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E-Book, Deutsch, 214 Seiten

Quernheim Warten und Durchhalten

E-Book, Deutsch, 214 Seiten

ISBN: 978-3-456-95307-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie erleben Patienten Wartezeiten vor einer Operation? Wie reagieren sie auf OP-Verschiebungen und mit welchen Strategien bewältigen sie diese Situation? In seiner qualitativen Forschungs- und Promotionsarbeit stellt German Quernheim auf anschauliche Art und Weise dar, wie Patienten präoperative Wartezeiten erleben und unter welchen Bedingungen Strategien des 'Durchhaltens' und des Wartens entstehen.Dem Autor gelingt es, die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen sehr speziellen, von Fachleuten häufig übersehenen Bereich des Krankenhausalltages zu richten, indem er das Erleben der Patienten in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Dieses Buch bietet Pflegenden, Ärzten, Patienten und allen am präoperativen Prozess beteiligten Personen die Möglichkeit, anhand der Forschungsergebnisse Strukturen und Handlungsrahmen zu schaffen, die helfen, das Warten und 'Durchhalten' im Krankenhaus für alle angenehm zu gestalten. German Quernheim ist Gesundheits- und Krankenpfleger und Pflegepädagoge (FH). Er ist als erfolgreicher Trainer, Coach und Berater tätig. Aus dem Inhalt: Das Vergehen von Zeit Das Erleben des Wartens Literaturstudie und Methodologie Ergebnisse Durchhalten und Strategien des Durchhaltens Dramaturgie des Wartens am OP-Tag Ursächliche Bedingungen des Durchhaltens Kontextuelle und intervenierende Bedingungen praktische Möglichkeiten der Pflege, der Ärzte und der Klinik
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Zielgruppe


Pflegepraktiker, Pflegewissenschaftler


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Geleitwort;6
2;Themenfindung und Interesse;18
3;1 Voru¨berlegungen zum Erleben von Zeit und Warten;22
3.1;1.1 Zeit;22
3.2;1.2 Das Vergehen von Zeit: Warten;25
3.2.1;1.2.1 Ortsgebundenes und zielgerichtetes (Er)warten;25
3.2.2;1.2.2 Erzwungene Passivität und Gelassenheit;26
3.2.3;1.2.3 Warten im Sinne von Pflegen;26
3.3;1.3 Das Erleben des Wartens;27
3.3.1;1.3.1 Zentralität der Zeit;27
3.3.2;1.3.2 Ungewissheit und Zeitnot;28
3.3.3;1.3.3 Stress und Schmerz;29
3.3.4;1.3.4 Fremdbestimmtheit und räumliche Beschränkung;29
3.3.5;1.3.5 Macht und Status;30
3.3.6;1.3.6 Zeitverzögerungen und ihre Bedeutung;31
3.3.7;1.3.7 Ablenkung;32
3.4;1.4 Zusammenfassung der Voru¨berlegungen;32
4;2 Literaturstudie;34
4.1;2.1 Quantitative Auswirkungen der präoperativen OP-Verzögerung;35
4.2;2.2 Ursachen der OP-Verzögerungen;39
4.3;2.3 Qualitative Dimensionen zur Patientenzufriedenheit;41
4.4;2.4 Folgen der OP-Verzögerung;42
4.5;2.5 Dimension des Erlebens von Wartezeiten;48
4.6;2.6 Typischer präoperativer Ablauf;51
4.7;2.7 Zusammenfassung der Literaturstudie;55
4.8;2.8 Problemstellung – Zielsetzung – Fragestellung;56
5;3 Methodologie;58
5.1;3.1 Überlegungen zur Auswahl;58
5.1.1;3.1.1 Grounded Theory;59
5.1.2;3.1.2 Theoretische Sensibilität;60
5.1.3;3.1.3 Theoretisches Sampling;61
5.2;3.2 Zur Verwendung von Hypothesen in der qualitativen Forschung;63
5.2.1;3.2.1 Hypothesen und Vorannahmen;63
5.2.2;3.2.2 Die Rolle des Forschers;64
5.3;3.3 Stichprobe;65
5.3.1;3.3.1 Kriterien;65
5.3.2;3.3.2 Einschluss-/-Ausschlusskriterien;66
5.3.3;3.3.3 Sampling;67
5.4;3.4 Feldzugang;67
5.4.1;3.4.1 Feldphase 1;67
5.4.2;3.4.2 Feldphase 2;70
5.4.3;3.4.3 Feldphase 3;70
5.5;3.5 Erhebungsmethoden;71
5.5.1;3.5.1 Interviewverfahren;72
5.5.2;3.5.2 Leitfadenentwicklung des Interviews;76
5.6;3.6 Auswertungsverfahren;79
5.6.1;3.6.1 Datenanalyse;79
5.6.2;3.6.2 Memos und Diagramme;79
5.6.3;3.6.3 Phasen des Kodierens;82
5.7;3.7 Gu¨tekriterien;89
5.7.1;3.7.1 Peergroup;89
5.7.2;3.7.2 Doktorandenkolleg;90
5.7.3;3.7.3 Validierung der Interviews;90
5.8;3.8 Forschungsethik;90
6;4 Ergebnisse;92
6.1;4.1 Durchhalten;92
6.1.1;4.1.1 Dramaturgie des Wartens am OP-Tag;96
6.1.2;4.1.2 Ablaufchronologie;98
6.2;4.2 Ursächliche Bedingungen des Durchhaltens;104
6.2.1;4.2.1 Ursachen der OP-Verzögerung;105
6.2.2;4.2.2 Unkenntnis/Vagheit;106
6.3;4.3 Kontextuelle und intervenierende Bedingungen;107
6.3.1;4.3.1 Dauer;107
6.3.2;4.3.2 Patientenbezogene Bedingungen;109
6.3.3;4.3.3 Bedingungen durch das Krankheitsbild;118
6.3.4;4.3.4 Bedingungen durch die Klinik;123
6.4;4.4 Strategien des Durchhaltens;133
6.4.1;4.4.1 Ruhig und gefasst sein;135
6.4.2;4.4.2 Wartebeginn hinauszögern;136
6.4.3;4.4.3 Zweifeln und Gru¨beln;137
6.4.4;4.4.4 Ablenken;138
6.4.5;4.4.5 Sich beschweren;142
6.5;4.5 Konsequenzen;143
6.5.1;4.5.1 Konsequenzen des Durchhaltens;143
6.5.2;4.5.2 Somatische Konsequenzen der OP-Verzögerung;149
6.5.3;4.5.3 Verhaltensmerkmale;150
6.5.4;4.5.4 Erwartungen der Patienten;155
6.5.5;4.5.5 Empfehlungsverhalten;156
6.6;4.6 Fazit;158
7;5 Diskussion;160
7.1;5.1 Theoretische Relevanz;160
7.1.1;5.1.1 Theoretische Erkenntnis;160
7.1.1.1;5.1.1.1 Patientenbezogene Einflussfaktoren;161
7.1.1.2;5.1.1.2 Krankheitsbezogene Einflussfaktoren;167
7.1.1.3;5.1.1.3 Klinikbezogene Einflussfaktoren;169
7.2;5.2 Praktische Implikationen;173
7.2.1;5.2.1 Möglichkeiten der Pflege;173
7.2.2;5.2.2 Möglichkeiten der Ärzte;175
7.2.3;5.2.3 Möglichkeiten der Klinik;178
7.3;5.3 Methodendiskussion – Limits – Implikationen fu¨r die Forschung;179
7.3.1;5.3.1 Methodendiskussion;179
7.3.2;5.3.2 Limits;180
7.3.3;5.3.3 Implikationen fu¨r die Forschung;180
8;6 Zusammenfassung/Abstract;184
8.1;Abstract;186
8.2;Literaturverzeichnis;188
9;Anlagen;198
9.1;Informationsblatt fu¨r Probanden;199
9.2;Einverständniserklärung fu¨r Probanden;201
9.3;Anzeigen/Aufrufe/Aushänge zur Suche nach Probanden;202
9.4;Interviewleitfaden;204
9.5;Erklärung Datenschutz Schreibservice;205
9.6;Ethical Clearing;206
9.7;Eidesstattliche Erklärung;207
10;Abku¨rzungsverzeichnis, Abbildungs-, Tabellen-, Autoren- und sachwortverzeichnis;208


Kapitel 4 stellt die Ergebnisse, orientiert am Kodierparadigma der Grounded Theory detailliert vor. Insbesondere sind dies die gefundene Kernkategorie (Kapitel 4.1) und die ursächlichen Bedingungen für das Erleben der OP-Verzögerung (Kapitel 4.2). Diese sind von Kontexten und intervenierenden Bedingungen (Kapitel 4.3) abhängig, die wiederum Einfluss auf die Strategien der Patienten (Kapitel 4.4) und die Konsequenzen im Erleben haben (Kapitel 4.5). Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der gefundenen Theorie. Diese Diskussion leistet damit einen Beitrag zum bisher noch nicht ausreichend untersuchten Erleben von wartenden Patienten bei verzögerter Operation. Aus diesen Ergebnissen sollen schließlich Impulse für die Berufspraxis abgeleitet werden. Die vorliegende Dissertation endet mit einer kurzen Zusammenfassung in Kapitel 6.

1Vorüberlegungen zum Erleben von Zeit und Warten

Die Schwierigkeit in diesem Abschnitt ist, das Phänomen der Zeit sinnvoll einzugrenzen und zu verorten, um es untersuchbar zu machen. Es geht dabei nicht um eine philosophische Analyse des Begriffs Zeit, es geht auch nicht um eine mathematische oder physikalische Auseinandersetzung, sondern um etwas ganz Konkretes aus dem Patientenerleben: Wie erleben Patienten die Zeit bei einer OP-Verzögerung? Um später die Ergebnisse aus der Patientenperspektive einordnen zu können, soll darum zunächst ein theoretischer allgemeiner Rahmen dargestellt werden. Dieser unterteilt sich in drei Abschnitte und erläutert dabei auch die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes ‹Warten›. Im Kapitel 1.1 wird die Zeitwahrnehmung verdeutlicht. Dazu gehört unter anderem das Phänomen der Langeweile. Es wird erläutert wie diese entsteht und wie dabei für einen Patienten das optimale Erregungsniveau unterschritten wird. Anschließend wird im Kapitel 1.2 der Frage nachgegangen, wann Wartesituationen auftreten und welche Charakteristika diese haben. Wann erleben Menschen Warten als unangenehm? Das letzte Kapitel 1.3 beschreibt die Vielfältigkeit im Erleben des Wartens. Wann fällt Menschen Warten leicht? Welche Charakteristika haben Ungewissheit und Fremdbestimmtheit? Wie wirken sich Stress und Schmerzen, der Status der beteiligten Personen und unvorhergesehene Verzögerungen, zum Beispiel durch akute Unfallbehandlungen, auf das Erleben des Wartens aus? Ebenso wird hier die Pufferfunktion von Warteschlangen beschrieben, die abschließend für das Verständnis des OP-Plan-Managements bedeutsam sind.

1.1 Zeit

Zeit wird als «Ablauf des Geschehens, Nacheinander des Erlebens; Aufeinanderfolgen der Ereignisse...» definiert (Wahrig, 1991, S. 1457). Sie beschreibt die Entwicklung von Begebenheiten und hat eine unumkehrbare Zielrichtung. Zeit verdeutlicht….


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