Sander | Das neue große Buch der Börsenkolumnen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Sander Das neue große Buch der Börsenkolumnen

So entkommen Sie den Strafzinsen: alles über Aktien, Nachhaltigkeit und Dividenden

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-96092-609-2
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Seit Frühjahr 2016 schreibt Beate Sander allwöchentlich Börsenkolumnen für Medien, Verlage und Institutionen. Diese Kommentare auf wenigen Seiten spiegeln das Markt- und Börsengeschehen wider, greifen aber auch immer neue Themen auf, sei es aktuelle Trends, Kennzahlen, Psychologie, Branchenrotation und Strategietipps sowie Fehler, die es zu vermeiden gilt.
Nach dem erfolgreichen Vorgängerband Das große Buch der Börsenkolumnen folgt nun Band 2 mit den knapp 100 besten Kolumnen aus den Jahren 2019/20. Enthalten sind hier u. a. neue Themen wie nachhaltige Geldanlage, ein Notfallplan bei starker Korrektur und sinnvolles Verhalten im Crash.
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2 Deutsche Aktien im Brennpunkt 2.1 Der deutsche Leitindex DAX, um den sich alles dreht, und der MDAX aus der 2. Liga
Der deutsche Leitindex DAX feierte am 1. Juli 2018 seinen 30-jährigen Geburtstag mit einer jährlichen Durchschnittsrendite von 8,5 % und einer Kursverzwölffachung. Nutznießer sind die geduldigen, disziplinierten Langzeitanleger. Das deutsche Börsenbarometer mit dem griffigen Namen DAX, der Abkürzung „Deutscher AktienindeX“, beging im Juli 2018 sein 30-jähriges Jubiläum. Er wurde am 1. Juli 1988 gegründet. Dies war eine mutige Entscheidung, hatte doch der „Schwarze Montag“ 9 Monate zuvor Wertverluste bei deutschen Aktien von rund einem Viertel ausgelöst. Eigentlich sollte der deutsche Leitindex DAI heißen, aber da kam ihm DAIMLER in die Quere. Schnell war das Börsentier DACHS zur Stelle. Nebensächlich, dass sein Hinterteil mit S statt X endet. Der DAX hat sich 2019 im Gegensatz zum Vorjahr 2018 erfreulich entwickelt, hält sich jedoch mit der Weihnachtsrallye etwas zurück. Obwohl immer im Blickpunkt, kann der deutsche Leitindex im Mehrjahresvergleich mit dem MDAX, SDAX und schon gar nicht mit dem TecDAX mithalten. Dennoch gibt es im deutschen Leitindex einige Titel, die es verdienen, in Ihr Depot zu wandern – sowohl bezüglich der Kursgewinne als auch der Dividendenhöhe. Dazu gehört sicherlich auch der DAXNeuling MTU AERO, für den der Traditionskonzern ThyssenKrupp seinen Platz räumen musste. Was Sie, lieber Leser, selbst kaufen, hängt von der Depotzusammensetzung, aber auch von Ihren Vorlieben, Ihrem Börsenwissen und Ihrer Marktkenntnis ab. Beim DAX bringt Stock Picking den marktkundigen Anlegern viel mehr, als ihn mit einem ETF nachzubilden. Als Vorteil blieb nur die einmalige Ordergebühr. Ich kaufe nicht beim Hochstand, sondern bei Kursschwäche ein. Und bei allen guten Titeln gibt es lediglich Teilverkäufe. Denn meine besten Rennpferde bleiben im Stall. Bei Kurssturz verkaufe ich nur dann komplett, wenn ich dieser Aktie kaum noch Chancen einräume und zum Jahresende noch den Steuerausgleich nutzen kann. Je nach Ihrer Kapitaldecke sollte eine Order über 1.000 Euro, umgekehrt aber auch bei großem Vermögen nur bis zu 5.000 Euro betragen. Sonst droht eine Klumpenbildung, sobald Sie preisgünstig zukaufen. Sie sollten das „Heimatliebedepot DAX“ nicht übergewichten und nur einsteigen oder zukaufen, wenn Kurse übertrieben abstürzen. Streuen Sie auch zeitlich an den für Sie günstigen Tagen. Bedenken Sie, dass der Leitindex zwar in diesem Jahr 2019 überdurchschnittlich gut dasteht, nicht aber in drei, fünf und zehn Jahren. Erst recht gilt dies für den Kursindex DAX, der die Ausschüttungen nicht wie im Ausland üblich mit einrechnet. Eine hohe Dividende ist oft die Folge von starken Kurseinbrüchen. Dies gilt in geradezu dramatischer Form seit einigen Jahren für die Automobilindustrie und den Medizincannabissektor. Die Umstellung auf neue Antriebstechnologien im Kampf gegen den Klimawandel mit seinen bedrohlichen Auswirkungen ist für die Autohersteller und die Zulieferer mit hohen Kosten verbunden. Jetzt ist der MDAX an der Reihe mit 60 mittelgroßen Werten, vergleichbar mit der 2. Fußballbundesliga. Er ist dem deutschen Leitindex im Zehn-Jahresvergleich haushoch überlegen. Wissen Sie, dass die 18 TecDAX-Titel mit dem höchsten Börsenwert stufenweise seit Ende September 2018 zusätzlich im MDAX mit den mittelgroßen Werten notiert sind? Der MDAX mit nun 60 Aktien ist also jetzt nicht mehr nur klassisch ausgerichtet mit defensiven, substanzstarken Value-Titeln, wozu Konsumgüter, Pharma, Banken, Versicherungen gehören. Der MDAX wird jetzt noch attraktiver, weil offensive, wachstumsstarke Aktien aus Zukunftsmärkten, also Growth-Titel, hinzukommen. Jetzt gibt es im MDAX also auch Hochtechnologie, Internet-, Software-, Biotechnologie- und Medizintechnikaktien. Der Mid-Caps-Index ist also auch dort dabei, wo die Zukunftsmusik mit Künstlicher Intelligenz und Robotik, Digitalisierung und Vernetzung, dem Internet der Dinge mit Cloud-Computing spielt. Wer wenig Geld und Zeit hat, sollte den MDAX mit einem ETF abdecken. Allein schon mit diesem ETF streuen Sie breit. Auffällig ist die große Zahl von nachhaltig wirtschaftenden Familienunternehmen. Vom noch jungen Index DAXplus Family 30 sind beispielsweise folgende chancenreiche Aktien dabei: das Softwarehaus Bechtle, der Augenheilkundekonzern Carl Zeiss Meditec, die Ärztesoftware-AG CompuGroup, der Ticketvermarkter CTS Eventim, der Autolackierer DÜRR, die Leasingfirma Grenke, die Bausoftware-SE Nemetschek, der Profiküchenspezialist Rational, der Beteiligungskonzern Rocket Internet, die Software AG, der Duftstoffkonzern Symrise sowie United Internet. Nicht zu vergessen ist der große Softwarekonzern und Börsenneuling Teamviewer, der sofort den Riesensprung in den MDAX schaffte. Auch VARTA, gerade zuvor in den SDAX aufgestiegen, gehört mit imposanten Kursgewinnen als Folge großartiger Geschäftsentwicklung nun dem MDAX an. Sollte es zu einem Crash kommen, werfen Sie ja nicht Ihre dividendenstärksten Titel aus dem Depot. Wenn der Kurs um ein Drittel abstürzt, erhöht sich beim Zukauf die Ausschüttung prozentual um über 30 Prozent. Knickt der Aktienkurs um die Hälfte ein, steigt beim Zugriff die Dividende um rund 50 %. Nur wenige Unternehmen kürzen oder streichen die Aktie bei einem Börsencrash. Die amerikanischen Unternehmen 3M, McDonald’s, Johnson & Johnson und Procter & Gamble haben in über einem halben Jahrhundert ihre Dividende stets angehoben. Bei einem langen Anlagehorizont kann Ihre jährliche Ausschüttung zweistellig wachsen. Dies gilt für mich beispielsweise bei Fuchs Petrolub (ca. 25 %), Rational (33 %) und Hochtief (45 %). Da wäre es dumm, nur wegen der Kursentwicklung zu verkaufen, wird doch die Dividende alljährlich ausbezahlt mit der Chance, im Laufe der Jahre weiter zu wachsen. 2.2 Für vorsichtige bis risikofreudige Anleger: Im SDAX und TecDAX alles dabei
Im Nebenwerteindex SDAX, aufgestockt auf 70 Titel, und im TecDAX mit 30 Aktien finden Sie als vorsichtiger bis risikofreudiger Anleger alles, was Ihr Anlegerherz begehrt. Der SDAX mit 70 kleineren Unternehmen lässt sich vergleichen mit der 3. Fußballbundesliga. Hier sollten Sie bei der Auswahl auf eine faire Bewertung und üppige Dividende schauen. Völlig anders sieht dies beim TecDAX aus. Mit interessanten wachstumsstarken, offensiven Technologie-, Software-, Biotech- und Medtech-Aktien hören Sie Zukunftsmusik und erleben Künstliche Intelligenz in unserer digitalisierten und vernetzten Welt. Sind Sie richtig gierig auf den Aktienhandel, sollten Sie aus dem großen Angebot ein persönliches Stock Picking mit Ihren Lieblingsaktien machen. Vielleicht denken Sie beim SDAX an die Strategie von Warren Buffett, der nur kauft, was er für immer behalten will, was er mag, kennt und versteht. Für die Anlegerikone, einer der weltweit reichsten Männer, sind eine faire Bewertung, also ein möglichst niedriges KGV im Branchenvergleich, oberstes Gebot. Zu seinen Favoriten gehören die Aktien von konjunkturunabhängigen, substanzstarken, möglichst nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen. Sie stammen bevorzugt aus den Branchen Konsumgüter, Banken, Versicherungen, Pharma, Chemie, Grundstoffe, Energie und Bauwirtschaft. Es handelt sich also um vorwiegend defensive Aktien, Value genannt. Wenn ich etwas nicht verstehe, lerne ich, bis ich weiß, worum es geht. Also kommen auch höher bewertete offensive, wachstumsstarke Aktien in mein Depot. Der TecDAX bildet wichtige Zukunftsmärkte ab. Sie finden Aktien aus den Bereichen Industrie 4.0, Internet, Telekommunikation, Informationstechnologie, Software, Biotechnologie, Gentechnik und Medizintechnik. Immer stärker werden diese Unternehmen von Cloud-Computing, Künstlicher Intelligenz, Robotik, digitalisierter und vernetzter Welt geprägt. Es handelt sich mehrheitlich um Growth-Aktien. Das KGV ist ziemlich hoch. Aber Premium verdient einen Aufschlag. Die Dividende ist meistens niedrig oder entfällt sogar ganz. Bei diesen modernen, konjunkturabhängigen Titeln geht es um Wachstum, Eroberung neuer Geschäftsfelder und trendiger Zukunftsmärkte. Solche Aktien wenden sich an risikofreudige Investoren. Ich mische Value mit Growth. Darauf beruht meine erfolgreiche Hoch-/Tief-Mutstrategie. Börse soll Spaß machen und spannend sein. Etwas Nervenkitzel durch spekulative Beigaben darf dazugehören. Ich stelle aus dem großen Angebot nun einige SDAX-Titel vor und bevorzuge dabei niedrig bewertete,...


Beate Sander begann erst im Ruhestand mit Aktien zu handeln. Mit 60 Jahren und 30.000 Euro Startkapital fing alles an. Durch ihre selbst entwickelte Hoch-/Tief-Mutstrategie brachte sie es sogar zur zweifachen Millionärin. Die Bestsellerautorin war als Kommentatorin, Moderatorin, Keynote-Rednerin und Interviewpartnerin begehrt und schrieb für »BILDplus« eine viel beachtete Börsenkolumne. Im September 2020 starb sie im Alter von 82 Jahren.


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