Polte | Die wunderbaren Rätsel des Maya-Kalenders | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 292 Seiten

Polte Die wunderbaren Rätsel des Maya-Kalenders

Mathematik und Astronomie, Geschichte und Mystik, der Klimawandel und erstaunliche Zusammenhänge- erwartet uns ein neues Zeitalter?

E-Book, Deutsch, 292 Seiten

ISBN: 978-3-8448-3753-7
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



"Durchaus, dies ist ein logisch strukturiertes Kompendium von vielerlei Wissen. Es entpuppt sich als anregendes Potpourri über die Zeit und die Mathematik, die Götter und Menschen, die Geschichte der Welt und verblüffende Übereinstimmungen, besser gesagt Parallelen, zwischen mystisch-historischen und naturwissenschaftlichen Fundstücken in den diversen Disziplinen.' Im Dezember 2012 endet ein bedeutender Zyklus im Kalender der Maya. Sofern das komplexe Kalendersystem auch als Botschaft für spätere Generationen gedacht war, hat es eine Voraussetzung hierfür bereits erfüllt: Die Aufmerksamkeit der heute lebenden Menschen ist dem geheimnisvollen Kalender gewiss. Es gibt wohl kein populärwissenschaftliches Thema, das in den vergangenen Jahren weltweit auf so großes Interesse gestoßen ist wie der angebliche Weltuntergang im Jahr 2012. Internet, Fernsehen, Bücher und sonstige Medien stürzten sich auf die Geschichte vom Ende des Mayakalenders. Dabei wurden vor allem esoterische Theorien und Weltuntergangsszenarien präsentiert. Doch das, worum es wirklich geht, ist viel essentieller als die massenmediale Fixierung auf ein Weltuntergangsereignis. Denn die entscheidende Frage lautet: Weshalb haben die Maya ein solch raffiniertes Kalendersystem geschaffen, und besitzt es - unabhängig von dem Datum im Dezember 2012 - Bedeutung für unsere heutige Welt? Es muss somit die Botschaft entschlüsselt werden, die in dem nach mathematischen Prinzipien aufgebauten Kalender enthalten ist. Zu diesem Zweck nimmt der Autor den Leser mit auf eine bislang einmalige Spurensuche. Mithilfe moderner Wissenschaft soll das Rätsel des Mayakalenders gelöst werden. Dabei zeigen sich unerwartete Parallelen zwischen aktuellen Ergebnissen der Klima- sowie Sonnenforschung und dem jahrtausendealten Kalendersystem der Maya...

Der Autor ist promovierter Jurist und lebt nahe Frankfurt a. M. Neben seiner Tätigkeit in einer internationalen Wirtschaftskanzlei beschäftigt es sich seit vielen Jahren mit physikalischen Themen.
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1. Kultureller Hintergrund
Bevor wir uns dem berühmten Kalender der Maya zuwenden, sollten wir uns zunächst einen Überblick über dieses Volk verschaffen: in zeitlicher, geografischer und kultureller Hinsicht. Denn zunächst einmal müssen wir die Bedeutung dieses Kalenders für die Welt von damals verstehen. Dieses Verständnis der historischen Zusammenhänge wird uns helfen, den Wert und die Aussagekraft des Maya-Kalenders für unsere heutige Zeit zu beurteilen. Beginnen wir also mit einem Blick auf die Ursprünge menschlicher Zivilisation im Lebensraum der Maya. Die Olmeken, Mutterkultur Mesoamerikas Nach Zentralmexiko sollen die ersten Menschen bereits vor über 20.000 Jahren gekommen sein.1 Betrachten wir die weiter südlich gelegenen Gebiete, die als Mesoamerika bezeichnet werden – hierzu zählen vor allem das südliche Mexiko und der Norden Guatemalas –, finden wir nachweisbare Spuren menschlichen Lebens erst ab dem 10. Jahrtausend v. Chr.2 Die überwucherten Hinweise auf eine eigenständige Zivilisation, welche nach und nach dem Urwald entrissen wurden, stammen jedoch aus sehr viel späteren Zeiten. Es sind die Hinterlassenschaften eines geheimnisvollen Volkes, dem die Azteken Anfang des 16. Jahrhunderts den Namen Olmeken gaben: „Leute aus dem Land des Kautschuks“.3 Die Ursprünge der bislang noch recht wenig erforschten Olmeken sollen mindestens in die Zeit um 3000 v. Chr. zurückreichen.4 Nach anderen Quellen soll sich die Olmeken-Kultur nachweisbar circa ab dem 15. Jahrhundert v. Chr. entwickelt haben.5 Gemeinsames Merkmal dieses Volkes war nach heutiger Kenntnis die Verwendung von Mixe-Zoque-Sprachen.6 Fest steht außerdem, dass die Olmeken um das Jahr 1200 v. Chr. die dominierende Kultur auf mesoamerikanischem Gebiet waren.7 Die Olmeken werden daher als Vorläufer und als kulturelles sowie religiöses Vorbild späterer Zivilisationen wie der Maya, Azteken und Tolteken angesehen.8 Aus heutiger Sicht handelt es sich bei den Olmeken somit um die erste Hochkultur Mesoamerikas. Hierzu schreibt Jacques Soustelle: „Die Monumentalarchitektur der Zeremonienzentren, die Bildhauerei, die stark religiöse Motivation, die Zeitrechnung und die Hieroglyphenschrift sind gemeinsame Merkmale der zivilisierten Gesellschaften der mesoamerikanischen Zone. Man findet sie weder im Norden noch im Süden der Grenzen der von olmekischen Spuren durchsetzten Räume. Allgemein kann man sagen, dass dort, wo die Olmeken gewesen sind, sich die mesoamerikanische Zivilisation entfaltet hat, und dort, wo sie nicht gewesen sind, blieb sie aus.“9 Trotz dieser Stellung als eine Art „Mutterzivilisation“ wurden gerade in den Maya-Gebieten bislang nur wenige Spuren eines direkten olmekischen Einflusses gefunden.10 Daher ist das genaue Ausmaß der Kontakte zwischen Olmeken und Maya, die sich unter anderem aus olmekischen Stilelementen in Maya-Inschriften ergeben, noch immer in vieler Hinsicht unverstanden.11 Fest steht jedoch, dass die Maya von den kulturellen Errungenschaften dieses Volkes profitierten. Auch haben sie die Olmeken verehrt und nachgeahmt.12 So sind etwa die Ursprünge des Kalendersystems der Maya – wie wir noch sehen werden – bei den Olmeken zu suchen. Die meisten der bislang aufgefundenen olmekischen Stätten befinden sich im mexikanischen Bundesstaat Veracruz, der oberhalb der Halbinsel Yucatán entlang der Ostküste am Golf von Mexiko liegt.13 Das erste Zentrum der Olmeken – die Stadt San Lorenzo – bildete sich in der Zeit ab 1200 v. Chr.14 Wie Untersuchungen ergaben, handelt es sich hierbei um eine künstlich angelegte Hochebene, die zudem noch von einem unterirdischen Kanalnetz durchzogen wird.15 Allein der freigelegte Tunnelabschnitt erstreckt sich über 200 Meter und wurde mithilfe von mindestens 30 Tonnen U-förmig aneinandergefügter Basaltsteine hergestellt.16 Doch diese außergewöhnliche Anlage wurde nicht lange bewohnt. Die Aufgabe von San Lorenzo erfolgte bereits um 900 v. Chr.17 Den tatsächlichen Grund hierfür kennen wir nicht. Auffällig ist jedoch, dass viele der örtlichen Monumente mit Gewalt zerstört sowie Statuen enthauptet und vergraben wurden.18 Es könnte sich um die Spuren des Aufstandes eines von den Olmeken unterdrückten Stammes handeln. Vielleicht stürzte auch das eigene Volk seine strengen Herrscher. Schließlich erforderten die mächtige Anlage und die gewaltigen Steinmonumente mit den zur Verfügung stehenden primitiven Mitteln kaum vorstellbare menschliche Anstrengungen. Auch mussten die Dorfbewohner den Herrschern regelmäßig Tribut entrichten.19 Die sich an den Niedergang von San Lorenzo anschließende Zeit wird von den Forschern als „La-Venta-Phase“ bezeichnet. Denn das neue Zentrum der Olmeken stellte ab circa 900 v. Chr. die Stadt La Venta im mexikanischen Bundesstaat Tabasco dar. Auch diese Stadt wurde schließlich um etwa 400 v. Chr. verlassen.20 (© iStockphoto.com/Chad Zuber; Nahaufnahme eines olmekischen Kolossalkopfes) Bekannteste Hinterlassenschaft der Olmeken sind die zum Teil über 20 Tonnen schweren Kolossalköpfe aus Basaltstein, die in La Venta, aber auch an anderen Orten gefunden wurden (siehe Abbildung). Das Erstaunliche an den behelmten Köpfen sind – neben ihrer beeindruckenden Größe – die afrikanisch anmutenden Gesichtszüge, die sich vor allem hinsichtlich der Mund- und Nasenpartie deutlich von den typischen Merkmalen der indogenen Ureinwohner Mittel- und Südamerikas unterscheiden. Eine anerkannte Erklärung gibt es hierfür bislang nicht.21 Jeder dieser Kolossalköpfe ist zudem – trotz der gemeinsamen Merkmale – individuell gestaltet. Es handelt sich daher wohl nicht um abstrakte Darstellungen einer Gottheit, sondern um Porträts von mächtigen, real existierenden Persönlichkeiten.22 Doch der wahre Hintergrund dieser Monumente ist bis heute genauso wenig geklärt wie die Frage nach der Identität der Olmeken.23 Die Maya Die Vergangenheit der Maya wird etwa seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wissenschaftlich erforscht.24 Den ersten wesentlichen Beitrag zu den archäologischen Entdeckungen dieser Kultur lieferte der Abenteurer und Forscher John Lloyd Stephens im Jahre 1841. Er legte der Weltöffentlichkeit einen bebilderten Bericht über die damals noch vollständig im Urwald verborgenen alten Mayastätten vor, der große Beachtung fand.25 Von diesem Zeitpunkt an begann sich eine systematische Erforschung des Volkes der Maya zu entwickeln. Unter dem Begriff Maya wird heute eine Sprachfamilie zusammengefasst, die ursprünglich aus etwa 30 Maya-Sprachen bestand.26 Der Lebensraum der Maya erstreckte sich vom südlichen Mexiko und der Halbinsel Yucatán über Belize und Guatemala bis zu den daran angrenzenden Gebieten im Westen und Norden von Honduras und El Salvador.27 Es wird vermutet, dass die ersten Ur-Maya bis etwa 1500 v. Chr. eine kleine homogene Gruppe im guatemaltekischen Hochland bildeten und ein Teil dieser Gruppe um das Jahr 500 v. Chr. nach Norden in die Halbinsel Yucatán einwanderte.28 Als Blütezeit der Mayakultur wurde bislang die Zeit von 300 bis ca. 900 n. Chr. (sogenannte Klassik) angesehen.29 Eine Neubeurteilung könnte sich jedoch aufgrund eines vor wenigen Jahren entdeckten Wandgemäldes in der Ruinenstadt San Bartolo ergeben. Diese 2.200 Jahre alte Maya-Wandmalerei soll dafür sprechen, dass die großen kulturellen Errungenschaften dieses Volkes bereits aus der vorangegangenen Präklassik stammen.30 Einen weiteren Beleg für die Bedeutung dieser frühen Periode bieten die archäologischen Erkenntnisse über Größe und Komplexität der dominierenden Zentren dieser Zeit. So entstanden in der ersten Maya-Großstadt Nabké im Norden Guatemalas schon im 8. bis 5. Jahrhundert v. Chr. Pyramidenbauten mit bis zu 45 Metern Höhe.31 Als größte Maya-Stadt der Präklassik gilt jedoch die unweit von Nabké gelegene Anlage von El Mirador (300 v. Chr. bis 150 n. Chr.). Diese umfasste circa 4.000 Bauten und wurde von der 72 Meter hohen El-Tigre-Plattform beherrscht, dem größten aller Maya-Bauwerke.32 Solch komplexe Anlagen mit derart massiven Pyramiden und Plattformen wurden in späteren Zeiten nicht mehr erbaut.33 Dennoch entstanden auch in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder bedeutende Mayastädte wie beispielsweise Chichén Itzá, Tikal, Copán, Mayapán und Palenque. Dabei handelte es sich meist um dicht besiedelte Zentren von Stadtstaaten, die von einem weitläufigen Herrschaftsgebiet umgeben waren. So wird die Einwohnerzahl der wohl größten Maya-Metropole Tikal auf 40.000 Stadtbewohner und weitere 500.000 Menschen im ländlichen Einzugsgebiet geschätzt.34 Nachdem die Maya-Forschung zunächst nur langsam vorangekommen war, hat sich unser Wissen über dieses Volk vor allem in den vergangenen 30 Jahren erheblich erweitert. Dies ist den entscheidenden Fortschritten zu verdanken, die bei der Entzifferung der Schrift- und Bildzeichen (Glyphen) der Maya – einer Silbenschrift mit Bildelementen – erzielt wurden.35 Bedeutendste Erkenntnisquelle sind neben vereinzelt erhalten gebliebenen Schriftstücken die Inschriften in den Bauwerken der Maya und den säulenartigen Stelen aus Stein. Die bislang entdeckten Glyphen konnten zwar entscheidende Hinweise zur Entschlüsselung der alten Mayasprachen sowie zum Verständnis ihrer Kultur liefern. Leider handelt es sich hierbei aber nur um einen Bruchteil des von den Maya schriftlich...


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