Röpke | Pflegehilfe und Pflegeassistenz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 353 Seiten

Röpke Pflegehilfe und Pflegeassistenz

Grundlagen und Praxis für Kranken- und Altenpflege

E-Book, Deutsch, 353 Seiten

ISBN: 978-3-17-041550-8
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Umfassend, übersichtlich und leicht verständlich begleitet dieses Buch Pflegehelfer und Pflegeassistenten durch Ausbildung, Prüfungsvorbereitung und Berufsleben. Die Inhalte decken alle wichtigen Bereiche der Ausbildungspläne in den Helferberufen ab und können schnell und einfach nachgeschlagen werden. Der erste Teil behandelt Praxisthemen wie etwa die Patientenaufnahme, Krankenbeobachtung, Hygiene, Kommunikation und den Umgang mit Emotionen im Pflegealltag. Im zweiten Teil werden Grundlagen zur Anatomie und Physiologie des Körpers sowie Krankheiten und die dazugehörigen pflegerischen Maßnahmen erklärt. Für die zweite Auflage wurden die Inhalte aktualisiert.
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2          Krankenbeobachtung
Einführung
Für eine gute Pflege ist ein genaues Beobachten des Pflegeempfängers sehr wichtig. Der Pflegeempfänger sollte möglichst offen und vorurteilsfrei gesehen werden. Interesse, Aufmerksamkeit, Erfahrungen (bereits gemachte und die Bereitschaft neue zu gewinnen), Einfühlungsvermögen, genügend Zeit und Vorwissen erleichtern die Arbeit. Wichtiges ist von Unwichtigem zu trennen und unsere Beobachtungen sind exakt zu dokumentieren. Für diese Aufgabe stehen uns unsere Augen, unsere Ohren, unsere Nase, unsere Hände und Hilfsmittel wie Waage, Messband, Thermometer und Blutdruckmessgerät etc. zur Verfügung. Sie alle dienen zur Erfassung von Informationen über den Pflegeempfänger und helfen uns, so gut wie möglich auf dessen Bedürfnisse zu reagieren. Je mehr Informationen wir haben, desto eher ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Pflegeempfänger und Pflegenden möglich. Es kann bei jedem Zusammensein mit dem Pflegeempfänger beobachtet werden. Das Wohlbefinden des Pflegeempfängers, ein frühzeitiges Erkennen von Problemen und Ressourcen und eventuelle Pflegeziele können so viel eher erreicht werden. Stress, Übermüdung, Ekel oder Antipathie (Widerwillen/Abneigung gegen Menschen oder Dinge) verhindern eine gute Krankenbeobachtung. 2.1       Informationsaufnahme über unsere Sinne
Augen
•  Farbveränderungen •  Hautveränderungen •  Formveränderungen Hände
•  Temperatur •  Hautveränderungen •  Puls Ohren
•  Atemgeräusche •  Schmerzäußerungen •  Stimmveränderungen •  Darmgeräusche •  Geräusche von Maschinen Nase
•  Gerüche von Ausscheidungen •  Atemgerüche •  Gerüche von Ausdünstungen Viele Ursachen, z. B. Angst oder Schmerz, haben oft Auswirkungen auf die Veränderung von mehreren Merkmalen. 2.2       Informationsaufnahme über Hilfsmittel
Hierzu dienen u. a. Thermometer, Waage, Messband, Blutdruckmessgerät/Stethoskop und Blutzuckermessgerät. 2.3       Grundsätze der Krankenbeobachtung
Alle wichtigen Beobachtungen müssen für Nachfragen mit dem Namen der Pflegekraft dokumentiert werden, um sie auch anderen Pflegekräften oder Ärzten zugänglich zu machen, Veränderungen zu erkennen und eventuell Maßnahmen ergreifen zu können. 2.3.1     Beobachtung der Vitalfunktionen
•  Temperatur •  Bewusstsein ( Kap. 2.3.6 Bewusstseinslage) •  Atmung ( Kap. 2 Die Atmungsorgane) •  Puls/Blutdruck( Kap. 4 Das Herz-Kreislauf-System) 2.3.2     Allgemeinzustand
Konstitution
•  Normal •  Muskulös •  Kachektisch (krankhaft stark abgemagert) •  Adipös (fettleibig) Körpergröße
Pflegeempfänger werden immer barfuß, in aufrechter Position und etwa zur gleichen Tageszeit an einer Wand oder einer Schiene gemessen. Körperhygiene
•  Gerüche: -  Die Wahrnehmung von Gerüchen ist sehr unterschiedlich. Körpergeruch entsteht nicht durch frischen Schweiß, sondern erst durch dessen Zersetzung. •  Haare •  Fingernägel •  Zähne •  Haut Mobilität
Die Körperhaltung und die Muskelspannung sind bei gesunden Menschen willentlich beeinflussbar bzw. der Situation angepasst. •  Passive Lage im Bett: Erschöpfung, schlechter Allgemeinzustand (AZ), Schlaganfall, Schock, Ohnmacht •  Seitliche Lage oder Rückenlage mit hoch angezogenen Beinen: Magen- und Darmschmerzen, Entzündung des Bauchfells, Angst •  Rechte Seitenlage mit angezogenem rechten Oberschenkel: Eventuell Blinddarmentzündung •  Aufrechtes Sitzen mit nach vorn abgestützten Armen: Atemnot, Asthma •  Gebeugtes Sitzen: Depressive Verstimmung, Müdigkeit/Erschöpfung, eine Muskelerkrankung, Schmerzen u. a. •  Schonhaltung zur Vermeidung bestimmter Bewegungen: Schmerzen führen zu einer Einschränkung der Beweglichkeit des betroffenen Körperteils. Beweglichkeit
Die Bewegungen eines gesunden Menschen sind nicht eingeschränkt und nicht unwillkürlich (außer Reflexe). •  Tremor (rasch aufeinanderfolgende rhythmische Zuckungen): u. a. bei Morbus Parkinson •  Zittern: z. B. bei Alkoholikern, Ermüdung, Angst, Kältegefühl, Morbus Parkinson •  Kurz andauernde Muskelkrämpfe oder Schüttelbewegungen: Hirnerkrankungen, Parkinson, Verletzungen, Epilepsie, Vergiftungen •  Gezielte Bewegungen sind nicht oder nur schlecht möglich: Schlaganfall, Morbus Parkinson, Drogen, Medikamente •  Bewegungen werden über längere Zeit pausenlos wiederholt: Erkrankungen des Nervensystems, Demenz •  Plötzliche unkontrollierte Bewegungen: Entstehung eines Krampfes, Schlaganfall •  Eingeschränkte oder nicht mögliche Bewegungen (Lähmungen): Verschleiß, verschiedene Erkrankungen von Gelenken und Wirbelsäule, eingeschränkte Beweglichkeit durch eine unnormale Gelenkstellung aufgrund einer längeren Ruhigstellung des Gelenkes Aktivität
Gestik: Bewegung von Armen und Händen. Sie erfolgt oft unwillkürlich, manchmal als unbewusste Abwehrreaktion, die nicht persönlich gemeint sein muss. Bei einer Einschränkung des Hörvermögens oder Gehörlosigkeit ist Gestik eine wichtige Möglichkeit der Kommunikation. Steife, ungelenke Gestik: Folge von Schmerzen bei Bewegungen, Morbus Parkinson und ängstlicher Zurückhaltung. Fähigkeit zur Selbstversorgung
•  Alleinversorger •  Teilweise fremdversorgt •  Komplett fremdversorgt Stimme und Sprache
Oft gibt uns die Stimme schon viele Informationen über den Zustand des Pflegeempfängers. •  Schwache und flüsternde Stimme: mögliches Anzeichen für Angst, Schmerzen, Müdigkeit/Erschöpfung, Unsicherheit oder eine Erkrankung im Rachenbereich •  Heisere, belegte Stimme: Entzündung oder Reizung (z. B. durch Qualm) •  Undeutliche Sprache: Zahn- oder Kieferveränderungen, Lähmungen im Gesichtsbereich, eine schlecht sitzende Zahnprothese •  Lallt der Pflegeempfänger, ist oft Alkohol, eine Erkrankung (z. B. Schlaganfall) oder ein Medikament die Ursache. 2.3.3     Ernährungszustand
•  Gewicht •  Normaler Ernährungszustand •  Kachexie: Fehlen der normalen Fettpolster, stark reduzierte Hautspannung, Auszehrung und Kräfteverfall •  Adipositas: Übergewicht •  Appetit: Wird alles gegessen, kleine oder große Portionen, oft oder selten, Vorlieben oder Abneigungen •  Nur geeichte Waagen verwenden, die waagerecht an immer der gleichen Stelle stehen •  Der Pflegeempfänger ist immer zur gleichen Tageszeit, am besten morgens und in ungefähr der gleichen Bekleidung zu wiegen. •  Gewogen wird bei der Aufnahme, bei Essstörungen oder starken Ödemen (Wassereinlagerungen) und nach der hausüblichen Routine. •  Veränderungen an Haut und Schleimhaut 2.3.4     Veränderungen im Gesicht
Alter, Krankheiten und die Erfahrungen, die jemand gemacht hat, prägen auch dessen Gesicht. •  Gerötet: Scham, Fieber, Anstrengung, hoher Blutdruck •  Blass: Schock,...


Kay Peter Röpke ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin, ehemaliger Ausbilder für Pflegehilfe und für Erste Hilfe sowie Dozent für Pflegethemen im Krankenhaus und in der Hauspflege.


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