Sandner / Welpe / Tumasjan | Der Blockchain-Faktor | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Sandner / Welpe / Tumasjan Der Blockchain-Faktor

Wie die Blockchain unsere Gesellschaft verändern wird

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

ISBN: 978-3-7504-5617-4
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Bitcoin & Co. waren nur der Anfang – die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, den Finanzsektor ebenso wie unsere Gesellschaft vollkommen auf den Kopf zu stellen. Sie ermöglicht eine Zukunft, in der Mittelsmänner überflüssig sind: eine Zukunft, in der Maschinen und technische Geräte aller Art autonom und dezentral agieren. Welche Auswirkungen hat sie auf unsere Gesellschaft und den Nationalstaat, wie wir ihn kennen? Wie nutzt ein etabliertes Unternehmen wie die Deutsche Bahn diese Technologie? Wo sieht ein Energieanbieter wie Innogy Potenziale und was macht die Blockchain für Start-ups und Investoren so attraktiv?

Prof. Dr. Philipp Sandner, Prof. Dr. Andranik Tumasjan und Prof. Dr. Isabell Welpe werfen einen Blick in die Zukunft und lassen führende Finanzexperten wie etwa Peter Grosskopf (Börse Stuttgart), Matthias Felder und Moritz von Bonin (Deutsche Bahn), Felix Holtermann (Handelsblatt) und Martin Würmli (Stadt Zug, Schweiz) zu Wort kommen. Sie betrachten den Status quo, zeigen, welche wegweisenden Veränderungen die Blockchain-Technologie ermöglicht und warum sie die Macht besitzt, Banken überflüssig zu machen.
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Einleitung
– Prof. Dr. Philipp Sandner, Prof. Dr. Andranik Tumasjan
und Prof. Dr. Isabell Welpe
– In den letzten Jahren haben sich digitale Technologien zu einem der wichtigsten Innovationstreiber entwickelt, der die Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend verändert. Startschuss für diese andauernden einschneidenden Veränderungen war die Entwicklung von TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) vor mehr als 40 Jahren. Auf diesem Netzwerkprotokoll basiert letztlich das heutige Internet, mit dessen Verbreitung sich Gesellschaft und Wirtschaft innerhalb weniger Jahrzehnte grundlegend gewandelt haben. Diese Entwicklungen haben insbesondere seit dem Aufkommen von Smartphones und Breitband-Internet noch einmal an Fahrt gewonnen. Im Zuge dessen entstanden vollkommen neue Geschäfts- und Organisationsmodelle, die traditionelle und etablierte Unternehmen einem hohen Wettbewerbs- und Innovationsdruck aussetzen. Die allgegenwärtige Präsenz des Internets in Beruf, Verwaltung und auch Zuhause hat Auswirkungen auf uns Individuen – und zwar milliardenfach, ganz gleich, in welchem Land oder in welcher Altersklasse. Kaum eine neue digitale Technologie hat in den letzten drei Jahren so viel öffentliche Aufmerksamkeit erfahren wie die Blockchain-Technologie. Mit der Erfindung und Implementierung der dezentralen Kryptowährung Bitcoin – als deren »Rückgrat« die Blockchain-Technologie fungiert – wurde vor zehn Jahren der Grundstein für eine innovative Datenregister-Struktur gelegt, welche derzeit als sogenannte Querschnittstechnologie in fast allen Branchen als mögliche disruptive Innovation diskutiert wird. Warum ist das so? Die Blockchain-Technologie bietet die Möglichkeit, eine weitere technologische »Schicht« auf die bestehende Internetinfrastruktur aufzusetzen, in der Vermögenswerte aller Art (z. B. Geld, aber beispielsweise auch Rechte an Grundstücken oder an Kunstgegenständen) digital verwaltet und digitale Transaktionen dieser Werte zwischen Individuen, Dingen und Organisationen direkt ohne die Zwischenschaltung eines Vermittlers (Peer-to-Peer) durchgeführt werden können. Im heutigen Internet ist bisher nur die Übertragung digitaler Informationen möglich. Diese Informationen können beliebig kopiert, verändert und weiterverbreitet werden, ohne dass Rückschlüsse auf den Ursprungscharakter dieser Informationen gezogen werden können. Aus diesem Grund kann das Internet in der Form, wie wir es heute kennen, auch als »Internet der digitalen Kopien« bezeichnet werden. Die digitale Verwaltung und Abwicklung von Vermögenswerten (z. B. Geld, Eigentumsrechten) erfordert nach wie vor die Anwesenheit eines vertrauenswürdigen Vermittlers, denn zwischen unterschiedlichen Parteien können derzeit im Internet nur digitale Kopien ausgetauscht werden. Das ist bei Informationen unproblematisch, bei Vermögen und Rechten jedoch nicht ausreichend. Die Blockchain-Technologie verwandelt das Internet von einem »Internet der digitalen Kopien« in ein »Internet der digitalen Originale und Werte«. Denn einmal in einer Blockchain gespeicherte Daten und Informationen sind (nahezu) unveränderbar und damit vertrauenswürdig. In diesem Sinne lässt der heutige Wissensstand erwarten, dass die Blockchain-Technologie die digitale Wertschöpfung sowie Wirtschafts- und Geschäftsmodelle in naher Zukunft grundlegend verändern wird. So könnte es schon in zehn Jahren so weit sein, dass Werte aller Art (z. B. der Euro, Wertpapiere, aber auch Eigentumsrechte etc.) elektronisch und eindeutig identifizierbar auf Blockchain-Lösungen gespeichert werden. Das Wort »Blockchain« wandelt sich im Sprachgebrauch zunehmend von seinem ursprünglichen Sinn der »verketteten Blöcke« (d. h. Blockchain im engeren Sinn) hin zu einem allgemeineren Begriff, der die sogenannten Distributed-Ledger-Technologien (DLT) in Gänze erfasst (d. h. Blockchain im weiteren Sinn). Obwohl die Blockchain-Technologie streng genommen eine Ausprägung der DLT ist, werden die Begriffe oftmals synonym verwendet. Bereits bis zum Jahr 2017 wurden mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar in Blockchain-basierte Start-ups in der ganzen Welt investiert, was die Relevanz der noch jungen Technologie in den Augen von GründerInnen und InvestorInnen belegt. Doch nicht nur in Unternehmen, sondern auch in der breiten Gesellschaft und Öffentlichkeit wird die Blockchain-Technologie als sozialer Innovationstreiber diskutiert und ausprobiert. So identifizierte eine gemeinsame Studie der Stanford Universität und des Startups Ripple Works knapp 200 Projekte weltweit, die sich mit »Blockchain for Social Impact« in verschiedenen Bereichen wie Gesundheitswesen, finanzieller Teilhabe, Energie, Klima und Umwelt, Philanthropie und Wohltätigkeit, Demokratie, Landwirtschaft oder Grundbesitz beschäftigten. Diese Fülle an Themenfeldern zeigt das hohe Potenzial der Blockchain-Technologie für ganz unterschiedliche Interessensgruppen. Deutschland, und insbesondere Berlin, ist international ein wichtiger Standort für die (Weiter-)Entwicklung und Implementierung der Blockchain-Technologie. Laut einer aktuellen Erhebung1 gibt es 200 Blockchain-Start-ups in Deutschland, von denen die Mehrheit ihren Sitz in den Städten Berlin (89), München (29) und Frankfurt (19) hat. Aber nicht nur Startups, sondern auch viele große und etablierte Unternehmen experimentieren mit der Blockchain-Technologie oder haben bereits erste funktionsfähige Prototypen entwickelt. Auch die Bundesregierung hat das Potenzial der Blockchain-Technologie erkannt und im aktuell geltenden Koalitionsvertrag eine »nationale Blockchain-Strategie« angekündigt, welche aktuell konzipiert wird. Individuen und Organisationen konnten sich mittels einer »Online-Konsultation« im Frühjahr 2019 beteiligen und Input zu der zu konzipierenden Strategie liefern. Dem soeben skizzierten gesteigerten Interesse der breiten Öffentlichkeit an der Blockchain-Technologie soll daher das vorliegende Buch Rechnung tragen. In 13 Kapiteln gehen die einzelnen Autoren der Frage nach, welche gesellschaftlichen Implikationen die Blockchain-Technologie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten haben wird. Dabei haben wir bei der Auswahl der Kapitel darauf geachtet, dass wir neben den wirtschaftlichen Implikationen insbesondere die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen in den Vordergrund stellen. Im Beitrag von Horst Treiblmaier, Professor an der Modul University in Wien, wird aufgezeigt, wie Blockchain-Anwendungen mithilfe eines Rahmenmodells bewertet werden können und welche Auswirkungen die Blockchain-Technologie auf Wirtschaft, Gesellschaft, Privatsphäre und Arbeitswelt hat. Der Beitrag beruht auf über 20 Interviews mit Experten aus unterschiedlichen Branchen und zeigt die Vielfältigkeit möglicher Einsatzfelder und daher auch die Notwendigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit über Sektorengrenzen hinweg auf. Nicht nur privatwirtschaftliche Banken, auch Zentralbanken weltweit interessieren sich heute für die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie. Manuel Klein, Research Fellow am Frankfurt School Blockchain Center, geht der Frage nach, ob und warum es bald einen »Euro on chain« – also staatliche Währungen auf der Blockchain – geben könnte. Zentralbanken diskutieren seit einigen Jahren darüber, ob sie selbst digitales Bargeld (Digital Cash) ausgeben sollten, und einige Zentralbanken haben während des Krypto-Hypes bereits angekündigt, an solchen Plänen zu arbeiten. Doch welche Auswirkungen hätte ein solches digitales Bargeld auf den Aufbau und die Funktionsfähigkeit unseres heutigen Geldsystems? Martin Würmli, seit 2014 Stadtschreiber (Verwaltungschef) der Stadt Zug in der Schweiz, beschreibt in seinem Beitrag, wie die Stadt Zug bereits heute Blockchain-Technologie, beispielsweise in der Bereitstellung von digitalen Identitäten für ihre Bürger, einsetzt. Er exploriert anschließend weitere Anwendungsfelder, die in naher Zukunft möglich sind: Wahlen, Abstimmungen und Registerführung. Der Beitrag kulminiert in der Betrachtung eines »Blockchain-geprägten Staats«: Lässt sich mithilfe der Blockchain-Technologie ein neues Staatsmodell entwickeln? Wird die nationalstaatliche Zukunft dezentraler aufgestellt sein und wie entsteht hierbei die nötige demokratische Legitimation? Joram Voelklein, Mitglied des Advisory Board der Cryptology Asset Group und der KochBank, wirft einen Blick auf den Einfluss der Blockchain-Technologie auf neue datengetriebene Geschäftsmodelle und dadurch ausgelöste gesellschaftliche Veränderungen. Wird die Bedeutung der Blockchain-Technologie überschätzt? Welchen Wert haben Daten als neues »Öl« in der Zukunft? Und wie wird sich die Gesellschaft dadurch verändern? Der anschließende Beitrag von Martin Schmidt, Partner der Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Postera Capital aus Düsseldorf, greift das Thema der Dezentralität auf und diskutiert, inwiefern und inwieweit dezentrale Strukturen für Deutschland relevant sind. Er differenziert den häufig vage verwendeten Dezentralisierungsbegriff in drei Aspekte...


Tumasjan, Andranik
Prof. Dr. Andranik Tumasjan leitet den Lehrstuhl für Management und Digitale Transformation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er befasst sich mit dem Einfluss der digitalen Transformation auf das Management von Unternehmen und die Entstehung neuer Organisations-, HR-, Führungs- und Geschäftsmodelle sowie unternehmerischer Gelegenheiten. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Nanjing University (China). Seine Promotion und Habilitation erfolgten an der Technischen Universität München. Als Gastwissenschaftler forschte er an der Columbia University, New York, und der University of California, Los Angeles. Er ist Research Fellow des Centre for Blockchain Technologies des University College London und Mitgründer der International Token Standardization Association (ITSA).

Welpe, Isabell
Prof. Dr. Isabell Welpe ist Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Digitale Transformation von Unternehmen und den Auswirkungen von neuen Technologien wie Blockchain und Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft. Aktuelle Projekte von Prof. Dr. Isabell Welpe beschäftigen sich mit dem digitalen Wandel und der Arbeitswelt, der Zukunft von Führung, dem wirtschaftlichen Potential von Blockchain sowie der Veränderung von Führung und Geschäftsmodellen in Organisationen. Prof. Welpe ist u. a. Vorstandsmitglied im Center for Digital Technology & Management (CDTM) und Mitglied im "Münchner Kreis" sowie Angehörige weiterer Beiräte. Sie ist zudem wiederholter Speaker auf der Digital Life Design (DLD) Konferenz und war durch die Zeitschrift Capital als "Top 40 unter 40" gelistet.

Sandner, Philipp
Prof. Dr. Philipp Sandner leitet das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance & Management, welches im Februar 2017 initiiert wurde. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) führte ihn 2018 als einen der "Top 30"-Ökonomen Deutschlands auf. Weiterhin gehört er laut dem Magazin Capital zu den "Top 40 unter 40". Zu seinen Themengebieten gehören Blockchain, Crypto Assets, Distributed Ledger Technology (DLT), Euro-on-Ledger, Initial Coin Offerings (ICOs), Security Tokens (STOs), Digitalisierung und Entrepreneurship. Herr Prof. Dr. Sandner ist im FinTechRat des Bundesministeriums der Finanzen, im Blockchain Observatory der Europäischen Union und zudem Mitgründer des Blockchain Bundesverband e. V. und der International Token Standardization Association (ITSA) e.V.


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