(Taschenguide)
E-Book, Deutsch, 126 Seiten
ISBN: 978-3-648-01866-8
Verlag: Haufe
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
INHALTE:
- Was ist Mobbing? Die Ausprägungen des Mobbing an konkreten Beispielen erklärt.
- Bin ich von Mobbing betroffen? Ein Test zur Selbsteinschätzung.
- Warum gerade ich? Ursachen- und Verhaltensanalyse.
- Wie wehre ich mich und wer kann mir helfen? Gegenmaßnahmen und Tipps, um sich externe Hilfe zu holen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;3
2;Vorwort;5
3;Woran erkennen Sie Mobbinghandlungen?;6
3.1;Mobbing – mehr als Konflikte und schlechtes Betriebsklima;7
3.2;Zur Häufigkeit von Mobbing;11
3.3;Angriffe im kommunikativen Bereich;13
3.4;Angriffe auf die zwischenmenschlichen Beziehungen;15
3.5;Angriffe auf das soziale Ansehen;17
3.6;Angriffe auf die Qualität der Berufs und Lebenssituation;19
3.7;Angriffe auf die Gesundheit;21
3.8;Moderne Form: CyberMobbing;24
4;Wie entsteht Mobbing und wozu führt es?;26
4.1;Was der Betroffene selbst beiträgt;27
4.2;Ursachen im Arbeitsumfeld;32
4.3;Mobbing als Kündigungsstrategie;34
4.4;Gesellschaftliche Ursachen;36
4.5;Die Charakterstruktur und Motive der Mobber;38
4.6;Von den ersten Anzeichen zum Psychoterror;45
4.7;Wie wirkt sich Mobbing aus?;49
5;Wie kann man sich selbst helfen?;58
5.1;Allgemeine Bewältigungsformen und Strategien;59
5.2;Ihr AntiMobbingFahrplan;62
5.3;Den eigenen Stress wahrnehmen;66
5.4;Körperliche Symptome wahrnehmen;68
5.5;Mobbing dokumentieren;70
5.6;Die direkte Konfrontation mit dem Täter;74
5.7;Den Vorgesetzten einschalten;81
5.8;Beschwerde bei den Interessenvertretungen;83
5.9;Psychologische und rechtliche Hilfe einholen;86
5.10;Belastbarer und stabiler werden;93
5.11;Was Sie vermeiden sollten;101
5.12;Das Mobbing ist zu Ende – was bleibt zu tun?;104
6;Wie können Vorgesetzte und Kollegen helfen?;110
6.1;Als Führungskraft im konkreten Fall eingreifen;111
6.2;Ein Frühwarnsystem einrichten;114
6.3;Mobbing vorbeugen;115
6.4;Was die Interessenvertretung tun kann;118
6.5;Als Kollege/Kollegin aktiv werden;119
6.6;Hilfsangebote;122
6.7;Kommentiertes Literaturverzeichnis;123
7;Stichwortverzeichnis;124
8;Der Autor;126
9;Weitere Literatur;126
"Zur Häufigkeit von Mobbing (S. 10-11)
Naturgemäß lässt sich die Verbreitung von Mobbing schwer erfassen und nur grob schätzen. Dennoch sind die Zahlen beunruhigend. Deutsche Studien kamen auf eine Mobbinghäufigkeit von 2,7–2,9%, europäische Studien ergaben Mittelwerte von 1–4%. Selbst bei einer Quote von 2,7% in Deutschland kommt man bei geschätzt 39 Millionen Berufstätigen auf rund 1 Millionen Personen!
Bereiche, die besonders von Mobbing betroffen zu sein scheinen, sind das Gesundheitswesen, das Erziehungswesen, die öffentliche Verwaltung und das Kreditwesen. Untersuchungen zeigen aber, dass es letztlich keine „mobbingfreie“ Zone gibt. Das Phänomen Mobbing zieht sich durch alle Berufsgruppen, Branchen und Betriebsgrößen sowie Hierarchiestufen und Tätigkeitsniveaus.
Geschlechtsspezifisches Mobbing?
Sind Frauen häufiger von Mobbing betroffen als Männer? Zunächst einmal hat es den Anschein. Nach Auskunft des deutschen Mobbing-Reports von 2002 (der bisher einzigen landesweiten Untersuchung dieser Art) waren Frauen sowie jüngere Berufstätige bis zu 25 Jahren, darunter vor allem Auszubildende, besonders gefährdet. Weibliche Beschäftigte waren demnach mit 3,5% deutlich häufiger von Mobbing betroffen als ihre männlichen Kollegen (2,0%).
Ihr Mobbingrisiko lag also deutlich höher als dasjenige der Männer. Zunächst vermutete man, dass dies in der Sozialisation von Frauen begründet sei. Demnach träten sie weniger selbstbewusst auf und gingen Konflikten eher aus dem Weg. Aus der Stressforschung weiß man aber, dass Frauen eher bereit sind, sich zu gesundheitlichen Themen zu äußern und zuzugeben, dass sie einer Situation hilflos gegenüberstehen. Folglich nehmen Frauen tendenziell eher an Mobbinguntersuchungen teil.
Gerne wird in diesem Zusammenhang die Zahl zitiert, dass fast 60% aller Opfer (männlich und weiblich) von einem Mann gemobbt werden, während rund 40% hauptsächlich von einer Frau gemobbt werden. Dies hat man u. a. durch die höhere Anzahl der männlichen Erwerbstätigen (Erwerbsquote) erklärt. Schlüsselt man die Zahlen weiter auf, kommt man zu folgendem Ergebnis: 81,7% der Männer werden von anderen Männern gemobbt und 57,3% der Frauen von anderen Frauen. Bei beiden Geschlechtern geht also die Gefahr, gemobbt zu werden, vor allem von den eigenen Geschlechtsgenossen aus."