Wie Sie auch in Krisenzeiten Rendite erwirtschaften und sich vor falschen Prophezeiungen schützen
E-Book, Deutsch, 250 Seiten
ISBN: 978-3-96092-668-9
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Börsenexperte Antonio Sommese und Journalist Michael Brückner gehen auf die zentralen Herausforderungen für die Vermögensanlage ein – Inflation, Deflation, Wirtschaftswachstum und Rezession – und erklären, wie Anleger ihr Depot krisensicher gestalten können. Je nach Risikoneigung und Vermögen zeigen sie anschaulich die Umsetzung in der Praxis.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Teil 2
Depotlösungen
Pro und kontra
Crash-Propheten-Fonds
In den vergangenen Jahren haben die beiden Autoren mit unzähligen Finanzexperten sehr intensive Gespräche über die richtige Kapitalanlage für Anleger geführt. Mit etablierten und ausgezeichneten Fondsmanagern haben wir beispielsweise über deren Strategien und Anlagekonzepte gesprochen. Mit Volkswirten sprachen wir über die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge und deren Bedeutung für die Geldanlage von Privatanlegern. Diese Gespräche waren und sind von unschätzbarem Wert. So kam Antonio Sommese der Gedanke, dieses Wissen weiterzuvermitteln. Da das direkte persönliche Gespräch wertvoll für die Beschaffung von Informationen ist, hat Antonio Sommese einen Interview-Podcast ins Leben gerufen. Deine Finanz-Revolution von Antonio Sommese ist ein Podcast für Unternehmer, Führungskräfte, Selbstständige, Besser-Verdiener und alle, die erfahren möchten, wie sie ihr Vermögen endlich profitabel und sicher am Kapitalmarkt anlegen können. Wenn Sie lernen wollen, wie man seine Finanzen richtig ordnen und renditestark investieren kann, dann ist Deine Finanz-Revolution der Multiplikator für Ihr Vermögen. Durch spannende Interviews mit besonderen Persönlichkeiten und bekannten Experten aus der Finanzbranche, an die nur wenige Menschen herankommen, erfährt der Hörer genau das, was benötigt wird, damit man seine Finanzen langfristig erfolgreich anlegt. In den Podcasts zeigt Antonio Sommese Strategien und Taktiken, mit denen es jeder schaffen kann, langfristig mehr Vermögen zu erzielen. Zudem helfen die Interviews mit Experten aus unterschiedlichen Disziplinen, Mindset-Blockaden zu lösen sowie mit Irrtümern und Mythen aufzuräumen, welche viele von einem erfolgreichen Vermögensaufbau abhalten. Warum haben wir uns erlaubt, an dieser Stelle auf diesen Podcast hinzuweisen? Ganz einfach: Weil es immer um das wichtigste Gut geht: Informationen. Stellen Sie sich einmal die Frage: Woher hat mein Berater oder Crash-Prophet sein Wissen, wie kommt er also zu seinen Entscheidungen? Oft ist es so, dass beispielsweise Weltuntergangspropheten in ihrer eigenen kleinen Welt leben und nur von Personen umgeben sind, welche die gleiche Meinung haben. Doch für die erfolgreiche Kapitalanlage ist es von höchster Bedeutung, gerade andere Meinungen als seine eigene zu hören und zu bewerten. So hat die amerikanische Investmentlegende Ray Dalio die einfache, aber sehr wichtige Frage gestellt: Was weiß ich nicht? Davon leitet er die Suche nach weiteren wichtigen Informationen ab. Auch Warren Buffett ist sich dieser Tatsache bewusst und hat mit Charlie Munger einen Partner, der die konträre Meinung für eine konstruktive Investitionssituation vertritt. Schauen wir uns nun einige Lösungen für die Geldanlage an, neben eigenen Strategien gehen wir auch im direkten Vergleich auf die bekanntesten deutschen Crash-Propheten und einige bekannte Indizes und die entsprechenden ETFs ein. Fangen wir mit Dirk Müller an, ein exzellenter Redner und bekannter Finanzexperte. Am 17. April 2015 legte er mit Warburg Invest den Dirk Müller Premium Aktien R auf – einen internationalen Aktienfonds. Dirk Müller wollte und will sich als Fondsmanager einen Namen machen und seine Anlageideen und Strategien in einem eigenen Fonds verwirklichen. Er predigte immer wieder den großen Crash – somit müsste sein Fonds von seiner Einstellung und seinem angeblichen Hintergrundwissen doch profitieren. Oder?
Wir erkennen, dass der Fonds nur eine Rendite von 0,28 Prozent pro Jahr auf fünf Jahre erwirtschaftet hat. Trotz Corona-Crash 2020 oder auch der schwachen Börsen im Jahr 2018 konnte Müller keinen Mehrwert für seinen Fonds liefern, obwohl er ein wie auch immer geartetes »Machtbeben« (Titel seines Buches) vorhersah. Die Aussage, es gehe beim Müller-Fonds nur um den Vermögenserhalt, sollte hier nicht gelten, zumal andere Fonds ohne negativen Ausblick im internationalen Aktienfondsbereich deutlich besser waren und dem Anleger hohe Gewinne brachten. Diese sind langfristig der beste Vermögenserhalt für den Anleger. Schauen wir uns im direkten Vergleich den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF an.
Der Vanguard ist ein passiver Fonds (ETF) und bildet den mit über 3400 Aktientiteln versehenen FTSE All-World Index nach. Im vergleichbaren Zeitraum von fünf Jahren erwirtschaftet dieser Fonds eine Rendite von 9,62 Prozent pro Jahr. Der Anleger setzt also auf den gesamten globalen Aktienmarkt und glaubt an die langfristige positive Entwicklung der Börsen beziehungsweise der Wirtschaft. Kurzfristige Kursrückschläge sollten hier zum weiteren Kauf genutzt werden. Als ETF kostet der Vanguard 0,25 Prozent pro Jahr, während Müller für seinen Fonds eine Gebühr von 1,55 Prozent pro Jahr erhebt. Sicherlich fallen Kostenvergleiche von aktiven und passiven Fonds immer zugunsten des ETF aus – aber dieser Diskussion müssen wir uns alle stellen, insbesondere bei schlechten aktiven Fonds. Da Müller und Vanguard in der gleichen Fondskategorie – Aktienfonds All Cap – tätig sind, macht auch der Kostenvergleich Sinn. Zum besseren Verständnis hier ein direkter Vergleich der beiden Fonds:
Sicherlich kann man hier endlose Diskussionen über den Vergleich der beiden Fonds führen, doch jede Verbraucherzeitschrift wird einem Anleger mit längerfristigem Anlagehorizont wohl zum ETF raten. Kommen wir zum nächsten Crash-Propheten – hier handelt es sich um das Duo Marc Friedrich und Matthias Weik. Beide legten zwei Fonds auf. Wir konzentrieren uns auf den Friedrich & Weik Wertefonds R. Da es sich dabei um einen flexiblen Mischfonds handelt, können die beiden Fondsmanager ihre gesamten Anlageideen einfließen lassen. Der Fonds wurde am 2. Januar 2017 platziert und lässt somit nur einen Drei-Jahres-Vergleich zu. In dieser Zeit schaffte der Fonds insgesamt ein Plus von 10,95 Prozent.
Als Gegenstück für diesen Fonds haben wir den Flossbach Multiple Opportunities II R gewählt. Dieser flexible Mischfonds hat ebenfalls ein großes Anlageuniversum, so kann hier ebenfalls in Gold investiert werden. Der Fonds schaffte eine Gesamtperformance von plus 19,79 Prozent auf drei Jahre.
Im Fondsvergleich wird der Unterschied sehr deutlich: Der Flossbach-Fonds schaffte fast 10 Prozent mehr Rendite, was bei einem kurzen Betrachtungszeitraum von drei Jahren sehr viel ist. Bert Flossbach sieht die Anlagewelt auch mal kritisch und mischt daher auch Gold bei, seine Grundeinstellung ist jedoch nicht schwarzseherisch wie bei Friedrich und Weik.
Schauen wir uns nun den Fonds PI Global von Professor Max Otte an. Dieser Fonds ist seit 2008 am Markt und konnte auf fünf Jahre einen Zuwachs von 38,38 Prozent erzielen. Für einen Aktienfonds ist dies eine eher schwache Rendite, was im Vergleich zum bereits vorgestellten Welt-ETF von Vanguard mit 58,31 Prozent deutlich wird. Otte hat im Vergleich zu vielen Crash-Propheten teilweise auch eine optimistische Sicht der Dinge und empfiehlt das Investieren in den Aktienmarkt.
Zum Vergleich haben wir dieses Mal extra eine andere Kategorie gewählt – einen ausgewogenen Mischfonds. Normalerweise müsste der Acatis Gané auf zehn Jahre schlechter sein, da er als Mischfonds bekanntlich in Aktien und Rentenwerte investiert.
Es ist beeindruckend, zu sehen, wie ein ausgewogener und damit konservativer Acatis-Mischfonds den Otte-Aktienfonds schlägt. Hier zeigt sich deutlich: Für das höhere Risiko, in einen Aktienfonds zu investieren, wurde man bei Otte nicht belohnt. Acatis schaffte 101,64 Prozent auf zehn Jahre, somit 23,30 Prozentpunkte mehr.
Einer der Autoren dieses Buches, Antonio Sommese, gibt in diesem Buch auch zwei Strategien von sich selbst preis, und dies hat folgende Gründe: Crash-Propheten versuchen, mit der Angst der Anleger Geld zu verdienen, und Sommese glaubt, dass man als Anleger entspannter sein könnte, wenn man lebensbejahend und offen für einen globaleren Blick auf die Zukunft durch die (Anlage-)Welt geht. Auch will Sommese an dieser Stelle nicht andere beurteilen, ohne sich ebenfalls der Kritik zu stellen. Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich die nachfolgenden Strategien anschauen, dann stets im Vergleich mit allen anderen Möglichkeiten des Anlagemarktes. Die bisher gemachten Vergleiche beziehen sich immer auf einzelne Investmentfonds. Doch ganz gleich, ob man mit Einzelaktien oder Fonds ein Depot baut, am Ende zählen die vorhandenen Werte. 1.1 Allwetterdepot
Wie schon im ersten Teil dieses Buches im Kapitel über die Allwetterstrategie erwähnt, handelt es sich hier um eine Vermögensaufteilung mit niedriger Aktienquote und der Anlage in ETF-Fonds. Die Struktur ähnelt somit eher einem defensiven Depot / Mischfonds. Das Allwetterdepot ist die Weiterentwicklung der Strategie von Ray Dalio für den europäischen Anleger. Das Depot kann einem Vergleich mit dem Fonds von Friedrich und Weick standhalten, denn es erzielt mit geringeren Schwankungen eine höhere Rendite. Das Allwetterdepot verzeichnete in drei Jahren einen Zuwachs von 25,94 Prozent und von 43,77 Prozent auf fünf Jahre.
1.2 Zukunftsdepot
Mit dem Zukunftsdepot investiert man in eine moderne Form der Geldanlage. Das Depot legt in verschiedene Megatrends (Branchen) an und erzielt somit hohe...
