Stelke / Daube | Analyse nachhaltiger Aktien-Fonds. Empirische Analyse von Nachhaltigkeit und Rendite ausgewählter nachhaltiger Aktien-Fonds | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 344 Seiten

Stelke / Daube Analyse nachhaltiger Aktien-Fonds. Empirische Analyse von Nachhaltigkeit und Rendite ausgewählter nachhaltiger Aktien-Fonds

E-Book, Deutsch, 344 Seiten

ISBN: 978-3-96146-332-9
Verlag: Diplomica Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Das Thema „Nachhaltigkeit“ findet in weiten Teilen der Bevölkerung immer größeres Interesse. In der Finanzwelt gibt es eine große Anzahl von Investitionsmöglichkeiten, die mit dem Attribut „Nachhaltigkeit“ versehen sind. Das führt zu der Frage, ob diese Investitionsmöglichkeiten tatsächlich einer kritischen Überprüfung der Nachhaltigkeit standhalten würden und wie es mit den Renditen dieser Investments im Vergleich zu klassischen Investments am Kapitalmarkt aussieht.
Dieser Fragestellung hat sich die Autorin in ihrer Studie gewidmet. Das Thema ist hochaktuell und die Arbeit leistet einen wertvollen Beitrag zur Kapitalmarktforschung im Bereich nachhaltiger Investments. Die besondere Herausforderung bestand darin, dass es zum einen keine eindeutige Definition von Nachhaltigkeit gibt – der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist nicht geschützt. Zum anderen gibt es keine eindeutigen Kriterien, anhand derer man die Nachhaltigkeit von Investments messen könnte.
Stelke / Daube Analyse nachhaltiger Aktien-Fonds. Empirische Analyse von Nachhaltigkeit und Rendite ausgewählter nachhaltiger Aktien-Fonds jetzt bestellen!

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Textprobe:

Kapitel 2, Nachhaltige Finanzinvestitionen:

Die nachhaltige Finanzinvestition gibt es nicht, aufgrund der immer weiter wachsenden Wichtigkeit dieses Themas und permanent steigenden Nachfrage gibt es mittlerweile jegliche Finanzierungsformen auch als nachhaltige Variante, d.h. man kann sich als Fremdkapitalgeber mit festem Zinssatz und relativ geringem Risiko oder als Eigenkapitalgeber mit entsprechend hohem Risiko und hoher Renditemöglichkeit sowie als Mezzanine Kapitalgeber engagieren. Das Angebot der Produkte reicht von Direktinvestitionen, z. B. für Windkraftanlagen, über Aktien, diversen Anleiheformen, Lebensversicherungen, einfachen Sparbüchern bei nachhaltigen Banken bis hin zu diversen Fonds. In diesem Kapitel soll kurz erläutert werden, wie sich diese nachhaltigen Finanzprodukte historisch entwickelt haben, welche Punkte im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit besonders zu beachten sind und, warum in dieser Arbeit der Fokus auf nachhaltigen Aktienfonds liegt.
2.1, Historische Entwicklung der nachhaltigen Finanzinvestitionen:

Wenn auch, wie bereits dargelegt, das Prinzip der Nachhaltigkeit schon von einigen Hundert Jahren entdeckt wurde, so dauerte es bis in das letzte Jahrhundert, bis sich die ersten Finanzprodukte hinsichtlich dieses Themas entwickelten. Zu konstatieren ist, dass es hierbei zwei unterschiedliche unabhängige Entwicklungen gegeben hat. Dieses war zum einen die ethisch getriebene Entwicklung, die ihren Ursprung in den USA hatte. Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts haben dort christliche Vereinigungen Geldmittel bewusst gegen bestimmte „Sünden-Branchen“, wie Alkohol, Glückspiel und Krieg eingesetzt. Durch den Vietnam-Krieg und seine Kritik daran wurde dann 1971 der erste Pax World Fund gegründet, der sich hauptsächlich, wie der Name schon aussagt, um den Frieden bemühte und als der erste nachhaltige Fond auf der Welt gilt. Die andere Entwicklungsrichtung hat sich aus der ökologischen Protestbewegung in den 70er und 80er-Jahren geprägt und hatte speziell in Deutschland ihren Ursprung in der Anti Atomkraft Bewegung, wobei man sich hier eher direkt oder über Anleihen an Projekten der alternativen Energien beteiligte. Spätestens seit der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 in Rio de Janeiro, auf der zum ersten Mal publik wurde, dass es sich um weltweites Problem handelte, kamen diese beiden Strömungen zusammen und führten zu den bekannten Zielen Environment, Social und Governance, die bis heute Gültigkeit haben. Denn nur, wenn man alle drei Ziele anstrebt, wird man globale Nachhaltigkeit erreichen können.
2.2, Differenzierung zu klassischen Finanzinvestitionen:

Bei den klassischen Finanzinvestitionen sieht sich der Investor einem Zielkonflikt ausgesetzt, denn er will mit möglichst wenig Risiko eine hohe Rendite bei großer Liquidität erzielen. Da alle Ziele nicht gleichzeitig erreicht werden können, spricht man vom magischen Dreieck der Finanzinvestitionen. Bei den in dieser Arbeit untersuchten Aktienfonds kann man das Ziel der Liquidität tendenziell vernachlässigen, da sie jederzeit gehandelt und verkauft werden können. Werden nun nachhaltige Finanzinvestitionen betrachtet, so kommt ein weiteres Ziel hinzu, sprich die Nachhaltigkeit der Investition, die der Investor bei seiner Entscheidung mitberücksichtigen muss, aus dem Dreieck wird mithin ein magisches Viereck. Hierbei wird jetzt auch noch die Mittelverwendung berücksichtigt und nicht mehr die ausschließlich reinen Finanzaspekte. Untersuchungen haben ergeben, dass es drei Typen von Investoren gibt:
- Typ 1, der Homo oeconomicus, für den es lediglich auf den Gewinn ankommt. Er würde sich nur nachhaltig engagieren, wenn das Ziel der Gewinnmaximierung erreicht wird.
- Typ 2, er will sich nachhaltig engagieren, erwartet aber trotzdem für seine Investition einen angemessenen Gewinn.
- Typ 3, idealistischer Nachhaltigkeitsverfechter, Gewinne sind ihm egal.
Bei der Analyse wurde weiterhin festgestellt, dass der Typ 3 nur einen Anteil von 5 % aufweist, d.h. die überwiegende Mehrheit erwartet durch ihr Investment eine Rendite, wobei der Mainstream der Anleger vom Typ 2 ist. Ohne den Ausführungen bezüglich der Rendite im Kapitel 4 vorzugreifen, ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass die Berücksichtigung von nachhaltigen Aspekten in einem Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg positiv beeinflussen kann. Eine schlechte Reputation im Bereich der Nachhaltigkeit oder größere Skandale haben direkte langlebige Auswirkungen, die von einer geringen Kreditwürdigkeit über massive Absatz- und Gewinneinbußen bis zur Insolvenz führen können. Es ist jedoch nicht zielbringend, Geschäftsmodelle ausschließlich auf Nachhaltigkeit auszulegen, um langfristig erfolgreich zu sein, bedarf es einem zielge-richteten Zusammenspiel von ökonomischen und nachhaltigen Zielen. Es muss also bezüglich Aktienfonds neben dem Risiko und der Rendite auch die Nachhaltigkeit explizit betrachtet werden. Auf alle Aspekte wird in den Kapiteln 3 und 4 weiter eingegangen.


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