Reformen des Rechtswesens und Kodifizierung des Rechts als Teil moderner Staatenbildung am Beispiel Preußens
E-Book, Deutsch, 24 Seiten
ISBN: 978-3-640-67017-8
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Das uns heute so vertraute – und zur Bewahrung eben auch anvertraute – Prinzip der Rechtsstaatlichkeit ist jedoch keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Nicht erst mit der Verkündung des Grundgesetzes vor nun über 60 Jahren oder mit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 entstand die Institution des Rechtsstaats: Seine normative Kraft – und noch viel mehr die Idee der Rechtsstaatlichkeit – reichen viel weiter zurück.
Die vorliegende Arbeit hat eben die Entwicklung des preußischen Rechtsstaates zum Thema. Dazu folgt nach dieser Einleitung (I) eine Beschreibung des Rechtswesens zu Beginn des Königreichs Preußen, das sich vor allem durch die ländliche Patrimonialgerichtsbarkeit kennzeichnet (II). Im Anschluss wird ein Überblick über die wesentlichen Reformen des Rechts und der Rechtspflege in Preußen im 18. Jahrhundert gegeben (III). Dabei soll auch der „Fall Müller-Arnold“ als „Praxisbeispiel“ veränderter rechtsphilosophischer Auffassungen des Königs Friedrichs II. angeführt werden. Schließlich folgt eine Auseinandersetzung mit dem Allgemeinen Landrecht von 1794, dessen Entstehung, Inhalt und Rezeption beschrieben werden (IV). Die Arbeit schließt mit einer Diskussion zur Leitfrage: Kann Preußen als Prototyp des modernen deutschen Rechtsstaats gewertet werden? Dabei werden zuerst Begriff und Inhalt von Rechtsstaatlichkeit aus dem modernen Staatsrecht heraus definiert. Daraus sollen Indikatoren ermittelt werden, die einen Vergleich zum preußischen Rechtsstaat im 18. und 19. Jahrhundert ermöglichen sollen (V). Letztlich führt der Autor damit auf seine These hin, dass die Verfassungswirklichkeit der heutigen Bundesrepublik Deutschland aus den richtigen Gründen von den preußischen Rechtsreformen profitiert.