Schmidt | Michael Benton - Die Toten des Tiefen Staates - Thriller | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Schmidt Michael Benton - Die Toten des Tiefen Staates - Thriller

E-Book, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-95753-592-4
Verlag: Verlag DeBehr
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Deutschland. Der Tiefe Staat zieht seine Fäden im Untergrund und requiriert seine Gefolgsleute unauffällig. Der junge Michael Benton, tätig für den Bundestag, wird als Schützentalent entdeckt und angeworben. Seine Aufgabe liegt jenseits der öffentlichen Legitimation. Und er erfüllt diese mehr als perfekt. Staatsfeinde, die nicht über die Justiz zu ergreifen sind, Köpfe des organisierten Verbrechens, Drogenbosse und Terroristen, schaltet er gnadenlos aus. Bald aber kommen dem Scharfschützen Zweifel und eines Tages gerät er selbst ins Visier seiner Auftraggeber. Benton muss flüchten. Sein Mentor allerdings kann sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Aus dem Gejagten wird erneut ein Jäger – auf einem tödlichen Rachefeldzug.... Der Autor war viele Jahre für die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft in Bonn tätig, bevor er eine Aufgabe in der Industrie übernahm. Die Zeit bei der Bundesregierung hat ihn geprägt und gab ihm die Inspiration für dieses Buch. So verschmolzen Realität und Fantasie zu einer spannenden Story.
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Kapitel 2: Die Ausbildung                                                                                                                                                                                  "Denk dran, 5 mal Brust, 5 mal Kopf, immer im Wechsel", kommt es zu mir herüber. Der Übungsleiter, ein schlacksiger Mitdreißiger mit einer äußerst einprägsamen Stimme steht gerade ein paar Meter weiter bei Mark, einem Mitglied der Lehrgangsgruppe und erklärt ihm den genauen Ablauf der Schussfolge aus seinem M24, einem bewährten Scharfschützengewehr. Ich denke, überhaupt irgendetwas zu treffen, wird schwierig. Man kann das Ziel auf 500 Meter kaum erkennen. Doch dann schaue ich durch mein Zielfernrohr, einem Leupold 10 x 42 Ultra oben auf der Waffe. Deutlich kann ich nun die Konturen und die beiden Zielfelder auf der Zielfigur erkennen. Damit kann man was anfangen. Seit einer Woche bin ich jetzt hier in der Nähe von Gifhorn in Sichtweite der innerdeutschen Grenze zur sogenannten DDR. Eigentlich sollte ich doch zu dieser Zeit mit meinem Chef, dem Außenminister anlässlich des Ministertreffens in Schottland weilen. Aber es kam anders. Eine Woche vor Reiseantritt rief mich Doktor Bischoff, der Reisekoordinator des Auswärtigen Amtes, in sein Büro. "Hallo Mike", begrüßte er mich, „bitte setzen Sie sich doch." Ich setzte mich in einen der beiden Sessel vor seinem Schreibtisch und war gespannt, was er von mir wollte. "Es ist so, dass wir Sie auf Wunsch des Herrn Außenministers für die Reise nach Schottland in der nächsten Woche fest eingeplant hatten", eröffnete er das Gespräch. "Leider sind unsere Kontingente bereits ausgeschöpft, sprich, die Delegation ist zu groß. Wir müssen deshalb auf einige der eingeplanten Leute verzichten. Bedauerlicherweise gehören Sie auch dazu. Ich kann verstehen, dass Sie jetzt ganz sicher enttäuscht sind", führte er weiter aus. "Ich versichere Ihnen aber, beim nächsten Mal sind Sie wieder an Bord. Damit Sie nicht allzu traurig sind, habe ich auch ein Trostpflaster für Sie! Wir haben von Ihrem Talent erfahren, dass Sie ein begnadeter Schütze sind und haben uns gedacht, dass Sie wahrscheinlich Spaß daran haben, an einem Lehrgang für Scharfschützen teilzunehmen. Der findet ab der nächsten Woche in Gifhorn statt und dauert zwei Wochen. Ich soll Ihnen sagen, der Oberst und auch Emma sind ebenfalls dabei", schloss er seine Ausführung. Natürlich war ich zunächst enttäuscht, hatte mich doch sehr auf die erste Reise mit dem Team des Außenministers gefreut. Aber die Option für die Zukunft und dieser Lehrgang, wie hatte es Dr. Bischoff verpackt? Ach ja, Trostpflaster. Ich wusste gar nicht, dass es Trostpflaster für gestrichene Reiseplätze gab. So gab ich mich den Gegebenheiten hin, nickte brav und drückte meine Freude über die Lehrgangsteilnahme dadurch aus, dass ich mich per Händedruck bedankte. Dr. Bischoff schob mir ein Formular über den Schreibtisch und sagte: "Bitte unterschreiben Sie hier unten rechts, ich werde alles andere für Sie veranlassen. Haben Sie viel Spaß in Gifhorn und berichten Sie mir, wenn Sie wieder zurück sind!" "Danke, das werde ich", sagte ich und verließ das Büro. "Hast Du nachts keine Zeit zum Träumen?" Emmas Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. "Das Ziel ist da vorne und jetzt zeig mal, was Du drauf hast." "Ja, klar doch", sagte ich und schob das Magazin in die Waffe. Zehn Mal Kaliber 7,62, eine tödliche Botschaft. Ich klemmte den Schaft vor die Schulter, legte die Wange an, schloss das linke Auge um mit dem rechten durch die optische Hilfe mein Ziel anzuvisieren. Feuer frei, Kopf-Brust ... je fünfmal. Das Auf und Ab mit dem Fadenkreuz, der leichte Rückschlag bei jedem Schuss, das Repetieren des Gewehrs und der Auswurf der Patronenhülsen waren die Dinge, die gewöhnungsbedürftig waren und deshalb immer und immer wieder trainiert wurden. Ziel war es, die Schussfolge flüssig und gleichmäßig und mit einer höchstmöglichen Trefferquote hinzukriegen. Nach einer Woche schaffte ich es immerhin, von den zehn Geschossen im Magazin durchschnittlich sechs ins Ziel zu bringen. Die Distanz von 500 Metern war enorm und ich befand mich mit meiner Quote in guter Gesellschaft. Hannes, der "Grenzschützer" hatte gerade ein komplettes Magazin versemmelt und schimpfte wie ein Rohrspatz. Natürlich war das Gewehr schuld. "Es zieht nach rechts", tobte er und alle lachten. Dann korrigierte er das Zielfernrohr und tatsächlich brachte er mit der nächsten Schussfolge acht Treffer ins Ziel, drei oben und fünf unten. Er war rehabilitiert und grinste in die Runde. Emma schoss sehr souverän sechs bis acht Treffer pro Magazin. Allerdings war es schon ihr dritter Lehrgang. Es war beeindruckend, wie cool und abgeklärt sie ihre Waffe handhabte. Es schien alles wie einprogrammiert bei ihr abzulaufen. Offensichtlich hatte sie bemerkt, dass ich sie beobachtete. "Meine Autogrammkarten sind leider im Spind, ich geb Dir später eine", rief sie mit einem Augenzwinkern. "Ich danke, nehm ich doch gerne", zwinkerte ich zurück. Sie hatte etwas Faszinierendes, ich empfand eine ausgeprägte Sympathie für sie. Das Gesamtbild dieses gut aussehenden Mädchens beeindruckte mich ziemlich. Sie hatte einen ungeheuren Ehrgeiz, eine eiserne Entschlossenheit und eine geduldige Ausdauer. Sie ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen, wurde nur laut, wenn es die Umstände erforderten, niemals emotional. Das Wort Stress war für sie tatsächlich nur ein Wort. Sie hatte die Gabe, Hektik einfach abprallen zu lassen. Ihre permanent gute Laune war dazu ansteckend. Ich lud die Waffe nochmals und schoss ein weiteres Magazin leer. Sechs Treffer, drei oben und drei unten. Emma lächelte herüber und sagte: "Das ist nicht schlecht, was Du hier ablieferst. Es gab Teilnehmer, die haben nach zwei Wochen nicht einen Treffer zu verzeichnen gehabt, waren aber ausgezeichnete Pistolenschützen. Es sind eben völlig verschiedene Schießtechniken und die Langwaffe liegt nicht jedem." "Das stimmt wohl", antwortete ich, "ich hab ja noch eine ganze Woche. Das wird schon noch besser." Nur noch eine Woche, hätte ich sagen sollen. Die Zeit flog dahin. Mir gefiel es hier gut und bei dem Gedanken, nächste Woche wieder im Ministerbüro meinen administrativen Aufgaben nachzukommen, bekam ich ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend. Emma schien meine Gedanken zu erraten und sagte: "Wird schon nicht Dein letzter Ausflug in Freiheit und Abenteuer gewesen sein. Bei guter Führung nehmen wir Dich bestimmt noch mal mit." Sie lachte und begab sich mit ihrem Gewehr in Richtung Waffenkammer. Das Auseinandernehmen und Reinigen der Waffe stand an. Auch das gehörte dazu. Am Abend war ein Ausflug in den nächsten Ort geplant. Dort gab es eine Pizzeria und da bei allen der Appetit auf Pizza bestand, wollten wir uns abends mit zwölf Leuten unseren Gelüsten hingeben. Mmmhh, bei dem Gedanken an Pizza lief mir das Wasser im Mund zusammen.  Die Pizzeria "Da Enzo" hatte dieses typisch italienische Flair. Es roch nach Oregano und Olivenöl. Der Wirt begrüßte uns mit einem breiten Grinsen und einem freundlichen "Buona sera" und ging voraus zu einem reservierten Tisch im hinteren Bereich des gut besuchten Restaurants. Die obligatorische schmachtend schmalzige Italo-Schlagermusik rieselte aus verschiedenen Lautsprechern auf die Gäste herab und man konnte sich dem Fernweh nach Italien nicht entziehen. Insgesamt fühlten wir uns wohl und die Freude auf eine knusprige Pizza wuchs zusätzlich durch die köstlichen Düfte, die der Kellner jedes Mal mitbrachte, wenn an den benachbarten Tischen die georderten Speisen serviert wurden. Die Bestellungen wurden aufgegeben, die Getränke kamen und man hatte Zeit, sich zu unterhalten sowie die südländische Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. In einem Nebenraum stand ein großer Billardtisch und der eine oder andere unserer Jungs bekundete schon, nach dem Essen eine Runde zu spielen zu wollen. Im Moment standen ein paar Typen um den Tisch herum, die etwas Unbehagen ausstrahlten. Nicht, dass sie unangenehm aufgefallen wären, sondern von ihrer Äußerlichkeit: Langhaarig, bärtig, in Ledermontur, teilweise in ärmellosen Westen, sodass man ihre umfangreichen Tattoos sehen konnte. Sie machten einen insgesamt grobschlächtigen und gewaltbereiten Eindruck auf mich, auch durch den Umgangston, den sie untereinander pflegten. Die Pizza kam und all unsere Träume wurden erfüllt. Es schmeckte allen und der Stimmungspegel stieg insgesamt. "Prost!" Emma saß neben mir und hielt mir ihr Rotweinglas entgegen. Ich nahm mein Glas und stieß leicht mit ihr an: "Prost, Emma, auf Dein Wohl und unsere Freundschaft!" "Wir sind also Freunde?", fragte sie. "Na, ich hoffe doch. Jedenfalls wäre es schön", antwortete ich. Sie lächelte vielsagend, sagte aber nichts weiter und wendete sich wieder ihrer Pizza zu. Ich beobachtete sie von der Seite und stellte fest, wie schön sie doch war. Ein leichtes Kribbeln kroch in mir hoch. Sie musste hellseherische Fähigkeiten haben, denn sie sah mich an und sagte: "Wir werden uns noch gut kennenlernen, Michael. Freundschaft braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Ich hab da schon etwas Erfahrung, aber Du bist auf einem guten Weg." "Danke", sagte ich und dachte nur, sie ist nicht nur schön,...


Schmidt, Rainer
Der Autor Rainer Schmidt war viele Jahre für die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft in Bonn, im Kanzleramt und im Auswärtigen Amt tätig. Die Zeit bei der Bundesregierung hat ihn geprägt und gab ihm die Inspiration für dieses Buch. So verschmolzen Realität und Fantasie zu einer spannenden Story.


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