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E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Alles, was Sie wissen müssen

Probst Kennzahlen

Richtig anwenden und interpretieren

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Alles, was Sie wissen müssen

ISBN: 978-3-96267-174-7
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Kennzahlen ist ein verständlicher Führer durch den Zahlendschungel eines Unternehmens. Ob Umsatzrendite, Cashflow, Marktanteil: Mithilfe von Kennzahlen wird die Unternehmensentwicklung transparent. Stärken und Schwächen lassen sich sofort analysieren und Strategien verändern. Kennzahlen gehören daher zu den wichtigsten Steuerungsinstrumenten. Wie aber berechnet man Deckungsbeiträge, Lagerreichweiten, Produkterfolge oder Kundentreue? Wie erhalten Firmen jeder Größenordnung verlässliche Zahlen? Controllingprofi Hans-Jürgen Probst erläutert die wichtigsten und gebräuchlichsten Kennzahlen. Schritt für Schritt erklärt er, was man über goldene Bilanzregeln, harte und weiche Zahlen oder Shareholder Value wissen muss.
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2. Kennzahlen für die Unternehmensbereiche
Mit welchen Zahlen man das Unternehmen effektiv steuert Bei Kennzahlen denkt jeder sofort an die Bilanzanalyse oder betriebswirtschaftliche Auswertungen, also an die Bereiche, die eng mit dem Rechnungswesen verknüpft sind. Dabei kann jeder Bereich im Unternehmen mit Kennzahlen analysiert und gesteuert werden, auch der Beschaffungsbereich, der Personalbereich oder vor allem auch Marketing und Vertrieb. Keiner muss leer ausgehen, wenn es darum geht, mit Kennzahlen versorgt zu werden. Bei der Vorstellung der nun folgenden Kennzahlen wird nach folgendem Schema vorgegangen: Kennzahl: Hier wird als erstes genannt, um welche Kennzahl es sich handelt. Berechnung: Hier wird die Kennzahlenformel gezeigt, und bei komplizierteren Kennzahlen (z.B. Shareholder Value) erfolgen weitere Erläuterungen zur Berechnung. Gelegentlich gibt es Probleme, die bei der Berechnung zu beachten sind; auch diese werden angesprochen. Problemstellung und Aussagekraft: Jetzt werden die betriebswirtschaftlichen Hintergründe beleuchtet. Es wird beschrieben, welche Problem- bzw. Fragestellung hinter den Kennzahlen steht, und erhellt, wozu die Kennzahlen letztlich da sind. Und die Kennzahlen werden interpretiert: Was will uns die Kennzahl sagen, auf was ist zu achten, wann und wie sollte man die Analyse weiter vertiefen? Wenn möglich werden Eckdaten bzw. Größenordnungen genannt, in welchem Rahmen sich Kennzahlen bewegen sollten: Wann ist eine Kennzahl o.k., wann wird es kritisch? Die Größenordnungen für diese gelegentlich genannten Kennzahlenwerte basieren auf den Angaben von Kralicek und Siegwart (siehe Literaturverzeichnis). Es sei ausdrücklich angemerkt, dass solche Werte lediglich grobe Richtwerte sein können, insbesondere die Bewertung von gut oder schlecht. Auch gelten diese Richtwerte nur für Deutschland und Österreich. Die Bewertung ist von der Branche, von der Unternehmensgröße, Rechtsform usw. abhängig. Aber auch innerhalb einer Branche kann es erhebliche Schwankungen geben. Aber immerhin sollten Ihnen Orientierungsgrößen nicht vorenthalten werden. Differenziertere Werte bekommen Sie bei Ihrem Branchenverband oder bei Ihrer Bank. Banken haben für diese Zwecke umfangreiche Datenpools. Datenherkunft: Dies ist der eher technische Teil. Es wird erklärt, wo die Basisdaten für die Ermittlung der Kennzahl herkommen (denn nicht immer ist es das Rechnungswesen). Anmerkung: Man kann sich manchmal streiten, zu welchem Bereich eine einzelne Kennzahl gehört. Sind die Kennzahlen zum Deckungsbeitrag nun Vertriebskennzahlen oder gehören sie zum Bereich Kostenrechnung/Controlling? Beides wäre richtig. Derartige „Streitfälle“ finden Sie dort, wo sie ein „wenig plausibler“ angesiedelt sind. Ganz wichtige Kennzahlen, z.B. die Break-even-Kennzahl, finden Sie vereinzelt in beiden Bereichen, wenn sie zur Analyse überall unverzichtbar sind. 2.1 Finanzen
Mit dem Finanzteil beleuchten wir zu Beginn des Kapitels den historischen Teil der Kennzahlen. Hierauf lag das ursprüngliche Hauptaugenmerk der Betriebswirtschaftler. Man begann mit der Bilanzanalyse bzw. der Analyse des klassischen Jahresabschlusses und wandte sich dann mehr und mehr den übrigen betriebswirtschaftlichen Problemen zu. Dreh- und Angelpunkt der Finanzanalyse ist das Rechnungswesen. Es bildet alle Vorgänge im Unternehmen ab, ist sozusagen der Spiegel des Unternehmens. Es beginnt mit der Registrierung, wie viel Eigenkapital die Inhaber ins Unternehmen gegeben haben oder wie viele Kredite aufgenommen wurden, wie hoch die Anlagen und Vorräte sind usw. Kommt jetzt Ware in das Lager, wird dies durch die Bezahlung der Rechnung und den buchhalterischen Lagerzugang abgebildet. Der Verkauf von Produkten wird in der Buchhaltung registriert, und parallel erfolgt die Registrierung des Lagerabgangs. Was physisch passiert, wird zahlenmäßig gezeigt. So registriert die Materialbuchhaltung den Verbrauch von Waren, wenn diese in die Produktion gehen. Der Kauf von Maschinen zeigt sich in der Buchhaltung, und verlieren diese Maschinen im Laufe der Zeit an Wert, zeigt die Anlagenbuchhaltung den Wertverlust, die Abschreibungen. Gleiches bei Kreditaufnahme, Zinszahlungen usw. Am Jahresende werden dann alle Vorgänge im Jahresabschluss zusammengefasst. Jetzt zeigt sich das Ergebnis. Mit Kennzahlen kann man nun alle oben geschilderten Vorgänge analysieren. Abb. 23: Übersicht Rechnungswesen Aber auch Vorgänge, die nicht unmittelbar die Buchführung berühren, zeichnet das Rechnungswesen auf. So wird der interne Produktionsprozess verfolgt, z.B. die Wertsteigerung im Rahmen des Produktionsdurchlaufes, oder es wird registriert, wenn eine Abteilung für eine andere interne Dienste leistet, z.B. Instandhaltungen. So wird der interne Leistungsprozess beobachtet. Und auch hier wird mit Kennzahlen operiert. Klassischerweise unterteilt man das Rechnungswesen in ein externes und ein internes Rechnungswesen. Externes Rechnungswesen:
Berichterstattung an externe Interessenten Basis oder Quelle des externen Rechnungswesens ist die Buchführung, besser: die Finanzbuchhaltung, in den Unternehmen umgangssprachlich kurz Fibu genannt. Die Fibu sammelt alles, was es an relevanten Geschäftsvorfällen gibt und erfüllt damit die gesetzgeberische Auflage der Dokumentation. Aus der Fibu wird der Jahreserfolg ermittelt, die Gewinn- und Verlustrechnung. Ferner die Aufstellung über Vermögen und Schulden, die Bilanz. Beide Rechenwerke führen zum gleichen Ergebnis (Abb. 24). „Extern“ heißt das externe Rechnungswesen deswegen, weil es in erster Linie nach außen (extern) gerichtet ist, nämlich an die Gruppen, die Interesse an dem Unternehmen haben: Eigentümer/Gesellschafter: Welcher Gewinn ist zu erwarten? Wie ist die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft? Wie wird mein eingesetztes Kapital verzinst? Diese Gruppe wird sich in erster Linie für Rentabilitätskennzahlen interessieren. Abb. 24: Übersicht externes Rechnungswesen Aktionäre: Gibt es eine Dividende? Wie wird sich der zukünftige Aktienkurs entwickeln? Sind zukünftig positive Entwicklungen zu erwarten? Hier kündigt sich bereits die aktuelle Shareholder-Value-Diskussion an: Der Wert des Unternehmens soll im Sinne zukünftiger positiver Aktienkurse gesteigert werden. Diese Gruppe interessiert sich für Gewinne und Renditen. Sonstige Kapitalgeber: Wie wird das Kapital verzinst? Hat sich das finanzielle Engagement in diesem Unternehmen gelohnt? Soll ich meine Gelder wieder abziehen oder das Engagement verstärken? Also auch hier stellt sich wieder die Frage nach Renditen. Banken: Wie sicher sind die Kredite? Ist es zu verantworten, dem Unternehmen weitere Kredite zu geben? Welche Reserven (Sicherheiten) hat das Unternehmen? Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Liquiditätskennzahlen und Kennzahlen, die die Stabilität und Solidität des Unternehmens messen. Fiskus: Wie viele Steuern muss das Unternehmen zahlen? Mitarbeiter: Wie sicher sind die Arbeitsplätze? Wie ist die wirtschaftliche Situation z.B. im Rahmen von Lohn- und Gehaltsfragen? Im Gegensatz zum internen Rechnungswesen ist das externe gesetzlich ausführlich geregelt. Internes Rechnungswesen: Transparenz und Kalkulation Das interne Rechnungswesen ist gesetzlich nicht geregelt. Hier ist das Unternehmen in der Gestaltung frei, ja es muss nicht einmal ein internes Rechnungswesen haben. Viele Unternehmen haben auch keines bzw. ein wenig ausgebautes. Und da fangen die Probleme schon an. Man verzichtet auf ein wichtiges Instrument der Unternehmenssteuerung und vergibt sich damit letztlich auch die Möglichkeit, mit Kennzahlen einen wichtigen Teil des Unternehmens zu beleuchten (Abb. 25). Abb. 25: Übersicht internes Rechnungswesen Kernpunkt des internen Rechnungswesens ist die Kostenrechnung: Welche Kosten sind entstanden (Kostenartenrechnung)? Hier geht es z.B. um die Analyse, welche Kosten unmittelbar mit der Produktion zusammenhängen, um die variablen Kosten, z.B. Materialkosten. Oder um die Frage, welche Kosten anfallen, die „sowieso“ anfallen, egal wie viel z.B. produziert wird, die sogenannten fixen Kosten. Weitere Frage: Welche Kosten kann man direkt auf das Produkt verrechnen? Das sind Einzelkosten, z.B. wieder die Materialkosten. Andere Kosten kann man nur „irgendwie“ schlüsseln, sie sind nicht direkt auf das Produkt zurechenbar: Gemeinkosten, z.B. die Kosten der Verwaltung. Aus diesen Überlegungen ergeben sich wichtige Fragen, z.B. wie ein Produkt kalkuliert wird bzw. wie genau die Kalkulation ist. Aber es ergeben sich auch wichtige Kennzahlen über die Kostenstruktur. Wo sind die Kosten entstanden (Kostenstellenrechnung)? Hier interessiert man sich für die sogenannten Kostenstellen, die Orte der Kostenverursachung. Die Kostenstellenverantwortlichen bekommen eine Kostenstellenauswertung und sehen, wie viele Kosten sie produziert haben. Wenn...


Hans-Jürgen Probst, Diplom-Kaufmann und –Handelslehrer, arbeitete als Geschäftsführer und Leiter eines internationalen Konzerncontrollings. Seit 1995 ist er freiberuflich als Unternehmensberater und Seminarleiter tätig. Zudem ist der Autor Dozent für Controlling an der Fachhochschule München.


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