Tiernan | Das Buch der Schatten - Bluthexe | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 256 Seiten

Reihe: Das Buch der Schatten

Tiernan Das Buch der Schatten - Bluthexe

E-Book, Deutsch, Band 3, 256 Seiten

Reihe: Das Buch der Schatten

ISBN: 978-3-641-06731-1
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Magie, Liebe und Gefahr
Morgan hat das Buch der Schatten ihrer leiblichen Mutter, der mächtigen Hexe Maeve Riordan, gefunden. Sie ist geschockt, als sie herausfindet, dass Maeve - und damit Morgan selbst - von den Woodbane abstammt, dem dunklen Wiccaclan. Zudem scheint ihre ehemals beste Freundin Bree einen Racheplan zu schmieden: Sie hat einer mächtigen Bluthexe ein paar von Morgans Haaren gegeben. Was hat Bree vor? Morgan macht sich auf alles gefasst, doch nicht nur von Bree geht Gefahr aus ...

Cate Tiernan wuchs in New Orleans auf und studierte Russische Literatur an der New York University. Sie arbeitete zunächst in einem renommierten Verlag in New York, bevor sie beschloss, selbst Schriftstellerin zu werden. Ihre Hexenserie 'Das Buch der Schatten' ist ein riesiger Erfolg und wurde in mehrere Länder verkauft; ein Kinofilm ist in Arbeit. Heute lebt Cate Tiernan mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Stiefsöhnen, einem Pudel und vielen Katzen in North Carolina.
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1
Geheimnisse 4. Mai 1978 Heute habe ich Ma zum ersten Mal geholfen, einen Kreis für Belwicket zu machen. Irgendwann werde ich selbst Hohepriesterin sein und die Kreisrituale anführen, wie Ma es jetzt tut. Schon heute kommen Leute zu mir und wollen ein Amulett oder einen Trank – dabei bin ich erst siebzehn! Ma sagt, das liegt daran, dass ich die seherischen Fähigkeiten und die magischen Kräfte der Riordans besitze, wie meine Großmutter. Meine Mutter selbst ist eine sehr mächtige Hexe, mächtiger als alle anderen in Belwicket, und sie sagt, ich werde noch stärker sein als sie. Und dann?, frage ich mich. Was mache ich dann? Unsere Schafe gesund? Unsere Felder fruchtbarer? Unsere Ponys wieder heil, wenn sie lahmen? Ich habe so viele Fragen. Warum besitze ich solche magischen Kräfte – die Kraft, Berge zu erschüttern? Im Buch der Schatten meiner Großmutter steht, dass wir unsere Magie nur hier ausüben sollen, in diesem Dorf, an diesem Ort auf dem Land, weit fort von anderen Weilern und Städten. Ist das so? Vielleicht hat die Göttin etwas mit mir vor, doch ich kann es nicht erkennen. – Bradhadair Einen Augenblick lang schwebte der Name in der Luft vor mir, waberte wie ein schwarzes Insekt vor meinen Augen. Bradhadair! Alias Maeve Riordan, meine leibliche Mutter. Was ich hier in Händen hielt, war ihr Buch der Schatten, das sie angefangen hatte, als sie im Alter von vierzehn Jahren dem Hexenzirkel ihrer Mutter beigetreten war. Ihr Wicca-Name, Bradhadair, war Gälisch für »Feuerfunke«. Und ich las, was sie mit eigener Hand niedergeschrieben hatte … »Morgan?« Ich schaute überrascht auf. Und dann überfiel mich Panik. Mein Freund, Cal Blaire, und seine Mutter, Selene Belltower, standen in der Tür der geheimen Bibliothek, von hinten in Licht getaucht, das aus dem Flur hereinfiel. Ihre Gesichter, halb im Schatten verborgen, waren leere Masken. Ich hielt die Luft an. Ich hatte diesen Raum ohne Erlaubnis betreten. Nicht nur hatte ich Cal und unsere Freunde warten lassen, ich war unerlaubt in einen privaten Bereich von Selenes Haus eingedrungen. Ich hatte nicht das Recht, mich in diesem Raum aufzuhalten und diese Bücher zu lesen. So viel wusste ich. Schamesröte brannte auf meinen Wangen. Doch ich konnte nicht anders. Ich wollte unbedingt mehr erfahren – über Wicca, über meine leibliche Mutter. Schließlich hatte ich erst vor Kurzem unglaubliche Geheimnisse aufgedeckt: dass ich adoptiert war, dass meine leibliche Mutter, eine mächtige Hexe, eines gewaltsamen Todes gestorben war – sie war beim Brand einer Scheune ums Leben gekommen. Doch immer noch waren viele Fragen offen. Und jetzt hatte ich Maeve Riordans Buch der Schatten gefunden: ihr privates Buch mit magischen Sprüchen, Gedanken und Träumen. Der Schlüssel zu ihrem Innersten. Wenn die Antworten auf meine Fragen irgendwo verborgen waren, dann in diesem Buch. Trotz meiner Schuldgefühle schlossen sich meine Hände unbewusst fester darum. »Morgan?«, wiederholte Cal. »Was machst du hier? Ich habe dich überall gesucht.« »Es tut mir leid«, sagte ich hastig und sah mich um, während ich überlegte, wie ich erklären konnte, warum ich hier an diesem Ort war. »Ähm …« »Die anderen sind ins Kino gefahren«, fuhr Cal fort. Seine Stimme wurde hart. »Ich habe ihnen gesagt, wir würden versuchen nachzukommen, aber dazu ist es jetzt zu spät.« Ich schaute auf meine Uhr. Acht. Das Kino war mindestens zwanzig Minuten von hier entfernt und der Film fing um Viertel nach acht an. »Tut mir wirklich leid«, sagte ich. »Ich habe nur …« »Morgan«, ergriff nun Selene das Wort und trat ins Zimmer. Zum ersten Mal sah ich die Anspannung in ihrem jugendlichen Gesicht, das Cal so ähnlich war. »Dies ist mein privates Refugium. Niemand außer mir hat hier Zugang.« Jetzt war ich nervös. Ihre Stimme war ruhig, doch darunter spürte ich die im Zaum gehaltene Verärgerung. Steckte ich richtig in Schwierigkeiten? Ich stand von ihrem Schreibtisch auf und schloss das Buch. »Ich … ich weiß, dass ich hier nichts verloren habe, und ich wollte auch eigentlich gar nicht hier eindringen. Aber als ich den Flur runterging, stolperte ich plötzlich gegen diese Tür und sie ging auf. Und sowie ich einmal hier drin war, konnte ich nicht anders, als mich umzusehen. Was für eine fantastische Bibliothek …« Meine Stimme verlor sich. Selene und Cal sahen mich an. Ich konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten und bekam auch kein Gefühl dafür, was ihnen durch den Kopf ging, und das machte mich noch nervöser. Ich hatte nicht gelogen, aber ich hatte ihnen auch nicht die ganze Wahrheit erzählt. Ich hatte nämlich versucht, Sky Eventide und Hunter Niall aus dem Weg zu gehen – zwei Hexen aus England, die an diesem Abend hier waren, um an einem Kreisritual teilzunehmen. Aus irgendeinem Grund erfüllten mich diese beiden Gäste mit unerklärlichem Grauen. Als ich gehört hatte, dass sie den Flur herunterkamen, hatte ich versucht, ihnen auszuweichen – und war in diese geheime Bibliothek gestolpert. Es war reiner Zufall gewesen. Das stimmt, dachte ich. Es war tatsächlich ein Zufall gewesen und ich brauchte mich deswegen nicht zu schämen. Abgesehen davon war ich nicht die Einzige, die hier etwas zu erklären hatte. Ich hatte auch ein paar Fragen an Selene! »Das hier ist Maeve Riordans Buch der Schatten«, hörte ich mich nun sagen und meine Stimme hallte laut und hart in meinen Ohren. »Warum ist es in Ihrem Besitz? Und warum haben Sie mir nicht erzählt, dass Sie es haben? Sie und Cal haben doch gewusst, dass ich versucht habe, mehr über sie zu erfahren. Ich meine … glauben Sie nicht, dass ich etwas sehen möchte, was ihr gehört hat?« Cal wirkte überrascht. Er sah seine Mutter an. Selene griff hinter sich und schloss die Tür, schloss uns in dem geheimen Raum ein. Wer den Flur hinunterging, würde die fast unsichtbaren Umrisse der Tür nicht bemerken. Selenes schöne Augenbrauen bildeten einen Bogen, als sie auf mich zutrat. »Ich weiß, dass du versucht hast, mehr über deine Mutter herauszufinden«, sagte sie. In dem goldenen Lichtschein der Lampe schienen ihre Züge weicher zu werden. Sie richtete den Blick auf das Buch. »Wie viel hast du gelesen?« »Nicht viel.« Nervös kaute ich an meiner Lippe herum. »Bist du auf irgendetwas Überraschendes gestoßen?« »Eigentlich nicht«, antwortete ich und beobachtete sie. »Nun, ein Buch der Schatten ist etwas sehr Persönliches«, sagte Selene. »Darin werden Geheimnisse enthüllt, Unerwartetes. Ich wollte noch damit warten, dir davon zu erzählen, weil ich weiß, was drinsteht, und ich war mir nicht sicher, ob du schon so weit bist, es ebenfalls zu erfahren.« Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob du jetzt schon so weit bist, doch jetzt ist es zu spät.« Meine Züge verhärteten sich. Vielleicht war ich unbefugt in einen privaten Bereich ihres Hauses eingedrungen, aber ich hatte das Recht, alles über meine Mutter zu erfahren. »Aber diese Entscheidung steht Ihnen nicht zu«, widersprach ich ihr. »Ich meine, sie war meine Mutter. Ihr Buch der Schatten sollte in meinem Besitz sein. Das tut man mit Büchern der Schatten, man reicht sie an seine Kinder weiter. Von Rechts wegen gehört es mir.« Selene blinzelte nach diesen klaren Worten. Sie schaute noch einmal zu Cal hinüber, doch er hatte den Blick auf mich gerichtet. Wieder kribbelten meine Finger, als sie über den abgewetzten Ledereinband des Buches fuhren. »Und warum ist es in Ihrem Besitz?«, wiederholte ich. »Durch Zufall«, sagte Selene. Ein flüchtiges Lächeln strich über ihr Gesicht. »Obwohl die meisten Hexen natürlich nicht an Zufälle glauben. Ich sammle Schattenbücher – ehrlich, das ist mein Hobby. Wie du sehen kannst, sammle ich fast jedes Buch, das irgendetwas mit Hexerei zu tun hat.« Mit einer eleganten Handbewegung wies sie auf die Regale an den Wänden. »Ich arbeite mit verschiedenen Buchhändlern und Antiquaren zusammen – hauptsächlich in Europa –, die den Auftrag haben, mir alles zu schicken, was von Interesse sein könnte … alle Schattenbücher, egal in welchem Zustand. Ich finde sie faszinierend. Ich nehme sie mit, wohin ich auch gehe, und richte mir ein privates Arbeitszimmer damit ein. Das habe ich auch wieder getan, als wir im Sommer hier eingezogen sind. Für mich sind sie ein Fenster in die menschliche Seite der Magie. Sie sind Tagebücher, Beschreibungen von Experimenten, sie enthalten die Geschichte der Menschen. Ich besitze über zweihundert Schattenbücher, das von Maeve Riordan ist nur eines unter vielen.« Ich wartete darauf, dass sie das weiter ausführte, doch das tat sie nicht. Ihre Antwort klang seltsam voyeuristisch – besonders für eine Hohepriesterin, die normalerweise in Berührung mit den Gefühlen anderer Menschen kam. Wieso begriff sie nicht, dass Maeve Riordans Buch nicht irgendein Buch der Schatten war? Wenigstens nicht für mich. Meine ursprünglichen Schuldgefühle und meine Nervosität wurden von einer gehörigen Portion Zorn abgelöst. Selene hatte die privaten Worte...


Willems, Elvira
Elvira Willems studierte Germanistik und Komparatistik und hat schon als Buchhändlerin, Bibliotheksmitarbeiterin, Verlagsleiterin und Pressefrau gearbeitet, doch sie kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen als den der Literaturübersetzerin. Seit 1996 bringt sie Literatur aller Genres aus dem Englischen ins Deutsche.

Tiernan, Cate
Cate Tiernan wuchs in New Orleans auf und studierte Russische Literatur an der New York University. Sie arbeitete zunächst in einem renommierten Verlag in New York, bevor sie beschloss, selbst Schriftstellerin zu werden. Ihre Hexenserie "Das Buch der Schatten" ist ein riesiger Erfolg und wurde in mehrere Länder verkauft; ein Kinofilm ist in Arbeit. Heute lebt Cate Tiernan mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Stiefsöhnen, einem Pudel und vielen Katzen in North Carolina.


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