Reisen mit Insider-Tipps. Inklusive kostenloser Touren-App
E-Book, Deutsch, 152 Seiten, Gewicht: 10 g
Reihe: MARCO POLO Reiseführer E-Book
ISBN: 978-3-575-41656-8
Verlag: MAIRDUMONT
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein
Autoren/Hrsg.
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MARCO POLO Top Highlights Das Beste zuerst So tickt Südengland Essen, Shoppen, Sport Regionen im Überblick Cornwall Devon und Sumerset Dorset, Hampshire und Umgebung East Sussex, Kent und Umgebung Erlebnistouren Gut zu wissen: Die Basics für deinen Urlaub Spickzettel Englisch Urlaubsfeeling Travel Pursuit Register & Impressum Bloß nicht!
So tickt Südengland
© huber-images: J. Banks Hübsch und stilvoll-britischer Diskretion verhaftet: Strandhütten in Paignton Entdecke Südengland
© huber-images: P. Lindsay Nicht immer lieblich: Fegt der Sturm übers Meer, zeigt Südengland seine dramatische Seite Das Beste an Südengland ist die wunderbare Natur. Das Geld des gesamten Empire und die Kunst der Gärtner haben in Jahrhunderten die Landschaft auf das Perfekteste geformt. Heute findest du in Südengland eine der vollendetsten gewachsenen Landschaften Europas. Und das trifft ausnahmslos auf alle Grafschaften in diesem Teil der Insel zu. Ein einziger grosser Garten
In Kent gleich im Südosten kommen Besucher an, die mit der Fähre aus Frankreich übersetzen. Und sie treffen hier in und um Dover auf die berühmten weißen Steilküsten, prachtvolle Parkanlagen und ausufernde Obstbaumhaine. Auch Sussex und Surrey sind ein einziger großer Garten voller Bauernhöfe und Schafe, so schön, dass inzwischen viele Londoner ihren Wohnsitz in die Grafschaften südlich und westlich der Hauptstadt verlegt haben. Prominente zieht es schon seit Langem in dieses Idyll: Paul McCartney ebenso wie Eric Clapton und Madonna. Doch auch die sanft geschwungenen Hügel quer durch die südlichen Grafschaften, die sattgrünen Wiesen in Dorset, die dramatische Klippenlandschaft in Devon, die verschwiegenen Buchten und Strände Cornwalls sind so schön, dass man sie einfach immer wieder sehen möchte. Das Schönste: Vieles kommt in Südengland unerwartet, weshalb das Erstaunen meist umso größer ist. Wer weiß schon, dass dort Palmen wachsen, und im Dezember das Wetter auf den vor Cornwall gelegenen Scilly-Inseln so warm ist, dass dann die Narzissen für den Export auf den Kontinent geerntet werden? Und auch Weingüter gibt es im Südwesten längst. Ob du es glaubst oder nicht: Das Wetter ist eins der besten Argumente für eine Südengland-Reise. Im Winter sinken die Temperaturen ganz selten einmal unter den Nullpunkt. Bereits im März ist es für gewöhnlich so warm, dass Krokusse und Tulpenbäume in voller Blüte stehen. Es regnet zwar nicht gerade selten – aber meist sind es nur einzelne Schauer. Dennoch: Wer im Urlaub 14 Tage Sonne erwartet, dürfte enttäuscht werden. Man sollte sich immer bewusst machen: Ohne Regen wäre Südengland nur halb so grün. Zu Besuch beim Lord
Geschichte ist hier nicht weit entfernte Vergangenheit, sondern reicht direkt in die Gegenwart hinein. Die Besichtigung von Windsor Castle etwa vermittelt ein ganz besonderes Gefühl, das man woanders kaum erleben kann. Hat hier doch nicht etwa vor Jahrhunderten einmal eine Königin residiert. Nein, die Queen verbringt hier nach wie vor ihre Zeit. Ein ähnliches Gefühl, nur noch viel unmittelbarer, überkommt die Besucher der südenglischen Landhäuser, denn dort haben sie tatsächlich eine Chance, die Lords samt Nachfahren zu treffen: in Knole Palace, dem größten Privathaus Englands, in Petworth House auf den Ländereien des Herzogs von Norfolk oder in St. Michael’s Mount in Cornwall. Und in Dutzenden weiteren Anwesen. Wandern entlang der Küste
Aktiv sein ist kaum irgendwo so einfach wie in Südengland. Es gibt vortreffliche Wandermöglichkeiten entlang der Küste, unter anderem in Cornwall, Devon und Sussex. Im gesamten Süden ist ein großes Netz an Fahrradwegen entstanden. Fast überall gibt es eine hervorragende Auswahl von Golfplätzen. Auch für Pferdefans ist der Süden Englands ein ideales Gebiet. Wer seine Sportleidenschaft lieber im feuchten Element austobt, wird gleichfalls kaum eine bessere Region in Großbritannien finden. Entlang der Nordküste von Cornwall und Devon können Boogie Boarders und Surfer auf atlantischen Brechern reiten. Auch für Segler und Rennbootenthusiasten herrschen an der englischen Südküste ideale Bedingungen. Wer es hingegen etwas ruhiger mag, erholt sich beim Süßwasserangeln oder beim Forellenfischen, zum Beispiel in Bude oder Penryn. Das Essen kommt aus der Region
Vieles, das in Restaurants auf den Tisch kommt, stammt aus den Flüssen der Umgebung und den Gewässern vor der südenglischen Küste. Auf der Insel setzt man seit jeher auf lokale Produkte. Ein Paradies ist Südengland für alle, die sich gesund ernähren möchten: Biologische Lebensmittel gibt es nicht nur in den kleinen Bauernläden auf dem Land, sondern längst auch in allen großen Supermarktketten wie Sainsbury’s, Tesco oder Waitrose. Restaurants sind heutzutage selbst in den hintersten Ecken des Landes auf Allergiker, Veganer und Vegetarier eingestellt. Meist haben sie entsprechende Gerichte in den Karten markiert. Lokale für junges Publikum bieten häufig vegane Kost, teure Restaurants haben mitunter eine eigene Karte für Vegetarier. Und falls nicht: Einfach fragen – da Gäste mit besonderen Essgewohnheiten in England nichts Seltenes sind, wird sich der Koch gern etwas einfallen lassen. Die gemütlichsten Pubs der Insel
Die südenglischen Pubs mit ihrem Charme, mit deftigem Essen und großer Bierauswahl sind eindeutig die gemütlichsten im gesamten Inselreich und für sich genommen schon Grund genug, diesen Landstrich zu besuchen. Trotz des Siegeszugs des Dezimalsystems wird das Bier weiterhin in Pints (0,568 l) ausgeschenkt, da, so ein Stammgast, ein Pint genau jene Menge Bier sei, bei deren Genuss man sich in Ruhe überlegen könne, ob es noch ein weiteres Pint sein dürfe. 43–61 n. Chr. Römer erobern Britannien Um 500 Die Sagen um König Artus gehen auf die Kämpfe der romanokeltischen Bevölkerung gegen Angeln und Sachsen zurück 1066 Wilhelm der Eroberer siegt in der Schlacht von Hastings und wird erster normannischer Herrscher Englands 1534 Heinrich VIII. gründet die anglikanische Staatskirche 1707 Mit dem Act of Union werden England und Schottland zum Königreich Großbritannien vereint 1714 Der Kurfürst von Hannover wird als Georg I. König. Eng-land wird Kolonialmacht Nr. 1 1952 Elizabeth II. wird nach dem Tod ihres Vaters Georg VI. britische Königin 1973 Großbritannien tritt der Europäischen Wirtschafts-gemeinschaft (später EU) bei 1994 Nach mehr als sechs Jahren Bauzeit wird der Kanaltunnel in Betrieb genommen 2020 Brexit: Das Unterhaus stimmt für den Austritt aus der EU, die Verhandlungen mit Brüssel beginnen Auf einen Blick
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Legendär
Gab es König Artus wirklich? Zweifel scheinen berechtigt, schließlich hat bislang nie jemand einen glaubwürdigen Beweis für die Existenz des mystischen Königs liefern können. Und doch wird er mit verschiedenen südenglischen Orten in Verbindung gebracht, z. B. Tintagel in Cornwall (>>>>), wo Archäologen Reste eines fürstlichen Hofs aus dem 5.–6. Jh. fanden. In dieser Epoche soll Artus als Anführer der Kelten gegen die angelsächsischen Eindringlinge gekämpft haben. Auch Glastonbury (>>>>) galt lange als Sitz des Artus. Und in der Großen Aula von Winchester (>>>>) hängt ein der Ritterrunde zugeschriebener round table – doch dieser stammt vermutlich aus dem 14. Jh., als der Artuskult am englischen Hof gepflegt wurde. Baukunst
Südengland ist ein Sammelsurium unterschiedlicher Baustile – jeder steht für eine bestimmte Bauepoche, die sich hier meist mehr entwickelt hat als andernorts. Die Stile selbst werden in Großbritannien nach der Regentschaft der jeweiligen Monarchen bezeichnet. Am auffälligsten sind viktorianische Gebäude, erkennbar an Türmchen, Erkern und aufwendig geschnittenen Fenstern. Die meisten Bahnhöfe sind viktorianisch, häufig mit gewaltigen Stahlkonstruktionen im Kern. Der georgianische Baustil ist vor allem in Südengland weit verbreitet, seine Fassaden sind weniger auffällig, allerdings immer geprägt von großen Butzenfenstern und manchmal auch Eingangssäulen. Tudor nennt sich der dritte bedeutende Stil – dessen Gebäude erkennst du sehr einfach am Fachwerk, das fast immer das Gerüst bildet. Alles Käse!
Vergiss Gouda, Edamer und Camembert – in Südengland zählt nur ein Käse: der Cheddar. Es gibt ihn inzwischen sogar aus der Tube. Ursprünglich stammt der Cheddar aus der gleichnamigen Schlucht südlich von Bristol – doch die Bezeichnung ist nicht geschützt, sodass diese Käsesorte längst im ganzen Land hergestellt wird. Es gibt Abwandlungen des Hartkäses, etwa den Gloucester oder Leicester. Beliebtester Gorgonzola-Konkurrent der Insel ist der Stilton, ein Blauschimmelkäse aus Kuhmilch. © huber-images: J.Foulkes Cheddar Gorge: Besucher kommen der Landschaft wegen, den Käse gibt‘s auch anderswo Cornish
Nach dem Abzug der römischen Legionen 407 drängten die Neuankömmlinge (die Angeln) die keltische Bevölkerung westlich nach Wales und Cornwall ab. „ Cornish“ wird der Dialekt der nach Cornwall geflüchteten Kelten genannt. Das älteste Manuskript in Cornish stammt aus dem 10. Jh., und der schönste erhaltene Text ist ein Mysterienspiel aus dem 16. Jh.: „Bewnans Meryasek“ (Das Leben des...