Scholz / Eisenbeis | Der TV-Kabelmarkt in Deutschland. Entwicklungsperspektiven über Märkte (Wert(e) und Wirklichkeit) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 123 Seiten

Scholz / Eisenbeis Der TV-Kabelmarkt in Deutschland. Entwicklungsperspektiven über Märkte (Wert(e) und Wirklichkeit)

E-Book, Deutsch, 123 Seiten

ISBN: 978-3-86618-147-2
Verlag: Rainer Hampp Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Seit Jahren stellt der TV-Kabelmarkt in Deutschland ein spannendes Forschungsobjekt dar. Was Ende der 90er Jahre mit der Begleitforschung von Pilotprojekten begann, wurde wegen des komplexen Beziehungsgeflechts unterschiedlicher Interessengruppen insbesondere nach der Privatisierung des Kabelnetzes zunehmend interessant. Die Tatsache, dass (auch ausländische) Investoren am deutschen Kabelmarkt interessiert sind, zeigt, dass dem Markt (gerade heute) Entwicklungspotential zugetraut wird. Und wenn Kabelnetzbetreiber, die bis vor kurzem als reine Infrastrukturbereitsteller galten, nun etablierten Fernsehsendern die Übertragungsrechte an wichtigen Sportereignissen wegschnappen, scheint der Markt tatsächlich in Bewegung zu sein.

Mit Der TV-Kabelmarkt in Deutschland. Entwicklungsperspektiven über Märkte, Wert(e) und Wirklichkeit liegt ein Beitrag zur aktuellen Diskussion um eine der wichtigsten Telekommunikations- und Medieninfrastrukturen in Deutschland vor. Das Buch bietet einen gut lesbaren, umfassenden Überblick über Situation, Interessengruppen und Entwicklungsoptionen des deutschen TV-Kabelmarktes sowie Handlungsunterstützung für die beteiligten Akteure.

Um Personen mit Lenkungsfunktion bei ihren Entscheidungen und Entscheidungsbegründungen zu unterstützen, wird mit dem Modell der drei Medienwirkungen wonach Medien Märkte, Wert(e) und Wirklichkeit schaffen ein integratives Konzept vorgelegt und angewendet. Das Buch richtet sich nicht nur an Entscheider in Sendern, bei Netzbetreibern und Technologieanbietern sowie Politik und Regulierungsbehörden, sondern auch an alle, die sich einen umfassenden Überblick zum Thema Kabelmarkt anlesen wollen. Die Diskussion um den deutschen Kabelmarkt geht weiter, nicht zuletzt in Bezug auf Märkte, Wert(e) und Wirklichkeit.
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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;1 Das Vorwort: Erklärung zu einem Zwischenbericht;8
3;2 Die Ausgangslage: Kabelmarkt als Herausforderung und Chance;10
4;3 Die Basis: Fakten zum deutschen Fernseh- und Kabelmarkt;14
4.1;3.1 Das Duale Rundfunksystem;14
4.2;3.2 Die Fernsehlandschaft;15
4.3;3.3 Die Entwicklungsphasen des Kabelnetzes;22
4.4;3.4 Die Struktur des Kabelnetzes;23
4.5;3.5 Die Digitalisierung des Kabelnetzes;26
4.6;3.6 Die Alternativen Übertragungswege;35
5;4 Der Rahmen: Kultur- und wirtschaftspolitische Regulierung des deutschen Medienmarktes;40
5.1;4.1 Kulturpolitische Interessen;40
5.2;4.2 Wirtschaftspolitische Interessen;50
5.3;4.3 Die Machtposition von Politik und Regulierungsbehörden;57
5.4;4.4 Wirtschaftlichkeit contra Pluralismus;59
5.5;4.5 Marktbarrieren des TV-Kabelmarktes;60
5.6;4.6 Wirtschaftliche Konsequenzen politischer Regulierung;62
6;5 Die Player: Stakeholder im deutschen Kabelmarkt;66
6.1;5.1 Fernsehsender;66
6.2;5.2 Netzbetreiber;75
6.3;5.3 Technologieanbieter;83
6.4;5.4 Private Nutzer;86
7;6 Die Analyse: Systematisierung der Situation;100
7.1;6.1 Der Strategiedreiklang „Medien schaffen Märkte, Wert(e) und Wirklichkeit“;100
7.2;6.2 Fazit;108
8;Endnotenverzeichnis;110
9;Quellenverzeichnis;116
10;Die Autoren;126


5 Die Player: Stakeholder im deutschen Kabelmarkt (S. 65)

5.1 Fernsehsender

5.1.1 Mögliche digitale Angebotsformen für TV-Sender

Die für die TV-Sender durch die Digitalisierung möglich gewordenen Angebotsformen lassen sich in Bezug auf den Grad der Interaktivität unterscheiden. Schrape229 unterscheidet fünf verschiedene Stufen (von null bis vier), die mit ansteigender Zahl die jeweils höhere Bereitschaft und Möglichkeit zur aktiven Kommunikation beschreiben. Beispielsweise werden in der untersten Stufe der reine Fernsehkonsum inklusive An- und Ausschalten des Gerätes sowie der Programmwechsel geführt, wohingegen Stufe vier echte Interaktion durch einen direkten Rückkanal bedeutet.

Zusätzlich wird die Entgeltform losgelöst von den Kosten für den Übertragungsweg Kabel betrachtet, so dass sich in Analogie zur Segmentierung eine Einteilung in drei Kategorien ergibt: Unter Kategorie 1 fallen die öffentlich-rechtlichen Programme mit ihrer Finanzierung durch die politisch festgelegte Gebühr pro Fernsehhaushalt. In Kategorie 2 finden sich die Free-TV-Sender, die sich im Allgemeinen aus Werbung finanzieren, und Kategorie 3 repräsentiert das Pay-TV, dessen Konsum mit direkten Kosten verbunden ist.231 Dadurch ergeben sich folgende Angebotsmöglichkeiten:

• Klassische TV-Angebote, die TV-Vollprogramme, TV-Spartenprogramme und Payper- View umfassen (Interaktivitätsstufe 1).

• TV-Angebote mit Schwerpunkt Werbung, wie Tele-Shopping-Programme, Infomercials und BusinessTV (Interaktivitätsstufe 0).

• Multi-Kanal-Programme beziehungsweise Multiperspektiv-Programme (Interaktivitätsstufe 1).

• Near-Video-on-Demand, bei dem in regelmäßigen Zeitabständen dasselbe Angebot zeitversetzt wiederholt wird (Interaktivitätsstufe 1).

• Data Broadcast mit programmbegleitenden Informationen wie zum Beispiel Videotext und Programmführer (Interaktivitätsstufe 2).

• (Video-)Spiele (Interaktivitätsstufe 2).

• Video-on-Demand, bei dem der Zuschauer zu jedem beliebigen Zeitpunkt ein individuelles Programm aus einem Archiv auswählen und sofort empfangen kann (Interaktivitätsstufe 3).

• Elektronische Multimedia-Dienstleistung, bei dem der Zuschauer kann per Menüsteuerung zum Beispiel durch einen Katalog blättern und sich bestimmte Produkte audiovisuell präsentieren lassen (Interaktivitätsstufe 4).

Die Kommunikation mit dem Zuschauer – so wie Interaktivität von den TVVeranstaltern verstanden wird – ist durchaus ein wichtiger Bestandteil ihrer Strategie, die heute noch nicht sonderlich ausgeprägt ist, in zwei Jahren aber deutlich zunehmen soll. Auffällig ist, dass die Angebote, die von den Sendern umgesetzt werden, vom Zuschauer maximal ein Interaktivitätsniveau der Stufe 2 fordern. Die Sender gehen davon aus, dass der Zuschauer passiv ist und den Umgang mit interaktiven Medien erst lernen muss, bevor diese Angebote angenommen werden (können). Es bleibt außerdem abzuwarten, ob der Zuschauer in Zukunft seine Fernbedienung als neue Kommunikationsform nutzen wird, weiterhin bekannten Endgeräte wie das Telefon einsetzt.

Die Vorstellung davon, wie interaktive Angebote aussehen könnten ist bei den jeweiligen Sendertypen unterschiedlich. Für die öffentlich-rechtlichen Sender gilt, dass sie zwar neue Programme und auch Programmformate anbieten, diese aber aus bestehendem Material kreieren. Es handelt sich demnach nicht um Programmbeiträge, die speziell für diese Programme produziert werden, sondern um eine Wiederholung oder Wiederaufbereitung von bestehendem Material. Denn selbst wenn sie wollten, dürften die öffentlich-rechtlichen Sender aufgrund der Vorschriften im Rundfunkstaatsvertrag und den Empfehlungen der KEF keine neuen, kostenaufwändigen Programme erstellen.


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