Petermann | Psychologie des Vertrauens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 135 Seiten

Petermann Psychologie des Vertrauens

E-Book, Deutsch, 135 Seiten

ISBN: 978-3-8409-2415-6
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Vertrauen ist ein wichtiger Grundpfeiler jeder menschlichen Beziehung. Ein Vertrauensverlust führt zu großen Belastungen, Unsicherheiten und Lebenskrisen. In einer Beziehung das Vertrauen wiederzugewinnen gehört zu den komplexesten sozialen Prozessen in der Psychologie überhaupt.
Das Buch geht der Frage nach, welche Konzepte von Vertrauen die Psychologie heute bereitstellt. Ist Vertrauen eher fester Baustein unserer Persönlichkeit oder doch ein instabiles Situationsmerkmal, das starken Schwankungen unterliegt? Welche biologischen und vor allem neurowissenschaftlichen Erkenntnisse liegen vor, um Vertrauen in sozialen Beziehungen besser verstehen zu können? Wie lässt sich Vertrauen zuverlässig erfassen und welche Indikatoren stehen für vertrauensvolles Verhalten? Das Buch begreift Vertrauen als Prozess und nennt Merkmale, die Vertrauen fördern, hemmen oder sogar zu einem völligen Vertrauensverlust führen. Neue Forschungsbefunde werden berichtet. Praktische Beispiele aus der Erwachsenen-Kind-Beziehung und Kinderpsychotherapie geben Hinweise und Handlungsrichtlinien für den Aufbau und die Vertiefung von Vertrauen im Alltag.
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Weitere Infos & Material


1;Vorwort;7
2;Inhaltsverzeichnis;9
3;Kapitel 1 Vertrauen – eine Einführung;13
4;Kapitel 2 Erfassung von Vertrauen;23
5;Kapitel 3 Biologische Grundlagen von Vertrauen;59
6;Kapitel 4 Empirische Befunde;71
7;Kapitel 5 Einfühlungsvermögen und Selbstwirksamkeit – Bausteine von Vertrauen;105
8;Kapitel 6 Vertrauen als Prozess;111
9;Literatur;125


Eine wenig konturhafte Begriffswelt ist in der Regel auch empirisch schlecht zu erfassen – vor allem, wenn wenig aufgearbeitete Erhebungsverfahren vorliegen. Die von uns entwickelten Verhaltensbeobachtungssysteme müssen sicherlich anhand weiterer Anwendungsbeispiele noch auf ihre Aussagekraft hin abgesichert werden. Es liegen erst wenige Studien an größeren Stichproben vor, die die Beziehung zwischen den Merkmalen „Einfühlungsvermögen“, „Selbstvertrauen“, „Vertrauen“ und „wahrgenommene Glaubwürdigkeit“ ausloten (vgl. Kiy et al., 1990; Köhnken, 1990; Rotenberg et al., 2004; Wilson & Carroll, 1991)

1.3 Perspektiven

In den letzten Jahren hat sich im Rahmen der Erforschung des Vertrauens sehr viel getan. Besonders in der neurowissenschaftlichen Forschung sind große Fortschritte in der Entschlüsselung der biologischen Grundlagen des Vertrauens gemacht worden. Diese haben unter anderem Einfluss
• auf die Definition des Vertrauensbegriffs sowie
• auf die Entwicklung neuer therapeutischer Maßnahmen zur Behandlung von psy chischen Störungen, die mit Vertrauensdefiziten einhergehen (vgl. Kapitel 3).

Aber auch außerhalb der neurowissenschaftlichen Forschungslandschaft (jedoch vielleicht durch diese angestoßen) erlebt die Vertrauensforschung momentan eine Renaissance, die sicher zu vielen neuen Erkenntnissen führen wird. Diese wiederum können das therapeutische und auch unser alltägliches Handeln beeinflussen und somit neue Perspektiven eröffnen.

1.4 Zusammenfassung

Es wurden 16 Vertrauensdefinitionen vorgestellt, wobei die meisten das Moment der Ungewissheit und das Risikohafte betonen. Für eine Reihe von Autoren, so auch Rotter, ist Vertrauen gleichbedeutend mit der generalisierten Erwartung, sich auf Versprechen eines Partners verlassen zu können. Die meisten Autoren fassen demnach Vertrauen als Einstellung auf. Wir werden in Kapitel 2 sehen, dass diesbezügliche Konzepte eine Vielzahl von Vertrauensfragebögen zur Folge hatten. Einen anderen Weg beschritt Ende der 1950er Jahre Deutsch, der Vertrauen als konkretes Handeln begriff, das sich vornehmlich in der Kooperationsbereitschaft gegenüber einem Partner niederschlägt. Im Ausmaß der gezeigten Kooperation spiegelt sich die Bereitschaft wider, in eine Beziehung ohne Vorleistung des Partners etwas zu „investieren“ und dadurch ein Risiko einzugehen. Wir werden in diesem Buch Formen der Kooperation (in experimentellen Spielen) kennenlernen, in denen man über seinen Partner keine Kontrolle ausüben kann und ihm weitgehend ausgeliefert ist. Diese Merkmale liegen vielen Vertrauensdefinitionen zugrunde. In den eigenen Studien werden wir auf die verhaltensbezogene, eher klassifizierende Vertrauensdefinition von Krumboltz und Potter (1980) eingehen, die sich am besten dazu eignet, Merkmale von Vertrauen zu identifizieren, die man in den Alltagssituationen vorfindet. Genau darin liegt der bevorzugte Zugang zur Vertrauensforschung, wobei wir die in Kapitel 4 berichteten Befunde der experimentellen Sozialpsychologie mit einbeziehen.


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