Steinleitner | Blutige Beichte | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Karl Zimmerschied

Steinleitner Blutige Beichte

Der LKA-Präsident ermittelt

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Karl Zimmerschied

ISBN: 978-3-492-99043-1
Verlag: Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein heißer Abend im Sommer. In einer Blutlache auf der Münchner Schillerstraße liegt eine Leiche. Gleich daneben die Tatwaffe: ein Dönermesser. LKA-Präsident Franz Zimmerschied ist beunruhigt – bei dem Toten handelt es um einen Vertrauten des Ministerpräsidenten! Kurz darauf kommt es zu weiteren Verbrechen, stets mit derselben DNA-Spur am Tatort. Doch die Taten passen nicht zusammen. Als im Beichtstuhl von Zimmerschieds Heimatdorf auch noch drei Handgranaten und ein Maschinengewehr auftauchen, wird dem LKA-Chef klar, dass dieser Fall gefährlich weite Kreise zieht ...
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Drei | Bali
Zimmerschied ließ sich in seinen Bürosessel fallen und dachte an seine Frau. Da klingelte im Vorzimmer das Telefon, Frau Rötli hob ab und rief wenig später: »Herr Zimmerschied, der Herr Horvath von der Pforte ist dran. Darf ich durchstellen?« »Ja.« Sekunden später meldete sich der Präsident mit einem »Guten Morgen, Herr Horvath, was kann ich für Sie tun?«. »Herr Präsident, bei mir an der Pforte, da stehen drei Amerikaner in dunklen Anzügen und eine Frau. Ich wollte sie schon rausschmeißen, weil sie ihre SUVs direkt vor unserem Haupteingang geparkt haben, was ja nicht geht, aber die sagen, dass sie zu Ihnen müssen. Die sagen, sie seien von der Nationalen Sicherheitsberaterin von Amerika geschickt worden, und die hätte gestern schon mit Ihnen telefoniert, Sie wüssten Bescheid?« Der Präsident dachte nach: Wenn das jetzt irgendwelche Medienclowns waren, dann waren die wirklich hartnäckig. »Haben die sich ausgewiesen?« »Ja, aber was weiß denn ich, ob diese Geheimdienstausweise echt sind!« Eineinhalb Stunden später saß Zimmerschied wieder allein in seinem Büro. Vor ihm lag ein Geheimvertrag, der ihn zum Sicherheitsbeauftragten der US-Regierung für den anstehenden Staatsbesuch machen würde, sofern er ihn denn unterschrieb. Der Vertrag enthielt zwei Kernpunkte: Erstens sollte Zimmerschied sich einen Event ausdenken, der in der Öffentlichkeit als großartiger wahrgenommen werden würde als das Weißwurstfrühstück. Und zweitens sollte er dafür sorgen, dass dem US-Präsidenten während seines Aufenthalts in München kein Haar gekrümmt wurde. Notwendig für die erfolgreiche Durchführung des Auftrags sei es, dass Zimmerschied in totaler Eigenständigkeit und ohne jede Einmischung der dienstlich eigentlich neben oder sogar über ihm stehenden Beamten und Politiker planen und handeln könne. Was für eine Forderung! Der LKA-Präsident dachte an den Amerikaner. Es war erstaunlich, dass jemand mit derart schlechten Manieren so weit kommen konnte. Aber als Polizist konnte man sich nicht aussuchen, für wessen Sicherheit man sorgte. Im Zweifel kam auch ein Idiot in den Genuss umfassenden Schutzes. Zwei Mitarbeiter betraten, ohne anzuklopfen, Zimmerschieds Büro: die klein gewachsene Barbara Veltroni mit der schwarzen Pagenkopffrisur und der hoch aufgeschossene Hannes Södlinger, der stets Anzug mit Fliege trug (die viele im LKA als eher deplatziert empfanden) und dessen Haarschnitt aussah, als wäre er selbst dafür verantwortlich. Beide waren außer Atem. Barbara Veltroni keuchte: »Wir wollten nur, also, bevor Sie es von anderer Stelle hören, Chef ...« Zimmerschied verzog das Gesicht: »Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen, Frau Veltroni, ich mag das nicht, wenn Sie mich mit 'Chef' anreden.« »Tut mir leid. Aber in der vergangenen Nacht ist der Landtagsabgeordnete Roland Mai in der Schillerstraße getötet worden. Der oder die Mörder haben ihm den Hals aufgeschlitzt, mit einem Dönermesser.« »Wir dachten uns«, ergriff Hannes Södlinger das Wort, »dass wir Sie lieber gleich miteinbeziehen, weil es da sicher bald Rückfragen vonseiten der Politik und der Presse geben wird.« »Ach du Scheiße«, entfuhr es Zimmerschied. Seine ganze Aufmerksamkeit war nun den beiden Kriminalhauptkommissaren zugewandt. »Momentan ist da noch alles drin - politische und private Hintergründe, Rotlicht, Schwule, Geldwäsche, alles; Raubmord eher nicht, weil nichts zu fehlen scheint, allerdings ...« Barbara Veltroni zögerte. »Eine Besonderheit gibt es.« Zimmerschied zog fragend die Augenbrauen nach oben. »Wir haben das am Tatort nicht gleich gesehen, weil der abartig geblutet hat, aber jetzt in der Rechtsmedizin ...« Sie legte dem Präsidenten ein Foto auf den Tisch, das den nackten Oberkörper eines Mannes zeigte. Neben den auseinanderklaffenden Hautwülsten an der Sch


Steinleitner, Jörg
Jörg Steinleitner, geboren 1971 im Allgäu, studierte Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule in Krems/Wien. 2002 ließ er sich nach Stationen in Peking und Paris als Anwalt in München nieder. Er veröffentlichte mehrere Bücher – neben den bei Piper erschienenen Anne-Loop-Krimis auch das kulinarische Erlebnisbuch »Heimat auf dem Teller«, für das er eine Auszeichnung erhielt. Für das Online-Literatur- und Kulturmagazin Buchszene schreibt er die Kolumne »Steinleitners Woche«. Seine Lesungen inszeniert er als kriminalistisches Hörspiel-Kabarett. 2013 gründete der Autor den Stiftungsverein für Leben und Kultur e.V., mit dem er existenzielle und kulturelle Projekte fördert. Steinleitner teilt sein Leben am oberbayerischen Riegsee mit einer Frau, drei Kindern und ebenso vielen Wachteln.


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