Eine kritische Analyse
E-Book, Deutsch, 20 Seiten
ISBN: 978-3-638-72744-0
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Weil Deutschland ein Problem hat. Horst Köhler weiß: „Ein Kind aus einer Arbeiterfamilie hat im Vergleich zu dem Kind eines Akademikerpaares nur ein Viertel der Chancen, aufs Gymnasium zu kommen.“ Von höchster Stelle wird dem deutschen Bildungssystem eine enorme Schwäche attestiert. Statt Kinder entsprechend ihrer individuellen Leistungsfähigkeit den entsprechenden Schultypen zuzuordnen, beeinflusst anscheinend der soziale Status ihre Zukunft und Platzierung. Horst Köhler steht mit seiner Analyse nicht alleine da. Die Journalistin Christina Wandt bescheinigt dem deutschen Bildungssystem die Durchlässigkeit des „indischen Kastenwesens“, die aktuelle SHELL-Studie 2006 erklärt, dass „Jugendliche aus den sozial privilegierten Elternhäusern [...] aussichtsreichere Schulformen“ besuchen und Rolf Becker und Wolfgang Lauterbach geben ihrem 2004 publizierten Buch den provokanten Titel: „Bildung als Privileg?“ Deutschland im 21. Jahrhundert: Noch nie gab es in Deutschland so viele Gymnasiasten wie heute. Noch nie war die Quote an Studenten höher. Noch nie waren so viele Menschen im Bildungssektor beschäftigt. Doch scheinbar hat die enorme Bildungsexpansion es nicht geschafft, auch allen jungen Menschen die gleichen Chancen für ihren individuellen Erfolg zu ermöglichen. Anscheinend trägt der Geldbeutel der Eltern mit dazu bei, Schulform und Bildungschancen zu bestimmen.
Dieser Frage möchte sich die vorliegende Arbeit annehmen und mit Hilfe von empirischen Erkenntnissen aus der aktuellen Forschungslage klären. Ist im deutschen Bildungssystem die Chancengerechtigkeit außer Kraft gesetzt?