Sanders | Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Sanders Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein

»Das Buch der Stunde.« Spiegel

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

ISBN: 978-3-608-12193-3
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



»Bernie Sanders wird von unserer ­Gegenwart stets aufs Neue bestätigt. Tragen Sie es weiter.« Naomi Klein Dieses Buch ist Bernie Sanders Vermächtnis. Ein bewegendes Zeugnis davon, dass sich Ehrlichkeit in der Politik auszahlt. Es ist eine Abrechnung mit den Superreichen und ein Wegweiser für die nächste Generation. Eine Anleitung, welche Schritte es jetzt braucht, damit alle Menschen in Würde leben können. Der ungezügelte Kapitalismus treibt die globale Ungleichheit unaufhaltsam voran, er untergräbt unsere Demokratie und zerstört unseren Planeten. Für Bernie Sanders, den zweifachen US-Präsidentschaftskandidaten, gibt es nur einen Ausweg: Wir müssen dem unmoralischen Prinzip, das von hemmungsloser Gier angetrieben wird, endlich ein Ende setzen - und die Würde des Menschen ins Zentrum aller gesellschaftlichen ­Überlegungen rücken. Laut Bernie Sanders haben wir Grund genug, wütend auf den Kapitalismus zu sein. Mehr noch: Unsere Wut ist der erste Schritt in eine neue Zukunft. Wir müssen anerkennen, dass wirtschaftliche Rechte Menschenrechte sind, und eine Gesellschaft schaffen, die einen angemessenen Lebensstandard für alle bietet. Denn wie schon Franklin D. Roosevelt sagte: »Echte individuelle Freiheit kann es ohne wirtschaftliche Absicherung und Unabhängigkeit nicht geben.« »Ein anständiger, aufrichtiger Mensch. Das ist ziemlich ungewöhnlich in der Politik.« Noam Chomsky »Der Erfolg von Sanders zeigt, dass ein Großteil der Amerikaner der zunehmenden Ungleichheit und der so genannten politischen Veränderungen überdrüssig ist und beabsichtigt, sowohl eine progressive Agenda als auch die amerikanische Tradition des Egalitarismus wiederzubeleben.« Thomas Piketty

Bernard »Bernie« Sanders, geboren 1941 in New York City, ist US-amerikanischer Politiker und vertritt seit 2007 den Bundesstaat Vermont im Senat. Er bewarb sich zweimal um das höchste politische Amt der USA. Als Kandidat bei der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2016 gelang es ihm, viele junge Wählerinnen und Wähler für seine Reformvorstellungen zu begeistern. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete er u. a. als Dokumentarfilmer, Zimmermann und in verschiedenen sozialen Einrichtungen.
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Einleitung Der Kapitalismus ist das Problem
Je älter man wird, heißt es immer, desto konservativer wird man. Bei mir ist es umgekehrt: Je älter ich werde, desto wütender werde ich auf das hyperkapitalistische System, in dem wir leben, und desto mehr sehne ich mich nach tiefgreifenden Veränderungen in diesem Land. Manche Leute halten es für »unamerikanisch«, unbequeme Fragen darüber zu stellen, wie es um unser Land steht und wohin es sich entwickelt. Ich nicht. Meiner Meinung nach gibt es nichts Amerikanischeres, als ein System, das uns im Stich gelassen hat, zu hinterfragen und die nötigen Veränderungen einzufordern, um die Gesellschaft aufzubauen, die wir und zukünftige Generationen verdienen. Die schlichte Wahrheit lautet doch: Das hyperkapitalistische Wirtschaftssystem, das sich in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren etabliert hat, ein Wirtschaftssystem, das von unbändiger Gier und Verachtung für alle Regeln des Anstands angetrieben wird, ist nicht nur ungerecht. Es ist zutiefst unmoralisch. Dieser Unmoral müssen wir entgegentreten. Mutig, unverblümt, entschlossen. Erst dann können wir uns daranmachen, das abgekartete Spiel, bei dem die große Mehrheit der Amerikaner*innen auf der Verliererseite steht, zu beenden und ein System, das Millionen Leben zerstört, von Grund auf umzugestalten. Dieser Realität die Stirn zu bieten und genügend Leute zu mobilisieren, um einen grundlegenden Wandel einzuläuten, ist keine leichte Aufgabe. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Was wir brauchen, ist nicht nur ein Verständnis der einflussreichen Kräfte, die uns derzeit niederhalten, sondern – nicht weniger wichtig – eine Vision davon, wo wir hinwollen. Im reichsten Land der Weltgeschichte können wir, davon bin ich fest überzeugt, dank des technischen Fortschritts, der die Arbeitsproduktivität stark steigern wird, der Sparpolitik ein Ende setzen und den Menschheitstraum eines anständigen Lebensstandards für alle wahr werden lassen. Wir können in diesem Jahrhundert der Ellbogenwirtschaft ein Ende bereiten, in der die allermeisten sich gerade so über Wasser halten, während eine Handvoll Milliardär*innen über mehr Vermögen verfügt, als sie in eintausend Lebensspannen ausgeben könnte. Amerika gehört den Oligarchen
Um es deutlich zu sagen: Während die Mittelschicht kontinuierlich an Boden verliert, funktioniert unser derzeitiges System für diejenigen, die es gekauft haben, ganz hervorragend. Diese Oligarchen verfügen über außerordentlichen Reichtum. Und über außerordentliche Macht. Tatsächlich ging es den obersten 1 Prozent nie besser. Die Glücklichen, die dazugehören, haben überall auf der Welt ihre Villen, ihre Privatinseln, ihre teure Kunst, ihre Jachten, ihre Privatjets. Einige von ihnen besitzen Raumschiffe, die sie eines Tages vielleicht zum Mars bringen. Die Oligarchen sind zufrieden damit, wie es im Moment läuft, und sie werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihre Besitzstände zu verteidigen und den Status quo aufrechtzuerhalten. Ja, wir leben in einer »Demokratie« – aber sie haben sich diese Demokratie einverleibt. Sie geben Milliarden Dollar für Wahlkampfspenden an beide großen Parteien aus, und haben dadurch die Politiker*innen de facto in der Hand. Sie geben weitere Milliarden für Lobbyfirmen aus, um Regierungsentscheidungen auf allen politischen Ebenen zu beeinflussen. Deshalb haben wir in den letzten Jahren ein ums andere Mal erlebt, wie die Superreichen von politischen Entscheidungen profitieren – auf Kosten von allen anderen. Ja, wir haben Redefreiheit und eine »freie Presse«. Doch zu einem erheblichen Teil befinden sich die Medien im Besitz der Oligarchen. Daher stellen diejenigen, die sie bei Fernsehsendern, Radiosendern, Zeitungen und sozialen Medien beschäftigen, keine unangenehmen Fragen und bringen selten Themen zur Sprache, die die privilegierte Position ihrer Auftraggeber untergraben könnten. Deshalb findet trotz der unzähligen Fernsehsender, Radiostationen und Websites, die ihnen gehören, kaum eine öffentliche Diskussion über die Macht der Konzerne statt oder darüber, wie die Oligarchen diese Macht nutzen, um auf Kosten hart arbeitender Familien ihre Interessen durchzusetzen. Die gute Nachricht ist, dass sich während der unermüdlichen Versuche der Oligarchen und der von ihnen kontrollierten Institutionen, den Status quo zu bewahren, allmählich Risse im System auftun. Millionen Amerikaner*innen beginnen die Gesellschaft, in der sie leben, aus einer neuen, anderen Perspektive wahrzunehmen. Sie beginnen, mutig weiterzudenken. Sie stellen unbequeme Fragen und fordern Antworten, die über das Klein-Klein der Tagespolitik und der vorherrschenden Ideologie hinausweisen. Viele finden Antworten, indem sie sich gewerkschaftlich organisieren und sich an ihrem Arbeitsplatz für mehr Mitsprache sowie für bessere Löhne, Lohnzusatzleistungen und Arbeitsbedingungen einsetzen. Dem wirtschaftlichen und politischen Establishment die Stirn bieten
Ich weiß, wovon ich rede, schließlich habe ich zwei der progressivsten, von einer Basisbewegung getragenen Präsidentschaftswahlkämpfe der neueren amerikanischen Geschichte geführt. Im Jahr 2016 war das politische Establishment schockiert, als ich bei den Vorwahlen der Demokraten gegen die Wunschkandidatin der Parteiführung antrat und in 22 Bundesstaaten gewann, unterstützt von mehr als 13 Millionen Wählerstimmen. Das war so nicht vorhergesehen worden. Es war nicht, was die Superreichen wollten. Es war nicht, was die Medienkonzerne wollten. Es war nicht, was die vermögenden Wahlkampfspender*innen und die sogenannten Super-PACs wollten, Lobbygruppen, die bei ihren Spenden an Kandidierende keinerlei Begrenzung unterliegen. Es war nicht, was die sogenannten Superdelegierten wollten, die automatisch »gesetzten« hochrangigen Parteivertreter*innen. Und doch passierte genau das. Vier Jahre später, 2020, errangen wir bei den demokratischen Vorwahlen trotz des großen Kandidatenfeldes in den ersten drei Bundesstaaten die meisten Wählerstimmen. Die Folge: Das politische Establishment versammelte sich in Panik hinter Joe Biden, dem einzigen Kandidaten, der uns schlagen konnte. Die anderen Kandidierenden wurden aufgefordert, aus dem Rennen auszusteigen. Das wichtigste Ergebnis dieser Wahlkämpfe war nicht die Liste der Bundesstaaten, die wir gewannen, indem wir die Gier und Rücksichtslosigkeit der herrschenden Klasse anprangerten, und auch nicht die Gesamtzahl der Wählerstimmen. Wichtiger war, woher die Stimmen stammten. Sie kamen in überwältigender Zahl von jungen Menschen unter vierzig – der Zukunft unseres Landes. In einem Bundesstaat nach dem anderen, wie auch in landesweiten Umfragen, sicherten wir uns erdrutschartig die Unterstützung junger Amerikaner*innen. Diese Wähler*innen – Schwarze, Weiße, Latinos, asiatische Amerikaner*innen, Indigene – wussten aus eigener Erfahrung, dass Amerikas hyperkapitalistisches System nicht in ihrem Sinne funktionierte. Weder unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten – hatten sie doch einen niedrigeren Lebensstandard als ihre Eltern – noch im Hinblick auf den Umweltschutz – wurde doch der Planet infolge des Klimawandels vor ihren Augen immer gefährdeter und instabiler. Und auch nicht, was den Kampf gegen strukturellen Rassismus, Sexismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit betraf. Auf unseren Wahlkampfveranstaltungen machten Millionen junger Menschen klar: Sie wollten Veränderungen, und zwar echte. Für diese Amerikaner*innen steht fest, dass Vorschläge, die nur an der Oberfläche kratzen, den großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht gerecht werden. Unter ihnen wächst die Erkenntnis, dass es in unserem Land tiefliegende strukturelle Probleme gibt und dass es nicht genügt, lediglich an Symptomen herumzudoktern. Wir müssen zu den eigentlichen Ursachen vordringen. Wir müssen die zerstörerischen Folgen des heutigen Hyperkapitalismus angehen. Wir müssen das System ändern. Umfragen zufolge steht die Mehrheit der Amerikaner*innen dem Kapitalismus zwar nach wie vor positiv gegenüber, doch die Zustimmungswerte sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken – in einer Axios-Umfrage vom Juni 2021 lagen sie deutlich unter 60 Prozent. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen war der Anteil der gegenüber dem Kapitalismus negativ Eingestellten innerhalb von lediglich zwei Jahren von 38 Prozent auf 49 Prozent gestiegen. In der Generation Z – den 18- bis 24-Jährigen, die sich in der Ausbildung befinden und demnächst ins Arbeitsleben eintreten – gaben...


Sanders, Bernie
Bernard 'Bernie' Sanders, geboren 1941 in New York City, ist US-amerikanischer Politiker und vertritt seit 2007 den Bundesstaat Vermont im Senat. Er bewarb sich zweimal um das höchste politische Amt der USA. Als Kandidat bei der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2016 gelang es ihm, viele junge Wählerinnen und Wähler für seine Reformvorstellungen zu begeistern. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete er u. a. als Dokumentarfilmer, Zimmermann und in verschiedenen sozialen Einrichtungen.

Bernard 'Bernie' Sanders, geboren 1941 in New York City, ist US-amerikanischer Politiker und vertritt seit 2007 den Bundesstaat Vermont im Senat. Er bewarb sich zweimal um das höchste politische Amt der USA. Als Kandidat bei der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2016 gelang es ihm, viele junge Wählerinnen und Wähler für seine Reformvorstellungen zu begeistern. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete er u. a. als Dokumentarfilmer, Zimmermann und in verschiedenen sozialen Einrichtungen.

Bernard »Bernie« Sanders, geboren 1941 in New York City, ist US-amerikanischer Politiker und vertritt seit 2007 den Bundesstaat Vermont im Senat. Er bewarb sich zweimal um das höchste politische Amt der USA. Als Kandidat bei der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 2016 gelang es ihm, viele junge Wählerinnen und Wähler für seine Reformvorstellungen zu begeistern. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete er u. a. als Dokumentarfilmer, Zimmermann und in verschiedenen sozialen Einrichtungen.


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