Schröder | Im Zeichen des Falken | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 366 Seiten

Schröder Im Zeichen des Falken

E-Book, Deutsch, 366 Seiten

ISBN: 978-3-95751-163-8
Verlag: hockebooks
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Tobias Heller, der Sohn eines Expeditionsleiters und Ägypten-Forschers, wächst in der Obhut seines Onkels auf Gut Falkenhof auf. Mit 16 Jahren beschließt er, es seinem Vater gleichzutun: Er sehnt sich nach der weiten Welt und will seine eigenen Abenteuer erleben. Als eines Abends der mysteriöse Graf von Zeppenfeld auf Gut Falkenhof auftaucht, ahnt Tobias nicht, dass er sich schon mitten im größten Abenteuer seines Lebens befindet: Der Graf versucht mit allen Mitteln, einen wertvollen Stock aus Ebenholz in seine Macht zu bringen. Er weiß, dass der Silberknauf in Form eines Falkenkopfes ein Geheimnis birgt. Als Tobias sich weigert, den Stock herauszugeben, ist plötzlich nichts mehr, wie es einmal war. Er ist fest entschlossen, das Geheimnis des Ebenholzstocks zu lösen, und sieht in der Flucht von Gut Falkenhof den einzigen Ausweg.
Band 1 der »Falken«-Reihe von Rainer M. Schröder.

Europa in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Es ist die Zeit der Restauration und der Geheimbünde, die Zeit von aufregenden Erfindungen und abenteuerlichen Entdeckungsreisen. Tobias Heller, der Sohn eines Forschers und Entdeckers, wächst in der Obhut seines Onkels auf und besitzt einen Ebenholzstock mit einem Silberknauf in Form eines Falkenkopfes. Was Tobias nicht ahnt: Der Knauf birgt ein Geheimnis und ist der Auslöser eines so aufregenden wie gefährlichen Abenteuers, das Tobias und seine Freunde, den Beduinen Sadik und die Landfahrerin Jana, durch ganz Europa führen wird.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


In Liebe
meinem Sohn Axel
und meinem ersten Enkel
Tobias Wiemer.

Möge euer Leben das
Abenteuer eurer Wünsche sein. Erstes Buch:
Tobias
Februar 1830 Auge in Auge!
Der hohe, weitläufige Dachboden vom Landgut Falkenhof mit seinem Gewirr mächtiger Stützbalken und Querstreben aus eisenharten Eichenbalken lag in Dämmerlicht getaucht. Zu beiden Seiten des mannshohen Mittelganges standen unter den Dachschrägen alte, ausrangierte Schränke, klobige Seekisten und eisenbeschlagene Truhen. Sie enthielten allerlei Trödel vergangener Generationen und bargen wohl auch so manches Geheimnis. Im Zwielicht waren sie nur als Silhouetten zu erkennen, und Tobias Heller wusste mehr, wo welche Truhe und welches wurmstichige Möbelstück stand, als dass er sie tatsächlich sehen konnte. Nur dort, wo die beiden Dachluken aufgeklappt waren, zeichnete sich das kalte, stählerne Blau des Winterhimmels mit fast blendender Helle ab. Der Staub, den Tobias und der Franzose aufgewirbelt hatten, tanzte hier im Sonnenlicht. Es fiel in Form von zwei breiten, scharfkantigen Lichtbalken schräg und genau parallel zueinander durch die rechteckigen Öffnungen im Dach. »Allons! Nur zu, mon ami!«, forderte ihn der Franzose auf, und sein hageres Gesicht mit dem bleistiftschmalen Schnurrbart, der wie ein schwarzer Kohlestrich rechts und links auf die Oberlippe gemalt schien, verzog sich spöttisch. Gleichzeitig machte er mit seinem Florett eine einladende Geste. Sie hatte fast etwas Geringschätziges an sich, da er den Arm tief sinken ließ und sich dadurch für einen gegnerischen Angriff scheinbar sträflichst entblößte. Nur seine Augen, in denen kein Anzeichen von Spott und Leichtsinn zu finden war, verrieten, dass er sehr wohl wusste, was er tat und welches Risiko er einging. »Nun zeig Maurice Fougot schon, wie gut du die Klinge zu führen verstehst, Tobi!« Tobias ignorierte seine schmerzenden Muskeln, fasste das Florett fester und ließ ihn nicht aus den Augen. Sein Atem dampfte in der frischen Februarluft, die mit dem Licht des klaren Mittags durch die Dachluken strömte. Doch auf seiner Stirn stand der Schweiß dicht in feinen Perlen, und er schmeckte Salz auf den Lippen. Es war ein eigenartiger, ihm jedoch nicht unangenehmer Geschmack, denn es war nicht allein der Geschmack seines eigenen Schweißes und damit seiner körperlichen Anstrengung, sondern was er auf den Lippen schmeckte, war seine ungeheure innere Erregung und Anspannung. Er hätte lügen müssen, um zu sagen, dass er diese nicht genoss. »Na, worauf wartest du noch …? Keine courage für einen Angriff …? Wie lange willst du mich denn noch warten lassen, mon petit Tobi?« Der Franzose, der mehr als doppelt so alt war wie sein jugendlicher Gegner und diesem zweifellos auch an Kraft und Ausdauer überlegen, ließ seine Klinge spielerisch gegen die von Tobias wippen. Es war ein leichter Schlag, so wie man einem unartigen Kind einen warnenden Klaps versetzt, und damit in dieser Situation genauso von oben herab herausfordernd wie seine Worte. Und kaum hatten sich ihre Klingen flüchtig berührt, da wich er auch schon mit leichtfüßig tänzelnden Schritten zurück, näher an die geöffneten Dachluken heran – und damit in das helle Licht. Tobias hasste es, wenn man seinen Namen verstümmelte und ihn wie ein kleines Kind Tobi nannte. Schon vor sechs Jahren, und zwar genau an seinem zehnten Geburtstag, hatte er sich das ausdrücklich verbeten – von jedermann auf Gut Falkenhof. Es war sein einziger Wunsch gewesen, und sogar Agnes Kroll, die grauhaarige und wohlbeleibte Köchin und Haushälterin, hatte sich seitdem daran gehalten, obwohl es ihr anfangs doch sehr schwer gefallen war. Denn sie hatte ihn von Kindesbeinen an bemuttert und ihn so in ihr Herz geschlossen, wie sie es auch bei einem eigenen Kind, das ihr verwehrt geblieben war, nicht intensiver hätte tun können. Ja, es machte ihn wütend, so gönnerhaft und gleichzeitig doch auch so herablassend behandelt zu werden. Ganz besonders von Maurice Fougot. Er hatte den Franzosen von Anfang an nicht leiden mögen. Aber er hielt seine Wut im Zaum, denn er wusste, dass ihn der Franzose mit wohl durchdachter Absicht so nannte. Er wollte ihn reizen und ihn zu einer unbedachten Handlung verleiten, um den Vorteil auf seiner Seite zu haben. Doch diesen Gefallen würde er ihm nicht tun. Auf diesen billigen Trick fiel er nicht mehr herein. Früher, ja, da hatte er seinem hitzigen Temperament in solch einem Moment blindlings nachgegeben und dann auch die Quittung dafür erhalten. Er hatte jedoch schnell gelernt sich zu beherrschen und in derart kritischen Situationen seinen Verstand die Entscheidungen fällen zu lassen. Denn so hitzköpfig er manchmal auch sein mochte, so gehörte er doch ganz gewiss nicht zu denjenigen, die einen schwerwiegenden Fehler zweimal begehen. Es gab Situationen im Leben, da erhielt man keine Gelegenheit, eine falsche Entscheidung beim zweiten Mal wiedergutzumachen. Das hatte ihm sein Onkel Heinrich, dem das Gut Falkenhof eine knappe Kutschenstunde südwestlich von Mainz gehörte und der in seinen jungen Jahren viel von der Welt gesehen hatte, immer wieder eingebläut. Auch sein Vater Siegbert Heller, der um fast zwanzig Jahre jüngere Bruder seines Onkels, der sein ganzes Leben der Erforschung unbekannter Länder gewidmet hatte, damit wieder einige der ›weißen‹ Flecken von den Landkarten verschwanden, die noch unerforschte Regionen kennzeichneten, auch sein Vater betonte immer wieder, wenn er von seinen gefährlichen Entdeckungsreisen in Afrika und Arabien berichtete, dass neben Erfahrung und Wissen in erster Linie Selbstkontrolle und ein scharfer Verstand die wichtigsten Eigenschaften waren, die ein Entdeckungsreisender brauchte, wollte er auch noch von dem berichten können, was er gesehen und erlebt hatte. Tobias erinnerte sich noch sehr genau daran, wie sein Vater ihm einmal von einer gefährlichen Situation mit feindseligen Wüstennomaden der Sahara erzählt und ihm geschildert hatte, wie es ihm gelungen war, die Gefahr abzuwehren und schließlich sogar das Wohlwollen der Nomaden zu erringen. Damals, es war schon einige Jahre her, ihm aber dennoch so frisch in Erinnerung, als wäre es erst gestern gewesen, damals hatte sein Vater seinen Bericht mit den ihm unvergesslichen Worten beendet: »Ein Toter hat keine zweite Chance, mein Sohn. Deshalb musst du dir verdammt sicher sein, dass du das Richtige tust, wenn dein Leben und das deiner Begleiter auf dem Spiel steht.« All dies fuhr Tobias wie ein einziger Gedanke, der jedoch mehr ein Gefühl war, durch den Kopf, während er dem Franzosen nachsetzte, die bernsteinfarbenen Augen voller Wachsamkeit und das Florett in der Sixt-Auslage haltend. Einige Strähnen seines sandbraunen Haares klebten ihm verschwitzt am Kopf. Sein schlanker, kräftiger Körper stand unter einer hohen Anspannung. Wie eine Klaviersaite, die bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gedehnt wird. Doch dieser Anspannung lag keine Nervosität oder gar Angst zugrunde. Im Gegenteil. Es war fast eine freudige Erregung, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Er wusste, dass er dieses Gefecht zu seinen Gunsten entscheiden konnte, wenn er nur die Nerven bewahrte und sein Können im entscheidenden Moment richtig einsetzte. ›Lass dich nicht locken …! Lass ihn kommen!‹, ermahnte er sich im Stillen. ›Verlier nicht den Kopf …! Hab Geduld!‹ Tobias ahnte, was der Franzose im Schilde führte. Ja, er war sich sogar ganz sicher. Das Rückzugmanöver und dieses gegenseitige spielerische Klingenspiel täuschten ihn nicht. Der Franzose wollte ihn unter die offene Luke in das helle Lichtfeld locken. Ihm würde die Sonne dann in den Rücken scheinen, während sie ihn, Tobias, blenden und den Angriff zu spät erkennen lassen würde. Das Gesicht des Franzosen, ja, seine ganze Haltung trug einen Ausdruck von spöttisch aufreizender Selbstsicherheit, die die Zwillingsschwester des Leichtsinns war, wie Onkel Heinrich einmal gesagt hatte. Hier jedoch eines nur vorgetäuschten Leichtsinns! Tobias sah dem Franzosen genau an, dass er im nächsten Moment einen Ausfall machen und den Angriff wagen würde, sowie er aus dem Schatten ins Licht vortrat. Möglich, dass er seinen Angriff mit einer Finte einleitete. Nun gut, sollte er es doch versuchen! Er würde ihm schon die passende Antwort erteilen – mit seinem Florett! Tobias rückte ein, zwei Schritte weiter vor, während die Klingen unablässig in Bewegung waren. Sie zuckten hin und her und schienen miteinander zu spielen, während sie sich in Wirklichkeit gegenseitig abtasteten und auf eine Gelegenheit zum blitzschnellen Vorstoß warteten. Der Franzose versuchte eine Flankonade, jedoch ohne ernsthafte Vehemenz und Schnelligkeit, wohl um ihn zu testen, und Tobias parierte den Flankenstoß betont schulmäßig und ohne Phantasie zu zeigen. Hell klirrte Stahl auf Stahl. Doch es war ein kaltes Klirren und ein kaltes Funkeln, wie auch der Himmel jenseits der Dachluken von einem kalten, harten Blau war. Nur noch ein Schritt, und die Sonne würde ihm ins Auge stechen! »Mon dieu! Ich sterbe bald vor Langweile! Ist das deine idée von männlichem Kampf? Terrible! Dein Vater würde sich deiner schämen, wüsste er, wie zögerlich du bist, Tobi! Ah, kein Wunder, warum er dich in der Obhut deines Onkels gelassen hat und ohne dich zu seiner neuen Expedition nach Ägypten aufgebrochen ist!«, höhnte Maurice Fougot und bewegte sich zentimeterweise rückwärts. Die blank polierte Glocke seines Floretts warf das Sonnenlicht funkelnd zurück. Ohne sich dessen bewusst zu sein, fuhr sich Tobias mit der Zungenspitze über die Lippen, blieb ihm jedoch eine...


Schröder, Rainer M.
Rainer M. Schröder alias Ashley Carrington zählt mit einer Gesamtauflage in Deutschland von fast sechs Millionen zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern von Abenteuerromanen, Jugendbüchern sowie historischen Romanen. Nach ersten Bucherfolgen in den 80ern ließ er sich mit seiner Frau Helga in den USA nieder und verbrachte einige Jahre auf seiner Farm in der Halbwildnis von Süd-Virginia, dem Ausgangspunkt zahlreicher Abenteuerreisen, bei denen er unter anderem zwischen Kuba und Key West erfolgreich nach versunkenen Schätzen getaucht hat, in einer Goldmine in den Bergender Sierra Nevada gearbeitet hat oder abenteuerliche Reisen auf eigene Faust durch den Amazonas, Australien und die südlichen Länder Afrikas unternommen hat. Heute lebt Rainer M. Schröder mit seiner Frau in Palm Coast / Florida.


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