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E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Tropper Gemeinsam den letzten Weg gehen

Ein kraftspendendes Eintrag- und Begleitbuch für Menschen, die Angehörige pflegen

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-86415-957-2
Verlag: mvg
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



In Deutschland leben derzeit fast drei Millionen pflegebedürftige Menschen, Tendenz steigend. Über 70 Prozent von ihnen werden zu Hause von Angehörigen gepflegt und betreut – eine Situation, die für die Betreuungspersonen oft sehr belastend ist und viele an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Leistungsfähigkeit bringt. Angebote für Coaching oder Unterstützung gibt es nur wenige. Doris Tropper bietet pflegenden Angehörigen mit diesem Eintrage- und Begleitbuch eine Hilfe auf ihrem Weg mit dem Kranken. Es leitet dazu an, sich Möglichkeiten zur Regeneration zu schaffen, die eigenen Kräfte einzuteilen, Halt und Motivation zu finden sowie Gedanken, Erinnerungen und Hoffnungen schriftlich festzuhalten. Neben erbaulichen Zitaten, Übungsanleitungen sowie kurzen Fallbeispielen enthält das Buch gezielte Fragen- und Aufgabenstellungen, die helfen, sich intensiv mit der Pflegesituation auseinanderzusetzen, zu reflektieren und zu verarbeiten. Es bietet außerdem ausreichend Platz für eigene Notizen.
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Hilfe für die Helfer
Viele pflegende Angehörige stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Das bindet sie besonders stark an den Haushalt und führt leicht zu Isolation. Die Gelegenheiten, Freundinnen und Freunde zu treffen, sich auszutauschen und etwas Schönes und Aufbauendes zu erleben, schwinden dahin. Es gibt eine wichtige Studie, die aufzeigt, dass physische wie psychosomatische Beschwerden bei Pflegepersonen zunehmen und diese häufiger über Schmerzen in Armen und Beinen, über Herz- und Magenbeschwerden, Kopfweh und chronische Müdigkeit klagen als die übrige Bevölkerung. Wer jeden Tag für die oder den anderen da ist, wer regelmäßig kranke oder alte Menschen besucht, der sehnt sich oft selbst nach Anerkennung und Wertschätzung und braucht Unterstützung. Die Herausforderungen einer Pflegesituation und die Erwartungshaltungen auf beiden Seiten überfordern schnell und bewirken das Gefühl, dass einem alles über den Kopf zu wachsen droht. Wenn es gelingt, an jene Ressourcen anzuknüpfen, die man sich in der Vergangenheit bereits angeeignet hat, kann auch die aktuelle Krise bewältigt werden. Der Blick auf das eigene Leben
Die eigene Widerstandsfähigkeit testen Wie steht es um Ihre Widerstandsfähigkeit in einer schwierigen Pflegesituation oder Begleitung und in einer Krise? Die 2010 verstorbene Schweizer Psychotherapeutin und Sozialwissenschaftlerin Rosmarie Welter-Enderlin veranstaltete 2006 einen Kongress zum Thema »Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände«, und sie war sich damals gar nicht sicher, ob genügend Interessierte teilnehmen würden. Zehn Jahre später kommen Therapie und Beratung nicht mehr an diesem Thema vorbei und stimmen Rosmarie Welter-Enderlin zu, dass schwierige und einschneidende Lebenserfahrungen nicht zwingend zu negativen persönlichen Entwicklungen führen müssen. Menschen haben im besten Fall immer wieder die Möglichkeit, trotz aller Widrigkeiten, ungeahnte Kräfte zu entwickeln und die in ihnen schlummernden »Selbstheilungskräfte« genau im richtigen Augenblick zu aktivieren, um den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein. »Als Therapeuten haben wir viel zu lernen von der Art, wie Menschen ohne uns ihr Leben meistern und wie sie sich von widrigen Umständen zwar erschüttern lassen, aber daran nicht zerbrechen.«1 Mittlerweile gibt es eine »Resilienzforschung«, und dieser umfassende Begriff wird immer wieder im Zusammenhang mit Krisenkompetenz und Salutogenese (Wissenschaft von der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit) genannt, auch wenn schon Rosmarie Welter-Enderlin klar war, dass Resilienz niemals eine »Wunschzettelkategorie für ein glückliches Leben« sein kann. Umgangssprachlich wird von einem »Stehaufmännchen« gesprochen, und damit ist eine Person gemeint, die allen Misserfolgen und Niederschlägen zum Trotz immer wieder in die aufrechte Position kommt. Diese Fähigkeit, nicht an den Widernissen des Lebens zu zerbrechen, wird in der Therapie auch als »Resilienz« bezeichnet. Wo stehen Sie und wie gut können Sie mit Krankheit, Stress, Krisen, Belastungen, Kränkungen, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit umgehen? Stellen Sie sich den Fragen zur Selbsteinschätzung und füllen Sie nachstehenden Fragebogen aus – es geht ganz einfach: Schätzen Sie sich selbst ein und schreiben Sie die entsprechende Punktzahl vor die Frage. 1 = trifft zu 2 = trifft teils, teils zu 3 = trifft gar nicht zu Erleben Sie die derzeitige Pflegesituation als Krise? Schaffen Sie es, sich trotz Chaos und Schwierigkeiten auf das Wesentliche zu konzentrieren? Sind Sie optimistisch, die Situation gut bewältigen zu können? Gelingt es Ihnen, sich rasch zu erholen, wenn Sie müde und abgespannt sind? Tragen Sie die Hauptverantwortung und damit auch die Hauptlast? Können Sie regelmäßig Freiräume für sich selbst schaffen? Halten Sie die manchmal auftretenden Unsicherheiten und Unklarheiten in Bezug auf die Krankheit und mögliche Entwicklungen gut aus? Werden Sie von anderen Familienmitgliedern oder Außenstehenden unterstützt? Haben Sie sich eine gewisse Leichtigkeit und Ihren Humor bewahren können? Sind Sie der Überzeugung, dass schwierige Erfahrungen Sie stärker machen und Sie an der Aufgabe wachsen? Sind Sie tatkräftig und packen die Dinge gleich an? Sprechen Sie oft mit Außenstehenden über Ihre Gefühle? Sind Sie es gewöhnt, Probleme allein zu lösen? Ist die Krankheit zum alles beherrschenden Faktor innerhalb der Familie geworden? Spüren Sie manchmal auch Trauer und Abschiedsschmerz? Verbinden Sie mit Ihrer Pflegesituation oder Begleitung auch Gefühle von Dankbarkeit und Freude? Haben Sie das Gefühl, unter den gegebenen Umständen Ihr Bestes zu geben? Gelingt es Ihnen, vieles gelassen zu nehmen? Sind Sie der Meinung, dass man aus den Steinen, die am Lebensweg liegen, etwas Schönes, Neues bauen kann? Haben Sie das Gefühl, manchmal ins Bodenlose zu stürzen? Sehen Sie hoffnungsfroh und zuversichtlich in die Zukunft? Planen Sie den Besuch einer Selbsthilfe- oder Angehörigengruppe? Möchten Sie das Rad der Zeit zurückdrehen? Zählen Sie alles zusammen und ermitteln Sie so Ihre Gesamtpunktzahl: Eine niedrige Punktzahl (unter 40) signalisiert, dass Sie der derzeitigen schwierigen Situation durchaus gewachsen sind und gelernt haben, die Krisen und Rückschläge zu meistern. Trotzdem wird es immer wieder die eine oder andere Problemstellung geben, mit der Sie zu kämpfen haben und die Sie auch belastet. Für all jene, die es auf mehr als 40 Punkte gebracht haben, gilt: Kein Grund zu Panik oder übertriebener Sorge! Für Sie ist alles manchmal sehr schwierig und Sie wissen das auch. Mag sein, dass Sie sich manchmal hilflos und einsam, ängstlich und verzagt fühlen und befürchten, all dem nicht gewachsen zu sein – es gibt immer einen Weg, um mit den Schwierigkeiten fertig zu werden. In Ihnen schlummern »Selbstheilungskräfte«, die Ihnen helfen, der ausweglos erscheinenden Krise, hervorgerufen durch die Krankheit und die damit einhergehenden Belastungen, Einschränkungen und Veränderungen, zu trotzen und dagegen standzuhalten. Vertrauen Sie auf Ihre eigenen Problemlösungskompetenzen und die Fähigkeit, im richtigen Augenblick auch das Richtige zu tun. Es gibt eine lange Liste von Fähigkeiten, Ressourcen und Resilienzfaktoren, die uns bereits in die Wiege gelegt und eben auch anerzogen wurden oder die wir uns vor allem selbst im Laufe unseres Lebens erarbeitet und angeeignet haben und auf die wir im Notfall zurückgreifen können. Beispielhaft dafür stehen: • Blick in die Zukunft • Einfühlungsvermögen • Erkennen von Problemen • Fähigkeit zum Planen • Fähigkeit zur Problemlösung • Glaube und Spiritualität • Handwerkliche Fertigkeiten • Hilfe annehmen • Hilfe mobilisieren • Hobbys und Steckenpferde • Humor und Heiterkeit • Interessen • Kreativität • Lösungsorientiertes Handeln • Nachdenklich sein • Optimistische Grundeinstellung • Praktische Intelligenz • Selbstbewusstsein • Selbstvertrauen • Selbstwertgefühl • Überlegtes Handeln • Übung im Krisenmanagement • Verantwortungsbewusstsein • Vertrauen haben • Vielfältige Talente Welche Zuschreibungen treffen noch auf Sie zu? • _______________________________________________________________________ • _______________________________________________________________________ • _______________________________________________________________________ • _______________________________________________________________________ Wie kann es gelingen, dass Sie Ihre eigene psychische Widerstandskraft stärken, um leichter durch den schwierigen Pflegealltag und durch belastende Begleitsituationen zu kommen? Ein Patentrezept gibt es leider nicht. Aber die Aufforderungen zur Arbeit an sich und mit sich selbst...


Doris Tropper, geboren 1958, ist Trainerin, Journalistin und Buchautorin. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Schwerstkranken und deren pflegenden Angehörigen und hält Seminare und Vorträge zu diesem Thema in Deutschland und Österreich. Doris Tropper ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Graz.


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