Peterson | Beyond Order – Jenseits der Ordnung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Peterson Beyond Order – Jenseits der Ordnung

12 weitere Regeln für das Leben

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-96092-816-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



'Der aktuell einflussreichste Vordenker der westlichen Welt' New York Times Mit seinem internationalen Bestseller 12 Rules for Life half Professor Jordan B. Peterson als Psychologe und gefeierter Professor an der Harvard University Millionen von Menschen, Ordnung in das Chaos ihres Lebens zu bringen. In Beyond Order - Jenseits der Ordnung konzentriert er sich auf die Gefahr die von zu viel Struktur ausgeht. Er liefert zwölf weitere lebensrettende Prinzipien, die helfen unserem ewigen Wunsch, die Welt zu ordnen zu widerstehen. Denn ein Übermaß an Ordnung fordert unweigerlich seinen Tribut: sie lässt uns bis zur Unterwerfung versteinern. Denn zu viel Sicherheit ist ebenso gefährlich wie ein Übermaß an Chaos das uns mit Instabilität und Angst bedroht. Stattdessen sollten wir uns auf unseren Instinkt verlassen, um Sinn und Zweck zu finden, auch - und gerade - wenn wir uns machtlos fühlen. Jenseits der Ordnung ist ein Aufruf, die beiden grundlegenden Prinzipien der Realität - Chaos und Ordnung - ins Gleichgewicht zu bringen und den schmalen Pfad mutig zu beschreiten, der sie trennt.

Jordan B. Peterson ist klinischer Psychologe, Kulturkritiker und Professor für Psychologie an der Universität von Toronto. Er unterrichtete Juristen, Ärzte und Geschäftsleute über Mythologie und war bisher als Berater für verschiedene Anwaltskanzleien und den UN-Generalsekretär tätig. Darüber hinaus hat er vielen Patienten bei der Behandlung ihrer Depressionen, Zwangsstörungen, Angstzustände und sogar bei ihrer Schizophrenie geholfen. Er lehrte bisher in Nordamerika und Europa. Mit seinen Studenten und Kollegen in Harvard und Toronto hat Jordan Peterson mehr als hundert wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, die das moderne Verständnis von Persönlichkeit verändern. Sein Werk Warum wir denken, was wir denken. Wie unsere Überzeugungen und Mythen entstehen revolutionierte die Religionspsychologie. Sein gefeierter internationaler Bestseller 12 Rules for Life. An Antidote to Chaos wird in über 40 Sprachen veröffentlicht. Dr. Peterson hat mehr als eine Million Anhänger und ein erfolgreiches Social-Media-Netzwerk aufgebaut, darunter auf Twitter, Facebook, Instagram und Youtube. Er lebt in Toronto. Besuchen Sie auch: jordanbpeterson.com, understandmyself.com, selfauthoring.com.
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Ouvertüre
Am 5. Februar 2020 wachte ich auf einer Intensivstation in Moskau auf. Ich war mit fünfzehn Zentimeter breiten Gurten an den Seiten des Bettes festgebunden, weil ich auch trotz Bewusstlosigkeit noch sehr unruhig war und versucht hatte, mir die Kanülen aus dem Arm zu reißen und aus der Intensivstation wegzulaufen. Ich war verwirrt und beunruhigt, weil ich nicht wusste, wo ich mich befand, und von Menschen umgeben war, die in einer mir fremden Sprache redeten, und auch weil meine Tochter Mikhaila und ihr Ehemann Andrej nicht da waren, die mich nur kurze Stunden besuchen durften und denen nicht erlaubt worden war, während meiner Aufwachphase anwesend zu sein. Ich war auch wütend darüber, dass ich überhaupt hier war, und fuhr meine Tochter an, als sie einige Stunden später erschien. Ich fühlte mich verraten, was aber der Wirklichkeit vollkommen widersprach. Die Menschen hier hatten sich mit großer Sorgfalt meiner vielfältigen Nöte angenommen, nachdem die enorme logistische Herausforderung bewältigt worden war, in einem völlig fremden Land medizinische Hilfe zu organisieren. Ich erinnere mich an nichts mehr, was in den vorangegangenen Wochen mit mir geschehen war, und ich weiß auch praktisch nichts darüber, was zwischen diesem Augenblick und meiner Einlieferung in ein Krankenhaus in Toronto Mitte Dezember passiert war. Wenn ich an die ersten Tage des Jahres zurückzudenken versuche, fallen mir als Erstes die Stunden ein, in denen ich an diesem Buch arbeitete. Einen Großteil von Beyond Order habe ich in einer Phase geschrieben und überarbeitet, in der meine Familie von mehreren aufeinanderfolgenden und sich überschneidenden schweren Erkrankungen heimgesucht wurde, worüber auch öffentlich berichtet wurde, sodass dazu einige nähere Erläuterungen erforderlich sind. Zunächst musste sich Mikhaila im Januar 2019 einem Eingriff unterziehen, bei dem ihr künstliches Sprunggelenk ersetzt wurde, das ihr vor ungefähr zehn Jahren implantiert worden war, aber nicht richtig saß und ihr immer wieder heftige Schmerzen bereitete, ihre Beweglichkeit beeinträchtigte und schließlich fast völlig versagte. Ich verbrachte eine Woche bei ihr in einem Krankenhaus in Zürich, wo die Operation vorgenommen wurde und ihre Frührehabilitation stattfand. Anfang März unterzog sich dann meine Ehefrau Tammy in Toronto einem chirurgischen Eingriff, der bei einer häufigen und gut behandelbaren Art von Nierenkrebs routinemäßig durchgeführt wird. Eineinhalb Monate nach dieser Operation, bei der ein Drittel des betroffenen Organs entfernt worden war, erfuhren wir, dass Tammy an einem extrem seltenen bösartigen Tumor litt, bei dem die Sterblichkeit binnen eines Jahres annähernd einhundert Prozent beträgt. Zwei Wochen später entfernten die behandelnden Chirurgen die verbliebenen zwei Drittel der befallenen Niere sowie einen großen Teil des damit verbundenen abdominalen lymphatischen Systems. Dieser Eingriff brachte zwar den Krebs anscheinend zum Stillstand, führte jedoch zu starkem Austritt von Flüssigkeit (bis zu vier Liter am Tag) aus ihrem nun stark geschädigten lymphatischen System – es war ein sogenannter chylöser Aszites –, was fast noch bedrohlicher war als die ursprüngliche Erkrankung. Wir fuhren nach Philadelphia zu einem Team von Spezialisten, denen es nach der Injektion von Mohnöl-Farbstoff, der zur Bildkontrastverstärkung bei CT- und MRI-Aufnahmen dient, innerhalb von sechsundneunzig Stunden gelang, den Flüssigkeitsaustritt zu stoppen. Dieser große Erfolg wurde an genau jenem Tag erzielt, auf den unser dreißigster Hochzeitstag fiel. Meine Frau erholte sich rasch und allem Anschein nach auch vollständig – was eindrucksvoll belegt, dass jeder auch eine gewisse Portion Glück im Leben braucht, zum anderen aber wohl auch ihrer bewundernswerten Kraft und ihrem Selbstbehauptungswillen geschuldet war. Während all dieser Ereignisse ging es aber leider auch mit meiner Gesundheit bergab. Ich hatte Anfang 2017 ein angstlösendes Mittel einzunehmen begonnen, nachdem ich eine Autoimmunreaktion auf etwas entwickelt hatte, das ich in der Weihnachtszeit 2016 zu mir genommen hatte.[1] Aufgrund der Reaktion auf das Nahrungsmittel litt ich unter akuten, dauerhaften Ängsten und fror ständig, auch wenn ich mehrere Schichten Kleidung anzog. Außerdem sank mein Blutdruck so stark, dass mir beim Aufstehen jedes Mal schwarz wurde vor den Augen und ich mich bis zu einem Dutzend Mal niederkauern musste, bevor ich es abermals versuchen konnte. Zudem litt ich unter extremen Schlafstörungen. Mein Hausarzt verschrieb mir Benzodiazepin sowie Schlaftabletten. Letztere nahm ich nur wenige Male, dann ließ ich sie weg; meine heftigen Symptome, auch die Schlaflosigkeit, verschwanden durch das Benzodiazepin fast augenblicklich, wodurch das Schlafmittel überflüssig wurde. Fast drei Jahre lang schluckte ich Benzodiazepin, weil mein Leben in dieser Zeit ungewöhnlich aufreibend war (es war eine Phase, in der in das beschauliche Leben eines Universitätsprofessors und Arztes, das ich bis dahin führte, die turbulente und fordernde Realität einer öffentlichen Person einbrach) und weil ich glaubte, dass dieses Medikament, wie oft über die Benzodiazepine gesagt wird, ein relativ harmloses Mittel sei. Im März 2019 änderte sich dann einiges, als meine Frau ihren Kampf gegen die Krankheit aufnahm. Meine Ängste hatten sich spürbar verstärkt im Gefolge der erwähnten Krankenhauseinlieferung von Mikhaila, ihrer Operation und nachfolgenden Erholung. Daher bat ich meinen Hausarzt um eine höhere Dosierung des Benzodiazepins, damit ich nicht ständig mit meinen Ängsten beschäftigt war oder andere damit behelligte. Doch nach dieser Anpassung stellte sich eine deutliche Stimmungsverschlechterung ein. Ich verlangte abermals eine Erhöhung der Dosis. (Mittlerweile hatten wir es mit Tammys zweiter Operation und deren Komplikationen zu tun, und dieser Tatsache schrieb ich meine noch weiter gestiegenen Ängste zu. Ich kam nicht auf den Gedanken, dass sich eine paradoxe Reaktion auf das Medikament entwickelt haben könnte (welche später diagnostiziert wurde), sondern glaubte, dass eine Depressionsneigung, die mich früher längere Zeit geplagt hatte, wiedergekehrt sei.)[2] Im Mai dieses Jahres aber setzte ich Benzodiazepin schließlich vollständig ab und probierte im Verlauf von einer Woche zwei Dosen Ketamin, das mir ein Psychiater empfohlen hatte, den ich konsultierte. Ketamin, ein nichtstandardmäßiges schmerzstillendes Mittel und Psychedelikum, zeigt manchmal sehr starke, unmittelbar eintretende positive Wirkungen bei Depressionen. Bei mir allerdings bewirkte es nur zwei eineinhalbstündige Höllentrips. Mir war hundeelend und ich wurde von einem überwältigenden Schuldgefühl und von Gefühlen völliger Vergeblichkeit übermannt. Ein paar Tage nach der zweiten Ketamin-Einnahme machten sich die Auswirkungen des kalten Benzodiazepin-Entzugs bemerkbar, die einfach unerträglich waren – Angstzustände, wie ich sie noch nie gekannt hatte, eine unbeherrschbare Bewegungsunruhe (was als Akathisie bezeichnet wird), erdrückende Gedanken an Selbstvernichtung und das völlige Abhandenkommen jeglicher Glücksempfindungen. Ein Freund unserer Familie, ein Arzt, klärte mich über die Gefahren eines plötzlichen Benzodiazepin-Entzugs auf. Deshalb begann ich wieder eine Benzodiazepin-Pille einzunehmen – allerdings niedrigerer dosiert als vorher. Daraufhin verschwanden viele, wenn auch nicht alle meiner Symptome. Um auch noch die restlichen zu vertreiben, begann ich ein Antidepressivum zu schlucken, das mir in der Vergangenheit schon häufig geholfen hatte. Jetzt aber sorgte es nur dafür, dass ich mich so erschöpft und ausgelaugt fühlte, dass ich täglich zusätzlich vier Stunden oder mehr Schlaf benötigte – was in Anbetracht von Tammys ernsten Gesundheitsproblemen nicht hilfreich war – und dass sich zudem mein Appetit verdoppelte oder verdreifachte. Nach ungefähr drei Monaten mit fürchterlichen Angstzuständen, unkontrollierbarer Hypersomnie, schier unerträglicher Akathisie und exzessiv gesteigertem Appetit begab ich mich in eine amerikanische Klinik, die nach eigenen Angaben auf raschen Benzodiazepin-Entzug spezialisiert war. Obwohl sich die Psychiater in der Klinik redlich bemühten, gelang es ihnen nur in begrenztem Maß, meine Benzodiazepin-Dosis herunterzufahren, während sich bei mir bereits die negativen Folgen dieses teilweisen Entzugs zeigten, die durch die dort angebotene stationäre Behandlung nicht in den Griff zu bekommen waren. Dennoch blieb ich von Mitte August, kurz nachdem sich Tammy von den Komplikationen ihres Eingriffs erholt hatte, bis Ende November in dieser Klinik und kehrte schließlich in ziemlich angeschlagenem Zustand nach Toronto zurück. Mittlerweile hatte sich die Akathisie (der unkontrollierbare Bewegungsdrang) so sehr verschlimmert, dass ich in keiner Position mehr auch nur für kurze Zeit sitzen oder liegen konnte, ohne heftige Schmerzen zu empfinden. Im Dezember ließ ich mich in ein örtliches...


Jordan B. Peterson ist klinischer Psychologe, Kulturkritiker und Professor für Psychologie an der Universität von Toronto. Er unterrichtete Juristen, Ärzte und Geschäftsleute über Mythologie und war bisher als Berater für verschiedene Anwaltskanzleien und den UN-Generalsekretär tätig. Darüber hinaus hat er vielen Patienten bei der Behandlung ihrer Depressionen, Zwangsstörungen, Angstzustände und sogar bei ihrer Schizophrenie geholfen. Er lehrte bisher in Nordamerika und Europa. Mit seinen Studenten und Kollegen in Harvard und Toronto hat Jordan Peterson mehr als hundert wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, die das moderne Verständnis von Persönlichkeit verändern. Sein Werk Warum wir denken, was wir denken. Wie unsere Überzeugungen und Mythen entstehen revolutionierte die Religionspsychologie. Sein gefeierter internationaler Bestseller 12 Rules for Life. An Antidote to Chaos wird in über 40 Sprachen veröffentlicht. Dr. Peterson hat mehr als eine Million Anhänger und ein erfolgreiches Social-Media-Netzwerk aufgebaut, darunter auf Twitter, Facebook, Instagram und Youtube. Er lebt in Toronto. Besuchen Sie auch: jordanbpeterson.com, understandmyself.com, selfauthoring.com.


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