der jähzornige Vorstandsvorsitzende Ihres Unternehmens, bei dessen Eintreten allen...


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