Rechenberg-Winter / Müller | Rituale – zwischen Pathos und Folklore | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 104 Seiten

Rechenberg-Winter / Müller Rituale – zwischen Pathos und Folklore

Leidfaden 2013 Heft 01

E-Book, Deutsch, 104 Seiten

ISBN: 978-3-647-80601-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Rituale zwischen Pathos und Folklore: Wie helfen sie in Verlustsituationen? Wann unterstützen sie den Trauerprozess? Wie begleiten sie die Krisenbewältigung?

Ein Ritual ist eine besondere (oft religiöse) Handlung, die nach festen Regeln in einer bestimmten Reihenfolge immer wieder auf die gleiche Weise ausgeführt wird und so ein Gefühl des Wohlseins oder der Sicherheit erzeugt. Bei der Beratung in Krisen, Leid und Trauer werden rituelle Strukturen zur erhöhten Wirksamkeit und für Sinn gebende Interventionen in der individuellen Veränderungsarbeit verwendet.
Von Ritualen sind formalisierte Handlungen zu unterscheiden, wie Routinen oder Gewohnheiten des alltäglichen privaten oder auch institutionellen Lebens sie darstellen. Sie sind Ritualen zwar sehr ähnlich, werden umgangssprachlich eventuell sogar als solche bezeichnet, aber es fehlt ihnen an der über den Alltag und sich selbst hinausweisenden Erfahrung des Rituals.
Kennzeichnend für ein Ritual ist, dass es im Gegensatz zu habitualisierten Handlungen immer einen symbolischen Charakter hat und somit auf die Existenz anderer Dimensionen von Zeit und Raum verweist.
Rituale werden niemals willkürlich und spontan durchgeführt, sondern immer bewusst und mit Absicht gewählt. Sie sind stereotyp, förmlich, repetitiv, öffentlich, unwiderruflich.
Wenn eine der genannten Komponenten fehlt, handelt es sich also nicht um ein Ritual. Gewohnheitsmäßige Handlungen oder Bräuche sind zum Beispiel absichtslos und oft nicht bewusst und bei der Routine mangelt es an Unwiderrufbarkeit.
Das vorliegende Heft beschäftigt sich mit dem Ritual, seinen Wirkungsweisen, Formen und Abgrenzungen. Besondere Beachtung findet hierbei die Hinführung zur Transzendenz, die für Wirkung und Begrifflichkeit eines Rituals unerlässlich scheint.

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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Title Page;1
3;Copyright;106
4;Table of Contents;4
5;Body;6
6;EDITORIAL;3
6.1;Was sind Rituale und wie helfen sie bei Trauer?;3
7;Kerstin Lammer: Ein Ritual zeigt mehr als 1000 Worte. Über die Grenzen von Gesprächen und den Wert von Ritualen.;6
8;Lukas Radbruch: Rituale und Hirnforschung.;12
9;Jochen Schweitzer: Rituale in Organisationen. Wie Rituale Veränderungsprozesse unterstu?tzen können.;17
10;Sylvia Brathuhn: Trauer als Initiationsritus. Abschied – Tod – Neubeginn.;25
11;Arnold Langenmayr: Urspru?nge von Ritualen in der Kindheit. Abwehr von Gefu?hlen der Angst und der Ohnmacht.;31
12;Roland Kachler: »Du bleibst ein Teil von mir«. Die Integration der Repräsentanzen des Verstorbenen.;34
13;Petra Moser: Verletzte Seelenanteile. Die Gefahr von Ritualen bei Traumata.;40
14;Sylvia Börgens: Handlungen der Trauer. Traumaprävention durch Rituale.;44
15;Heiner Melching: Rituale als Mittel zum Zweck. Ein pragmatischer Blick aus der Erfahrung mit Trauernden.;47
16;Rituale – hilfreiche Begleiter in Übergangszeiten des Lebens. Interview mit Carmen Glandien (29 Jahre) zum rituellen Abschied.;56
17;Michael Weiss: Erfahren in Stille – Erkennen aus Stille. Eine Annäherung zur rituellen Trauer im japanischen But?-Tanz.;59
18;Karola Mu?ller: In einer Zwiebel zur letzten Ruhe. Bestattungskultur in Ghana.;65
19;Ellen Scherrer: Rituale – Kraftquelle oder Dekoration? Eine kritische Betrachtung zur Sehnsucht nach Ritualen im Umfeld von Sterben, Tod und Trauer.;67
20;Samira Akasmou: Die Bedeutung von Ritualen.;73
21;Azadeh Ataeian: Lauter Schmerz – wohin mit dir? Ein Erfahrungsbericht u?ber die Grenzen anderskultureller Begleitung.;77
22;Rosario Hunecke: Día de muertos – Der Tag der Toten in Mexiko.;84
23;Christian Kaiser: Spazieren als Ritual: Der inneren Kompassnadel folgen lernen.;87
24;Bernadette Raischl: Rituale in Bewegung als Ausdrucksmittel und heilsamer Anker. Die bewegungsanalytische Tanztherapie bei Krisen und im Alltag.;93
25;Eva Frank-Bleckwedel: Briefe mit Wu?rfeln (!);96
26;Petra Hugo: Gemeinsam Rituale gestalten. Ritualplanung zu Verlust, Übergang, Tod und Trauer.;98
27;NACHRICHTEN;103
27.1;Bundesverband Trauerbegleitung e. V.;103
28;FORTBILDUNG;104
28.1;Kreatives Schreiben als Erfolgsfaktor fu?r berufliche Qualifizierung, wissenschaftliche Lehre und Unternehmensentwicklung.;104
29;Vorschau Heft 2|2013 - Thema: Männer und Krisen;105
30;Back Cover;108


Schweitzer, Jochen
Prof. Dr. rer. soc. Jochen Schweitzer (1954–2022), Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichentherapeut, leitete von 2005 bis 2022 die Sektion Medizinische Organisationspsychologie am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ab 1979 war er als Familientherapeut in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Familientherapeutischer Ambulanz tätig. 1995 verschob sich der berufliche Schwerpunkt auf die Team- und Organisationsberatung im Gesundheits- und Sozialwesen. Bei den folgenden Projekten nahm Jochen Schweitzer eine führende Rolle ein: Mit-Gründung des Projekts SYMPAthische Psychiatrie (ab 1997), Mitherausgabe der Fachzeitschrift „Psychotherapie im Dialog“ (ab 1999), Gründung des Helm Stierlin Instituts (2002). Verbandspolitisch war Jochen Schweitzer seit 1997 aktiv, u. a. von 2007 bis 2013 als erster Vorsitzender der DGSF. In diesen Rollen und als Forscher war er an der wissenschaftlichen und sozialrechtlichen Anerkennung der Systemischen Therapie im Gesundheitswesen wesentlich mitbeteiligt. Von seinen 25 Buchpublikationen ist das zweibändige »Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung«, das er gemeinsam mit Arist von Schlippe bei Vandenhoeck & Ruprecht veröffentlicht hat, hervorzuheben – seit 25 Jahren das Standardwerk im Bereich der Systemischen Therapie und Beratung.

Lammer, Kerstin
Prof. Dr. Kerstin Lammer lehrt Evangelische Theologie und Seelsorge an der Ev. Hochschule Freiburg.

Langenmayr, Arnold
Prof. Dr. Arnold Langenmayr hat Motivationspsychologie an der Universität Duisburg-Essen gelehrt und leitet ein eigenes Institut zur Ausbildung von Trauerbegleitern an der Universität.

Kachler, Roland
Dipl.-Psych. Roland Kachler ist Psychologischer Psychotherapeut, Zertifizierter Transaktionsanalytiker CTA (P) (DGTA), Systemischer Paartherapeut, Supervisor; Fortbildungen in Klinischer Hypnose (MEG), systemischen Ansätzen, psychodynamisch-imaginativer Traumatherapie (PITT), Ego-State-Therapie. Er arbeitet in eigener psychotherapeutischer Praxis, hält Vorträge und Workshops und ist Autor von zahlreichen Lebenshilfe- und Fachbüchern.

Radbruch, Lukas
Prof. Dr. med. Lukas Radbruch ist Direktor der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn und Leiter des Zentrums für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus Bonn / Rhein-Sieg.

Müller, Monika
Monika Müller, M. A., war Leiterin von ALPHA Rheinland, der Ansprechstelle in NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung mit Sitz in Bonn. Sie ist Dozentin und Supervisorin im Bereich Trauerbegleitung und Spiritual Care.

Rechenberg-Winter, Petra
Petra Rechenberg, Diplom-Pädagogin, M. A., ist approbierte Psychotherapeutin, Supervisorin (DGSv, DGSF, PTK, DGPB), Mediatorin (BM), Lehrtherapeutin und Lehrsupervisorin (DGSF), Psychoonkologin (dapo), Dozentin für Palliative Care und Trauerbegleitung. Außerdem ist sie klinische Poesietherapeutin (DGPB, DGKT), Schreibwissenschaftlerin und Autorin.

Melching, Heiner
Heiner Melching ist Sozialpädagoge und seit 1995 in verschiedenen Bereichen der Trauer- und Krisenbegleitung sowie als Bestatter tätig. Von 1999 bis 2008 war er Geschäftsführer und Leiter der Beratungsstelle des Vereins Verwaiste Eltern und Geschwister Bremen e. V. Seit 2009 ist er Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) in Berlin.

Brathuhn, Sylvia
Dr. phil. Sylvia Brathuhn, Diplom-Pädagogin, ist Trainerin in Palliative Care sowie in den Bereichen Sterben, Tod, Trauerbegleitung; Resilienz-Coach; Mitglied der IWG (International Workgroup of Death, Dying and Bereavement); Mitherausgeberin von »Leidfaden – Fachmagazin für Krisen, Leid, Trauer«, Landesvorsitzende der Frauenselbsthilfe Krebs Rheinland-Pfalz/Saarland e. V.

Monika Müller, M. A., war Leiterin von ALPHA Rheinland und ist Dozentin und Supervisorin im Bereich Trauerbegleitung und Spiritual Care. Dipl.-Päd. Petra Rechenberg-Winter, M.A., ist Psychotherapeutin, Coach, Supervisorin, Mediatorin und klinische Poesietherapeutin.


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