Rai | Wenn dein Herz mich findet - FORBIDDEN HEARTS | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Forbidden-Hearts-Reihe

Rai Wenn dein Herz mich findet - FORBIDDEN HEARTS

Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Forbidden-Hearts-Reihe

ISBN: 978-3-7517-0791-6
Verlag: Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Wenn der Mann, vor dem dich alle warnen, das Beste ist, das dir passieren kann ...
Evangeline Chandler weiß ein Geheimnis zu bewahren ... wie ihre jahrelange heimliche Schwärmerei für den heißen tätowierten Freund ihres Bruders. Schließlich ist sie eine Chandler, und Chandlers lassen sich nicht mit den Angestellten ein. Doch dann passiert etwas, das die Regeln ändert, und auf einmal scheint alles möglich.
Gabriel Hunter versteckt seine schmerzvolle Vergangenheit hinter einem Lächeln, aber die Gefühle, die er für plötzlich für die behütete kleine Schwester seines Freundes empfindet, kann er nicht verbergen. Doch Eve verdient eine gemeinsame Zukunft, und die kann er, der Sohn der Haushälterin, der Prinzessin der Stadt nicht bieten.
Auf einer Hochzeitsparty kommen die beiden sich näher als beabsichtigt ... und spüren, dass sie mehr verbindet als trennt.
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Kapitel 1
GABE
Gabriel Hunter kannte sich mit Frauen aus. Er hatte den weiblichen Körper erforscht, berührt, mit seiner Kunst geschmückt, darin geschwelgt, sich danach verzehrt. Brüste, Hintern und Schenkel bekam er quasi täglich zu sehen. Der Anblick nackter Haut, egal welcher Körperpartie, brachte ihn daher so leicht nicht aus der Ruhe. Eigentlich barg der menschliche Körper keine Geheimnisse mehr für ihn. Und doch ließen ihn die nackten Arme dieser Frau alles andere als kalt. Gabe legte die Hand auf das makellose Leinen des Tischtuchs, und es juckte ihm in den Fingern, sie zu berühren. Ihre Haut war so rein, dass sie geradezu zu strahlen schien. Was war das nur für ein Ton? Nicht blass, nicht braun, nicht sonnengebräunt. Manch einer hätte sie vielleicht als olivfarben bezeichnet, aber in seinen Augen war das keine Farbe. »Der Dulce de Leche ist einer unserer beliebtesten Kuchen, er ist mit goldbraunem Karamell durchzogen …« Goldbraun, ja, das passte. Cremefarben und von einem goldbraunen Schimmer erfüllt, der aus ihrem tiefsten Innern emporzustrahlen schien. Auf ihrem Oberarm befand sich eine Narbe, die die glatte Fläche unterbrach, aber wie jeder gute Künstler hielt er nichts von Makellosigkeit. Kleinere Fehler machten ein Kunstwerk nur umso einzigartiger. Fälschungssicher. Oh, Mann. Beinahe hätte Gabe das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, aber er beherrschte sich. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander, doch genauso gut hätte sie auf dem Mars sein können, denn sie zu berühren stand nicht zur Debatte. Immerhin war sie Evangeline Chandler. Ein gutes Dutzend Jahre jünger als er, die Schwester eines Mannes, den er als Freund betrachtete. Süß und schüchtern und unschuldig. Oh, und Erbin einer der reichsten Familien des Landes. Und er? Er war Tattoo-Artist. Sohn einer Haushälterin. Der zudem ein Geheimnis hütete, das jede Verbindung zwischen ihnen so verdammt kompliziert machte. Zu freundlich und respektvoll Frauen gegenüber, um mit ihnen zu spielen, aber dennoch definitiv niemand für eine langfristige Beziehung. Denk an den Mars, mein Sohn. Eve hob den Blick und sah ihm in die Augen, und mit einem Ruck kehrte er in die Gegenwart zurück, wobei er gewissenhaft darauf achtete, dass seine Miene nichts preisgab außer höflichem Interesse. Sie legte den Kopf schief, sodass ihr das glatte, dunkle Haar, das von einem teuren Friseur zeugte, über die Schulter fiel. Das Licht der Deckenbeleuchtung fing sich in den Strähnen, ließ deren Mahagoni-, Kirsch- und Bronzetöne schimmern. »Was hältst du davon?« »Perfekt«, antwortete er, ohne nachzudenken. Sie runzelte die Stirn. »Hast du ihn überhaupt probiert?« Oh. Er blickte auf die Kuchenstücke herab, die vor ihm aufgereiht standen. Kuchen. Sie sprach von dem Kuchen. Pflichtschuldig nahm er einen Bissen des dargebotenen Gebäcks und schluckte. Er hatte Mühe, nicht angewidert das Gesicht zu verziehen, als die übertriebene Süße auf seiner Zunge förmlich explodierte. Sogleich trank er einen großen Schluck Wasser. »Ist … okay.« Der Mann, der neben ihrem Tisch stand, gab ein leises Schnauben von sich. Gabe hatte häufig genug mit reichen Leuten zu tun gehabt, um genau zu wissen, was dieses Schnauben zu bedeuten hatte: Ein unkultivierter Banause wie du hat hier verdammt noch mal nichts zu suchen. Hau bloß ab! Da sie selbst wohlhabenden Kreisen angehörte, wusste Eve das Schnauben des Kellners zweifellos ebenfalls zu deuten, ging aber nicht weiter darauf ein. »Livvy, der schmeckt keinem von uns so wirklich.« »Oh, das war meine erste Wahl«, ertönte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher des Telefons, das auf dem Tisch lag. Nur, dass sie so erkältet war, dass die Worte sich anhörten wie Do, dat war bei erste Mal. »Er ist ziemlich süß.« »Ach, ich wünschte, ich könnte dabei sein.« Jacques verschränkte die Hände vor der Taille. »Ich wiederhole, Ms. Kane, wir würden uns freuen, das Tasting bei Ihnen zu Hause abzuhalten.« »Sie kann momentan überhaupt nichts schmecken«, erklärte Eve. »Echt megatraurig«, schniefte Livvy. »Und der Bräutigam?«, erkundigte sich Jacques taktvoll. Gabe hätte am liebsten die Augen verdreht. Auch dieser Typ war eigentlich nur scharf auf Klatschgeschichten. Das Drama der Kanes und Chandlers war stets Stadtgespräch. »Mein Bruder hat heute zu tun.« Eve warf dem Kellner einen forschenden Blick zu. »Was haben wir noch in der Auswahl, Jacques?« Jacques stellte einen Teller mit einem Stück hellgelbem Kuchen vor sie hin. Das kleine, exklusive Restaurant war heute wegen dieses Tastings für den Publikumsverkehr geschlossen. Gabe war sicher, dass dieser Umstand nur dem Namen Chandler zu verdanken war. »Ein zartes Zitronen-Thymian-Aroma, Ms. Chandler. Abwechselnde Schichten aus Lemon Curd und exquisiter Vanille-Buttercreme, garniert mit Thymianzweigen und kandierten Zitronen.« Gabe, der simple Speisen bevorzugte, fand allein die Vorstellung schon widerlich. »Sind nicht die meisten Hochzeitstorten aus Schokolade und Vanille?« Livvy gab ein höhnisch-nasales Schnauben von sich. »Nichts an dieser Hochzeit ist traditionell. Wieso sollten wir da bei der Torte eine Ausnahme machen?« Das stimmte. Die meisten Menschen in Rockville erwarteten das Unerwartete, wenn es um die Kanes und Chandlers ging. Früher einmal waren beide Dynastien eng miteinander befreundet und sogar Geschäftspartner gewesen, wobei jeder Familie eine Hälfte der C&O-Supermarktkette gehört hatte. Vor zehn Jahren jedoch hatten sich gleich mehrere Tragödien abgespielt. Es hatte damit begonnen, dass Robert Kane und Maria Chandler in einem Autounfall an einem späten Winterabend ums Leben gekommen waren. Kurz darauf hatte der eben erst verwitwete Brendan Chandler, der Vater von Nicholas und Eve, Livvys trauernde Mutter Tani um ihre Unternehmenshälfte betrogen. Und gleich danach war Livvys Zwillingsbruder Jackson unter Verdacht geraten, den Flagship-Store des C&O aus Rache dafür niedergebrannt zu haben. Irgendwann in all diesem Chaos hatten Nicholas und Livvy sich getrennt. Die Liebe, die beide schon seit früher Jugend verband, schien zerbrochen. Aber vor acht Monaten hatten sie sich wieder miteinander versöhnt und schienen nun auf das glückliche Ende zuzusteuern, um das sie einst betrogen worden waren. Sie hatten beschlossen, an Livvys Geburtstag zu heiraten, sodass ihnen nach der Verlobung nur ein einziger Monat für die Hochzeitsvorbereitungen geblieben war. Es hätte immer noch alles prima klappen können, wären Braut und Bräutigam in den letzten drei Wochen nicht buchstäblich vom Pech verfolgt worden. Der ursprünglich geplante Veranstaltungsort war von einem Sturm verwüstet worden. Nicholas hatte sich beim Basketball eine Rückenverletzung zugezogen. Livvys Kleid war auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Der Blumenladen war abgebrannt. Der Konditor, der mit der Hochzeitstorte beauftragt worden war, hatte aufgrund eines familiären Notfalls abgesagt. Zahlreiche Einladungen waren in der Post verloren gegangen. Irgendwann war Livvy vollkommen aufgelöst in sein Tattoo-Studio gestürmt, in dem sie zusammen arbeiteten. Aber Gabe hatte sie getröstet. Nein, natürlich war das Gerede ihrer Mutter von einem Fluch Unsinn, versicherte er ihr. Alles würde gut werden. Er hatte einen Witz gemacht, sie hatte gelacht. Sie würden alle mit anpacken. Es würde schon klappen. Und zunächst schien es, als liege er richtig. Bis Nicholas’ und Eves geliebter Großvater John, dessen Gesundheitszustand ohnehin nicht der beste war, sich eine Grippe eingefangen hatte. Livvys Mutter und Tante hatte es als Nächste erwischt. Alle hatten den Atem angehalten, aber John hatte sich wieder erholt, und Tani und Maile schnieften nur noch ein wenig vor sich hin. Gestern dann war Livvy krank geworden. So etwas wie Flüche oder böse Vorzeichen waren natürlich Humbug. Dass die Braut eine Woche vor der Hochzeit krank wurde, war allerdings schon sehr miserables Timing seitens des Universums. Der Kellner sprach lauter, damit Livvy ihn besser verstehen konnte. »Es handelt sich um keine gewöhnliche Torte, und sie wird Ihrem Hochzeitsempfang gewiss eine ganz besondere Note verleihen, Ms. Kane.« »Guu…« Ein Niesen unterbrach Livvy. »Ach, Mist.« Gabe beugte sich vor. »Liv, warum legst du dich nicht wieder ins Bett? Wir kriegen das schon hin.« »Nein, nein.« Ein lautes Niesen. »Ich will dabei sein. Immerhin ist das meine Hochzeitstorte, verdammt.« Also widmete Gabe sich dem Zitronenkuchen. Der Geschmack überraschte ihn dermaßen, dass er vergaß, schnell herunterzuschlucken. Die Säure der Zitrone hielt den Zucker in Schach, sodass er wirklich genießbar war. Er sah Eve an, und jetzt vergaß er sogar seinen eigenen Namen. Ihre Augen waren geschlossen, und ihre Wimpern lagen wie Fächer auf ihrer Haut. Die Gabel glitt aus ihrem Mund, wobei die Zinken Abdrücke auf ihrer Unterlippe hinterließen. Sie trug nicht allzu viel Make-up, aber ihre pinkfarbenen Lippen hatten auch gar keine Farbe nötig. »Mmh«, machte sie, ein Laut, der eher einem Stöhnen gleichkam, und ein winziger Teil von ihm gab den Geist auf. So köstlich fand er den Kuchen nun auch wieder nicht, trotzdem nahm er noch einen Bissen, wenn auch nur, um das Gleiche auf der Zunge zu haben, was sie schmeckte und so sehr genoss. Wie armselig. Sie öffnete die Augen, und er...


Alisha Rai ist eine erfolgreiche Autorin von Liebesromanen. Ihre Bücher standen auf den Bestenlisten der Washington Post, Entertainment Weekly, New York Public Library, Amazon, Kirkus, "O" the Oprah Magazine und dem Cosmopolitan Magazine. Eine beeindruckende Liste, die noch länger sein könnte, doch das würde den Rahmen sprengen. Wer mehr wissen will, schaut nach auf www.alisharai.com


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